Einrichtung zum Messen elektrischer Spannungen. Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Elektroden und ein elektrisches Mess instrument aufweisende Einrichtung zum Messen elektrischer Spannungen.
Bekanntlich besteht zwischen zwei oder mehreren elektrisch geladenen Elektroden ein elektrisches Feld. Die Stärke dieses Feldes hängt von der Potentialdifferenz, das heisst von der elektrischen Spannung zwischen den Elektroden ab, und zwar ist die Feldstärke in einem Punkte des Feldes direkt propor tional der elektrischen Spannung zwischen den Elektroden. Es sind nun schon verschie dene Einrichtungen bekannt, welche die Be stimmung der elektrischen Feldstärke und damit die Messung der elektrischen Spannung zwischen solchen Elektroden gestatten, z. B.
Einrichtungen, die darauf beruhen, dass die Kraftwirkung, die das elektrische Feld auf die Elektroden ausübt, eine elastische Defor mation und Verschiebung derselben bewirkt. Der Nachteil dieser Einrichtungen besteht darin, da$ die Beobachtung dieser Deforma tion visuell an den Elektroden zu erfolgen hat, wenn komplizierte Anzeigemittel ver mieden werden sollen. Eine Fernübertragung des Messresultates ist hier auf einfache Art nicht möglich. Bei Wechselstrom werden die Elektroden fortwährend geladen und ent laden.
Zwischen den Elektroden herrscht dann ein Wechselfeld. Durch Messung des Ladestromes der Elektroden kann auf die Spannung zwischen denselben geschlossen werden. Diese Methode versagt aber insofern bei Gleichstrom, als dort nur beim Entstehen oder Verschwinden des elektrischen Feldes ein Strom zu den Elektroden auftritt. Die einfachste Methode, die Spannung zwischen zwei Elektroden mit Hilfe eines gewöhn lichen, leistungsverbrauchenden Spannungs messers zu bestimmen, führt bei höheren Gleichspannungen zu grossen Schwierigkeiten und sie ist bei kleinen Spannungen wegen des erwähnten Leistungsverbrauches oft nicht an-- wendbar.
Gegenstand vorliegender Erfindung sucht diese Nachteile zu vermeiden und besteht darin. dass Mittel vorgesehen sind, welche die Kapazität zwischen zwei an die zu mes sende Spannung anzuschliessenden Elektroden periodisch ändern.
Die periodische Änderung der Kapazität zwischen den Elektroden kann auf verschie dene Art erfolgen. Auf der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsbeispiele des Er findungsgegenstandes dargestellt.
Bei der Einrichtung nach Fig. 1 sind zwei Elektroden 1 und 2 vorgesehen, die mit der Stromquelle 3, deren Spannung gemessen werden soll, verbunden sind und zwischen denen somit ein elektrisches Feld besteht. Die Elektrode 1 ist fest und die Elektrode 2 ist verschiebbar gelagert und mit einem von ihr isolierten Kurbelantrieb 5 verbunden. Die Wirkungsweise dieser Einrichtung ist folgende: Die Stromquelle 3 erzeuge die kon stante Spannung U. Bleiben die Elektroden vorerst in Ruhe, so fliesst nach der einmaligen Aufladung der Elektroden in den Zulei tungen kein Strom mehr, und der Strom messer 4 zeigt keinen Ausschlag.
Wird nun aber mit Hilfe des Kurbelantriebes 5 die Elektrode 2 hin- und herbewegt, so verändert sich die Kapazität zwischen beiden Elektro den, und es fliesst ein Ladestrom zu den selben, dessen Grösse ein Mass für die an der Elektrodenoberfläche herrschende mittlere Feldstärke und für die Spannung U zwischen den Elektroden ist.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 sind zwei feste Elektroden 6 und 7, sowie eine zwischen diesen Elektroden verschiebbar gelagerte Elektrode 8 vorgesehen. Letztere ist mit einem von ihr isolierten Kurbelantrieb 5 verbunden. Die Kapazität zwischen beiden Elektroden 6 und 7 wird dadurch geändert, dass zwischen diese Elektroden eine dritte Elektrode 8 geschoben wird. An Stelle der Elektrode 8 kann auch ein Dielektrikum, das sieh in der Dielektrizitätskonstanten vom Dielektrikum, das sich bereits zwischen den Elektroden befindet, unterscheidet, zwecks Veränderung der Kapazität zwischen die Elektroden 6 und 7 eingeschoben werden.
Die Ausführungsform nach Fig. 3 zeigt eine andere Anordnung der Elektroden. Der vollen, undurchlöcherten und plattenförmigen Elektrode 9 steht eine gitterartige Elektrode 11 gegenüber, die durch eine dritte, ebenfalls gitterartige Elektrode 10 abgeschirmt wird. Die Elektroden 10 und 11 sind in den Fig. 4 und 5 in Frontansicht dargestellt.
Wird nun die Elektrode 11 mit Hilfe irgend eines An triebmechanismus 12 auf- und abgeschoben, also translatoriseh schwingend bewegt, so treten abwechslungsweise deren Metallstreifen 13 hinter die Gitterlücken bezw. Gitterstrei fen der Elektrode 1ss. Die Kapazität zwi schen den Elektroden 9 und 11 wird so perio disch zwischen einem grössten und kleinsten Wert geändert, wobei der Letztere sehr klein und für praktische Anwendungen gleich Null angenommen werden kann.
Erfolgen die Kapazitätsänderungen in sehr rascher Auf einanderfolge, so kann mit einer solchen An ordnung nicht nur eine konstante, sondern auch eine veränderliche Spannung gemessen werden, indem bei jeder periodischen Kapa zitätsänderung der Ladestrom proportional dem Momentanwerte der zu messenden @i- nung ist.
Die Ausführungsform nach Fig. 6 zeigt, Nvie durch Rotation einer Elektrode rasche, periodische Kapazitätsänderungen erreicht werden können. Der vollen, plattenförmigen Elektrode 14 stehen wiederum zwei Elektro den 15 und 16 gegenüber. Die Elektrode 15 ist fest, die Elektrode 16 wird durch einen Elektromotor 17 in Rotation versetzt. Die Elektrode 16 besitzt eine bestimmte Anzahl radiale sektorförmige Ausschnitte (siehe Fig. 7), während die Elektrode 15 (siehe Fig. 8) mit entsprechenden sektorförmigen Flügeln ausgestattet ist.
Bei der Rotation der Elektrode 1,6 treten nun diese Flügel in rascher Reihenfolge hinter die Ausschnitte der Elektrode 16 bezw. hinter die da zwischenliegenden sektorförmigen Streifen, wodurch die Kapazität zwischen den Elek troden 14 und 1.5 wiederum periodisch zwi schen einem grössten und kleinsten Wert ge ändert wird. Es ist selbstverständlich, dass auch die Elektrode 15 die sektorförmigen Ausschnitte, und dafür die Elektrode 16 die entsprechenden Flügel aufweisen kann. An Stelle der sektorförmigen Ausschnitte und Flügel können auch solche anderer Formge bung verwendet werden.
Auch hierbei können die Kapazitätsänderungen so rasch erfolgen, dass bei nicht konstanten Spannungen Momentanwerte bestimmt werden können.
Durch besondere Ausbildung und Bewe gung der Elektroden kann bei einer perio dischen Wechselspannung, entsprechend Fig. 9, jeder beliebige Momentanwert gemessen werden. Die Gesamtanordnung ist prinzipiell gleich gewählt wie bei der Einrichtung nach Fig. 6. An Stelle der Elektroden 15 und 16 treten jedoch Elektroden 18 und 19 nach den Fig. 10 und 11. Die Elektrode 18 besitzt nur eine radiale, schlitzförmige Öffnung (Fig. 10) und die Elektrode 19 (Fig. 11) besteht aus einer einzigen Platte von der Form des Schlitzes der Elektrode 18. Wird nun die Elektrode 18 mit einer zur Frequenz der Wechselspannung synchronen Tourenzahl ge dreht, so wird die Platte 19 (Fig. 11) stets in einem bestimmten Zeitmoment t (Fig. 9) der Spannungsperiode abgedeckt und aufge laden.
Die Grösse des Ladestromes ist dann proportional dem Momentanwert der Span nung in diesem Zeitmoment. Durch Ver drehen der Elektrode 19 (Fig. 11) um die Rotationsachse der Elektrode 18 kann jeder beliebige Momentanwert der Spannung ge messen werden. Man kann auch die rotierende Elektrode 18 mit einer geringen Zusatzver drehung zur synchronen Tourenzahl rotieren lassen, wodurch eine rasche Aufnahme der Kurvenform der zu messenden Spannung er- müglicht wird.