Verfahren zur Verstellung von wetterfesten Plakaten und ähnlichen Druckereierzeugnissen. Im Hauptpatent Nr.<B>158</B> 556 ist ein Verfahren zur Herstellung von wetterfesten Plakaten, Prospekten, Reklamen, Tapeten, Landkarten, Bildern aller Art, Zeichnungen und ähnlichen Druckereierzeugnissen beschrie ben, das darin besteht, dass man auf die zum Beispiel aus Papier, Karton, Leder, Holz, feinen Geweben und dergleichen bestehenden Unterlagen.
vor dem Bedrucken sehr dünne Folien aus Zellulosederivaten, zum Beispiel aus Zelluloseacetat oder andern Zellulose- estern, oder Zelluloseäthern oder regenerier ter Zellulose, aufkaschiert und die hierdurch wetterfest gemachten Unterlagen mit einem oder mehreren Aufdrucken versieht. Zum Bedrucken der mit den dünnen Folien über zogenen Unterlagen können beispielsweise die üblichen, mittelst trocknenden Ölen her gestellten Druckfarben verwendet werden.
Diese haben aber den Nachteil, dass die Auf drucke nach dem Trocknen für manche Zwecke nicht genügend haften und durch den Gebrauch oder zum Beispiel durch Ab reiben oder Abkratzen wieder entfernt wer den können. Ein weiterer Nachteil dieser Ölfarbenaufdrucke liegt darin, dass sie nicht gestatten, die Gebilde in der Wärme, zum Beispiel mittelst galanderwalzen oder in der Polierpresse, mit dem gewünschten Hoch- oder Mattglanz zu versehen;
dies aus dem Umstande, weil der Olfarbenaufdruck sich mit dem Zellulose- bezw. Zellulosederivat- überzug nicht verbindet und bei der erwähn ten Nachbehandlung unter dem Einfluss von Druck und Wärme, insbesondere im fabri kationsmässigen Betrieb, an den Pressflächen haften bleibt. An Stelle dieser Ülfarbenauf- drucke können auch, wie bereits im Haupt patent erwähnt ist, Druckfarben verwendet werden, durch welche die Überzugsschicht der Unterlage in der Masse gefärbt wird.
Der Gegenstand der vorliegenden Erfin dung betrifft nun die weitere Ausbildung des Verfahrens des Hauptpatentes, und es wird mit derselben der Zweck verfolgt, Er zeugnisse von der im Hauptpatent erwähnten Art, beispielsweise wetterfeste Plakate, Pro spekte, Reklamen, Tapeten, Landkarten und dergleichen, Bilder aller Art, Spielkarten, Zeichnungen und ähnliche Druckereierzeug nisse, mit sehr fest haftenden, unverwisch baren Aufdrucken herzustellen, die insbe sondere auch durch .Warmpressen zum Bei spiel poliert werden können.
Dieses Ziel wird dadurch erreicht, dass' man nach dem Über ziehen der zum Beispiel aus Papier, Kar ton, Leder, Holz, feinem Gewebe und der gleichen bestehenden Unterlagen mit den sehr dünnen Zellulosederivatfolien, beispielsweise aus Zelluloseacetat öder andern Zellulose- estern, oder Zelluloseäthern oder regenerier ter Zellulose, das Bedrucken des aufgebrach ten Zellulosederivatüberzuges mit I.yrnckmas- sen bewirkt,
die ausser gelösten oder disper- gierten Farbmitteln, das heisst Farbstoffen oder Farbpigmenten, mindestens ein Weich- machungsmittel, sowie mindestens ein Zellu- losederivat, vorteilhaft dasselbe Derivat, aus dem die Überzugsschicht der Unterlage be steht, und zweckmässig natürliche oder künst liche Harze, Harzester oder dergleichen und gegebenenfalls noch andere Zusätze ent halten.
Durch die Gegenwart der Weichmacher, worunter auch hochsiedende Lösungsmittel oder Qluellungsmittel verstanden werden, in diesen Druckmassen wird der zu bedruckende Zellulosederivatüberzug in einen Zustand übergeführt, in dem er sich leicht mit der Drückmasse - verbindet;
durch die Anwesen heit von Quellungsmitteln einerseits oder durch die Mitverwendung von nicht hoch siedenden Lösungsmitteln in geringer Menge, sowie von Verdünnungsmitteln kann dieser Effekt nach Wunsch variiert werden.
Bei der Verwendung von hochsiedenden Lösungsmitteln oder Weichmachern, die, wie zum Beispiel Triacetin, auf den zu bedruk- kenden Zellulosederivatüberzug, , beispiels weise aus Zelluloseacetat, eine stark lösende Wirkung ausüben würden, ist es von Vor teil, bei der Herstellung der Druckmassen nichtlösende Quellungsmittel, wie zum Bei spiel das im Handel unter dem Namen Pa- latinol M bekannte Produkt, zuzugeben.
Die Zellulosederivate sind in den Druck massen zweckmässig in gelöster Form vor handen; sie können aber auch in denselben in nicht gelöstem, lediglich gequollenem Zu stande dispergiert sein. Sie dienen in jedem Falle als Bindemittel für die Farbkörper, Pigmente und dergleichen, um diese unter sich, sowie - nach dem Aufdrucken - mit der Zellulosederivatfolie fest zu verbinden.
Die Zugabe von Harzen oder Harzestern zu den erfindungsgemäss zu verwendenden Druckfarben ist von Vorteil, da durch die selben die Zügigkeit (Zähigkeit) der Druck farben erhöht und das Trocknen derselben nach dem Aufdrucken auf die Unterlagen beschleunigt. wird.
Die erfindungsgemäss zu verwendenden Druckmassen können durch Farbstoffe gefärbt sein, die in den Druckmassen, wie zum Bei spiel gewisse organische Farbstoffe, gelöst oder die, wie zum Beispiel Mineralfarbpulver, Pigmente, Substratfarben oder dergleichen, in den Druckmassen dispergiert sind. Natür lich können auch beide Arten dieser Farb stoffe gleichzeitig in den Massen vorhanden sein.
Zum Bedrucken von mit Zellulose acetat überzogenen Unterlagen, zum Beispiel Papier oder dergleichen, eignen sich insbeson dere auch die sogenannten Acetatfarbstoffe.' Wie beim Verfahren des Hauptpatentes können auch beim vorliegenden Verfahren die Unterlagen auf beiden Seiten mit Folien überzogen und, wenn gewünscht, auf beiden Seiten mit den hier zu verwendenden neuen "Druckfarben bedruckt werden.
Insbesondere können hier auch zum Überziehen der Unter lagen, zum Beispiel Papier, Karton und der gleichen, hochglänzende oder matte Ober flächen besitzende Zellulosederivatfolien ver wendet, das heisst auf die Unterlagen auf kaschiert werden, zum Beispiel auch Folien, die durch Farbstoffe durchsichtig oder durch Farbpigmente, zum Beispiel Titanweiss; Farb- lacke, Substratfarben, Metallpulver, zum Bei- spiel Aluminium- oder Goldbronze, mehr oder weniger undurchsichtig gefärbt sind.
Vor dem Bedrucken der kaschierten Gebilde kann man dieselben, wie im Hauptpatent, durch Warmpressen, zum Beispiel mittelst Polierpressen oder Kalandrierwalzen, auf der mit Folie belegten Seite mit Hoch- oder Matt glanz, Strukturen beliebiger Art, zum Bei spiel Maserungen oder andern reliefartigen Prägungen, versehen. Die Unterlagen selbst, zum Beispiel Papier oder dergleichen, können farblos oder gefärbt sein und farbige, bei spielsweise durch Aufdrucken aufgebrachte Musterungen, zum Beispiel Inschriften, Bil der oder dergleichen, besitzen.
Das Aufkaschieren der Folien kann mit oder ohne Verwendung von Klebstoffen, Weichmaehungs- oder Lösungsmitteln aus geführt werden; thermoplastische Folien, beispielsweise aus Zelluloseacetat, lassen sich auf die Unterlagen, beispielsweise Papier und dergleichen, lediglich durch Anwendung von Druck und Wärme, zum Beispiel in der Polierpresse, aufkaschieren.
Besonders günstig zum Bedrucken sind mattierte Überzüge, da dieselben die erfin dungsgemäss zu verwendenden Druckfarben von der Druckplatte, -walze oder dergleichen besonders leicht abheben und tadellose, scharfe Abdrücke ergeben.
Das Verfahren gemäss der vorliegenden Erfindung kann beispielsweise ausgeführt werden, indem man zum Beispiel mittelst Acetatfolie kaschierte Papiere, Kartons oder dergleichen mit einer Farbe der nachstehen den Zusammensetzung bedruckt:
EMI0003.0021
4,6 <SEP> Gewichtsteile <SEP> Zelluloseacetat,
<tb> 76,6 <SEP> Triacetin,
<tb> 15,8 <SEP> Palatinol <SEP> M,
<tb> 20 <SEP> Akaroidharz, <SEP> gelöst <SEP> in
<tb> 20 <SEP> Alkohol <SEP> (96 <SEP> %ig),
<tb> 150 <SEP> sog. <SEP> Goldbronze,
<tb> 9 <SEP> Ocker. Hierzu können noch zum Beispiel 45 Ge wichtsteile eines Lösungsmittels, -wie zum Beispiel Glyzerinmonoäthylester, zugesetzt werden.
Versuche haben gezeigt, dass eine beson ders innige Verbindung des Aufdruckes mit der Unterlage eintritt, wenn nach dem Trock nen des Druckes dieser einer Warmbehand lung unterworfen wird, beispielsweise durch Aufpressen von erhitzten, polierten oder mat tierten Flächen, zum Beispiel Metallblechen, Platten, Walzen oder dergleichen.
Die Drucke nehmen hierbei die Oberflächenbeschaffen heit der aufgepressten heissen Flächen an und der Aufduck bleibt, im Gegensatz zu -den eingangs erwähnten Ölfarbendrucken, nicht an der Pressfläche kleben.
Dadurch, dass man mit Strukturen, Re lief oder dergleichen versehene Press'flächen verwendet, kann man den -Erzeugnissen ein besonderes Aussehen geben, insbesondere mit Prägungen beliebiger Art versehen.
Das neue Verfahren gestattet die Her- , stellung von wetterfesten, abwaschbaren Drucken, deren Aufdrucke fest mit der Un terlage verbunden sind und deshalb unver wischbar sind.