Verfahren zur Kondensation von in Luft und andern Gasen enthaltenen Dampfen durch Kühlung. Bei dem im Zusatzpatent Nr. 141449 be schriebenen Verfahren geht die Ausscheidung der Dämpfe in einem mit einer Kühlflüssig keit berieselten Kondensator kontinuierlich vor sich, während der Kältetausch zwischen dem Frischgas und dem Trockengas im Kälte apeicher-Umschaltwechselbetrieb erfolgt.
Das von Dämpfen zu befreiende Gas (Frischgas) wird dabei abwechselnd durch einen der beiden Kältespeicher eingeleitet, gibt in diesem seine Wärme ab und kommt gekühlt im Berieselungskondensator an, aus dem es dann von Dämpfen befreit als Trocken gas durch den andern Kältespeicher wieder herausgeleitet wird, nachdem es in diesem seine Kälte abgegeben hat, worauf dann um geschaltet und das Frischgas durch den zweiten Speicher eingeleitet wird, aus wel chem vorher das Trockengas herausgeleitet wurde.
Nun muss aber durch den ersten Kälte speicher stets so lange Frischgas eingeblasen werden, bis dieser vollständig warm geblasen ist, damit die aus den Dämpfen im Kälte speicher sich ansetzende Feuchtigkeit wieder abgetrocknet wird, ehe die Umschaltung er folgt, um durch diesen Kältespeicher wieder das Trockengas herausleiten zu können.
In der Zeit nun, in welcher sich im Frischgaskältespeicher auch am untern (kal ten) Ende das Warmblasen bemerkbar macht, bis zu seiner restlosen Erwärmung, muss die Abkühlung des Gases im Kondensator vor sich gehen.
Das Gas nimmt also Kälte sowohl aus dem ersten (Frischgas-)Kältespeicher, als auch aus dem Berieselungskondensator auf, kann aber diese von zwei Stellen aufgenom mene Kälte nur im zweiten (Trockengas-) Kältespeicher abgeben, was aber dessen Auf nahmefähigkeit übersteigen muss. Demgemäss geht hierbei die vom Gas im Kondensator zusätzlich aufgenommene Kälte zum grössten Teil verloren.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Verfahren, um diesen Kälteverlust zu ver meiden, und zwar dadurch, dass durch stufen weises Einleiten des Frischgases aus dem jeweiligen Frischgaskältespeicher in den Be rieselungskondensator die kalte Berieselungs flüssigkeit wieder erwärmt und von dem ab gekühlten und getrockneten Gas ein Teil strom abgezweigt wird, der zum Wiederab- kühlen der Berieselungsflüssigkeit dient, so dass die durch den Trockengaskältespeicher austretende Gasmenge kleiner ist als die durch den jeweiligen Frischgaskältespeicher eingeleitete Gasmenge.
Dadurch ist es mög lich, den Frischgaskältespeicher vollständig warm zu blasen, ohne dass durch den Trok- kengaskältespeicher Kälte nach aussen ge tragen wird.
Der Kondensator kann zu diesem Zweck eine Reihe von Eintrittsstutzen in verschie dener Höhe für das Frischgas erhalten und der Betrieb kann in der Weise vor sich gehen, dass, solange das Frischgas vollstän dig kalt aus dem Frischgaskältespeicher in den Kondensator tritt, dasselbe ungefähr in die Mitte desselben eingeleitet wird.
Mit fort schreitender Erwärmung des untern Endes des Frischgaskältespeichers wird das Gas stufenweise immer tiefer in den Kondensator eingeleitet und während des Trockenblasens des Frischgaskältespeichers wird es am unter sten Ende so lange im warmen Zustande zugeleitet, bis das Trockenblasen beendet ist, so dass der Berieselungskondensator an seinem untern Ende längere Zeit nur von vollständig erwärmtem Gas durchströmt wird.
Der untere Teil der Metallmasse des Kon densators wird dadurch periodisch warmge blasen und die oben im Kondensator auf gegebene Berieselungsflüssigkeit tritt daher auf Aussentemperatur erwärmt unten aus dem Kondensator aus, worauf sie durch den Kälteinhalt des abgezweigten Teilstromes der Gasmenge zweckmässig in einem Gegenstrom- wärmeaustauscher wieder gekühlt wird.
In beiliegender Zeichnung' ist ein Aus führungsbeispiel einer zur Durchführung des Verfahrens geeigneten Einrichtung schema tisch dargestellt.
Sie besitzt die beiden Kältespeicher b' und b", den Berieselungskondensator f, das Umschaltventil c und den Umschaltschieber s.
Das Frischgas mit Aussentemperatur tritt durch das Umschaltventil c in den Kälte speicher b' ein, wird in demselben abgekühlt und von Dämpfen befreit und tritt dann durch den Umschaltschieber s zunächst durch die obern Eintrittsstutzen (Pfeil 1 und 2) des Berieselungskondensators in diesen ein.
Durch den Kältespeicher b' wird nun so lange Frischgas eingeleitet, bis sich derselbe an seinem untern Ende bis auf Aussentempe ratur oder soweit es der Prozess erfordert erwärmt hat und die vorher ausgeschiedene Feuchtigkeit von dem aus Metallmassen be stehenden Einsatz des Kältespeichers b' wie der vollständig abgetrocknet ist.
Mit fortschreitender Erwärmung des aus dem Kältespeicher<I>b'</I> zum Kondensator<I>f</I> strömenden Gases wird dasselbe durch den Umschaltschieber s stufenweise an immer tiefer liegenden Stellen in den Kondensator geleitet (Pfeil 2, 3, 4, "o) und kühlt sich nun in diesem an den von oben her mit kalter Berieselungsflüssigkeit benetzten Flächen des selben ab.
Abgekühlt und von den Dämpfen befreit tritt es oben aus dem Berieselungskonden sator aus und der Hauptteil desselben wird in den zweiten Kältespeicher b" geleitet, in dem dieser Teil des Gases seine Kälte an den aus Metallmassen bestehenden Einsatz desselben abgibt und den dieser Teil des Gases wieder erwärmt und getrocknet durch das Umschaltventil c und die daran an schliessende Trockengasleitung verlässt, wäh rend ein kleinerer Teil davon abgezweigt und durch einen Gegenstromwärmeaustau- scher p geleitet wird, in welchem dieser Teil des Gases im Gegenstrom zur Berieselungs flüssigkeit diese letztere wieder kühlt, worauf dieser Teil des Gases ebenfalls durch die Trockengasleitung abströmt.
Die unten aus dem Kondensator erwärmt austretende Berieselungsflüssigkeit wird von den aus dem Gas ausgeschiedenen Dämpfen in bekannter Weise durch Regenerieren be freit. Zu diesem Zwecke wird ein Teil oder auch die gesamte Flüssigkeit durch den (nicht dargestellten) Regenerator geleitet.
Durch eine besondere Kälteerzeugungs- anlage wird die Berieselungsflüssigkeit im Nachkühler r noch auf die zur Ausscheidung der Dämpfe erforderliche Temperatur nach gekühlt und dann wieder am obern Ende des Kondensators f zur erneuten Berieselung aufgegeben.
Nach der vollständigen Wiedererwärmung des Kältespeichers b' wird die Frischgaszu- fuhr zu diesem durch das Umschaltventil c unterbrochen und das Frischgas jetzt in den mit Kälte aufgeladenen Kältespeicher b" ge leitet, worauf der Prozess in umgekehrter Richtung beginnt. Das abgekühlte Frischgas wird wieder zunächst durch die obersten Ein trittsstutzen (Pfeile 1 und 2) des Beriese lungskondensators f in diesen eingeführt und tritt mit zunehmender Erwärmung des untern Endes des Kältespeichers b" durch den Um schaltschieber s stufenweise immer weiter unten in den Kondensator fein (Pfeil 2, 3, 4, 5).
Das Umschaltventil c wird durch Druck luft und der Umschaltschieber s mittelst einer Druckflüssigkeit von einer (nicht dargestell ten) Schaltmaschine aus bedarfsgemäss ge steuert.
Die Rückschlagklappen va .bewirken, dass das Gas stets zwangsläufig seinen Weg von unten nach oben durch den Berieselungs kondensator nehmen muss. Die ausgezogenen Pfeile bei den an die Speicher b', b" angeschlossenen Leitungen zeigen den Gasweg während der ersten, dritten, fünften usw. Blaseperiode, die ge strichelten den umgekehrten Weg während der zweiten, vierten, sechsten usw. an.
Als Kälteflüssigkeit kann entweder Sole, Lauge, Alkohol oder Toluol, je nach der er- =erderlichen Tieftemperatur zum Ausscheiden der betreffenden Dämpfe, zur Anwendung kommen.
In der Kälteflüssigkeit löst sich in der Regel die Flüssigkeit und der Reif aus den ausgeschiedenen Dämpfen und wird dann durch Regenerieren derselben in bekannter Weise von dieser getrennt.
Die Kondensation von Dämpfen aus Luft und Gasen absorbiert stets Kälte, und zwar erstens durch die nie ganz vermeidlichen Kälteverluste und insbesondere aber durch die Kondensation selbst.
Diese verbrauchte Kälte wird zweckmässig durch eine besondere Kälteerzeugungsanlage wieder ersetzt.
Bei der Ausscheidung von Wasserdampf aus Luft und Gasen kann dies in sehr wirt schaftlicher Weise mit einer Ammoniakkälte- maschine bewerkstelligt werden, denn hier wird die Ausscheidung meist nicht unter -30 vor sich gehen; bei der Ausscheidung von Benzoldämpfen aus dem Koksofengas oder aus Schwelgasen dagegen muss bis - 60 gekühlt werden und bei der Kohlensäureaus- scheidung noch weiter bis -100 und dar unter.
In diesen Fällen wird die Zusatzkälte vorteilhaft durch Entspannen verdichteter Luft oder eines sonstigen Gases erzeugt, was mit einem höheren Kraftbedarf verbun den ist.