Fehlerlose Schuss-Spidmaschine. Bei den bisher bekannten fühlerlosen Schuss-Spulmaschinen, bei denen die Relativ bewegung zwischen Fühler und Spule durch eine Schaltvorrichtung erfolgt, die mit kon stantem Vorschub zwangläufig den einen gegen den andern Teil bewegt, treten inso fern Nachteile auf, als .die Einstellung der Schaltung verhältnismässig schwierig und zeitraubend ist. Wird hierbei, wie allgemein üblich, die Schaltung durch ein verzahntes Sperrad ausgeführt, dann muss die Verzah nung sehr fein sein, damit man den Hülsen durchmesser genügend genau einstellen kann.
Eine feine Zahnteilung ist aber rasch abge nutzt und verlangt mehr Aufmerksamkeit beim Einstellen der Schaltung als eine grobe, die ihrerseits wiederum eine weniger genaue Einstellung des Hülsendurchmessers ergibt. Es ist auch versucht worden, .die Schaltung durch Reibungssperräder zu- bewirken, aber auch diese Lösung der gestellten Aufgabe hat den Nachteil, dass die Reibungssperräder gegen Abnutzung sehr empfindlich sind, und man beim Spulen eines andern Materials jeden Apparat für sich ausprobieren muss, bis er die gewünschte Spule liefert.
Hinzu kommt noch, dass im allgemeinen. alle Spulenhülsen etwas konisch verlaufen. Diese Konizität ist unter Umständen ziemlich beträchtlich, so dass der Kegelwinkel bis zu 9 ausmacht. Wird mit den bisher üblichen fühlerlosen Schuss-Spulmaschinen eine der artige Hülse bespult, so erhält man keine zylindrische, sondern eine im gleichen Aus mass der Hülse konisch verlaufende Spule. Derartige konische Spulen weisen nicht nur den Nachteil auf, dass sie weniger Faden material enthalten als eine zylindrisch ver laufende, sondern auch noch den weiteren, dass das Verpacken oder Aufschichten sich schwieriger gestaltet.
Man hat nun bereits versucht, die Schal tung des Fadenführers vermittelst des, vor gesehenen Schaltwerkes progressiv zu ver langsamen, um trotz konischer Hülse eine zylindrische Spule zu erhalten. Diese Lösung hat sich aber als viel zu verwickelt heraus gestellt, so dass sie in der Praxis nicht Ein gang gefunden hat.
Der Zweck der Erfindung ist. es nun, eine fühlerlose Spulmaschine zu schaffen, bei der entweder der Fadenführerträger oder die Spulenspindel mit konstantem Vorschub zwangläufig weitergeschaltet werden, trotz dem aber die Möglichkeit gegeben ist, sowohl die Einstellung auf den gewünschten Spu- lendurchmesser zu ermöglichen, als auch einen Ausgleich im Vorschub nach der Rich tung hin zu schaffen,
dass trotz Verwendung konischer Hülsen Spulen mit zylindrischer Form entstehen. Dies geschieht dadurch, da.ss zwischen Vorschubvorrichtung und Faden führer bezw. Spulenspindel Glieder geschal tet sind, die regelbar im positiven oder nega tiven Sinne den Vorschub ergänzen. Hierbei kann die Ergänzung eine gleichbleibende oder aber auch-eine sich progressiv ändernde sein, in welch letzterem Falle eine Anpassung an die konische Gestaltung der Hülse möglich ist.
Auf der Zeichnung sind mehrere Aus- führun.gsbeispiele des Erfindungsgegenstan des dargestellt, und zwar zeigen: Fig. 1. die in Frage kommenden Teile einer Schuss-Spulmaschine von der Seite ge sehen, teilweise geschnitten, Fig. 2 die dazugehörige Stirnansicht, Fig. 3, 4, 5 drei verschiedene Spulen formen, Fig. 6 eine Einzelheit der Vorrichtung, Fig. 7 eine andere Ausführungsform der Spulmaschine, Fix.
8 die dazugehörige Stirnansicht, und Fig. 9 eine dritte Ausführungsform der Spulmaschine.
Bei der Ausführungsform gemäss Fig. 1 sind das Getriebegehäuse mit 10 und die achsial hin- und herbewegte, sich drehende Spulenspindel mit 11 bezeichnet. Am Ge häuse 10 ist mittelst Stellschraube 12 eine Stange 13 befestigt, die an ihrem vordern Ende den Lagerkörper 14 trägt. In diesem ist gegen die Wirkung einer Feder 15 achsial verschiebbar mit ihrem einen Ende 17 eine Gewindespindel 16 gelagert, deren anderes Ende 18 im Gehäuse 10 gelagert ist.
Dieses Ende 18 arbeitet mit einer Kurvenscheibe 19 zusammen, die in beliebiger Weise vom Spulmaschinengetriebe angetrieben wird und der Spindel 16 eine periodisch wiederkeh rende achsiale Verschiebung gegen die Wir kung der Feder 15 erteilt.
Auf dem dem Gehäuse 10 zugekehrten Ende der Spindel 16 ist ein Schaltrad 20 fest angeordnet, vor welchem drehbar eine Hülse. 21 sitzt, die mit einem gabelförmigen An satz 22 die Stange 13 umfasst, während sich die Spindel 16 in ihr drehen kann. . An der Hülse 21 ist bei 23 schwenkbar ein Winkel hebel 24 gelagert, dessen eines Ende 25 als Klinke ausgestaltet ist, die mit dem Sperrad 20 zusammenarbeitet, während das andere Ende ?6 mit einem bei 27 im Gehäuse 10 schwenkbar gelagerten Lenker 28 in ver schiedenen, durch die Löcher 29 bestimmten Stellungen kuppelbar ist. An der Hülse ?1 ist eine federnde Klinke 30 vorgesehen, die ebenfalls mit dem Sperrad 20 zusammen arbeitet.
Infolge der achsialen Bewegung der Spindel 16 wird der Winkelhebel 24 in grö sserem oder geringerem Ausmasse je nach der Einstellung des Lenkers 38 verschwenkt und schaltet das Sperrad 20 weiter, erteilt also der Spindel 16 eine schrittweise Drehbewe gung.
Auf der Spindel 16 sitzt in bekannter Weise der Fadenführerträger 31, der mit seinem gabelförmigen Ansatz 32 die Stange 13 umfasst und mittelst einer federnden Klinke 33 in das Gewinde der Spindel 16 eingreift, infolgedessen also durch die schritt weise Drehbewegung dieser Spindel weiter geschaltet wird.
Im Fadenführerträger 31 ist bei 34 um eine wageechte Achse schwingbar der Fa denführer 3.5 gelagert, dessen wageecht ab gekröpftes anderes Ende 36 sich durch eine verstellbare Rolle 37 gegen eine Schablone 38 stützt. Diese Schablone ist bei 39 dreh bar am Lagerkörper 14 befestigt und besitzt einen Ansatz 40 mit Langloch 41. Durch dieses geht eine Stellschraube 42, die in einem nach unten gerichteten Arm 43 des Lagerkörpers 14 sitzt.
Hierdurch kann die Schablone 38 beliebig eingestellt werden, wie beispielsweise auf der Zeichnung gestrichelt angedeutet ist. Anstatt die Schablone 38 in Kurvenform auszugestalten, kann diese auch, wie Fig. 6 erkennen lässt, eine gerade Auf lauffläche haben.
Sollen Spulen mit zylindrischer Hülse ge spult werden, wie Fig. 5 zeigt, dann ver sendet man die gerade Schablone gemäss Fig. 6 und stellt die Schaltvorrichtung 23 bis ?8 entsprechend ein.
Entspricht diese Einstellung zufälligerweise gerade dem ge- wünschten Spulendurchmesser, dann stellt man die Schablone 38 wag recht ein, mit der Folgeerscheinung, dass die Rolle 37 während des ganzen Spulvorganges längs dieser wag- rechten Oberkante der Schablone dahinglei tet, und der Fadenführer 35 seine Stellung relativ zum Fadenführerträger 31 beibehält. Stellt sich nun aber heraus, dass der Vor schub entweder zu gross oder zu klein ist,
so kann durch Verschwenkung der Schablone 38 dieser Mangel mit Leichtigkeit beseitigt werden. Je nachdem, ob die Schablone nach rechts oder nach links geneigt. ist, wird der Vorschub des Fadenführers vergrössert oder verkleinert, so dass man also in der Lage ist, ihn auf das genaueste einzustellen. Verwen det man hierbei konisch verlaufende Hülsen. wie Fig. 4 zeigt, so würde man bei Ver wendung dieser geraden Schablone eine ko nische Spule erzielen.
Durch Austausch der Schablone mit gerader Auflauffläche gegen eine solche mit gebogener, wie sie in Fig. 1 zur Darstellung gebracht ist, kann man nun das Ausmass der zusätzlichen Bewegung genau einregeln, indem die Fadenführerbewe- gung als ganzes genommen, eine progressiv fortschreitende Verzögerung erleidet, mit der Folgeerscheinung, dass trotz der konischen Hülse eine zylindrische Spule entsteht. Die Kurve der Schablone muss natürlich entspre chend der Konizität der Hülse gestaltet sein,
um das richtige Ergebnis zu erzielen. Bei der Spulmaschine gemäss Fig. 7 sind die Einrichtungen für die Bewegung der Spindel 16 genau die gleichen wie bei der Spulmasehine gemäss Fig. 1. Hierbei aber führt die Spulenspindel 11 nur eine Dreh bewegung aus, während der Fadenführer 44 die zur Erzielung der Spule notwendige Hin- und Herbewegung ausführt.
Zu diesem Zwecke ist der Fadenführer 44 als Winkel hebel ausgebildet, der bei 45 drehbar in einer im Fadenführerträger 31 drehbar gelagerten Stange 46 gelagert ist. Der freie Schenkel 47 des Fadenführers ist an seinem Ende bei 48 gabelförmig ausgestaltet und umfasst eine gekröpfte, bei 49 und 50 gelagerte Stange 51, die vom Getriebe aus in Schwingbewe gungen versetzt wird. Der wagrecht nach der Seite abgekröpfte Teil 52 der Stange 46 besitzt -wiederum eine einstellbare Rolle 37, die mit einer Schablone 38 zusammen arbeitet.
Auch hierbei wird zunächst der Vorschub des Fadenführers durch Einstellen der Klinke 25 dem Spulendurchmesser angepasst. Eine Korrektur ist ohne weiteres mit Hilfe der Schablone 38 möglich, durch die der Dreh punkt 45 des Fadenführers 44 eine zusätz liche Verschiebung im positiven oder nega tiven Sinne erhält, um hierbei genau so wie anhand von Fig. 1 erläutert, eine Korrektur der Fadenführerbewegung im gejvünschten Sinne zu erzielen.
Bei der Ausführungsform gemäss Fig. 9 ist der Fadenführer 53 bei 54 drehbar ge lagert und erhält mittelst einer Schubstange 55 die gewünschte Schwingbewegung. Die Spindel 56 führt in diesem Falle ausser der Drehbewegung noch eine schrittweise fort schreitende achsiale Bewegung nach rechts aus.
Diese schrittweise Schaltung wird durch ein nicht dargestelltes .Schaltwerk erzielt, das eine am Gehäuse 10 drehbar gelagerte Mut ter 5 7 weiterschaltet. Diese Mutter arbeitet mit einer ebenfalls am Gehäuse 1 verschieb bar, aber nicht drehbar gelagerten Schrauben spindel 58 zusammen, an der bei 59 ein Win kelhebel 60 angelenkt ist.
Dieser Winkel hebel umgreift mit seinem einen Ende 61 das Ende der Spindel 56 zwischen zwei Bun- den 62, während das andere Ende 63 mittelst einer Rolle 64 auf einer Schablone 65 gleitet, die bei 66 drehbar gelagert ist und mit Hilfe einer Schraube 67 und Langloeh 68 in be liebige Stellungen eingestellt werden kann. Eine Zugfeder 69 sorgt dafür, dass die Rolle 64 stets in Eingriff mit der Schablone 65 ist. Auch hierbei erfolgt zunächst die Ein stellung mit Hilfe des die Mutter 57 weiter schaltenden .Schaltwerkes.
Mit Hilfe der Schablone 65, die natürlich ebenfalls auch mit gerader Auflaufkante ausgestaltet sein kann, entsprechend Fig. 6, lässt sich nun die Vorschubbewegung der Spindel 56 im positiven oder negativen Sinne regeln und ebenso natürlich auch im progressiv verzögernden Sinne, um auf diese Weise die richtige Relativbewegung zwischen Spule und Fadenführer unter Berücksichti- ing zylindrischer Hülsen einerseits und konischer anderseits zu erzielen.
Die dargestellten und beschriebenen Ein richtungen sollen nur als Beispiele dafür gel ten, wie der der Erfindung zugrundeliegende Gedanke ausführbar ist, ohne aber gerade hierauf beschränkt zu sein, da unter Berück sichtigung der verschiedensten Arten von Spulmaschinen, die verwendet werden, auch die konstruktiven Einrichtungen verschieden sein müssen, um den gleichen Zweck zu er zielen und im Rahmen der Patentschrift keine Möglichkeit vorliegt, alle Arten auszuführen.