CH159472A - Verfahren zur Herstellung von wetterfesten Überzügen, insbesondere mit politurartigem Hochglanz. - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von wetterfesten Überzügen, insbesondere mit politurartigem Hochglanz.Info
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Description
Verfahren zier Herstellung von wetterfesten Überzügen, insbesondere mit politurartigem Hochglanz. Es ist bekannt, zum Beispiel Plakate oder andere Druckereierzeugnisse durch Überzie len mit wetterbeständigen Materialien, zum Beispiel Lacken, Filmen, Folien oder andern -eeil-neten Stoffen wetterfest zu machen. 1.)ie ,erzielte NÄretterfestigkeit ist bei gleichem t'berzugsmaterial um so besser, je glatter die Oberfläche ist. Auf Grund dieser und anderer Beobachtungen und Überlegungen sind mit der Zeit die nachstehenden Verfah- ien ausgebildet worden. Als frühestes wäre das Streichverfahren zu nennen, bei dem zuerst nur mit Pinsel, G ummiquetscher oder dergleichen, später mittelst Kaschier- und Streichmaschine eine dünne Lackschicht auf den zu überziehenden (CTegenstand aufgebracht wurde: je nach der Zusammensetzung des Lackes kann hierbei eine mehr oder weniger glänzende Ober- rläche erhalten werden. Durch wiederholtes Überstreichen der zuvor aufgebrachten und :;etrockneten Lackschicht konnte wohl der Überzug verstärkt, dessen Glanz erhöht und die Oberfläche glatter gemacht werden, diese nahm aber kein politurartiges Aussehen an und man war genötigt, die Unterlage vor dem Lackieren durch Auftragen von Spach- telma,ssen, Grundierungen oder dergleichen v orzupräparieren. Als weiteres Verfahren bildete sich dann das ältere K aschierverfahren aus, bei dem mit Hilfe von Klebstoffen fertige Filme oder Folien aus transparenten oder andern Stof fen auf die Unterlagen mittelst Pressen oder Walzen aufkaschiert werden. Der ursprüng liche Glanz der Folien bezw. Filma ging hierbei, namentlich bei Verwendung von er weichend wirkenden Klebstofflösungen, mehr oder weniger verloren und das Auftreten von Luftblasen zwischen Folie und Unterlage, oder die Bildung von Falten beim Trocknen des Klebemittels war oft schwer oder nicht zu vermeiden. Völlig glatte, hochglanzpoli- turartige Überzüge konnten auf diesem Wege nicht erhalten werden. Um die Mängel des vorgenannten Ka- scbierverfahrens auszuschalten, ist man dazu übergegangen, Folien zu verwenden. die in der Wärme plastisch werden. Bei diesem verbesserten Kaschierverfahren werden keinE Klebstoffe benötigt; die Folie wird mit dem zu überziehenden Gegenstand unter Aufpres- sen einer hochglanzpolierten Metallplatte bezw. Metallbleches in einer hydraulischen Presse bei hohem Druck und bei Tempera turen von etwa 80 bis 120 verschweisst. Das Verfahren gibt nur einwandfreie Resultate, wenn die Abkühlung ,des kaschierten Gegen standes noch unter Druck erfolgt. Der Vor gang ist der, dass beim Erhitzen die Folie plastisch wird und die Oberflächenbeschaf fenheit des hochglanzpolierten Metallbleches annimmt, von welchem sie nach dem Erkal ten, wobei sie wieder erstarrt bezw. erhärtet, leicht abgelöst werden kann. Nach diesem Verfahren können Kaschierungen erhalten werden, die einen einwandfreien, hochglanz polierten Überzug aufweisen; das Verfahren hat aber auch gewisse Nachteile, von denen die nachstehenden genannt seien: Die Haftfähigkeit der Folie auf der U n- terlage hängt in hohem Masse von der Ober flächenbeschaffenheit des Papieres ab. Um eine allen Ansprüchen genügende Versehwei- ssung zwischen Folie und Papier zu errei chen, muss die Oberfläche des Papieres einen ,Gewissen Grad von Rauheit aufweisen und auch eine gewisse Weichheit besitzen. Dies ist nun bei Drucksachen nur selten der Fall, so dass also von vornherein eine grosse An zahl von Anwendungsmöglichkeiten ausschei det, insbesondere zum Beispiel das Kaschie ren v_ an stark satiniertem Papier. Ein wei terer Übelstand ist der, dass manche der an und für sich weichen und biegsamen Folien durch den Kaschierprozess, insbesondere, wenn bei verhältnismässig hohen Temperatu ren gearbeitet wird, härter und unter Um ständen sogar so brüchig und spröde wer den, dass beim Falzen oder Umbiegen der Überzug leicht bricht oder platzt. Ein weiterer Nachteil dieses Kaschier verfahrens ist durch den Umstand bedingt. dass zur Erreichung einer eiiitvandfreic-ii Hochglanzpolitur verhält-nismässi" st@irhc Fu- lien benötigt werden. da ein Teil der Folien dicke bei der Verschweissung mit ilem Pa pier in dasselbe, respektive in dessen Poren einsinkt, so dass unter Umständen, zum Bei spiel bei groben Papiersorten, nicht genü gend Material von der Folie übrigbleibt, um eine vollständig zusammenhängende Filmdecke, die noch politurfähig ist, zu geben. Versuche haben gezeigt, dass hier kaum unter eine Stärke von 0,02 mm her untergegangen werden kann, wenn neben einwandfreier Haftung noch eine gute Roch glanzpolitur erreicht werden soll. Es wurde nun die überraschende Beob achtung gemacht, dass man wetterfeste, poli- turartige Überzüge, insbesondere solche mit politurartigem Hochglanz oder auch mit fei nem Mattglanz, auf Unterlagen aller Art, beispielsweise Papier, Pappe oder derglei chen, insbesondere zum Beispiel auf gedruck ten Unterlagen, wie Prospekten, Plakaten, Landkarten, Bildern, Zeichnungen, Photo graphien usw., auch dadurch erhalten kann, da.ss man die Unterlagen durch ein- oder vor teilhaft mehrmaliges Auftragen von an und für sich flüssigen, oder durch Wärme ver flüssigten Zellulosederivatlacken ein- oder beiderseitig mit einer verhältnismässig dicken thermoplastischen Lackschicht, bestehend oder enthaltend insbesondere Zelluloseacetat oder andere Zelluloseester oder Zellulose- äther, überzieht, und nach dem Trocknen auf die so erhaltenen, glänzenden oder mat ten, auf alle Fälle noch unebenen Lack schichten polierte Flächen, aus Metall oder einem andern geeigneten Material, zum Bei spiel hochglanzpolierte Metallbleche, unter starkem Druck und in der Wärme bei Tem peraturen, die den Lack erweichen, aufpresst. Die Dicke .der Lackschicht auf den Unter lagen ist hierbei so gross zu wählen, dass der Lack beim Warmpressen nicht völlig in die Poren oder Unebenheiten der Unterlage ein sinkt, sondern nach dem Pressen eine völlig ebene. die Struktur der Unterlage nicht auf weisende Fläche darstellt. Das Überziehen der Unterlagen mit den in Frage kommenden Zellulosederivatlacken kann zum Beispiel durch Aufstreichen, bei spielsweise mittelst einer Streich- oder Ka schiermaschine, oder .einer ähnlichen Vor richtung, oder durch Aufgiessen, Aufsprit zen, Aufwalzen des Lackes, oder durch Ein tauchen in .denselben erfolgen. Zweckmässig werden auf die Unterlagen zwei bis drei An striche aufgebracht; die Dicke des trockenen Belages wird hierbei im allgemeinen 0,01 mm nicht überschreiten. Beim Arbeiten mit Streichmaschinen oder ähnlichen Vorrichtun gen kann, je nach der besonderen Konstruk tion der Maschine, der Anstrich sowohl auf einzelne Bogen, als auch auf die von der Rolle ablaufende Papierbahn oder derglei chen erfolgen. Das fertiggestrichene Gebilde kommt .dabei in getrocknetem Zustande aus der Maschine und wird nun zum Beispiel zwischen hochglanzpolierten Blechen in einer heizbaren hydraulischen Presse in der Wärme bei hinreichend hohem Druck in ähnlicher Weise auf Hochglanz poliert, wie beim oben erwähnten Kaschierverfahren mit warm plastischen Folien. Es hat sich gezeigt, dass es für die Qua lität der Erzeugnisse und für die Wirtschaft lichkeit des Verfahrens von besonderem Vor teil ist, den Lack nicht durch einmaliges, sondern durch mehrmaliges Aufstreichen oder dergleichen auf die Unterlagen aufzu bringen. Es ist so möglich, durch zwei, drei oder mehr Anstriche mehrere übereinander- lieuende sehr dünne Schichten zu erzeugen, die beim nachfolgenden Warmpressen noch besser ineinander verankert werden. Auf diese Weise können, was nicht vorauszu sehen war, politurartige Überzüge von aus ausserordentlicher Haftfähigkeit und Knitter festigkeit (bezw. Bruchsicherheit) erzielt werden. Das vorliegende Verfahren bietet dem Folien-Kaschierverfahren gegenüber manche Vorteile. ohne dessen Nachteile zu besitzen. So zum Beispiel haftet ein nach dem neuen Verfahren hergestellter Überzug viel besser auf seiner Unterlage, da der Lack, insbeson dere wenn er für den ersten Anstrich in nicht zu hoher Konzentration aufgetragen wird, sich leichter und inniger mit den klein sten Rauheiten der Unterlage verbindet und tiefer in deren Poren eindringt als ein auf gepresster Film. Wie gefunden wurde, können selbst ganz scharf satinierte Papiersorten, die sich für das Kaschieren mit Folien nicht eignen, nach dem neuen Verfahren mit gut haften den Überzügen versehen werden. Dement sprechend ist es von Vorteil, wie gefunden wurde, auch andere Unterlagen mit rauher oder lockerer Oberfläche vor dem Auftragen des Lackes einer kräftigen Pressung, bei spielsweise mittelst galanderwalzen zu un terwerfen, um sie weniger porös zu machen und die Oberfläche zu glätten. Es wird hierdurch, ebenso wie bei den saunierten Pa pieren, erreicht, dass man mit einer geringe ren Menge Lack den gleichen Hochglanz er reichen kann als bei der Verwendung .der rauben Papiere oder dergleichen. Dies hat seinen Grund darin, dass die Poren eine ge ringere Menge Lack aufnehmen und zum Ausgleichen der noch vorhandenen Rauheit weniger Lack benötigt wird. Es ist bereits erwähnt worden, :dass es von Vorteil ist, beim vorliegenden Verfahren die Unterlagen mit einer Mehrzahl von An strichen bezw. Lackschichten zu versehen. Diese können mit ein und demselben Lack, zum Beispiel mit einem Zelluloseacetatlack, erzeugt sein, wobei man gegebenenfalls für den ersten Anstrich den Lack in geringerer Konzentration als bei den nachfolgenden Anstrichen verwendet. Statt dessen kann man auch die Unterlagen mit mehreren über einanderliegenden Lackschichten -versehen, die verschiedene Eigenschaften aufweisen und sich zum Beispiel durch ihre Härte bezw. Erweichungsgrad unterscheiden. Bei spielsweise kann man hierbei so vorgehen. dass man als ersten oder als zweiten An- strich auf die Unterlage einen an Weich- machungsmittel verhältnismässig reichen, und als letzte Schicht einen wenig oder keine Weichmacher enthaltenden Zelluloseacetat- lack aufbringt. Übereinanderliegende Lackschichten mit voneinander verschiedenen Eigenschaften kann man auch erhalten, wenn man die Un terlagen nacheinander mit Lacken aus ver schiedenen Zellulosederivaten überzieht, bei spielsweise durch abwechselndes Auftragen von Zelluloseester- und Zelluloseätherlacli:en. Als oberste Schicht bei mehrschichtigen Überzügen wird vorteilhaft eine solche von grosser Härte oder Unempfindlichkeit gegen Hitze. Feuchtigkeit oder dergleichen Fa.1-,to- ren gewählt. Das Verfahren gemäss der Erfindung kann mit Lacken ausgeführt werden, die farblos oder gefärbt, durchsichtig, durch scheinend oder undurchsichtig sind; die Lacke können Zusätze -der verschiedensten Art enthalten, wie zum Beispiel Füllstoffe, Pigmente, feine Metallpulver, zum Beispiel Gold- oder Silberbronze, Harze usw. Das Verfahren kann auch zum Über ziehen von Holz, Fournieren, Leder, fein maschigen Geweben und dergleichen dienen.
Claims (1)
- PATENTAN SPRÜCIi Verfahren zur Herstellung von wetter festen. politurartigen Überzügen auf Unter lagen aller Art, wie- Papier, Pappe, Pro spekte, Plakate, Landkarten, Photographien und dergleichen, dadurch gekennzeichnet, dass man ,die Unterlagen durch Auftragen von Zellulosederivatlacken in flüssigem Zu stande mit einer verhältnismässig dicken thermoplastischen Lackschicht überzieht und auf die so erzeugte Lackschicht nach dem Trocknen polierte Flächen unter starkem Druck und in der Wärme bei Temperaturen, die den Lach erweichen, aufpresst,wobei zwecks Beseitigung der Unterlagenstruktur die Dicke der Lackschicht mindestens so stark gewählt wird, dass letztere beim nach folgenden Warmpressen nicht völlig in die Poren oder Unebenheiten der Unterlage ein- zusinken vermag, wobei nach dem Pressen eine völlig ebene, die Struktur der Unterlage nicht aufweisende Fläche gebildet wird. UNTERANSPRü CHE 1. Verfahren nach Patentanspruch. dadurch gekennzeichnet, dass die Lackschicht aus Zelluloseester besteht. Verfahren nach Patentanspruch; dadurch gekennzeichnet, dass die Lackschicht aus Zelluloseäther besteht. 3.Verfahren nach Patentanspruch und Un- teranspruch l., dadurch gekennzeichnet, dass die Lackschicht aus Zelluloseacetat besteht. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass erst bei erhöhter Temperatur verflüssigte Zelluloselacke verwendet. werden, wobei man dieselben in der 'NGTärme aufträgt. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterlagen ein seitig mit einer Lackschicht versehen wenden. 6.Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ekennzeiehnet, dass die Unterlagen beid- seiti#- mit einer Lackschicht versehen werden. 7. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch Crekennzeichnet, dass :der Zellulosederivat- lack mehrmals auf die Unterlage auf getragen wird. Verfahren nach Patentanspruch und Un teranspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass man für den ersten Anstrich den Lack in geringerer Konzentration als bei den nachfolgenden Anstrichen verwendet.Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man die Unterlagen mit mehreren übereinanderliegenden Zel- lulosederivat-Lackschichten von verschie denen Eigenschaften versieht. 1 Verfahren nach Patentanspruch und Un teranspruch 7, dadurch gekennzeichnet, .dass man als oberste Schicht eine solche mit besonderen Eigenschaften in bezug auf den Widerstand gegen äussere Ein flüsse verwendet.Verfahren nach Patentanspruch und Un teranspruch 7, .dadurch gekennzeichnet, dass man als oberste Lackschicht eine solche mit grosser Härte verwendet. Verfahren nach Patentanspruch und Un- tcranprucli 7, dadurch gekennzeichnet, da.ss man als oberste Lackschicht eine solche mit grosser heständiY;keit beben -Hitze verwendet.Verfahren nach Patentanspruch und Un teranspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass man als oberste Lackschicht eine solche mit, grosser Beständigkeit gegen Feuchtigkeit verwendet.Verfahren nach Patentanspruch und Un- teranspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass man für die untern Schichten einen an Weichmachungsmitteln verhältnis mässig reichen und als letzte Schicht einen wenig oder keine Weichmachungs- mittel enthaltenden Zellulosederivatlach verwendet.Verfahren nach Patentanspruch und Un teranspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass man die Unterlagen nacheinander mit Lacken aus verschiedenen Zelluloe- flerivaten überzieht. (l. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, da.ss man den Zellulose lacken Farbstoffe einverleibt. 7. Vierfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, daf) man den Zellulose lacken Farbpigmente einverleibt.18. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man den Zellulose lacken Füllstoffe einverleibt. 19. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man den Zellulose- lacken Harze einverleibt. ?0. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, da.ss man den Zellulose lacken feine Metallpulver einverleibt. ?1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterlagen vor dem Auftragen des Lackes einer Pres sung unterworfen werden.. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man als Unterlagen sa.tinierte Papiere verwendet.
Applications Claiming Priority (1)
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CH159472T | 1935-11-08 |
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ID=4413257
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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CH159472D CH159472A (de) | 1935-11-08 | 1931-12-22 | Verfahren zur Herstellung von wetterfesten Überzügen, insbesondere mit politurartigem Hochglanz. |
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1931
- 1931-12-22 CH CH159472D patent/CH159472A/de unknown
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