Vorrichtung zum Sterilisieren von Verbandstoffen. Die Desinfektion von Verbandstoffen und dergleichen erfolgt bekanntlich in der Weise, dass die zu sterilisierenden Gegenstände ge nügend lange Zeit der Einwirkung- gespann ten Dampfes ausgesetzt werden, um alle vor handenen Keime sicher abzutöten. Nach vol lendeter Sterilisation wird der im Sterilisator vorhandene Dampf gewöhnlich mittelst einer Wasserstrahlpumpe abgesaugt. Die Wirkung ,der Wasserstrahlpumpe ist aber unzurei chend, und es ergibt sich, dass mitunter selbst nach 20 Minuten Saugdauer beim Öffnen der Tür des Sterilisators noch Dampfreste im Apparat sind.
Bei dieser Sachlage war die Trocknung der im Apparat befindlichen Stoffe nur unvollständig. Diese waren viel mehr durch den niedergeschlagenen Dampf immer etwas feucht.
Die gebräuchlichen Apparate boten fer ner keine Möglichkeit, die Dampfbewegung während des Sterilisationsvorganges auf ein fache Weise zu überwachen. Bekanntlich muss zur Erzielung einer wirklich zuverläs- sigen Sterilisation der Dampf während der gesamten Einwirkungsdauer im Sterilisa tionsraum bewegt werden. Es muss vor allen Dingen die Luft möglichst vollständig aus dem Sterilisator und den zu sterilisierenden Gegenständen entfernt werden, um eine gute Sterilisation zu gewährleisten.
Ferner ist es erwünscht, während der Sterilisation beobachten zu können, dass stän dig eine ausreichende Dampfbewegung statt findet. Diese Möglichkeit war bei den be kannten Apparaten teilweise nicht oder nur in unbequemer Weise vorhanden.
Es ist Gegenstand der Erfindung, eine Vorrichtung zum Sterilisieren von Verband stoffen zu schaffen, durch die die Sterilisa tion erheblich erleichtert wird, und es wird dieser Zweck dadurch erreicht, dass der Steri lisationsraum durch eine mit einem nicht vollständig schliessenden Ventil versehene Ableitung mit einem Sprühkondensator ver bunden ist. Diese Ableitung wird zweck mässig in unmittelbarer Nähe des Apparates offen enden gelassen. Sie soll bei Beginn der Sterilisation ganz offen sein und solange ganz offen bleiben, bis die Luft ganz oder zum grössten Teil aus dem Apparat entfernt ist.
Da das in der Leitung befindliche Ven til nicht ganz geschlossen werden kann, ist während der gesamten Sterilisation im Ap parat eine gewisse Dampfbewegung möglich. Die gesamte Einrichtung lässt die Beobach tung der Luft- und Dampfbewegung wäh rend des gesamten Sterilisationsvorganges und während der Niederschlagung der Dämpfe zu.
Der vollständige Schluss des in der Ab leitung vorhandenen Ventils kann zweck mässig dadurch verhindert werden, dass sich gegen den Teller dieses Ventils von unten eine Stellspindel stützt, die ein Aufliegen des Ventils auf seinen Sitz verhindert. Um den Spalt zwischen Ventilteller und Ventil sitz genau einstellen zu können, ist es ange zeigt, die Stellspindel mit einem Teilkreis zu versehen.
Die Austrittsleitung des Steri- lisators endet in einem Gefäss, das einen Sprühkondensator darstellt, in den das Was ser von oben eintritt und durch eine Sprüh düse möglichst verbreitet wird. Der in den Kondensator eintretende Dampf wird durch dieses Wasser niedergeschlagen.
Da es für eine einwandfreie Sterilisation sehr wesentlich darauf ankommt, dass die Luft möglichst restlos aus dem Nutzraum herausgeschafft wird, kann ein Schauglas hinter dem Kondensator angeordnet werden. Durch dieses Schauglas perlt die Luft bezw. der Dampf, die aus dem Kondensator ent weichen, und es ist nunmehr genau zu er kennen, wann die Luft aus dem Nutzraum verdrängt ist, da dann die Luftblasen, die durch das Schauglas perlen, nach Umfang und Anzahl nachlassen.
Die Vorrichtung kann so eingerichtet werden, dass,die Luft- und Dampfblasen nach dem Durchströmen durch das Schauglasge- fäss ins Freie entweichen können. Man kann sie aber auch in einer pneumatischen Wanne sammeln, wenn es darauf ankommen sollte, die aus dem Nutzraum verdrängte Luft menge genau zu messen.
Zur Entfernung des Dampfes nach der Sterilisation wird mit Vorteil ein Ventilator benutzt, der zweckmässig mit seiner Druck seite angeschlossen wird, im Bedarfsfall aber selbstverständlich auch mit der Saugseite an geschlossen sein könnte. Die Luft wird vor teilhaft nicht direkt in den eigentlichen Steri lisationsraum gepresst, sondern sie wird in den Zwischenraum der beiden Wände einge leitet, streicht erst über die heissen Flächen des Innenmantels, wird dabei erwärmt und kann erst dann in den eigentlichen Sterili sationsraum eintreten und den Dampf daraus verdrängen. Die Erwärmung der Luft hat den Vorteil, dass etwaige in ihr enthaltene Keime vernichtet werden.
Auf der Saugseite des Ventilators wird ein Filter, zum Bei spiel ein Viskosefilter angebracht, das für die Keimfreiheit der eingesaugten Luft sorgt. Die Filtration und Erwärmung bieten also eine doppelte Sicherheit gegen die Reinfek- tion der sterilisierten Gegenstände durch die eingeblasene Luft.
Die so vor Eintritt in den Sterilisations raum erwärmte Luft trocknet die in ihm vor handene Luft und das Beschickungsmaterial. Der Absa.ugevorgang wird gegenüber der Ausführung mit Wasserstrahlpumpe allein wesentlich beschleunigt, da durch den Ven tilator grosse Luftmengen durchgetrieben und dadurch der vorhandene Dampf rasch ent fernt werden kann.
Auf der Zeichnung sind zwei beispiels weise Ausführungsformen des Erfindungs gegenstandes schematisch dargestellt, und zwar zeigt: Fig. 1 den Sterilisator ohne Schauglas, Fig. 2 mit Schauglas, Fig. 3 das besondere Ventil.
1 ist der nutzbare Innenraum des Sterili- sators, 2 die Aussenwand und 3 der zwischen Aussen- und Innenwand vorhandene Raum. 4 ist die in den Innenraum führende Dampf leitung, di-e durch ein Ventil 5 überwacht wird. 6 ist eine zweite Dampfleitung, die zur Heizung des Doppelmantels des Innen- raumes 1 dient, in die ein Ventil 7 einge schaltet ist. 8 ist die an dem Innenraum 1 angesetzte Ableitung mit Ventil 9, durch die die Luft bei Beginn der Sterilisation und später der Dampf entweicht.
Diese Leitung mündet in einen Kondensator 10, der eine Sprühdüse 11 enthält, der das Wasser durch Leitung 12 zugeführt wird. Zwischen Kon densator und Wasserventil 13 ist ein Zwi- schenküpf 14 angeordnet, der die etwaigen Verunreinigungen des Wassers aufnimmt. Das Kondenswasser .gelangt in den Abfluss 15. 16 ist ein Ventilator, dessen Druck seite in den Zwischenraum 3 zwischen den Dampfmantel und einen äussern Mantel des Sterilisatars führt.
Dieser Zwischenraum ist durch ein Rohrstück 17 mit Ventil 18 mit dem Innenraum 1 des Sterilisators ver bunden. Vor der Saugseite des Ventilators ist ein Keimfilter angeordnet, durch das die eintretende Luft gereinigt wird.
In der Ausführungsform nach Fig. 2 ist 21 des Schauglasgefäss, das durch eine Lei- hing 2;0 mit dem Kondensator 10 verbunden ist. 22 .ist ein Ablauf, der die durch das Schauglasgefäss perlenden Luft- und even tuellen Dampfmassen entweichen lässt. Die Leitung 22 kann in eine pneumatische Wanne münden, so dass die verdrängte Luft aufgefangen werden kann. An den durch das Schauglasgefäss 21 hindurchtretenden Luft- bezw. Dampfblasen kann der Fort schritt des Sterilisationsvorganges beobachtet werden.
Das Ventil 9 ist im einzelnen aus der Fig. 3 ersichtlich. Es besitzt einen Ventil teller 23, der von einer durch eine Stopf buchse 24 abgedichteten Spindel 25 getragen wird. Die Spindel 25 wird durch ein Hand rad 26 betätigt. Auf der Unterseite stützt sich der Ventilteller gegen eine Stellspindel 27, die durch die Unterseite des Ventilge häuses durchgeführt ist. Die Spindel 27 wird so eingestellt, dass der Ventilteller nicht voll ständig auf seinem Sitz aufliegen kann, son dern sich vielmehr ein Spalt zwischen bei den Teilen bildet, durch den die durch die Leitung 8 fliessenden Medien ungehindert durchtreten können.
Zur Einregulierung der Spalthöhe dient ein auf der Spindel vorge sehener Teilkreis 28, der an einem Zeiger 29 des Ventilgehäuses vorbeiläuft.
Die Einrichtung arbeitet wie folgt: Das zu sterilisierende Gut wird wie üb lich in den Innenraum des Sterilisators ge bracht, hierauf die Ventile 5, 7 und 9 ge öffnet und dadurch der Dampfzutritt in den Innenraum und in den Doppelmantel des Sterilisators ermöglicht. Der eintretende Dampf treibt die Luft vor sich her, die durch die Leitung 8 aus dem Innenraum 1 ent weicht. Sobald das Thermometer 19 an zeigt, dass der nunmehr abströmende Dampf die gewünschte Temperatur hat, wird das Ventil 9 in Schlussstellung gebracht.
Das Ventil 9 ist aber so gebaut, dass es nicht voll ständig geschlossen werden kann, sondern während des gesamten Sterilisationsvorganges noch eine geringe Dampfmenge durchströmt. Im Sprühtopf, der zur Kontrolle des durchströ menden Dampfes eine entsprechende Schauöff nung hat, ist dann festzustellen, ob die Sterilisation ordnungsmässig verläuft, das heisst ob ständig eine geringe Menge Dampf entweicht. Ist die Sterilisation beendet, so wird die Dampfzufuhr abgestellt, und es soll nun der Dampf aus dem Innern des Sterili- sators entfernt werden.
Zu diesem Zweck wird der Ventilator 16 in Tätigkeit gesetzt, und das Ventil 18 geöffnet, so dass die Druck luft in den Innenraum 1 gelangt, und bei nunmehr wiederum geöffnetem Ventil 9 der Dampf in kurzer Zeit aus dem Innern des Sterilisators entfernt. Die Wasserzufuhr durch Hahn 13 ist immer noch im Crange, und es erfolgt die Kondensation des aus strömenden Dampfes im Sprühkondensator 10. Die aus dem Ventilator 16 in den Zwi schenraum 3 eintretende Luft muss, bevor sie in das Innere des Sterilisators gelangen kann, erst über die heissen Flächen des Innen- und Aussenmantels streichen.
Dabei wird sie stark erwärmt, so dass sie im heissen Zustande in den Innenraum des Sterilisators gelangt. Dadurch wird nicht nur eine Kon- densation des Dampfes im Innern verhindert, sondern auch eine Trocknung der sterilisier ten Stoffe herbeigeführt. Die Erhitzung der Luft hat den weiteren Vorteil, dass etwa trotz des Filters mitgerissene Keime zerstört wer den. Die Leitung der Luft über die erhitz ten Flächen verbessert demnach die Sterili sation.