Verfahren zur Herstellung von Hohlkörpern aus @Zellulosefolien. Die Erfindung bezieht sich auf ein Ver fahren zur Herstellung von Hohlkörpern und besteht darin, dass Zellulosefolnen in mehre ren Lagen auf eine der gewünschten Gestalt des Hohlkörpers entsprechende Form gewik- kelt und hiebei mittelst eines Klebstoffes mit einander verbunden werden.
Als Klebstoffe eignen sich zum Beispiel Gelatinelösung, Pflanzenleim, Knochenleim, Lacke und dergleichen.
Unter Zellulosefolien werden hierbei die bekannten ZelluAosehydratfolien verstanden, auch Zelluloseglashaut, Zellulosehaut oder kurz Zellulose genannt, die zum Einschlagen von Waren: aller Art, zum Überziehen von Flächen etc. vielfach Verwendung finden, so wie auch alle ähnlichen Produkte, die aus Zellulosederivaten, Z@lluloseesterlösungen:
, Zelluloseacetat oder dergleichen verwandten Verbindungen in Form von Folien, Häuten, Filmen oder dergleichen hergestellt werden.
Um diese Zallulosefolien, soweit es erforderlich ist, gegen die Einwirkung von Wasser -und Feuchtigkeit unempfind- lich. zu machen, kann man sie vor oder nach ihrer Verarbeitung in an sich be kannter Weise mit wasserabstossenden Stoffen, zum Beispiel Zellulosenitratlö'sung, Nitrolack, Zelluloidlöisung oder dergleichen Stoffen überziehen, die nach dem Erstarren eine zusammenhängende, gegen Wasser un empfindliche Schichte auf der Zellulosefolie hinterlassen.
Für die erfindungsgemässe Herstellung der Hohlkörper werden zweckmässig Folien von äusserst geringer Stärke benützt, zum Beispiel die handelsüblichen Zellulosefolien mit einer Stärke von etwa 'jvo mm. Bei An wendung von Folien dieser geringen Stärke ist die Überschneidung der einzelnen Lagen nach erfolgter Aufwicklung kaum sichtbar und man erhält einen Kohlkörper, der voll ständig das Aussehen und die Eigenschaften eines nahtlosen Körpers aufweist.
Es ist bereits bekannt, aus Zellulosefolien Hohlkörper herzustellen, jedoch nur in der Weise, dass man zwei oder mehrere dünne Folien vorerst durcli glebstQ.ffe vereinigt und diese stärkeren Bahnen zu Hülsen, Röh ren oder dergleichen zusammenlegt und die Ränder verklebt. Bei diesen Hohlkörpern ist natürlich eine starke Naht sichtbar, die sich überdies auch leicht wieder löst.
Dagegen kennzeichnet sich der Hohlkör per gemäss der Erfindung durch Wandungen, die aus in mehreren Lagen gewickelten, durch Klebstoff verbundenen Zellulosefolien bestehen und die gegebenenfalls einen Über zug aus wasserabstossenden .Stoffen aufwei sen.
Das Verfahren wird beispielsweise in der Weise ausgeführt, dass man die Folien auf eine zylindrische Form beliebiger Länge auf wickelt und hiebei eine äusserst dünne Schicht von Klebstoffen auf die Folie auf bringt. Es können auf diese Weise beliebig lange Röhren gewickelt werden, die nachher in Hülsen von gewünschten Längen zer schnitten werden. Durch Anbringung von Boden- oder Deckelteilen zum Beispiel aus Zelluloid, Metall, Papier, etc. werden auf diese Weise Verpackungen aller Art erhal ten. Natürlich kann die Form auch anders als-zylindrisch gestaltet sein und jede belie bige Grösse aufweisen.
Je nach Art der verwendeten Folien und Formen und der gewählten Adjustierung der fertig gewickelten Hohlkörper können die ver schiedenartigsten Verpackungen für Materia lien aller Art (zum Beispiel Pastillen) in ausserordentlich billiger und einfacher Weise und in hochwertiger Ausführung hergestellt werden. ' Insbesondere lassen sich wertvolle Effekte dadurch erzielen.
dass die Zellulosefolien vor der Wicklung an bestimmten Stellen mit Schrift- oder Figurzeichen. derart versehen werden, dass bei dem fertiggewickelten Kör per die Zeichen von aussen sichtbar und durch eine oder mehrere Lagen Zellulosefo- lien überdeckt sind.
Die Schrift- oder Fi- gurenzeiehen können in beliebiger Weise ent weder von innen als Negative oder von aussen ass Positive auf die Zellulosefolie aufge bracht werden, zum Beispiel als farbige Drucke, Prägungen, Bemalung, Bespritzung, auf photographischem Wege und dergleichen.
Da sie durch mehrere Lagen Zellulosefolien überdeckt sind, können sie nicht beschädigt und abgewetzt werden und zeigen daher ein stets- gleich bleibendes und tadelloses Ausse hen, das in bezug auf Deutlichkeit und Klar heit, durch die darüber liegenden transparen ten Zellulosefolien keine Beeinträchtigung erfährt.
Man kann auch in der Weise vorgehen, dass nicht die Zellulosefolien selbst mit den gewünschten Zeichen versehen werden, son dern dass separate Materialbahnen aus. Pa pier, Gewebe, Metall oder .dergleichen mit den Zellulosefollen derart mitgewickelt wer den, dass bei dem fertigen Hohlkörper die Zeichen von aussen sichtbar und mit ein oder mehreren Lagen Zellulosefolien überdeckt sind. Andere Effekte können durch Verwen dung von farbigen Zellulosefolien erzielt werden.
Es hat sich ferner gezeigt, dass sich mit Hilfe der vorhesahriebenen Röhren Tuben für Pasten und dergleichen herstellen lassen, die den bisherigen Tuben an Güte und Bil ligkeit weit überlegen sind. Bisher war man bei der Wahl des Werkstoffes für die Her stellung solcher Tuben mit Rücksicht auf die chemischen Eigenschaften der zu ver- p ac 'kenc len Waren (Lebensmittel,- kosmetische und pharmazeutische Präparate, Farben und dergleichen)
stets an sehr enge Grenzen ge bunden. Am meisten wurde Zinn, aber auch Zink oder Aluminium verwendet, da diese Stoffe sich gegen chemische Einflüsse am indifferentesten verhalten. Durch den hohen Preis .dieser Werkstoffe, insbesondere des am häufigsten verwendeten Zinns, wird jedoch die Tube und damit die Ware sehr verteuert. Ein weiterer Nachteil der bisher bekannten Tuben besteht darin, dass die Wandstärke der aus Metall hergestellten Tubenhülse mit Rücksicht auf .die zum Herausdrücken der Paste erforderliche Biegsamkeit und Nach giebigkeit der Wandungen sehr gering ge wählt werden muss.
Bei den bisherigen Tu ben, besitzen daher diese Wandungen keine ausreichende Festigkeit gegen die bei der Be nutzung auftretenden hohen mechanischen Beanspruchungen.
Werden jedoch für den hülsenförmigen Teil der Tube die beschriebenen Röhren aus Zellulosefolien verwendet, so erhält man Tu ben, bei denen sämtliche vorgenannten Nach teile beseitigt sind.
Im folgenden sei ein Ausführungsbeispiel des Verfahrens gemäss der Erfindung an hand der Zeichnung näher erläutert. Die Tube gemäss der Zeichnung setzt sich zusam men, aus einem hülsenförmigen Teil 1 und einem den Schraubenverschluss 2, 3 tragen den Kopfstück 4. Beide Teile sind bei 5 mit einander verbördelt. Der hülsenförmige Teil 1 besteht aus mehreren übereinander gewik- kelten und mittelst durchsichtigem Klebstoff miteinander verbundenen Lagen 6, 7, B.
Diese Lagen sind mit einem auf der Zeich nung nicht dargestellten Überstrich aus Zel- lulosenitrat, Zelluloidlösung oder derglei chen versehen. Man kann auch in der Weise verfahren., dass man die Tubenhülse vorerst aus nicht überzogener Zellulosefolie wickelt und dann erst die Oberflächen der fertigge wickelten Hülse mit einem Überzug aus was serdichten Stoffen versieht.
Bei der Herstel- tung der Tubenhülse wirdy wie oben be schrieben, in der Weise verfahren, dass ein oder mehrere Zellulosefolien auf einem Dorn aufgewickelt und dabei die einzelnen Wik- kellagen miteinander verklebt werden. Nach dem die Hülse auf die gewünschte Länge geschnitten ist, wird sie an dem einen Ende mittelst einer Klammer 9 aus Metall und ?dergleichen geschlossen und an dem andern mit dem Kopfstück verbun den.
Der hülsenförmige Teil kann auch an statt durch Bördelung mittelst einer Klemm platte, oder in anderer Weise mit dem Kopf stück verbunden werden. Zwischen den ein zelnen Lagen der Tubenhülse können alle gewünschten Aufschriften oder Etiketten 10 in, der oben beschriebenen Art angebracht werden.
Die vorliegende Tube eignet sich zur Ver packung von flüssigen und pastenförmigen Waren aller Art, soferne sie gegen chemische Einflüsse seitens des Tubeninhaltes indiffe rent ist. Ausserdem besitzt sie neben ihrer grösseren Billigkeit noch den Vorteil, dass die eingefüllten Waren von aussen durch die durchsichtige Tubenhülse hindurch erkennbar sind, so dass der Inhalt der Tuben ohne Off nen festgestellt werden kann.
Die vorgeschilderte Tube lässt sieh also auf überaus einfache und billige Weise her stellen und, mit allen gewünschten Auf schriften, Zeichnungen, Etiketten, wie sie für den Warenverkehr erforderlich sind, in sehr dauerhafter Weise versehen. Sie zeich net sich durch ausserordentliche Wider standsfähigkeit gegen alle mechanischen Be anspruchungen aus.
Wie aus dem Vorstehenden ersichtlich, lassen sich die verschiedenartigsten Hohlkör per mit Hilfe', der vor geschilderten Verfah ren herstellen, die nicht nur jede im Ge brauch an sie gestellte Beanspruchung aus halten, sondern sich auch in einfacher und wirkungsvoller Weise mit der für den Wa renverkehr erforderlichen Bezeichnung und Ausstattung versehen lassen.