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Verfahren zur Herstellung eines als zusammenklappbarer Sputumbecher besonders geeigneten Gefässes
Gegenstand der Erfindung ist ein einfaches Verfahren zur Herstellung eines Gefässes aus faltbarem Material, das sich in flacher Ausführung besonders gut als Taschen-Sputumbehälter für Lungenkranke eignet.
Es sind schon viele verbrennbare Sputunigefässe beschrieben worden, doch konnten sie sich nicht allgemein durchsetzen, zum Teil deshalb, weil ihr Aufbau kompliziert war, so dass dabei Material verschwendet wurde bzw. war dieses den Anforderungen nicht gewachsen. Die Öffnung der Gefässe war zumeist so angeordnet, dass sie durch balgartiges Auffalten ebener Flächen entstand, wobei das Material
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Harz u. a.) beschädigt wurde, und die Gefässe liessen dann nach einiger Zeit Flüssigkeit durchsickern.
Insoweit der Verschluss auf starre Elemente (z. B. aus Metall) verzichtete, erwies sich der Abschluss, besonders bei dünnflüssigem Sputum, als unzulänglich. Man musste die Becher mit dem Verschluss nach oben herumtragen, weil sie gegen Ausfliessen nicht genügend Sicherheit boten.
Demgegenüber wurde mit geeigneten Metallverschlüssen wohl ein verlässlicher Abschluss erzielt, doch machten diese die Gefässe für den Eintage-Gebrauch, also"zum Wegwerfen"zu teuer. Da zu diesen Verschlüssen vorwiegend Eisenblech oder-draht verwendet wurde, verursachte dies in den Verbrennungs- öfen der Anstalten überdies die unerwünschte Bildung von unverbrannten Eisen-Rückständen. Man hat es auch mit zweiteiligen Bechern aus paraffinierter brauner Presspappe versucht, die aber aus den vorerwähnten Gründen ebenfalls mit dem Verschluss nach oben zu verwenden waren ; diese wurden allein schon wegen ihres unansehnlichen Äusseren von der Mehrzahl der Kranken Instinktiv abgelehnt.
Helles, starkes paraffiniertes Spezialpapier ergab zwar freundliches Aussehen, hatte aber den Nachteil, dass die daraus hergestellten Becher während der warmen Jahreszeit in den Taschen der Kranken etwas aufweichten, ihre Form verloren und undicht wurden.
Diesem Stande der Technik gegenüber seien die Forderungen der medizinischen Praxis, wie folgt, zusammengefasst :
Die Becher sollen sich äusserlich ansprechend präsentieren und so praktisch und leicht zu handhaben sein, dass sich die Kranken ihrer willig bedienen. Ihre Öffnung soll unter Vermeidung starker Bilge genügend gross und ihr Verschluss so dicht sein, dass auch der volle Becher in jeder Lage - auch umgekehrt - in der Tasche getragen werden kann. Er darf sich dort keinesfalls von selbst öffnen können und im Verlaufe von 24 Stunden an keiner Stelle undicht werden. Die Dichtflächen des Verschlusses sollen an der Gefäss-Innenseite so angeordnet sein, dass von dem infektiösen Inhalt nie etwas auf die Aussenwand und damit auf die Hände des Kranken gelangen kann.
Die Wände des Bechers sollen transparent sein und eine cm3-Skala aufweisen. Zu all dem müssen aber die Becher als besonders kurzlebige Gegenstände sehr einfach und billig herzustellen sein.
Der nach dem im nachfolgenden beschriebenen Verfahren hergestellte Erfindungsgegenstand entspricht obigen Forderungen ; er wurde in erster Linie für den Bedarf von Lungenheilstätten entwickelt und in diesen Anstalten praktisch erprobt.
Sein vor allem ins Auge springender Vorzug ist die gegenüber seinen Vorgängern ausserordentlich vereinfachte Konstruktion. Man braucht der anliegenden Zeichnung beispielsweise nur die Konstruktionsskizzen zur brit. Patentschrift Nr. 368, 080 (Johnson & Johnson) und zur deutschen Patentschrift Nr. 258485 (Giertsen) gegenüberhalten. Den hier wenigen Bügen steht dort eine Vielzahl von Faltflächen und Bügen
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gegenüber und der Materialverbrauch für den gleichen Rauminhalt ist dort etwa dreimal so gross. Der Becher gemäss der Erfindung wird bevorzugt aus kunststoffbeschichtetem, starkem Papier hergestellt, dessen biegsamer Film immer wasserundurchlässig bleibt, so dass ein Aufweichen durch den Inhalt nie eintreten kann.
Dadurch ist es auch möglich, die Becher flach zusammengefaltet raumsparend zu versenden und zu lagern (Fig. 7) und erst vor der Verteilung an die Kranken erhalten sie die Gebrauchsform (Fig. 6, 8). Die Verwendung von Kunststoff allein käme bei formstabiler Wandstärke zu teuer ; seine Verwendung als dünner Film in Verbindung mit starkem Papier als Trägermaterial bietet die kostengünstigere Lösung und ermöglicht die Herstellung im Heisssiegel- bzw. Schweissverfahren.
Bei einer Ausführungsform des Bechers gemäss der Erfindung wird dieser aus einem Zuschnitt einseitig beschichteten starken Spezialpapieres geformt. Die Fig. l, 9 und 10 zeigen Beispiele verschiedener erfindungsgemässer Zuschnitte mit rhombischem Boden, u. zw. Fig. 1 die fertigungsmässig vorteilhafteste rechteckige Form, Fig. 9 betrifft einen Becher mit besonders grosser Öffnung, Fig. 10 hingegen ein grösseres standfestes Gefäss, z. B. zur Aufnahme des Sputums schwerkranker, bettlägeriger Patienten. Das flache Werkstück erhält durch Pressen und Falten räumliche Form (s. Fig. 1 - 4 der anliegenden Zeichnung).
Sodann werden die Kanten Kl und Kz verschweisst und zum Schluss wird auf die entstandene Öffnung Ö, Fig. 5, die Klemmkappe Kl, vorzugsweise aus rückstandslos verbrennendem Kunststoff, seitlich angelenkt.
Zum Gebrauch wird die Klemmkappe taschenmesserartig aufgeklappt und der Becher sodann bei Kl und K2 mit Daumen und Zeigefinger z. B. der rechten Hand angefasst und gegen Mitte gedrückt, worauf er sich wegen der gewölbten Seitenflächen auch bei klebrigem Inhalt leicht und sicher öffnet.