Geographie-Zehrmittel zur Veransehanlichung der Erdumdrehung und der dadurch bedingten Zonenzeit, sowie der wirklichen Sonnenzeit. Gegenstand der Erfindung ist ein Geo- graphie-Lehrmittel, das für die Schulen be stimmt ist und zur Veranschaulichung der Erdumdrehung und der dadurch bedingten Zonenzeit, sowie der wirklichen Sonnenzeit dienen soll und von dem die beiliegende Zeichnung ein Ausführungsbeispiel durch Fig. 1 in Draufsicht und durch Fig. 2 im Schnitt darstellt.
Das gezeichnete Ausführungsbeispiel besitzt eine Zeitscheibe A mit im Kreise angeord netem Aufdruck der Tagesstundenzahlen 1, 2.... 24, und zwar die Nachtstunden 18 24-6 Uhr etwa in schwarz, die Tagatunden 6-12-18 Uhr etwa in rot. Auf dieser Scheibe A ist im Mittelpunkt eine zweite, kleinere Scheibe B drehbar angeordnet. Diese Scheibe B trägt als Aufdruck die Projektion der Erdkugel auf die Ebene, ferner 24 Radien als Meridiane im gegenseitigen Abstand von je 15 : Zeitabstand also je eine Stunde. Der Nauener Meridian b (Mitteleuropäische Zeit) ist hervorstechend, etwa rot gezeichnet und in ihm ist ein Knopf c zum Drehen der Scheibe B angebracht.
Bei der Stundenzahl 12 ist eine die Sonne markierende Kugel D auf einem senkrechten Stäbchen d befestigt.
Mit diesem Lehrmittel lässt sich zunächst durch Drehen der Scheibe B die Erdum- drehung veranschaulichen, ähnlich wie beim Globus, jedoch wird durch die Projektions zeichnung der Erdkugel die Verteilung von Erdteilen und Meeren augenfälliger. Der Be griff der Mittagslinie ist am Globus nicht so leicht zu erkennen wie bei dem beschriebenen Lehrmittel. Ferner sind die jeweiligen Zeiten der Hauptpunkte der Erdteile für jede Stunde sofort ablesbar, indem diese Hauptpunkte an den betreffenden Meridianradien angegeben sind.
Will man zum Beispiel die der Zeit l Uhr (nachts) in Berlin entsprechende Zeit in New York feststellen, so sucht man, nachdem man den Meridian von Nauen in Übereinstimmung mit der Stundenzahl 1 gebracht hat, auf der Scheibe B den zu New York gehörigen Meridianradius : dieser zeigt auf 19 Uhr. Diese Zonenzeiten lassen sich vergleichen mit der Weltzeit, das heisst der auf den Meridian von Greenwich gültigen, allgemein für Zeitangabe bei Beobachtungen der Astronomie und Geophysik gebräuchlichen Zeit.
Das beschriebene Lehrmittel kann bei Sonnenschein auch als Kompass benützt werden. Jeder Schulort zeichnet zu diesem Zweck seinen Längenkreis am Rand der Scheibe B an, zum Beispiel Ulm an der Donau =10 . Soll dann zum Beispiel um 2 Uhr nachmittags in Ulm die Nord-Südrich- tung gesucht werden, so muss man sich ver gegenwärtigen, dass wenn es in Ulm (welches die gleiche Zeit wie Nauen hat) 14 Uhr ist, ein Ort mit der geographischen Länge 845' gerade Mittag hat. Es wird nun die Vorrich tung auf horizontaler Ebene so eingestellt, dass der Schatten des vertikalen Stäbchens d mit dem Meridian mit der geographischen Länge 345 zusammenfällt.
Der durch Ulm gehende Meridian zeigt dann die Nord-Süd- richtung an. Die Gradteilung auf dem Umfang der Scheibe B ermöglicht jede weitere Rich tung zu ermitteln.
Der Unterschied zwischen mitteleuropä ischer Zeit und geographischer Ortszeit kann mit Hilfe der Sonne und dieses Lehrmittels veranschaulicht werden, Mit Hilfe dieses Lehrmittels lässt sich den Schülern ebenfalls leicht veranschaulichen, wie der Schiffer auf dem Meere die geogra phische Länge seines Standortes bestimmt; wenn die Sonne senkrecht über dem betref fenden Schiffsort steht (also örtlich 12 Uhr ist), wird diese Zeit mit dem Schiffschrono meter, der gefunkte Greenwicher- Normalzeit hat, verglichen und aus dem Zeitunterschied der betreffende Meridian errechnet (4 Minu ten = 1 ). Ebenso lässt sich der nautische Datumswechsel beim Kreuzen des 180 Län genkreises veranschaulichen.
Steht also Längenkreis 0 (Greenwich) mittags senkrecht unter der Sonne, so hat man bei 180 9 24 Uhr, ist man also nach Osten um 12 Stunden vor aus, nach Westen aber um 12 Stunden zurück.