Einrichtung zum Entfernen von Geschiehe aus Wasserläufen. Die vorliegende Erfindung verfolgt den Zweck, bei Wasserentnahmeanlagen, z. B. für Kraftwerke, das abgelagerte oder auch das ankommende Geschiebe (Sand und Steine) vor einer Schwelle eines' Wasserent- nahmekanals mittelst besonders geformter, versenkbarer Tauchkörper im Wasserlauf aus dem Raum vor der Schwelle zu entfer nen und mit Hilfe eines aus den Tauchkör pern gebildeten Kanals in das Unterwasser zu spülen.
Einen Übei;sichtsplan eines Ausführungs beispiels der Einrichtung bei einer Wasser entnahmeanlage für ein Kraftwerk zeigt F ig.- l.. In dem Fluss A ist das Stauwehr B eingebaut, und durch den Kanal C wird Wasser zu einem Kraftwerk abgeleitet.
Die weiteren Fig. 2 bis 7 zeigen Quer schnitte durch die Schwelle usw. in Rich tung x-x; Fig. 8 ist in grösserem Massstabe ein Längsschnitt und Fig. 9 ein Grundriss der Einzelheiten mit mehreren Tauchkör pern.
Die gezeichnete Einrichtung besitzt drei vor der Schwelle d senkbar angebrachte, winkelförmig (Fig. 2, 4, 6) oder hakenför mig (Fig. ä, 5, 7) gestaltete Körper a, die an einem nicht dargestellten Führungs gerüst oder dergleichen auf- und abbewegt werden können. Im gehobenen Zustande, der für die meisten Verhältnisse der normale sein wird, bildet zweckmässig der Körper mit seiner vordern, dem Fluss zugekehrten senk rechten Wandung eine zum Abhalten von Treibzeug und Treibeis dienende Tauchwand b und macht deshalb das Anbringen einer besonderen derartigen Tauchwand überflüs sig (Fig. 2 und 8).
In völlig abgesenktem Zustande (Fig. 6) bildet der Körper mit der Schwelle d einen Kanal c, der an einem im Wehre angebrachten Spülschütz s . endigt und durch dieses verschlossen wird. In Fig. 8 und 9 ist dieses Spülschütz mit s bezeich net. Während des Absenkens stellen die Körper a mit ihrer vordern senkrechten Wandung eine Vorrichtung dar, unter der bei geöffnetem Spülschütz ein starker Spül strom hindurchgeht (Fig. 4 und 5).
Dieser Spülstrom bricht das im Bereiche des Kör pers abgelagerte Geschiebe ab und reisst es mit sich fort ins Unterwasser. Seine Wir kung erstreckt sich nicht nur auf das unter und neben dem Körper liegende Material, sondern greift auch noch beträchtlich auf den Raum vor dem Tauchkörper über. Am obern Ende der Schwelle (Fig. 8 und<B>9 )</B> schliesst sich der Hohlkörper ein eine feste Wand 2v an, die zweckmässig mit einer ver schliessbaren Öffnung s' versehen ist, um gegebenenfalls die Spülwirkung vergrössern zu können.
Jedoch ist diese Einrichtun- nicht unbedingt nötig, da, sich die gleiche Absicht auch durch Heben des Tauelikör- pers erzielen lässt.
Für kleine Wasserentnahmeanlagen mit kurzen Schwellen lässt sich dies Freihalten der Schwelle mit nur einem Tauchkörper er reichen. Bei langen Schwellen macht das Gewicht der Körper und die bessere Spül wirkung kleinerer Öffnungen die Teilung in mehrere Körper nötig. In der Darstellung nach den Fig. 8 und 9 sind drei Tauchkör per vorhanden.
Die Einrichtung kann auf verschiedene Weise in Gebrauch genommen werden. Die Wahl richtet sich ausser nach den örtlichen Verhältnissen insbesondere darnach, ob dia Geschiebezufuhr stark und kurz oder schwach und langanhaltend vor sich geht.
Bei kurz dauernder, starker Ge3eIiiebe- zufuhr und namentlich bei hoher Schwelle braucht die Einrichtung erst dann in Be trieb gesetzt -zu werden, wenn sich vor der Schwelle eine gewisse Menge Sand und Steine angesammelt hat. Mit dem Eintreten höherer Wasserstände, oder sobald die Züi- flussmenge die abgeleitete Verbrauchsmenge genügend übersteigt, wird das Spülschütz s im Wehr geöffnet und der dem Wehr zu nächst befindliche Tauchkörper a langsam gesenkt.
Alsdann strömt das Nasser von dem obern offenen Ende des Tauchkörpers und unter der senkrechten Vorderwand lief tig und mit grosser Geschwindigkeit unter den Tauchkörper hindurch ins Unterwässer und bricht dabei das im Bereiche des Tauch- kö rper:s liegende Geschiebe ab. In dem Masse, wie die Geschiebeniassen fortgerissen wer- den, wird der Tauchkörper langsam weiter gesenkt, bis er nach vollständiger Freispü lung der Sohle seine Schlul.Istellung erreicht hat.
In dieser verbleibt er vorläufig. Nun wird der zweite Tauchkörper, der ähnlich angeordnet ist, in der gleichen Weise abge senkt, wobei die Fortapülung des in sein ein Bereiche befindlichen Geschicbes erfolgt. Nach vollständiger Absenkung verbleibt auch dieser 'Tauchl@örper in seiner Schluss- stellung. Diese: Verfahren wird so lange wiederholt:, bis alle vorhandenen Tauchkör per abgesenkt, und der Raum vor der ganzen Schwelle freigespült ist.
Alsdann wird das Spülschütz im -\Vehr gescliloswen, und die einzelnen Tauchkörper werden nacheinander in die Anfangsstellung gehoben. Ist nach einer gewissen Zeit. der leergespülte Raum vor der Sehwelle wieder mit Geschiebe ge füllt, dann wird die Entfernung der Sink stoffe in der gleichen Weise wiederholt.
Bei schwacher, langanhaltender Ge- schiebebewegung und insbesondere wenn die Schiwellen keine grosse Höhe haben, kann nii.t Vorteil folgende Betriebsweise ange wendet werden.
Sobald es nötig und möglich ist, werden sämtliche Tauchkörper in der vorgeschriebenen N\'eise in die Schlussstel- lung gesenkt. Nach Öffnung des Spülschüt- zes werden darauf ein oder zwei Tauchkör per etwas angehoben und ein Spülstrom ständig durch den aus den Tauchkörpern ge bildeten Kanal gesclüuld. Mit dem Spül strom geht das ankommende Geschiebe in das Unterwässer.
Von Zeit zti Zeit wird mit den Tauchkörpern abgewechselt. Die bei die ser Betriebsweise zu verwendenden Tauch körper erhalten zweckmässig eine geringere Höhe als die Scliv,-elle (1 (Fig. 7)i damit sie bei längerem Betriebe in etwas angehobener Stellung den Durchflussquei@:chnitt über der Schwelle nicht einengen.
Die Einrichtung w irht durch ihre An ordnung über die ganze Länge der Schwelle. Dadurch, dass sie in normaler Stellung an gehoben ist und als Tauchwand Verwendung findet, ist sie dem Bereiche der @eschiebe- ablagerung entzogen. Sämtliche Bewegung- organe liegen stets über Wasser und können infolgedessen leicht überwacht werden.
Etwa eingedrungenes und festgeklemmtes Ge- schiebe und Holzwerk kann durch Heben der Körper ohne Mühe und ohne Betriebs unterbrechung beseitigt werden. Einschrän kung des Wasserzuflusses zum Entnahme kanal findet nicht statt.