Bienenlagerstock mit Wabenrähmchen nach dem Blättersystem.
Gegenstand der Erfindung ist ein Bie nenlagerstock mit Wabenrähmchen nach dem Blättersystem, welcher sich dadurch vorteil- haft auszeichnet, dass ein mit warmhaltenden Wänden versehener, länglicher Kasten clurch zwei feststehende Scheidewände in einen mitt leren Brutraum und zwei kleinere seitliche Honigräume unterteilt und f#r den Brutraum und den einen seitlichen Honigraum zu Zuchtzweeken vorn eine kleine Flug- nische mit je einem Flugloch f#r diese Räume, sowie entfernt davon ein Flugloch f#r den andern,
hauptsächlich zur Honigent- nahme bestimmten seitlichen Honigraum vorgesehen ist, wobei die Scheidewände mit Öffnungen und mit Führungen für nach Be- darf zu verwendende Vollsehieber, Absperrgitter und Gazeschieber für diese Öffnungen ausgestattet sind, das Ganze zu dem Zweeke, ein leichtes Manipulieren mit dem Bienenvolk zum Aufziehen und Umstellen desselben (Zucht) und zur stichlosen Honigentnahme zu gew#hrleisten.
Die beiliegende Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel des Erfindungs- gegenstandes,
Fig. 1 ist eine Hinteransicht des Bienen lagerstockes mit niedergeklappter Tür und ge- schlossenen Kastenr#umen ;
Fig. 2 ist eine Vorderansicht hierzu ;
Fig. 3 ist ein wagreehter Schnitt zu Fig. 1 ; Fig 4 ist ein senkreehter Querschnitt nach Linie A-B von Fig. 3 ;
Fig. 5 ist ein senkrechter Längsschnitt nach Linie C-D von Fig. 3 ;
Fig.
G ist ein Teilhorizontalschnitt durch clen einen seitlichen Honigraum ;
Fig. 7 ist ein ähnlieher Horizontalschnitt mit einer Vorrichtung zum Füttern des Bienenvolkes von innen ;
Fig. 8 ist ein senkrechter-Querschnitt hierzu naell Linie E-F von Fig. 7 ;
Fig. 9 ist ein ähnlieher Schnitt wie Fig. 7, aber mit Vorrichtung zum Füttern des Bie nenvolkes von au#en ;
Fig. 10 ist ein senkrechter Teilschnitt nach Linie G--H von Fig. 9 ;
Fig. 11,12,13 und 14 veranschaulichen Vorrichtungen, von denen einzelne bei der Königinnenzucht vorteilhaft Verwendung finden.
Ein Kasten 1, der auf der Stirnseite und seitlich mit warmhaltenden Wänden ver- sehen ist, ist innen durch zwei feststehende Scheidew#nde 2, 3 in einen mittleren Brutraum 4 und zwei kleinere seitliebe Honig r#ume 5,6 unterteilt. Jeder dieser Räume hat ein hinteres Drahtgazefenster 8, welches mit einer zu gewisser Zeit abzunehmenden Blende 9 ausgestattet ist, wobei diese Blende mit einem Loch 9a zur L#ftung versehen ist.
Auf der Rückseite des Eastens 1 ist in rliesem hinter den Räumen 4, 5,6 ein geräumi- ger freier Vorraum 7 vorgesehen, der nach hinten zu durch eine niederklappbare, in ge- offnetem Zustande zugleich als Arbeitstisch verwendbare Tiir 10 verselllossen ist. Fenster in dieser Tür gestatten wohl den Zutritt von reichlicher Luft, besonders zur heissen Som- merszeit und bei der Wanderung, nicht aber d'en Eintritt von Lieht. Die Scheidew#nde 2, 3 sind mit Öffnungen 11 und mit Führungen 12 f#r nach Bedarf zu verwendende Vollschieber, Absperrgitter und Gazeschieber für diese Öffnungen versehc-n.
Diese Schieber lassen sich von hinten bei geschlossenen Fenstern der Kastenr#ume, ohne da# die Bie- nen herauskommen können. leicht ausweeh seln und sind an den Selleidewänden sieher und leicht beweglieh gef#hrt. Die Vollsehieber kommen zur Anwendung, wenn die drei Haupträume des Kastens gänzlich voneinan- der getrennt werden sollen (Brutzeit, Ein- engen des Volkes, Honigentnahme und Koni ginnenzucht) ;
die Absperrgitter sind zu verwenden. wenn die Konigin von den Honig- räumen abgesperrt bleiben soll, dagegen die Bienen zur Honigansammlung leieht in die Seitenräume sollen gelangen können ; die Gazesehieber, von der in Fig. 14 dargestell- ten Art, werden f#r gewisse Zuchtzwecke benutzt, zum Beispiel wenn es gilt, ein wei- selloses Völklein an den Mutterstock anzugewöhnen oder im Winter die Erwärmung eines Nachbarreservev#lkchens zu gestatten.
Während der Seitenraum 6 mit dem Brutraum 4 haupts#chlich zu Zuchtzwecken dient, kann der Seitenraum 5 vorteilhaft f#r Honig- entnahme und Innenf#tterung ben#tzt wer- den.
Im Brutraum und in den beiden seitlichen Honigrä. umen des Kastens stehen die Waben- r#hmchen 15 nach dem sogenannten Bl#ttersystem. Diese Rähmchen sind zwischen vor- dere, distanzierende Keilstücke 16 (Blätter- abstandstreifen)eingeschoben,wodurchIhre gegenseitige Stellung gesichert wird, was f#r das Ein- und Ausfahren der R#hmchen von Wichtigheit ist.
Zu ihrer Führung besitzen die Rähmchen am untern Schenkel vorn geg"n die Stirnwand hin eine F#hrungswarze 14 (Fig. 5) und hinten einen die Stabilität ge w#hrleistenden B#gel 17; dabei laufen die R#hmchen mit ibren Warzen 14 beim Ein- sehieben auf einen schr#gen Bodenauflauf 18 (Fig. 4) auf, so da# sie sich dort etwas heben und freistehend gehalten werden, wodurch unten die Passage fiir den ungestörten Durch gang'der Bienen freigegeben wird. während beim Herausziehen der Rähmchen diese sich vorn senken, so daB der Zwischenraum an der Decke sich vergr##ert und somit kein An-und Abstreifen bezw.
kein Aufregen der Bienen entsteht, wodurch ein stichloses Arbeiten gesichert ist.
Auf der Vorderseite des Kastens befindet sich eine kleine Flugnische 20 mit je einem Flugloch 21 bezw. 22. Das Flugloeh 21 f#hrt zum Brutraum 4 und das Flugloeh 2 zum Honigraum 6. Vor dem Flugloch 29 ist zur Haupttrachtzeit ein Kanalvorbau 23 anbringbar, lear weleher den Seitenraum 6 abdunkelt und den Bienen gestattet, direkt in die Wal) des Seitenraumes 6 zu gelan- gen, so da# sie nicht mehr notig haben, den Umweg über den Brutraum zu nehmen. um den Honig im Raum 6 abzulagern.
Dies ge währleistet eine rasche F#llung des Seitenraumes 6. Die Flugnische 20 ist m#glichst flein gehalten, um den Brutraum vorn mog liehst wenig der Kälte auszusetzen und ferner den Bienen eine gedrängte Anflugfläche darzubièten sowie im Bedarfsfalle bei Schlie#ung des Flugloches 21 die Bienen zum Einlaaf durch das Flugloch 22 zu ver- anlassen Sie kann f#r die Überwinterung mittelst einer mit Winterflugloch versehenen Wintertür 18 (Fig.
3 strichpunktiert) ge- sehlossen werden. Aueh die Fluglöeher 21, 22 k#nnen mittelst einer Klappe 24 und eines Vorreibers 25 einzeln gesehlossen werden. Tn Fig. 3 sind zum Beispiel die Fluglöeher 21, 22 ge#ffnet, wie dies f#r die Trachtzeit der
Fall ist, wobei, um den Seitenraum 6 abzu dwlkelu, dem Flugloch 22 der Kanalvorbau
23 vorgesetzt ist..
Ausser der Flugnische 20 ist noch auf der
Vorderseite des Kastens, entfernt von der Flugnisehe, ein Flugloch 30 für den seitlichen
Honigraum 5 vorgesehen. Letzterer füllt sich wie der Seitenraum 6 mit Honig. Zur Honigentnahme wird man am besten zuerst den Honigraum 5 entleeren. Mittelst eines
Vollsehiebers an der Scheidewand 2 wird der
Honigraum 5 von dem Brutraum 4 getrennt ; die. so weisellos gewordenen Bienen geraten in Unruhe und suchen sich einen Ausweg aus der Gefangenschaft.
Durch Offnen des Flug loches 30 erhalten sie die Freiheit, sie flie- en davon, und in liurzor Zeit sind sämtliche Wabenr#hmchen im m Seitenraum 5 bienenleer, so dass die Wabenrähmehen ohne weiteres zum Ausschleudern herausgezogen wer den können. Dann kann man die honig- beladenen Wabenrähmchen aus dem Seiten raum 6 in den. Seitenraum 5 einbringen und in der gleichen Weise verfahren. uf diese
Weise kann die Honigentnahme stichlos er folgen.
Da das Flugloch 30 in Richtung von der #u#ern nach der innern M#ndung hin ziemlieh lang ist, ist das erfolgreiche Eindringen von Räubern unmöglich. Natür- lich kann auf die gleiche Weise auch der
Honig aus dem Raum 6 entnommen werden.
Der Seitenraum 5, sowie auch der Seiten raum 6, welch letzterer haupts#chlich zu Zuc. htzwecken dient, haben noch eine weitere Bestimmung. Sie gestatten nämlich auch. die Winterfütterung der Bienen von innen. Zu diesem Zweeke sind die Scheidewände 2, 3 je mit einer Unterführung 35 versehen, die mittelst eines von aussen betätigbaren Sehiebers 36 bei geschlossenen Fenstern und ohne dass die Bienen herauskommen k#nnen, absperrbar ist.
Ferner ist in der aus Fig. 7 und 8 ersichtlichen Weise für jeden Seitenraum ein nach der Unterführung 35 zu offenes Kästchen 37 einschiebbar, das mit einem Fut- tertrog 38 und einer an sieh bekannten, diesen mit Zuckerl#sung speisenden Invert- flasche 39 versehen ist. Nach Offnen des Schiebers 36 k#nnen die Bienen aus dem Brutraum ungehindert durch die betreffende Unterführung 35 in das tunnelartige Karst- chen 37 einziehen und sich am Futtertrog 38 laben.
Dabei ist der Vorteil nichet zu untersehätzen, daB clas Futter in den Seitenräumen warm bleibt und Räuber nicht anzieht.
Im Vorraum 7 des Kastens 1 kann man auch die Kolonie von hinten f#ttern. Die Fenster der Kastenr#ume 4, 5,6 haben uu- ten in bekannter Weise verschliessbare Schlitzöffnungen 40, und an diese letzteren kann, wenn clieselben geöffnet sind, in der aus Fig. 9 und 10 ersichtlichen Weise ein Futterkästehen 41 mit Futtertrog 42 und diesen mit Zuekerlösung speisender Invertflasche 43 herangeschoben werden, so dass auch die Fütterung ausserhalb der Kasten- r#ume 4, 5, 6 erfolgen kann.
Das hintere Fenster des Brutraumes 4 des Kastens 1 ist derart ausgebildet, dass man in dasselbe in der aus Fig. 11 und 19 2 ersichtlichen Weise e ein Brutkästehen 50 für Königinnenzucht einsetzen kann. Dieses Brutkästehen 50 besteht aus mehreren vergitter- ten Kammern 51 mit Zellenbrillen 52 f#r die Königinnenzellen, die aus dem Brutraum 4 gewonnenwerden, wobei die Stockw#rme zum Br#ten ausgenutzt wird und die Bienen ein F#ttern der Brut durch die Gitter der Brutkammern 51 vornehmen können.
Zum Beisetzen einer neuen Königin oder zum Abfangen einer alten Königin im Stock kann die in Fig. 13 dargestellte Vorrieh- tung benutzt werden. Dieselbe besteht in einem Fangbehälter 55 mit Saug- und Blasrohr 56 und mit Mundstück 57, und man bedient sich ihrer in der Weise, dass man die betreffende Königin durch Einsaugen im Behälter 55 fängt und sie durch Ausblasen aus dem Beh#lter 55 in den betreffenden Raum versetzt. Das Versetzen der K#nigia- nen kann auf diese Weise einfach und raseli, und ohne dass man dieselben mit den H#nden wu erfassen braucht, was nie geschehen soll (Geruch), bewerkstelligt werden.
Die Fenster der Kastenräume 4, 5,6 sind zu diesem Zwecke mit durch Pfropfen 59 verschlossenen Lüchern 60 versehen, clnrel welche nach Ent fernung der Pfropfen das Versetzen der K#- niginnen mittelst der beschriebenen Vorrich- tung erfolgen kann.
Zum Einsetzen einer Edelkönigin kann mit diesen Mitteln etwa folgendermassen verfahren werden : Man bringt etwa zwei Wa- ben voll Bienen aus dem zu veredelnden Volk in den Seitenraum 6 (ohne Waben und ohne Rahmehen) und schliesst diesen durch Vollschieber und Fenster dunkel und bienen- dicht ab. Dieses weisellose Völkchen im Raum 6 lässt man etwa zwei Stunden weisellos und führt dann mit der erwähnten Vor- richtung die gezeichnete Edelkönigin durch das geöffnete Loch 60 zu. Die K#nigin wircl ipso facto mit Freuden dort angenommen.
Nach etwa einer Stunde nimmt man dem zu veredelnden Volk die minderwertige K#nigin und schliesst den Brutraum 4 ab. Sofort zieht man den Vollsehieber an der Scheidewand 3 etwa drei Finger breit zur#ck. Durch den entstandenen Sehlitz zieht das im Raum 6 abgeschlossene Völkchen zum Muttervolk ein, mit sich f#hrend die inzwisehen angenom- mene Edelk#nigin. der es als Schutztruppe dient.
Der beschriebene Lagerstock eignet sich auch sehr gut zum Wandern". Die Rähm- ehell werden in den Kastenräumen durch be- kannte Mittel (Abstandsh#lsen) festgelegt. und das Bienenvoll kann sich an den offenen Fenstern anklammern, sowie in dem Vor raum 7 als Trommelschwarm sich ansetzen, lro es bei reichlicher Lüftung unter Fernhaltung jeglichen Lichtes sich geborgen fühlt.