Verfahren und Vorrichtung zur Befestigung einer plattenförmigen Elektrode an mindestens einem Träger. Die Erfindung bezieht sich auf ein Ver fahren und eine Vorrichtung zur Befestigung einer plattenförmigen Elektrode an einem oder mehreren Trägern.
Die plattenförmige Elektrode kann dabei gleichzeitig in eine zweckmässige Form, z. B. in die bei Entladeröhren vielfach verwendete Kreiszylin.derform oder in eine einen ellipti schen oder rechtwinkligen Querschnitt auf weisenden Röhrenform gebracht werden.
Die plattenförmige Elektrode, die zum Beispiel als Anode oder als Gitter dient; kann aus einer massiven oder aus einer .gelochten Metallplatte oder aus Metalldrahtgewebe oder dergleichen bestehen.
Das Verfahren gemäss der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die in die ge wünschte Form ausgeschnittene Platte derart gebogen wird, dass die Enden dicht aDeinan- der liegen und dann mindestens ein Ende von beiden Seiten um die Träger herumgebogen und festgeklemmt wird. Auf diese Weise wird eine sehr dauerhafte Befestigung der Elektrode an den Trägern erzielt. Das Vor- fahren weist zugleich den Vorteil auf, dass es sich zur selbsttätigen Durchführung vorzüg lich eignet.
Die insbesondere zur Ausführung dieses Verfahrens dienende Vorrichtung besitzt ge mäss der Erfindung Mittel zum Halten der Träger, einen Dorn, dessen Aussenfläche der der Platte zu gebenden Form entspricht, eine Anzahl Stempel ziun Biegen der Platte um den Dorn und eine Anzahl Stempel zum An drücken mindestens eines Endes der gebo genen Platte an -die Träger.
Bei der Vorrichtung gemäss der Erfin dung kann auch einer der Stempel mit Mes sern versehen sein, um Einschnitte in die Seitenteile der Metallplatte in der Nähe min destens eines Endes der Platte anzubringen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungs beispiel der Vorrichtung gemäss der Erfin dung und auch ein Glasfuss einer Entlade röhre mit drei Elektroden dargestellt, bei der die Anode oder Platte nach dem Verfahren gemäss der Erfindung befestigt ist. Fig. 1 ist ein Aufriss der besonders zur Befestigung einer zylindrischen Elektrode an zwei Stützdrähten geeigneten Vorrichtung; Fig. 2 ist ein teilweiser Grundriss des mittleren Teils der Vorrichtung; Fig. 3 ist ein Querschnitt nach der Linie A -B in Fig. 1;
Fig. 4 ist ein nach der Knie C-D in Fig. 3 durch den linken Teil der Vorrich tung gelegter Längsschnitt; Fig. 5 ist ein teilweiser Grundriss des rechten Teils der Vorrichtung; Fig. 6 bis 12 zeigen in etwar vergrösser tem Massstabe die verschiedenen Stellungen der Stempel der Vorrichtung; in den Fig. 6 bis 10 sind die Stempel im Aufriss und in den Fig. 11 und 12 im Grundriss dargestellt;
In Fig. 13 ist der Glasfuss für eine Ent- laderöhre mit drei konzentrischen Elektro den vor der Befestigung der Anode an ihren Stützdrähten dargestellt; Fig. 14 stellt die Form der Platte dar, in der letztere in die Vorrichtung gelegt wird, und schliesslich stellen Fig. 15 und 16 im Aufriss bezw. in der Seitenansicht ein fertiggestelltes Elektrodengestell mit drei Elektroden dar.
Die in den Fig. 1 bis 5 dargestellte Vor richtung besitzt ein Busseisernes Gestell 1, das auf Füssen 2 ruht und mit Lagern für die Wellen 10 und 17 versehen ist. An dem mittleren Teil des Gestelles 1 ist ein Bloch 3, z. B. aus Stahl, mittelst Bolzen 20 befestigt. In dem obern \"eil dieses Blockes ist eine Rinne 5 von halbzylindrischem Querschnitt vorgesehen, in die ein Dorn 6 eingreifen kann.
Der Dorn 6 kann sich inzwischen zwei auf dem obern Ende des Blockes 3 angebrach ten Vorsprüngen 4 vertikal auf- und abbewe- gen. Der Dorn 6 ist dadurch an der verti kalen Stange 7 befestigt, @däss' er durch ein Loch in dieser Stange hindurchgesteckt,
die vertikale Stange oben gespalten und der Dorn 6 mittelst des Bolzens 8 in der .Stange 7 fest geklemmt isst. Die Stange 7 kann sich im Gestell 1 vertikal auf- und abbewegen. Diese Vertikalbewegung wird dadurch bewirkt, dass sich. ein 9,uf des Welle<B>10</B> festsitzender Win- kelhebel 9, 15 mit dem einen Arm an den Umfang einer unrunden Scheibe 16 legt, die mittelst eines kegelförmigen Stiftes 18 auf der Welle 17 befestigt ist.
Die Welle 17 wird mittelst eines Zahnrades 21 (Fig. 1) an getrieben.
Die Schwingbewegung des Winkelhebels 9, 15 wird' auf die vertikale Stange 7 dadurch übertragen, dass der andere Arm 9 des Hebels 9, 15 mit seinem gabelförmigen Ende um die Stange 7 greift. Die beiden Arme der Gabel liegen mit der obern .Seite an einem Anschlag der Stange 7 und mit der untern Seite auf einem von einer Feder 12 aufwärts gedrück ten Ring 14. Die Feder 12 ruht mit dem untern Ende auf einem Ring 13, der mittelst eines kegelförmigen Stiftes 19 auf der verti kalen Stange 7 befestigt ist. Die Stange 7 wird in der Ruhelage von der Schrauben feder 11 hochgehalten. Der Dorn 6 dient zum Umbiegen einer Platte, die auf die obere Fläche des Blockes 3 gelegt wird.
Die Platte wird dabei mit dem mittleren Teil in die halbzylindrische, als Matrize dienende Rinne 5 gedrückt Zur weiteren, Gestaltung der Platte und zu deren Befestigung an. den Stützdrähten sind vier in wagrechter Richtung vor- und rüek- wärtsbewegliche Stempel 24, 25, 26 und 27 vorgesehen. Die Stempel 24 und 26, sowie die Stempel 25 und 27 können sich unabhän gig voneinander verschieben.
Die Stempel 24 und 25 dienen dazu, die Platte in die Zylin derform zu bringen, während die Stempel 26 und 27 zur Befestigung der Platte auf den dazu bestimmten Stützdrähten dienen. Die Stempel 24 und 25 sind mittelst Schrauben 38 an Schli-Hen 28 und 30 befestigt. Diese Schlitten sind in einer Schwalbenschwanz führung des Gestelles 1 verschiebbar, wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, ünd werden dadurch hin- und herbewegt, dass an ihnen ange brachte Rollen 31 und 32 (Fig. 1) durch auf der Welle 17 festsitzende Nockexnscheiben 23 und 2,2 betätigt werden.
Die Rollen 31, 32 werden mittelst Schraubenfedern 61 (Fig. 4)@ an die Scheiben angedrückt. Jede S"ahr4ubeu- feder 61 ruht in einer Bohrung 62 des Ge stelles 1 und drückt auf die Wand 60 des zu gehörigen Schlittens 2:8 bezw. 30.
Die Stempel 26 und 27 bilden Teile von Blöcken 35 und 36 (Fig. 1 und 2), die mit- telst Schrauben 37 an Schlitten 33 und 34 befestigt sind. Diese letzteren sind in einer Srhwalbenschwanzführung des Gestellöber- teils verschiebbar und werden dadurch hin- und herbewegt, dass an ihnen angebrachte Rallen 39 und 40 durch die oben. erwähnten Nockenscheiben 23 und 22 betätigt werden.
Die Rallen 39 und 40 werden mittelst Schraubenfedern 65 (Fig. 5) in die Scheiben 23 und 22 gedrückt. Jede Feder 65 ruht in einer Bohrung 64 des Rahmens 1 und drückt auf die Wand 63 des zugehörigen Schlittens 34 bezw. 33.
Bevor die Wirkungsweise der Vorricli- tung näher erläutert wird, soll anhand der Fig. 13 bis 16 die Befestigung der Platte an den dazu bestimmten Stützdrähten beschrie ben werden.
In Fig. 13 ist ein noch nicht fertiggestell ter Glasfuss für eine Röhre mit drei zylin drisch und konzentrisch zueinander aufge stellten Elektroden dargestellt. Der Glasfuss besteht aus der Glasröhre 45, die unten durch den abgeflachten Teil 46 in den die verschic-. denen Stromzuführungsdrähte eingeschmol zen sind, geschlossen ist.
Die Drähte 50 und 51 sind zum Tragen des Glühfadens be- stimmt. Bei der hier beschriebenen Art der Befestigung wird dieser Glühfaden erst an gebracht, wenn die Anode mit der beschrie benen Vorrichtung befestigt worden ist und dazu werden die Drähte 50 und 51 vorerst umgebogen. Das Gitter 47, das aus einem schraubenförmig gewundenen Faden besteht, ist am Stützdraht 49 befestigt. Die Stütz drähte 52 und 53 sind zum Tragen der Anode bestimmt.
In Fig. 14 ist die Metallplatte, die als Anode dient, dargestellt. Die Platte kann leicht in die in Fig. 14 .gezeigte Form ge stanzt werden. Bei der Gestaltung der Anode wird der zwischen den Linien<I>e f</I> und.
gh liegende Teil zylindrisch gebogen, während die rechteckigen, ausserhalb dieser Linien he genden Teile i und j zur Befestigung der Platte an den Stützdrähten 52 und 53 die- .neu. Hierzu wird der Teil<I>i</I> nach der Linie<I>e f</I> etwas eingeschnitten und :die auf diese Weise frei werdenden Teile werden um die ,Stütz drähte 52 und 53 herumgebogen.
In Fig. 15 und 16 ist ein fertiggestelltes Elektrodengestell dargestellt. Die Anode 54 ist in die Form eines Zylinders gebogen. Die Enden i und j der Anodenplatte sind-,anein- ander gelegt, und die eingeschnittenen Rand teile des Endes i sind um diese Stützdrähte 52 und 53 herumgebogen, wie bei 56 .und 57 in Fig. 15 gezeigt.
Die Zuführungsdrähte 50 und 51 für den. Glühfaden sind gerade ge- richtet, und der Glühfaden 58 ist in der Längsa:xe des Gitters 47 angebracht, .
Im nachfolgenden soll der Gang der Ope rationen anhand der Fig. 6 bis 12 näher be schrieben werden.
Die Ruhelage der Vorrichtung ist in Fig. 6 dargestellt. In dieser Stellung wird die zweckmässig nach Fig. 14 ausgestanzte Platte 43 auf den Block $ gelegt, wobei da für zu sorgen ist, dass'. die Platte mit dem Teil -i auf die Seite des Stempels 26 zu liegen kommt. - Die verschiedenen Operationen, denen die Platte 43 zu unterziehen ist, finden, nun statt, wenn die Welle 17 (Fig. l) eine vollständige Umdrehung vollführt.
Das Zahnrad 2-1 wird derart angetrieben, d.ass es zwischen zwei auf einanderfolgenden vollständigen Emdrehun- gen je eine gewisse kurze Zeit stillsteht. Auch kann das Zahnrad durch eine nicht dargestellte Kupplung und einen ebenfalls nicht dargestellten Fusshebel mit der Welle 17 gekurppelt und von. ihr entkuppelt und ,
da mit die Vorrichtung in jedem gewünschten Augenblick zum Stillstand gebracht werden. Schliesslich ist es natürlich auch .möglich, die Vorrichtung von. Hand anzutreiben.
Während der Periode des Stillstandes der Vorrichtung wird, wie bereits bemerkt, die Platte 43 auf den Block 3 gelegt.
Auch wird ein -Elektrodengestell, an clem die Anode zu befestigen ist, und das zum Beispiel die in Fig. 13 dargestellte Form aufweist, in die Vorrichtung eingebracht. Dazu sind in dein Dorne 6 eine zentrale zylindrische Bohrung 42 und an der obern Seite des Dornes ein Spalt 41 vorgesehen.
Das Elektrodengestell wird nun mit dem Gitter 47 in die zylin drische Bohrung 42 geschoben, wobei die Stützdrähte für .das Gitter zwischen die Wände des Spaltes 41 zu liegen kommen, während die Stützdrähte 52 und 53 für die Anode dicht über den Spalt zu stehen kom men.
Die Vorriohtung wird nun in Bewegung gesetzt, und es werden :die Stempel 24 bis 27 durch die Nockenscheiben 22 und 23, sowie der Dorn 6 durch,die unrunde Scheibe 16 und den Hebel 15 in die in Fig. 7 gezeigte Stel lung gebracht.
Die Platte 43 wird dadurch gebogen, dass der Dorn 6 sich senkt, und um dieses Aufbiegen der Platte 43 zu ermög lichen, haben sich die Stempel 24, 25, 26, 27 seitwärts zurückbewegt. Darauf senkt sich der Dorn 6 noch weiter, bis der mittlere Teil der Platte ganz in .die halbzylindrische Rinne 5 gedrückt worden ist. Die Stempel 26 und 27 bleiben :stehen, aber die Stempel 24 und 25 bewegen sich gegeneinander und biegen die Platte derart um, dass sie eine Zylinder form bekommt, wobsi die Teile i und j neben einander zu liegen kommen.
Diese Stellung ist in Fig. 8 dargestellt. Bei der weiteren Umdrehung der Welle 17 werden nun auch die Stempel 26 und 27 gegeneinander bewegt, wobei der Stempel 26 die mittlere Stellung früher erreicht als der Stempel 27.
In den Fig. 9 und 11 ist die Stellung dargestellt, in der der Stempel 26 die äusserste Rechtsstellung einnimmt, während der Stem pel 27 sich noch nicht ganz in der äussersten Linksstellung befindet. Die Messer 66 und 67 zu beiden Seiten des Stempels 26 haben nun den Teil i der Platte beidseitig etwas eingeschnitten, und die eingeschnittenen End teile sind gleichzeitig umgebogen worden.
Schliesslich bewegt sich der Stempel 27 in die äusserste Linksstellung, wodurch nun die Endteile der Teile<B>2</B> lind. j der Platte um die Stützdrähte 52 und 53 herumgebogen wer den.
Es ist zu bemerken, dass -die Platte 43, die in den Fig. 6 und 7 dargestellt ist, in den Fig. 8 bis 12 deutlichkeitshalber fortgelassen ist. Jedoch sind neben diesen Figuren Bil der gezeichnet, die die Form der Elektrode in den aufeinanderfolgenden Stadien an geben.
Das Umbiegen der Endteile des Teils i um die Stützdrähte herum kann auch von Hand erfolgen. In diesem Falle kann man die Stempel 26 und 27 gleichzeitig in die innersten .Stellungen gelangen lassen.
Durch eine geringe Abänderung kann die Vorrichtung. gemäss der Erfindung gleich falls zur Befestigung der Anode an einem Glasfuss geeignet .gemacht werden, auf dem bereits sowohl der Glühfaden, wie das Git ter angebracht worden sind.
Die Vorrichtung kann auch ohne beson dere Schwierigkeiten zur Herstellung und Befestigung anders gestalteter Elektroden als die hier beschiiebenen geeignet gemacht werden.
So ist man beispielsweise durch Abände rung der Form der Stempel 6, 24 und 25 und der Rinne 5 imstande, elliptische und recht winklig gebogene Elektroden herzustellen und an den Trägern zu befestigen.