Brettspiel. Die gebräuchlichen Brettspiele besitzen nach dein Vorbild des altbekannten Schach spiels, eine in quadratische Felder eingeteilte Spielfläche, worauf Figuren nach einer vor geschriebenen Spielregel bewegt werden können.
Beim Gregenstand der vorliegenden Er findung ist eine in Felder eingeteilte Spiel fläche vorgesehen. Er unterscheidet sich von den bekannten Brettspielen dadurch, dass für jeden Spieler zwei Arten von Figuren vorge sehen sind, die derart ausgebildet sind, dass die einen Figuren beim Spielen den andern als Unterlage dienen können.
Auf der beiliegenden Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform , des Erfin dungsgegenstandes zur Darstellung gebracht und zwar zeigt: Fig. 1 und 2 je eine Draufsicht auf das nach zwei verschiedenen Spielarten mit Setz- und Leitfiguren ausgestattete Spielbrett, Fig. 3 ein Schaubild einer Leitfigur, Fig. 4 ein Schaubild einer Setzfigur, 1'iIg. b ein Bewegungsschema einer Leit <B>figur,</B> u r, Fig. 6 und 7 je eine Ansicht von Värianten der Setzfiguren.
Ein z. B. aus Holz oder Pappe bestehen des Spielbrett ist in achtundvierzig quadra tische Felder a eingeteilt. Diese sind ab wechselnd von heller und dunkler Farbe. Das Brettspiel besitzt ebensoviele Setzfiguren b als quadratische Felder a vorgesehen sind. Die Setzfiguren bilden flache, quadratische "Steine" (Fig. 4), welche z. B, ebenfalls aus Holz oder Pappe angefertigt sind. Sie be sitzen ein von der Mitte nach einer Ecke des Steines gerichtetes Richtungszeichen c. Die Rückseite der Steine sind dagegen in der Farbe weiss oder schwarz.
Zum Brettspiel gehören ferner eine weisse und eine schwarze Leitfigur, die sogenannten "Springer" d (Fig.4). Die Springer sind bei Nichtbenützung des Spieles in zwei in der Randleiste e des Spiel brettes befindlichen Ausnehmungen f unter gebracht. Sie bestehen zweckmässig aus dem selben Material wie die Steine b.
Angenommen es seien am Spiel zwei Personen beteiligt. Von diesen erhält die eine vierundzwanzig rückseitig schwarze Steine und den schwarzen Springer, während der andern die gleiche Anzahl weisse Steine und der weisse Springer zugewiesen wird. Jede Person setzt ihren Springer auf ein leeres Spielfeld a, gleichgültig von welcher Farbe.
In der den Verlauf einer ersten Spielart veranschaulichenden Fig. 1 ist die Anfangs stellung der das Spiel beginnenden Springer d mit (1) für den schwarzen Springer und mit (I) für den weissen bezeichnet. Die weitere Bewegung der beiden Springer d ist einer bestimmten Spielregel unterworfen. In Fig. 5 sind die zulässigen Züge, welche der Springer d ausführen kann, schematisch dargestellt und zwar gilt die Regel, dass der Springer finit jedem Zug eine wagrechte oder senkrechte Felderreille überspringen und hierbei stets die Farbe des Spielfeldes a wechseln muss.
Die Spielparteien setzen nacheinander einen Steil) b auf ein im Bereich des Springers liegendes Spielfeld a, worauf sie ihren Sprin ger d auf den soeben gesetzten Stein bringen. Beispielsweise wird zuerst ein weisser Stein auf die Position (2) und hernach ein schwar zer Stein auf die Position (II) gebracht. In gleicher, abwechslungsweiser Reihenfolge be setzen lie Spielparteien je ein weiteres Feld mit einem Stein. Hierbei bewegen sich die Springer in den eingezeichneten Pfeilrich tungen.
Sie werden stets auf den zuletzt gesetzten Stein gebracht und bezeichnen so- finit die erreichten Positionen. Die Spielpar teien sind bestrebt, die Steine derart auf der Spielfläche zu verteilen, dass je zwei gleich farbige Steine in einer und derselben wag rechten Felderreihe Bleichweit von der 11Tittel- linie g entfernt zu liegen kommen.
Eine solche Gruppe zweier gleichfarbiger Steine nennt man "Wagen", wie solche in Fig. 1 durch die Positionen (2) und (5), (3) und (6), (4) und (7) der weissen Steine, sowie durch die Positionen (II) und (V), (III) und (VI), (IV) und (VII) der schwarzen Steine darge stellt sind. Wer eine Wage zustande gebracht hat, kann mit seinem Springer sogleich weiter ziehen. Die Springer dürfen auch bereits ge setzte eigene Steine und solche des Gegners betreten, vorausgesetzt, dass auf den letztern nicht der Springer des Partners sitzt.
Liegen zwei ungleichfarbige Steine in einer und der selben wagrechten Felderreihe in Wagestel- hing, so kann einer davon durch den ihn be- tretenden gegnerischen Springer "geschlagen\ werden. Jener Stein wird sodann von der Spielfläche entfernt, seinem Besitzer zurück gegeben und durch einen Stein der schlagen den Partei ersetzt, womit diese eine Wage erreicht hat.
Nach dein Setzen der Steine sind die Spielparteien bestrebt, die nicht in Wagestellung liegenden Steine zci Wagen zusammenzustellen. Zu diesem Zwecke werden mit dein Springer Wagefelder aufgesucht und mit den vereinzelt auf der Spielfläche liegen den, also nicht einer Wage angehörenden Steinen besetzt. Wer seine sämtlichen Steine als Erster zri Wagen zusammengestellt hat, gilt als Sieger. Der verlierende Partner spielt dann allein weiter bis ihm die Gruppierung seiner Steine zu Wagen ebenfalls gelungen ist.
Die Anzahl der hierzu nötigen Springer züge werden dem Gewinner als Punkte ange rechnet.
Bei der zweiten Spielart (Fig. 2) erhält eine Partei vierundzwanzig Steine mit dem weifierc Richtungszeichen und den gleich farbigen Springer, während der andern Spiel partei die Steine mit dein schwarzen Rich tungszeichen und der entsprechende Springer zugewiesen werden. Die Bewegung der Sprin ger d ist bei dieser Spielart der gleichen Regel unterworfen wie beim Wagespiel, von welchem sie sich durch die mit den Richtungs zeichen herzustellenden Gruppenbilder unter scheidet.
Diese werden mit zwei, drei oder vier Steinen hervorgebracht, bei denen die Ecken, in welchen das Richtungszeichen aus läuft, zusammenstossen. Die Parteien setzen die Steine in üblicher Reihenfolge auf Spiel felder, die im Bereich eines Springerzuges liegen, und zwar kann eine Partei sowohl Gruppenanschlufi all einen eigenen Stein, wie auch an einen solchen des Partners ge winnen.
Weisse und schwane Richtungszeichen können somit zu einem Gruppenbild zusam menwirken. Gemäss der Spielregel kann der jenige, welcher Gruppercanschluss gefunden hat, mit seinem Springer sogleich weiterziehen. Beispielsweise gelangt der das Spiel be ginnende weisse Springer von der Ausgangs stellung (1) in die Position (2), während der schwarze Springer von der Ausgarrgsstellurrg(I) in die Position (II) vorrückt. Nun besetzen die Partner nacheinander die Position (3) und (III) mit Steinen, worauf der weisse Springer in die Position (4) vorrückt.
Hier findet er, bezw. ein Stein mit dem weissen Richtungs zeichen Anschluss an den schwarz bezeichneten Stein der Position (II). Auf Grund des er reichten Anschlusses darf der weisse Springer sofort weiterziehen; er besetzt in der Folge die Position (5). Der schwarze Springer be gibt sich nun auf die Position (IV) und findet daselbst Anschluss an eine dreigliedrige Gruppe. Auf Grund des erreichten Anschlusses kann der schwarze Springer sofort weiterziehen; er betritt nacheinander die Positionen (V-X), wo er mit Ausnahme der letzten Position überall Gr uppenanschluss findet.
Wer am meisten Anschluss findet und seine Steine in der Folge zuerst auf die Spielfläche gesetzt hat, ist Sieger. Die verlierende Partei spielt <B>nun</B> in der Regel bis zum Setzen sämtlicher Steine allein weiter. Die Anzahl der hierzu nötigen Springerzüge wird dem Sieger als Punktzahl angerechnet.
Es können sich am Spiel auch drei, vier oder mehr Personen beteiligen. Die Zahl der Spielteilnebmer muss durch die Felderzahl, die gegebenenfalls eine andere als achtund vierzig sein könnte, restlos teilbar sein. Wenn mehrere Personen spielen, sollen die jeder Partei zugewiesenen Steine und Springer sich im Aussehen augenscheinlieli voneinander unterscheiden. Statt der einfachen liichtungs- zeichen c könnten auch Figuren vorgesehen sein, wie die Fig. 6 und 7 zeigen.
Die Be wegung der Springer und die 21nordnung der Riehtungszeichen beim Setzen der Steine könnte auch einer andern als.der vorliegenden Spielregel unterworfen sein.