Tüxschloss. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Türschloss, erfunden von Charles Viktor Keller in Zürich, welches beim Schliessen der Türe von einer Seite die Türe automatisch verriegelt, so dass sie von der Gegenseite nicht mehr geöffnet werden. kann. Schlösser dieser Art werden z. B. für Telephonkabinen, Aborte etc. von Vorteil sein, indem sie das Anbringen der bisher erforderlichen, beson ders zu betätigenden Riegel auf der Innen seite der Kabinen etc. ersparen.
Auf der beiliegenden Zeichnung sind mehrere beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
Es zeigen: Fig. 1 ein Einsteckschloss nach Entfernung des einen Schlossblechs von der Türinnenseite gesehen in nicht verriegelter Stellung, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie A-A von Fig. 1, Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie B-B von F ig. 1, Fig. 4 eine Ansicht von der nämlichen Seite wie Fig. 1 in der Verriegelungsstellung,
Fig. 5 die Stirnansicht des Schliessbleches, Fig. 6-8 verschiedene Detailvarianten:, Fig. 9 einen Schlüssel, Fig. 1U. die Innenansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels, Fig. 11 einen Schnitt nach der Linie <B>C-0</B> von Fig. <B>10,</B> Fig. 12 die Aussenansicht auf ein Tür- Schild, Fig. 13.
und 14 ein Detail, Fig. 15 eine dritte Ausführungsform in Innenansicht in unverriegeltez Stellung,.
Fig. 16 einen Schnitt nach der Linie D-D von Fig, 15;, Fig. 17 und 18 Zwischenstellungen, Fig: 19 die Verriegelungsstelluugs Fig. 20 und 21 eine Detailvariante des dritten. Ausführungsbeispiels, Fig. 22' eine weitere Detailvariante.
Das. in Fig.. 1-5 dargestellte Sehloss besitzt eine hebende Doppelfalle. mit den zwei,Hälften cal und a2, die gleichachsig, aber jede für sich, in den beiden Scblossblechen gelagert sind. In jeder derselben ist ein zugehöriger Drücker bl b:ezw. b2 mittelst Links- bezw. Rechtsgewinde befestigt.
Die Fallenhälfte dl ist unten mit einen, Ansatz G versehen, der unter die Fallenhälfte a greift. Durch zwei Federn dl und d2, die auf An sätze e1 und e2 der beiden Fallenhälften ein wirken, werden die letzteren in ihre Schliess stellung gedrückt. f ist ein Anschlag, der den Fallenaussehlag begrenzt.
Das mit dem Türrahmen zu verbindende r=-Eisenförmige Schliessblech g besitzt in der . dem Schloss- kasten zugekehrten Stirnseite nebeneinander zwei Schlitze hl und 1e2, für die beiden Fallen hälften a1 und a2, die durch den Steg i von einander getrennt sind. Der Schlitz hl ist durch einen Ausschnitt k im einen Schliess blechschenkel entsprechend der Grösse des Eingriffes der Fallenhälfte a1 nach der Seite hin offen.
Im Schliessblech ist ferner hinter dem Schlitz hl und um einen Zapfen l dreh bar ein Arm m angeordnet, der als Rast für die Fallenhälfte a1 in einer zweiten Ruhe stellung dient und auf einem Anschlag o aufliegt. n ist eine Blattfeder, deren Funktion bei Erläuterung der Wirkungsweise erklärt werden wird.
Das Schloss funktioniert in folgender Weise: Angenommen,- es sei zum Beispiel an einer Kabine so angebracht, dass der Drücker b1, mit der Fallenhälfte a.1, sowie der Ausschnitt k des am Türrahmen befestigten Schliessbleches g der Innenseite zugekehrt sind, und die ver schiedenen Teile befinden sich in der in Fig. 1 ausgezogen gezeichneten Stellung, wo bei die Türe geschlossen ist.
Drückt man hierbei den äussern Drücker b= nieder, so hebt sich allein die Fallenhälfte a2, während a1 unbeeinflusst bleibt.
Sobald hierbei die Fallenhälfte a2 aus dem Schlitz -1e2 des Schliessbleches gänzlich herausgetreten ist (siehe Fig. 1. strichpunktiert), wobei ihr Aus schlag durch den Anschlag f begrenzt ist, lässt sich die Türe nach innen öffnen, indem die Fallenhälfte a1 durch den Ausschnitt k ungehindert austreten kann und a2 am Schliessblech vorbeitritt. Nach Öffnen der Türe wird nunmehr der äussere Drücker wieder freigegeben,
so däss die Fallenhälfte a unter Wirkung der Feder d2 in die Anfangs stellung (Fig. 1 ausgezogen) zurückkehrt. Wird nunmehr der innere Drücker b1 nieder- gedrückt, so wird die Fallenhälfte a1, und infolge des Ansatzes c auch die Fallenhälfte a2 gehoben, so dass bei Erreichen der in Fig. 4 strichpunktierten Stellung die Türe wieder geschlossen werden kann,
indem beide Fallen hälften - am Schliessblech vorbeitreten. Gibt man nun den Drücker b1 frei, so treten die Fallenhälften a1, a2 -zwar in die Schlitze h.1, h.
des Schliessbleches ein, gehen aber nicht in ihre ursprüngliche Stellung Fig. 1 (aus gezogen) zurück, vielmehr legt sich die Fallen hälfte a1 jetzt auf die Rast in auf und wird in dieser Stellung festgehalten, samt der Fallenhälfte a2, die auf dem Ansatz c der Fallenhälfte a1 aufliegt.
In dieser Stellung ist aber nunmehr die Türe gegen das Öffnen von aussen gesperrt, denn durch Niederdrücken des äussern Drückers<B>0</B> kann bloss die äussere Fallenhälfte a2 betätigt werden, und die innere FaIlenhälfte a1 kann nicht mehr durch den Ausschnitt k austreten, wird vielmehr durch den innern Schenkel des Schliessblechs-E:- Eisens am Austreten gehindert. Von innen kann die Türe durch einfaches Niederdrücken des innern Drückers b1 wieder geöffnet wer den.
Das Schliessen der Türe von aussen er folgt dann durch Niederdrücken des äussern Drückers, worauf die Türe zugezogen werden kann, indem die vorher durch das bei ge öffneter Tür erfolgte Freigeben des innern Drückers in die Anfangsstellung zurückge kehrte innere Fallenhälfte a1 durch den Aus schnitt k des Schliehblechs in den Schlitz hl eintritt.
Durch Freigeben des äussern Drückers tritt dann die äussere Fallenhälfte a2 in den Schlitz 1e2 ein, wodurch die Türe geschlossen, aber nicht verriegelt wird, go dass sie von aussen wieder geöffnet werden kann.
Die Drehbarkeit der Rast in ermöglicht nun aber, dass in dieser letzteren Stellung das Öffnen auch von innen erfolgen kann (was zum Bei spiel erwünscht ist, wenn ursprünglich zwei Personen zusammen eingetreten sind, aber die eine früher ausgetreten ist und von aussen geschlossen hat). Beien Niederdrücken des innern Drückers wird nämlich die Rast ara durch die Fallenhälfte a1 so weit angehoben, dass die Falle an ihr vorbeitreten kann. Unter der Wirkung der Feder n wird die Rast nachher wieder in ihre Ruhelage zu rückgedreht.
Um die Möglichkeit zu schaffen, auch bei von innen gesperrtem Schloss das letztere von aussen zu öffnen, sind -die beiden ein ander gegenüberliegenden Gewindeansätze p1 und p' der Drücker mit Vierkantlöchern q versehen, und der äussere Drücker bl besitzt eine nach aussen führende Bohrung r, durch die ein Vierkantschlüssel s (Fig. 9) eingeführt werden kann, durch den die beiden Drücker miteinander gekuppelt werden. Durch Nieder drücken des äussern Drückers kann dadurch auch die innere Fallenhälfte betätigt werden.
Es könnte auch der Gewindeansatz des innern Drückers mit einem Dorn versehen sein, der durch eine Bohrung des äussern Drückers hindurchgeführt und an seinem äussern Ende, noch innerhalb des äussern Drückers mit einem Vierkant versehen wäre, das mittelst eines mit entsprechendem Vierkantloch ver- sehenen Schlüssels gedreht werden könnte (zum Beispiel bei bereits für andere Zwecke vorhandenem Normalschlüssel, wie bei Bahn wagen).
Bei der in Fig. 6 dargestellten Detail variante ist die Rast m des Schliessbleches ersetzt durch eine Abkröpfung ml der Feder n, in welche die Fallenhälfte a1 mit einem haken artigen Ende t eingreift. Dies ergibt eine ein fachere Ausführung der Rast selbst und er möglicht ohne Nachteil das Schliessblech wie üblich in L-Form, statt in 1=-Form auszu führen, da die Lagerung einer Drehachse 1 in Wegfall kommt.
Bei der in Fig. 7 und 8 dargestellten Detailvariante sind auf beiden Drückerachsen Scheiben 2 befestigt mit den Aufschriften "frei" und "besetzt" bezw. "offen" und "ge- schlossen" (innen), deren eine oder andere durch Ausnehmungen 3 der beidseitigen Tür- Schilder 4 hindurch je nach der Stellung der innern Fallenhälfte sichtbar werden.
Bei dem in Fig. 10-14 dargestellten Ausführungsbeispiel ist mit der innern Fallen hälfte a1 ein Zahnkranz 5 fest verbunden, der mit einem 'Zahnkölbchen 6 in Eingriff steht. In dessen Drehachse sitzen mittelst Vierkant 7 runde Scheiben 8 herausziehbar, so dass ihre Stellung sich der Türdicke an passen lässt.
Die äussere derselben ist zweck mässig mit den Aufschriften "frei" und "be setzt", die innere mit "offen11 und "geschlossen" versehen, die durch Fenster 9 der Türschil der 4 sichtbar werden, je nach der Stellung der innern Fallenhälfte.
Bei dem in Fig. 15-19 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Falle in der Weise als Doppelfalle ausgebildet, dass sie je nach der Betätigung durch den äussern oder innern Drücker als schliessende oder als hebende Falle wirkt. Der Fallenkopf 10 ist in einem Führungsstück 11 verschiebbar mittelst eines Bolzens 12 gelagert und geführt. Eine Feder 13 drückt den Fallenkopf nach dem Schliessblech 14 hin. Das Führungsstück 11 ist um die Achse 15 drehbar und mit dem innern Drücker 16 verbunden.
Der äussere Drücker 1'7 ist mit einer Nuss 18 verbunden, die einen Daumen 19 trägt und drehbar gleichachsig mit dem Führungsstück 11, aber unabhängig von diesem am Schloss- kasten gelagert ist. An einer Drehachse 20 ist ein Arm 21" befestigt, an dem eine Zug feder 22 angreift, die anderseits an einem Arm 23 des Führungsstückes 11 befestigt ist. Mit der Achse 20 ist ferner ein winkel förmiger Hebel fest verbunden, dessen Arm 21' sich in der Ruhestellung des Schlosses gegen den Umschweif 24 des Schlosses stützt. Der zweite Arm 21 des Winkelhebels ragt in .den Bereich des Daumens 19, sowie des Kopfes 25 des Pallenbolzens 12 hinein.
Das Schliessblech 14 besitzt zwei Vertiefungen 26 und 27 zur Aufnahme der Falle in den ver schiedenen Stellungen. Das Führungsstück 11 ist noch mit Scheiben 28 und 29 versehen, vors denen die eine (innere) die Aufschriften "offen" und "zu" die äussere die Aufschriften "frei" und "besetzt" trägt, von denen je eine durch eine Öffnung des Türschildes sichtbar wird. 30 ist ein Anschlag zur Be grenzung des Ausschlages des Führungs stückes 11.
Dieses Schloss funktioniert in folgender Weise Beim Niederdrücken des äussern Drückers 17 wird durch den Daumen 19 der Winkel hebel 21, 21' zum Ausschwingen gebracht, so dass sein Arm 21 an den Bolzenkopf 25 anstösst und dadurch den Fallenkopf 10 zu rückzieht (siehe Fig. 17). Das Führungsstück 11 wird dabei nicht verdreht. Die Türe kann nun geöffnet werden. Beim Loslassen des äussern Drückers geht. der Fallenkopf 10 unter dein Einfluss der Federn 13 und 22 wieder in die Anfangsstellung zurück.
Wird nunmehr der innere Drücker 16 niedergedrückt (Fig. 18), so wird das Führungsstück 11 ver dreht; während der Daumen 19 nicht beein- flusst wird. Die Falle wird also gehoben (Wirkung. als "hebende" Falle), so dass sie zum Schliessen der Türe wieder am Schliess blech vorbeitreten kann. Wird jetzt der innere Drücker 16 freigegeben, so. dreht sich.. unter der Wirkung der Feder 22 das Führungs stück 11 samt dem Fallenkopf wieder zurück, jedoch nur bis der letztere auf seiner Rast 27 aufliegt (Fig. 19).
In dieser Stellung ist die Türe verriegelt, indem sie von aussen nicht mehr geöffnet werden kann, denn der Arm 21 des Winkelhebels tritt bei einer Drehung des Daumens am Bolzenkopf 25 vorbei, ohne ihn zu beeinflussen.. Nach dem Öffnen von innen geht. nach Freigabe des innern Drückers die Falle in die Stellung Fig. 15 zurück, und es kann dann durch Niederdrücken des äussern Drückers der Fallenkopf wieder zurückgezogen und die Türe geschlossen werden ("schliessende" Wir kung der Falle).
Um zii verhindern, dass bei offener Türe und unbeeinflusstem Drücker der Fallenkopf bei etwaigem Zuschlagen der Türe auf das Schliessblech hart aufschlägt, ist an der Innen seite des letzteren eine Feder 31 angeordnet, auf die der Fallenkopf beim Zuschlagen auf trifft.
Auch hier kann bei von aussen geschlosse ner Türe die letztere auch von innen geöffnet werden, indem beim Verdrehen des Führungs stückes 11 aus der Stellung Fig. 15 der Fallenkopf infolge seiner schrägen Vorder fläche unter Zusammenschieben der Feder 13 an der Rast 26 vorbeigleiten kann.
Die Schlossbleche 32 und 33 des Schloss- kastens ragen ringsum über den Umschweif 24 hinaus, so dass sie Flanschen bilden, und wenigstens eines derselben ist abnehmbar, so dass der Sehlosskasten von der Seite her in eine entsprechende Ausnehmung der Türe eingeschoben und mittelst der Flanschen be festigt werden kann. Das Schloss kann so auch für dünne Türen verwendet werden, für die es als. Einsteckschloss infolge seiner Dicke nicht verwendet werden könnte.
Uni geringere Dicke und damit ein Ein steckschloss auch für dünnere Türen zu er halten, ist bei der in F ig. 20 und 21 darge stellten Detailvariante der Fallenkopf 10' mit prismatischer Führungsstange 12' ver sehen, die in einer entsprechenden Führungs nut 34 des Führungsstückes 11' geführt ist, wobei die eine Seite durch das Schlossblech begrenzt wird. Der Fallenkopf steht hier Unter dem Einfluss einer Blattfeder 35, es kann aber auch die in Fig. 22 dargestellte Federung 36 ausgeführt werden.
Das Schloss kann mit einer elektrischen Kontakteinrichtung verbunden werden, welche beim Schliessen von innen eine Beleuchtung einschaltet. Dies lässt sich in einfachster Weise in Verbindung mit der zweiten Rast, zum Beispiel 7n' in Fig. 6, erzielen, wobei Gewähr dafür geboten ist, dass die Beleuch tung nur eingeschaltet ist, wenn die Türe von innen geschlossen wurde, also die Ka bine ete. benützt wird.
Die Einrichtung könnte auch derart ge troffen sein, dass beim Schliessen von jeder der beiden Seiten die Türe gegen die andere Seite verriegelt wäre.