Verfahren und Vorrichtung zur Abscheidung von Salzen durch Eindampfen ihrer Lösungen<B>in</B> geschlossenen Verdampfungsgefässen. Zur Abscheidung von Salzen, z. B. Kaell- salz oder Kalisalz, aus ihren Lösungen wer den letztere bekanntlich in offenen Pfannen eingedampft. Die Salze werden dabei haupt- swehlich in grober Form gewonnen. Grobkri- stallinisches Salz bildet sich auch beim lang samen Abkühlen genügend konzentrierter Salzlösungen.
Findet dagegen die Verdamp fung der Lösung in geschlossenen Apparaten statt, so wird besonders bei denjenigen Ver fahren, bei denen ein kräftiges Kochen statt findet, ein sehr feines Salz erhalten.
Die Erfindung betrifft nun ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Salzgewinnung, welche bei Verdampfung des Wassers aus der Salzlösung in geschlossenen Apparaten eine Beeinflussung Jer Kristallgrösse der sich aus scheidenden Salze ermöglichen, so dass eben falls grobkristallinisclies Salz erhalten wer den kann. Dies wird erreiüllt, indem die Salz lösung nach jeweiligem Aufheizen und Ver dampfen durch Sieden und Verdampfen einer Flüssigkeit, deren Siedepunkt niedriger zu wählen ist als der Siedepunkt der Salzlösung, abgekühlt und die Abkühlungswärme wieder ausgenutzt wird.
Der Siedepunktder zweiten kochenden Flüssigkeit kann bei Atmosphären druck infolge der besondern Art der Flüssio, keit als.auch infolge Drutkerniedrigung, tie fer sein als der Siedepunkt der kochenden Salzlösung. Die durch das Abkühlen der Salz lösung frei gewordene Wärme,<B>d.</B> h. die Wärme, welclie an die zweite kochende Flüs sigkeit übertragen und in der Hauptsache in Form von Dampf aus Zerselben abgeführt wird, wird in ihrer Gesamtheit wieder ge wonnen.
Zur Ausführung des Verfahrens dienenfle Vorrichtungen sind beispielsweis e in der bei liegenden Zeichnung in vier Ausführungsbei spielen schematisch dargestellt.<B>-</B> Die Salzlösung wird unter Benütz-ungl der in Fig. <B>1</B> dargestellten Ausführungsforin der Vorrichtung im Behälter<B>1</B> verdampft. Zur Heizung dient die Heizkammer 2, welche in bekannter Weise aus vertikalen Heizrohren mit zwei Rohrböden be#telit. Der Heizdampf wird Jurell die Zuleitung<B>3</B> eingeführt und umspült die Heizrohre von aussen.
Der ent wickelte Brüdendampf -wird durch die Lei tung 4 abgeführt und kann zur Heizung wei terer Apparate, wie das ja bei den Vielfach- Dampfapparaten üblich ist, verwendet wer- ,den. Zum Schlusse wird er von einem Kon densator, der nicht gezeichnet ist, verdichtet. Die frische Salzlösung wird durch die Zulei tung<B>5</B> eingeführt.
Die Lösung fliesst aus dem Behälter<B>1</B> durch das Verbindungsrohr<B>6</B> in den Behälter<B>7.</B> In letzterem wird die #Salz- lösung durch eine Kühlvorrichtung, die aus dem Schlangenrohr<B>8</B> besteht, in dem sich zum Beispiel das Kondensat des Reizdampfes befindet und welches einen niedrigeren Siede punkt hat als die Salzlösung, gekühlt.
Da, bei Atmosphärendruck zum Beispiel hoehkonzen-- frierte Nochsalzlösung bei ungefähr<B>108' C</B> lind Wasser bei<B>100' C</B> siedet, so findet, wenn man Wasser als Kählflüssigkeit; verwendet, in dem Behälter<B>7</B> eine Abkühlung der Salz lösung statt, indem die heisse Soledas Was ser zum Sieden und Verdampfen bringt und sich dabei abkühlt.
<B> In</B> dem Masse als Wasser verdampft, muss neues in die Kühlschlamge gespiesen werden, wozu beispielsweise direkt das Kondensat aus der Heizkammer 2 verwendet wird. In diesem Falle wird letzteres durch das Rohr <B>15</B> mit eingeschaltetem Hahn<B>9</B> direkt mit der Kühlschlange<B>8</B> in Verbindung gesetzt und das Kondensat in diese hinübergedrü#ckt. Der in der Kühlsehlange <B>8</B> entwickelte Dampf, in ,dem die Abkühlungswärme der Salzlösung steckt, wird durch die Leitung<B>10</B> in das Rohr 4 geleitet,
so dass hier eine Vereinigung des aus der Kühlschlange entwickelten Dampfes mit dem Brüdendampf des Behälters<B>1</B> statt findet.
Die infolge der heftigen und schnellen Verdampfung im Behälter<B>1</B> gebildeten<B>f</B>einen Kristalle wachsen und vergrössern sieh, wie die Erfahrung lehrt, infolge der Abkühlung der Salzlösung im Behälter<B>7.</B> Das Wachsen wird im weitern auch -durch die ruhige Strö mung im behälfer <B>7</B> günstig beeinflusst. Die Temperatur der Salzlösung kann durch Ver- oder Verminderung der -#?'erdamp- ZD <B>C</B> fung in der Kühlsehlange variiert werden.
Die abgekühlte Salzlösung, aus der sich die Kri stalle ausgeschieden haben, muss nun wieder erwärmt und weiter eingedampft werden, da mit sie neues Salz ausscheidet. Zu diesem Zwecke wird sie durch die Leitung<B>13</B> in den Behälter<B>1</B> zurückgeführt, Um diese Zirkula tion aufrecht zu erhalten, ist eine Pumpe 14 vorgesehen, welche die abgekühlte Salzlösung aus dem Behälter<B>7</B> in den Behälter<B>1</B> zurück- pumpt.
Ein wesentlicher Fortschritt in der<B>An-</B> wendung des Verfahrens ist aus dem Betrieb der Ausführungsform der Vorriohtung gemäss Fig. 2 ersichtlich.<B>In</B> dieser Anlage werden die Brüdendämpfe in bekannter Weise abge saugt, verdichtet und zur Wiederheizung in die Heizkammer zurückgeführt.
Der Apparat <B>1</B> mit der Heizkammer 2 dient der Verdamp fung der Salzlösung. Die Heizkammer ist mit einer innern Aussparung<B>3</B> versehen, durch welche die eingebaute Kühlvorrielitung zur Beeinflur,sun", derKrista.Ilgrüssehinclur.eh"eelit. Dieselbe besteht aus zwei konzentriseh inein- ,ander gesp-halteien Rohren<B>8</B> und<B>10,</B> von .denen das Rohr<B>8</B> unten abgeschlossen ist.
Verwendet man als Kühlflüssigkeit,das Kan- densat aus -der Heizkammer 2, so dient die Leitung<B>9</B> mit Ventil 9a zur Überführung des Kondensates in das Rohr<B>10.</B> Die Kühlflüssig keit fliesst Jureli das Rohr<B>10,</B> steigt in dem Zwischenraum zwischen den bei-den Rohren<B>8</B> und <B>10</B> wieder hoch, bei welcher Geleo-enheit sie verdampft und die Salzlösung abkühlt. Das ausfallende Salz wird durch die Vorrieh- tung 12 abgezogen.
Der besseren Zirkulation der Salzlösung, die nach dem Abkühlen und der Salzabgabe neu erwärmt und verdampft werden muss, also indie Reizkammer zurück- gelangen soll, dient die Leitvorrichtung<B>11.</B> Für den Abfluss des Kondensates aus der Kammer 2 ist ein Ableitungsrohr<B>7</B> vorge sehen.
Der Dampf aus dem Behälter<B>1</B> und die Dämpfe ausder Kühlflüssigkeit werden durch dieselbe Stufe des Kompressors <B>5</B> abgesaugt n und verdichtet, um als Heizdampf durch das Rohr<B>6</B> in die Heizkammer 2 einoeführt- zu werden.
Auf diese Weise wird die Wärme, welche durch Abkühlung der Salzlösung frei gewor den ist, über die Abkühlungsvorrichtung und den Kompressor<B>5</B> wieder in den Prozess zu- rü,ekgeführt. Die Wärmeausnützuno, ist dabei viel vorteilhafter als bei bekannten Verfah ren. Der Kompressor braucht keine besondere Aus,gestaltung zu erfahren.
In Fig. <B>3</B> ist eine Ausführungsart der Vor richtung gegeben, bei der durch die Leitung<B>9</B> wie bei den andern Beispielen Kühlflüssigkeit in eine Kühlvorrichtung, die aus dem Rohr<B>8</B> besteht, eingeführt wird. Die Dämpfe aus der Kühlflüssigkeit gelangen durch die Leitung 14 in den Kompressor<B>5,</B> und zwar in eine tiefere Stufe des Kompressors, als die durch die Leitung 4 in denselben abgeführten Dämpfe aus dem Behälter<B>1.</B> Der Dampf aus der Kühlvorrielitung und aus dem Behälter<B>1</B> gelangen nach Durchgang durch den Kom pressor<B>5</B> gemeinschaftlich indie Heizkammer 2.
Durchdiese Anordnung ist es möglich, den Druck im Rohr<B>8</B> der Kühlvorrielitung tiefer zu halten als im Behälter<B>1</B> und somit den Siedepunkt der Kühlflüssigkeit tiefer zu legen und eine kräftigere Kühlwirkung zu erzeugen.
In der Ausführungsform gemäss Fig. 4 wird wiederum durch die Leitung<B>9</B> Kühlwas ser in die Kühlvorriclitung, bestehend aus dem Rohr<B>8,</B> eingeführt, aus welchem die beim Kühlen entstehenden Dämpfe durch eine se parate Rohrleitung in den Kompressor<B>16</B> und von diesem in die Heizkammer<B>15</B> gelangen. Die Dämpfe aus dem Behälter<B>1</B> werden durch die Leitung 4 und den Kompressor<B>5</B> in die Heizkammer 2 zurückgedrückt.
Diese Ausführungsform eignet sich insbe sondere dann, wenn andere Kühlflüssigkeiten als Wasser verwendet werden, wobei sodann vermieden wird, dass die Dämpfe anderer Na tur mit dem Wasserdampf vermischt werden.