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Einrichtung zum Fernsehen optischer Bilder.
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Lichtbild auf eine grosse Anzahl von kleinen Selenzellen einwirken, oder es wird das Lichtbild in einzelne Lichtpunkt zerlegt, die hintereinander durch eine oder mehrere Zellen abgetastet und in den Stromkreis eingeschaltet werden. Ersteres Verfahren bereitet konstruktionstechnische Schwierigkeiten, während beim zweiten die Trägheit der Selenzellen störend wirkt, da die Ruhepausen zwischen den einzelnen Belichtungen zu kurz sind. Die Bildwiedergabe in der Empfangsstation erfolgt durch Lichtrelais oder ähnliche Apparate, welche die Aufgabe haben, die einzelnen Lichtpunkt wieder zu einem-Bilde zusammenzufügen und es auf einen entsprechenden Schirm zu werfen bzw. auf einer lichtempfindlichen Schichte festzuhalten.
Die hiezu notwendigen mechanischen Vorrichtungen hindern aber durch die Trägheit ihrer eigenen körperlichen Masse eine Übertragung von Momentbildern, deren entsprechende Wiedergabe unserem Auge als lebende Bilder erscheinen würden.
Mit der erfindungsgemässen Einrichtung ist die Möglichkeit geboten, aufeinanderfolgende Momentbilder auf elektrischem Wege zu übertragen. Das aufzunehmende Bild wird, horizontal in Lichtstreifen, vertikal durch Selenstreifen, zerlegt und die sich schneidenden wirksamen Punkte werden hintereinander in den Stromkreis eingeschaltet. Die Stromimpulse werden durch Elektronenrelais (Kathodenröhren) verstärkt und gelangen in die Empfangsstation. In dieser werden sie nun wieder hintereinander über einen Kontaktkamm geführt, welcher die einzelnen Bildpunkte auf einen Papierstreifen durch elektro- chemische Wirkung wiedergibt.
Der zu diesem Verfahren benötigte Sender besteht aus einer Cammera obsoura, in welcher an
Stelle der Mattscheibe eine Selenzelle von folgender Beschaffenheit eingebaut ist : Auf einer Platte in der Grösse des aufzunehmenden Bildes aus gut isolierendem Material ist zwischen parallel gelegten Drähten eines guten Leiters, Selen in geeignetster Modifikation in dünnster Schichte eingeschmolzen. Von dieser
Zelle (Fig. 1) werden die einen Enden der Drähte zu im Halbkreis angeordneten Kontakten geführt, von welchen je zwei nebeneinanderliegende, auf zwei voneinander isolierten Kontaktfedern F und schleifen.
Vor die Selenzelle ist ein endloses, lichtundurchlässiges Band B gelegt, welches über die beiden Rollen 0 geführt und mit sohräggestellten Schlitzen versehen ist, die sich in zu übertragender Bildhöhe am Bande wiederholen. Dieser knapp an der Selenzelle vorübergeführte Schlitz teilt die, durch die vertikalen Drähte zerlegte Zelle, nun auch durch die Breite, so dass in jedem Bewegungsmomente ein neuer wirksamer Teil jedes Selenstreifens der Belichtung zugeführt wird. Das Kontaktrad R ist mit den Rollen 0 des endlosen
Bandes B durch Zahnradübersetzung Z derart in Verbindung gebracht, dass während das Kontaktfeder- paar F und Fi alle im Halbkreis angeordneten Kontakte K - K abtastet, das endlose Band sich um eine Schlitzhöhe T, Fig. 4 vorwärts bewegt.
Von der einen Kontaktfeder Fl zweigt eine Fernleitung L ab, während von der Kontaktfeder F die Leitung zur Batterie Bt führt und von dieser als Fernleitung Li zur Empfangsstation geleitet wird. Das Kontaktrad R ist mir dem Synchronmotor S in Ver- bindung gebracht (Fig. 5). Von den in der Empfangsstation eintreffenden beiden Fernleitungen wird die eine über die einzige Kontaktfeder F des gleichen Kontaktrades R wie beim Sender geführt und die andere. direkt mit der metallischen Unterlage U verbunden. Von den im Halbkreis angeordneten
Kontakten K-K zweigt je eine Leitung zu metallischen Spitzen J. Diese Spitzen sind voneinander isoliert und kammartig in Breite der Selenstreifen im Sender angeordnet, drücken auf einen ent- sprechend präparierten dünnen Papierstreifen, welcher über die Unterlage U läuft.
Dieser Kontaktkamm
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ist den Schlitzen des endlosen Bandes der Sendestation entgegengesetzt, sehräggestellt. Die Drehung des Kontaktrades ist mit den Transportrollen Tp des Papierstreifens durch eine Zahnradübersetzung Z, in Verbindung gebracht, so dass in der Zeit, in welcher die Kontaktfedern F und Fi die halbkreisförmig angeordneten Kontakte abtasten, der Papierstreifen um die Schlitzhöhe T weiterrückt.
Das durch das Linsensystem erzeugte, optische Bild (Fig. 2) fällt auf das kontinuierlich bewegte endlose Band und wirkt durch den Schlitz T (in Bildbreite) auf die Selenstreifen, so lange als die Kontakt- federnFund Fi brauchen, die Kontakte von jS'-K abzutasten. Zwischen zwei nebenliegenden Kontakten entsteht durch die Belichtung der Selenstreifen ein entsprechender Stromimpuls. Die Kontakte J und K1 kommen erst wieder zum Stromschluss, wenn sich der Schlitz um seine Höhe vorwärts bewegt hat. Aus der kontinuierlichen Bewegung des Bandes würde sich bei horizontal gestelltem Schlitz durch die hintereinander erfolgende Kontaktabnahme, eine Verzerrung des Bildes ergeben.
Dies wird vermieden da der Schlitz in der Weise schräg gestellt ist, dass seine Diagonale die Horizontale des Bildes darstellt, wodurch ebenfalls die hintereinander erfolgte Kontaktabnahme auf der Bildhorizontale stattfindet. In dem Augenblicke als der Schlitz das Bild abläuft und die Zelle verlässt, kommt bereits ein zweiter zur gleichen Wirk- samkeit. Durch die konstante Vorbelichtung, welche sich aus der Funktion des Schlitzes ergibt, einerseits, als auch durch die Verwendung dünnster Selenschichten wird die Trägheit der Zelle auf ein Minimum herabgesetzt.
Die in der Empfangsstation wie vor beschriebene Kontaktabnahme läuft synchron mit der Sendestation, wodurch die Stromimpulse in gleicher Folge hintereinander den einzelnen Kammspitzen über- mittelt werden. Der Kontaktsehluss findet von den metallischen Spitzen Jzu der metallischen Unterlage U, durch den präparierten dünnen Papierstreifen statt, worauf auf diesem, je nach Stärke der Stromimpulse heller oder dünklere Farbpunkte hinterlassen werden.
Diese Empfangsanordnung gestattet auch sehr rasch aufeinander folgenden Stromimpulse bildlieh festzuhalten und ermöglicht die entstandenen Momentbilder, mittels des bekannten Malteserkreuzmecha- nismus, vor einem Fenster, dem Auge als"lebend"vorzuführen.
In der Schaltungsskizze (Fig. 5) sind die zur Fernübertragung angewendeten Elektronenrelais und Transformatoren besonders dargestellt und die dazu gehörigen beiden Femleitungen mit Li1 und Li2 bezeichnet.
Die jeweils auftretenden Stromimpulse des Senders gelangen durch die Kathodenröhre H, den Transformator N, über die Fernleitung L und Li2, in die Empfangsstation, werden in dieser durch den Transformator N1 wieder umgeformt durch die Kathodenröhre Bi verstärkt und dem Bildzeichnet J zugeführt.
Die beim angeführten Verfahren rasch aufeinander folgenden wirksamen Gleichstromimpulse lassen sich in bekannter Weise auch durch eine Draht-und Erdleitung übertragen. Der drahtlosen Übermittlung steht mittels bekannten Einrichtungen kein Hindernis im Wege.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zum Fernsehen optischer Bilder gekennzeichnet durch eine Selenzelle, welche durch vertikal angeordneten Drähte und durch einen darüber kontinuierlich laufenden, gegen die Horizontale leicht geneigten Schlitz in eine grosse Anzahl von einzelnen Zellen zerlegt wird, deren Leitfähigkeit, durch die Belichtung verändert, gleichzeitig im abhängigen Verhältnis zur Sohlitzbewegung, hintereinander im Stromkreis ausgenutzt wird.