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Mehrzylindrige Verbrennungskraftmaschine mit Drehkolbengebläse.
Die Erfindung betrifft eine mehrzylindrige Verbrennungskraftmaschine mit einem Drehkolbengebläse, das sich insbesondere für mehrzylindrige Zweitaktmaschinen eignet, aber auch bei Viertaktmaschinen anwendbar ist und zum Verdichten der Luft oder des Brennstofiluftgemisches, Spülen der Arbeitszylinder sowie Einführen und Zerstäuben des Brennstoffes-in die Arbeitszylinder dient.
Das Drehkolbengebläse ist in an sich bekannter Weise mit einer Anzahl von Flügeln ausgestattet ; bei Anordnung mehrerer Flügel für mehrere Zylinder hat man bisher sämtliche Flügel um den gleichen Winkel gegenüber der Kurbelwelle voreilen lassen. Im Gegensatz hiezu besitzt gemäss der Erfindung jeder Flügel in bezug auf die zu einem Zylinder gehörige Kurbel einen andern Voreilwinkel ; bei drei Arbeitszylindem würden also drei Flügel vorhanden sein, die nicht um den gleichen Winkel gegeneinander versetzt sind, sondern um verschiedene Winkel derart, dass mit zunehmender Entfernung eines Zylinders vom Gebläse der Winkel sich ändert. Hiedurch soll nämlich der Tatsache Rechnung getragen werden, dass der Druck in den Zuleitungen zu den einzelnen Arbeitszylindern nicht gleich gross bleibt, sondern in Wellenform sich bewegt.
Der Voreilwinkel eines Flügels muss so gewählt werden, dass die Druckwelle zu dem zugehörigen Arbeitszylinder unmittelbar an dessen Eintrittsstelle die obere Spitze (Höchstdrllck) erreicht. Auf diese Weise fördert jeder Flügel die zum Spülen eines Zylinders nötige Luft in ausreichender Menge und unter genügendem Druck.
Die Erfindung kennzeichnet sich weiterhin durch die Anordnung einer Einstellvorrichtung, die z. B. in Gestalt einer drehbaren Büchse ausgebildet sein kann, zum Zweck, bei veränderlicher Fördermenge einen gleichbleibenden Verdichtungsenddruck im Arbeitszylinder zu erzielen.
Wehe..'e Ausführungsfol1nen der Erfindung betreffen Steuervorrichtungen, um das Gebläse als Anlassvorriehtung oder als Mittel zur Aufspeicherung von Energie, z. B. für Bremszwecke, verwenden zu können. Ferner kann das Gebläse mit einer Umlaufeinrichtung versehen sein, um einen Teil der verdichteten Luft bzw. des verdichteten Gasluftgemisches von der Druckseite auf die Saugseite zurück- zuführen ; dies hat Bedeutung in der Anwendung auf Luftfahrzeuge, deren Zylinder in grossen Höhen eine grössere Luftmenge mit gleichem Verdichtungsenddruck geliefert erhalten müssen als in geringeren Höhen.
Schliesslich kann das Gebläse derart ausgebildet sein, dass es für Rückwärts-und Vorwärtsfahrt Verwendung finden kann, was insbesondere für Sehiffsmaschinen von Bedeutung ist.
Das Gebläse wird dem erforderlichen Enddruck entsprechend ausgebildet.
De. Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung in mehreren Ausführungsformen veranschaulicht.
Fig. 1 ist ein senkrechter Schnitt durch eine Dreizylinder-Zweitaktmaschine für schwere Brennstoffe mit einem zweistufigen Gebläse, von dem die eine Stufe zur Erzeugung der Spülluft und die andere Stufe mit höherem Enddruck zur Erzeugung der Zerstäuberluft dient. Die Fig. 2-4 (letztere in ver- kleinertem Mass3tabe) sind Schnitte nach den Linien 1-. 1, B-B, 0-0 der Fig. 1. Fig. 5 zeigt ein Diagramm des Arbeitszylinders und Fig. 6 die zugehörige Flügelstellung des Gebläses. Fig. 7 zeigt ein Gebläse im Schnitt für Maschinen'mit veränderlicher ZylinderfÜllung, z. B. Flugzeugmaschinen und Fig. 8 eine schematische Darstellung der entsprechenden Zylinderfüllungen. Fig. 9 zeigt im teilweisen Schnitt eine Ausführungsform des Gebläses zum Anlassen und Bremsen.
Die Fig. 10 und 11 sind ver- grösserte Schnitte nach den Linien II und il-11 der Fig. 12, die ein Gebläse im Schnitt für umsteuerbare Maschinen, z. B. Schiffsmaschinen, zeigt.
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Bei der Ausführungsform nach den Fig. 1-6 ist 1 das geschlossene Kurbelgehäuse, an dem das Zylindergehäuse 2 mit den Zylindern 3, 4 und 5 befestigt ist. Die Kolben der Zylinder greifen mittels Pleuelstangen an um 1200 zueinander versetzten Kurbeln der Welle 6 an. Diese trägt ausserhalb des Gehäuses J ? einen zugleich als Schwungrad wirkenden Ring 8 (l. Gebläsestufe), in dem in drehbar gelagerten Zapfen 9 drei Flügel 10 radial verschiebbar angeordnet sind. Jeder Flügel 10 besitzt ein GleitstUck n, das in einer kreisförmigen Nut 12 des festen Gehäuses-M geführt ist. Eine Verstellung der Flügel in der Umfangsrichtung des Gebläses ist z.
B. dadurch möglich, dass die Führungsglieder 9, die in Bohrungen des Ringes 8 sitzen, in eine andere zu diesem Zweck anzubringende Bohrung hineingesteckt werden, so dass der zugehörige Flügel 10 mit dem Stück 11 dementsprechend eine andere Stellung in der Umfangsrichtung einnimmt. Der Mittelpunkt der Nut 12 liegt ausserhalb der Achse der Kurbelwelle, so dass beim Drehen des Ringes 8 die Flügel 10 radial nach aussen und nach innen zum Schwlmgsring 8 bewegt werden. Die Flügel 10, die an den Wandungen des Gehäuses 14 gleiten, fördern die zum Spülen nötige Luft nach den Zylindern. In das Gehäuse führt eine Luftzuleitung 16, die in einen Saugraum 17 mündet. Dieser erstreckt sich über einen gewissen Teil des Umfanges des Gehäuses 14.
An dieses ist ferner ein Luftaustrittskanal-M angeschlossen, durch den die verdichtete Spülluft nach den einzelnen Zylindern geführt wird. Zu diesem Zweck besitzt jeder Zylinder einen Luftüberleitungskanal 19 (Fig. 4) mit vom Kolben gesteuerter Zylindereintrittsöffnung.
An dem Ring 8 ist noch ein zweiter Ring 20 (2. Gebläsestufe) starr befestigt, der in einem besonderen Gehäuse 21 läuft. Der Ring 20 ist ebenfalls mit drei Flügel 22 (Fig. 3) versehen, die radial gleitbar in Zapfen 23 des Ringes 20 angeordnet sind und mittels Gleitstücken 24 in eine Führungsnut 25 eingreifen. Diese verläuft nach einem Kreise, dessen Mittelpunkt ausserhalb der Achse der Kurbelwelle liegt, so dass auch die Flügel 22 beim Drehen des Ringes 20 radial nach innen und aussen verstellt werden.
Das Gehäuse 21 besitzt einen Lufteinlass 27, der an die Druckleitung 18 der ersten Gebläsestufe angeschlossen ist, ferner einen Luftaustritt 28, von dem eine Leitung 29 nach der Brennstoffeinspritzvorrichtung 30 der Zylinder führt. In der Leitung 29 ist ein einstellbarer Dreiwegehahn 31 vorgesehen, durch den nicht nur der Durchfluss 28 zur Leitung 29, sondern auch die Verbindung der Leitung 29 mit der Leitung 18 beherrscht wird.
Bei der Ausführung nach Fig. 9 ist nur ein einstufiges Gebläse vorhanden, das zum Spülen oder auch zum Einführen des Brennstoffluftgemisches dient und zugleich zum Anlassen und Bremsen der Maschine ausgebildet ist. In diesem Fall ist im Gehäuse des Gebläses, wie in Fig. 3 ein Dreiwegehahn-M angeordnet, der zwei Leitungen beherrscht, nämlich eine Leitung 33, die nach einem in der Zeichnung nicht dargestellten Druckluftbehälter führt, in den Druckluft für verschiedene Zwecke, z. B. Bremsen des Wagens usw. eingelassen werden kann, und eine zweite zu den Zylindern führende Leitung, die senkrecht zur Bildfläche verläuft.
An dem Gehäuse ist ferner, u. zw. an der Saugseite des Gebläses, ein zweiter Dreiwegehahn 35 vorgesehen, der die Zuleitung von einem Dmckluftbehälter 50, dessen Inhalt als Brems-und als Anlassluft verwendbar ist, zum Gebläse beherrscht und dieses sowohl zwecks Einsaugen von Luft mit der Atmosphäre, als auch zwecks Anlassens der Maschine mit dem Druckluftbehälter 50 in Verbindung setzen kann. Bei Verwendung des Gebläses als Anlassvorrichtung lässt man Druckluft auf die Gebläseflügel wirken. Wird die Ansaugseite mittels des Dreiwegehahnes 35 in Verbindung mit dem Druckluftbehälter 50 gebracht, so kann die Druckluft beim Öffnen des Hahnes in das Gebläse strömen und auf den ersten Flügel wirken, wobei die Saugleitung des Hahnes 35 geschlossen bleibt.
Bei mehreren Flügeln wirkt die Druckluft mit der Differenz der auf beide Flächen wirkenden Drücke auf die grössere und bringt dadurch die Kurbelwelle in Drehung. Die, se Anordnung hat gegenüber den bekannten Anlasseinrichtungen, bei denen die Druckluft in den Arbeitszylinder strömt und mittels der Schubstangen auf die Kurbelwelle wirkt, den Vorteil, dass die Kraftübertragung ohne grosse Verluste stattfindet, u. zw. auf einen im Verhältnis zum Kurbelradius bedeutend grösseren Hebelarm, so dass ein sechs-bis siebenfach geringerer Druck notwendig ist. Anstatt Druckluft kann verdichtetes Gasluftgemisch beim Anlassen verwendet werden, in welchem Falle das abströmende Gemisch in den Spülkanal zurückgeführt wird.
Bei Verwendung als Motorbremse wird die Druckseite des Gebläses mittels des Dreiwegehahnes 31 mit dem Druckluftbehälter 50 in Verbindung gesetzt, so dass die Arbeit der Maschine zur Erzeugung von Druckluft benutzt wird, die entweder zum Spülen der Zylinder oder durch Überleiten in einen nicht dargestellten Sammelbehälter usw. für andere Einrichtungen, wie z. B. Hinterrad-Druckluftbremsen, eine Druckluftkupplung, Radreifenpumpe, Signalpfeifen, pneumatische Kippvorrichtungen, pneumatische Aufhängung usw. benutzt wird.
Die Vorteile dieser Anordnung im Verhältnis zu den bekannten Motorbremsen, bei denen die Arbeitskolben Luft ansaugen und verdichten, bestehen hauptsächlich darin, dass die Nachteile hin und her gehender Massen, Reibungsverluste usw. wegfallen und dass, da der Radius der Flügelbahn bedeutend grösser ist als der Kurbelradius, das gleiche Bremsmoment, ebenso wie vorher erwähnt die Anlasskraft, mit sechs-bis siebenfach geringerem Druck erreicht wird. Mit geringerem Druck und grösserem Radius ist aber die Bremse elastischer. Das Bremsen kann auch noch beim Überströmen in den Druckluftbehälter 50 durch Drosselung der Luft mit dem Hahn 31 erfolgen, da ja beim Bremsen keine Spülung oder nur in verringertem Masse, notwendig ist.
War der Druekluftbehälter 50 schon vorher
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gefüllt, so kann ebenfalls gebremst werden, indem die Bremsluft in den Arbeitszylinder mit höherem Druck eingeführt wird, wobei die Bremsluft unter Umständen zugleich als Spülluft wirkt.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 7 besitzt die Gebläsestufe für die Spülluft eine drehbare, ein-
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versehen ist. Diese Anordnung ermöglicht eine beliebige Veränderung der Zylinderfüllung, die bewirkt wird durch Drosselung im Einlass 16, u. zw. derart, dass trotz der Drosselung des Ansaugvolumens der Enddruck der Spülluft konstant bleibt. Der Auslass wird bei Drosselung des Einlasses später geöffnet, so dass die Verdichtung länger dauert, mithin entsprechend der Drosselung auf der Saugseite zu einem höheren Verdichtungsenddruck führt.
Bekanntlich ist bei Viertaktmaschinen am Brennstoffvergaser ein Drosselorgan vorgesehen, mit dem das Ansaugvolumen geregelt wird, u. zw. vom kleinsten für eine Zündung notwendigen Volumen bis zum grössten, je nach dem volumetrischen Wirkungsgrade, der durch die Kanäle, Ventile usw. bestimmt ist. Bei besten Verhältnissen kann jedoch das theoretische Zylindervolumen nicht erreicht werden und es bestehen Verluste von 6-10 vom Hundert des Zylindervolumens. Beiniederer Drehzahl, die bekanntlieh durch Drosselung des Vergasers erreicht wird, gelangt das Zylindervolumen mit um so grösserem Unterdruck in den Zylinder, je grösser die Sauggeschwindigkeit d. h. je grösser die Drosselung ist, so dass das Ansaugvolumen bedeutend sinkt.
Da nun durch die vorausgehende Auspuffperiode das ganze Zylindervolumen verbrannter Gase hinausgeschoben wird und nur das dem Verdichtungsraum entsprechende Volumen im Zylinder bleibt, mischt sich dieses mit der frischen Gasmenge, so dass der jeweilige Gesamtinhalt am Anfange der Verdichtung durch die Veränderlichkeit des Ansaugvolumens auch veränderlich ist und somit die ganze Verdichtung, d. h. bei niederer Drehzahl hat die Viertaktmaschine einen niederen Verdichtungs-und Explosionsdruck und einen niederen Wirkungsgrad, der bekanntlich mit der Drehzahl sehr rasch sinkt.
Mittels der Büchse x gemäss der Erfindung gelingt es nun, die Zylinderfüllung bei Zwei-und Viertaktmaschinen derart zu regeln, dass der Enddruck der Verdichtung gleich bleibt und die Leistung lediglich abhängig wird von dem Füllungsgrade des Zylinders mit Frischgasen. Das Füllungsvolumen kann vom kleinsten zündbaren Gemisch bis zum vollständigen Zylindervolumen und sogar darüber hinaus ohne Zwischenstufen mit Leichtigkeit vergrössert oder verkleinert werden.
Durch diese Anordnung wird also e.'reicht, dass auch bei niederer Drehzahl und Füllung der Verdichtungsdruck gleich hoch bleibt, so dass der Wirkungsgrad verhältnismässig hoch ist und einer hohen Leistung der Maschine entspricht, was besonders bei Lastwagenmaschinen und feststehenden Anlagen usw. notwendig ist. Anderseits wird es mit dieser Anordnung möglich, die Zylinderfüllung über das beim Viertakt bekannte Mass zu bringen, wobei der Verdichtungsraum von den Verbrennungsgasen gesäubert wird, und man kann die Maschine bis zu 35 vom Hundert überlasten, wie dies z. B. bei Lastwagenmaschinen auf starker Steigung notwendig ist.
Die Anordnung ermöglicht somit eine ausserordentliche Regelungsfähigkeit der Füllung des Arbeitszylinders mit Frischgasen zwecks teilweiser oder ganzer Ausschaltung der bis jetzt notwendigen Geschwindigkeitswechsel bei Kraftwagen.
Mittels der drehbaren Büchse x wird durch entsprechendes Einstellen ihler Ansaugöffnung a ; i zum Lufteintritt das Ansaugvolumen von einem Mindestmass bis zu einem Höchstmass des zwischen zwei Flügeln gehaltenen Volumens geregelt und diesem Ansaugvolumen entsprechend die Verdichtungsdauer verlängert, so dass der Enddruck des Füllungsvolumens trotz verschieden starker Brennstoffeinblasung gleich hoch gehalten werden kann. Die Bezeichnungen v1, v2, v3 in den Fig. 7 und 8 bedeuten drei verschiedene Zylinderfüllungen, z. B. 33,66 und 100 vom Hundert ; Vo bedeutet das vom Gebläse.
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usw. in Fig. 7 geben die den verschiedenen Volumen entsprechenden Winkelstellungen der Büchse x an.
Zum Umsteuern der Maschine kann die in den Fig. 10-12 gezeichnete Einrichtung vorgesehen werden. Die Einrichtung weist einen Umsteuerhahn 40 auf, der in die Frischluft zuführende oder vom Vergaser kommende Leitung 41 eingebaut ist. Der Hahn 40 beherrscht zwei im Gebläsegehäuse vorge-
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Verbindung stehenden Kanal 44 und zwei um 1800 zueinander versetzte Ausströmöffnungen 45 und 46, die das Gebläsegehäuse mit den Zylindein usw. in Verbindung bringen. Zum Verstellen des Hahnes 40 kann eine an sich bekannte in der Zeichnung nicht dargestellte Vorrichtung vorgesehen werden.
Ist der Hahn 40 in die in der Fig. 12 bezeichnete Lage 1-1 gebracht, so wird die einströmende Luft durch die Schlitze 37 der Büchse 36 angesaugt, u. zw. sind diese Schlitze so angeordnet, dass der grösste Füllung- s ; rad des zwischen zwei Flügeln eingeschlossenen Volumens erreicht werden kann. Dieser von zwei Flügeln eingeschlossene Winkel ist mit a bezeichnet. Auf der Druckseite dürfen die Austrittsschlitze 38 in der Büchse 36 erst frei werden, wenn die Verdichtung den nötigen Druck erreicht hat, was im vorliegenden Falle dann zutrifft, wenn der verdichtende Flügel die durch den Winkel ss bezeichnete Lage bei der Drehrichtung im Sinne des Pfeiles erreicht hat.
Die Spülluft wird nun, nachdem der nötige Druck erreicht ist, durch die Auslassschlitze 3 und durch den Schlitz 46 des Umsteuerhahnes 40 zu den Arbeitszylindern geführt.
Zur Umsteuerung ist es notwendig, den Hahn 40 in die Stellung Il einzustellen und die Büchse 36 im Sinne des zu erreichenden Drehsinnes von ex-ss zu verschieben, u. zw. von der Stellung Ill in die
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Stellung IV, so dass die Ansaugstelle auf die entgegengesetzte Seite zu stehen kommt, ebenso die Auslassstelle. Die Spülluft wird durch die Öffnung 45 im Hahn 40 zu den Arbeitszylindern gelangen. Bei dieser Anordnung hätte das Gebläse den gleichen Wirkungsgrad im Rückwärtsgang wie im Vorwärtsgang.
Die Hebel des Hahnes 40 und der Büchse 36 können verbunden werden, so dass die Umsteuerung mit einem einzigen Hebelgriff bewirkt wird. Beim Drehen des Hahne ? von I nach II wird das Geblase vor- übergehend gedrosselt, so dass es als Motorbremse wirkt. Es wird in diesem Falle die Drehzahl der Maschine selbsttätig auf das für die Umsteuerung notwendige Mass verringert.
Die Arbeitsweise der Anordnung nach den Fig. 1-6 ist folgende : Beim Lauf der Maschine nehmen die Ringe 8 und 20 an den Drehungen der Welle 6 teil. Die Flügel 10 und 22 derselben fördern Luft, u. zw. in folgender Weise : Von den Flügeln 10, von denen im vorliegenden Beispiel drei entsprechend der Zylinderzahl voigesehen sind, fördert jeder die nötige Luftmenge nach einem der Zylinder 3, 4 oder 5. Da die Abstände der Zylinder 3, 4, 5 vom Gebläse und damit die Leitungswiderstände usw. verschieden sind, so sind die Flügel 10 in bezug aufeinander so versetzt, dass auch der am entferntesten liegende Zylinder 3 die zur vollkommenen Spülung nötige Luftmenge erhält ; die Versetzung der Flügel 10 erfolgt also bei drei Zylindern nicht um je 120 , sondern um verschiedene Winkel je nach der Entfernung des Gebläses von dem zugehörigen Zylinder.
Damit also die Luft auch im richtigen Zeitpunkt unmittelbar nach Öffnen des Spülkanales in den Zylinder eintlitt, u. zw. unter dem höchsten Druck, ist der Flügel in einem bestimmten Voreilwinkel in bezug auf die Kurbel des betreffenden Zylinders gesetzt, so dass die eintretende Spülluft stets einen ganz bestimmten Überdruck über die entweichenden Gase besitzt. Der während des Auspuffens im Zylinder sich abspielende Vorgang ist in dem Diagramm nach den Fig. 5 und 6 dargestellt. Wenn der Auspuff geöffnet wird, und die Kurbel bei a steht, sinkt der Druck von b (Fig. 5) an. Der Spüllufteintritt wird dann erfolgen, wenn die Kurbel die Stellung c erreicht. In diesem Augenblick besitzen die austretenden Auspuffgase die Spannung, die der Ordinate d, e entspricht. Die eintretende Spülluft jedoch besitzt eine Spannung, die der Ordinate e, entspricht.
Die Spannung de ? Spülluft ist also um ein gewisses Mass, das der Ordmatendifferenz f7,/ entspricht, grösser als die Spannung der austretenden Abgase. Dieser Spannungsunterschied bleibt während der ganzen Auspuffdauer annähernd gleich. Es wird die dem Drehkolbengeblä : e eigentümliehe Arbeitsweise, bei der Druckluftwellen gefördert werden, hier in der Weise benutzt, dass eine solche Welle den Zylinder gerade nach erfolgter Eröffnung des Einströmkanals erreicht und die Luft mit dem Höchstdruck in den Zylinder eintritt. Dabei wird auch die Austrittsgeschwindigkeit der-Luft aus dem Gebläse ausgenutzt ; die Luft strömt ohne Arbeitsverluste, wie sie sonst durch Heben der Ventile, Druckausgleichbehälter u. dgl. eintreten, nach dem Zylinder.
Das Gebläse drückt die Luft-sei es Spülluft oder Zerstäuberluft-in Form von Druckluftwellen, dem Arbeitsgang des Zylinde ; s zeitlieh genau angepasst, in die Zylinder. Die Spitzen der Druckwellen liegen hiebe i unmittelbar an der Eintrittsstelle jedes Zylinders, so dass der Höchstdruck für die Spül-und Zerstäuberwirkung ausgenutzt wird.
Bei Schwerölmaschinen, die mit Zerstäubung arbeiten, ist zum Einführen des Brennstoffes in die Zylinder ein mindestens annähernd gleichbleibender Luftdruck nötig. Um diesen zu erhalten, wird die in der ersten Gebläsestufe verdichtete Luft in die zweite Stufe 20, 21 geleitet, in der die mit wechselndem Druck eintretenden Luftmengen weiter verdichtet werden, u. zw. durch die Flügel 22, die in bezug auf die Flügel 19 entsprechend der zu erzielenden höheren Verdichtung gestellt sind. Die Höhe des Druckes und die Druckluftmenge, die zur Einführung des Brennstoffes und zu seiner Zerstäubung benutzt wird, lässt sich durch Einstellen des Hahnes 31 (Fig. 3) ändern.
Um die Maschine zum Flugzeugantrieb auch in grösserer Höhe verwenden zu können, werden die Abmessungen des Gebläses so gewählt, dass es auch bei grösster Flughöhe in stark verdünnter Luft den Zylinder eine zur Höchstleistung notwendige Luft- oder Gemi, chmenge unter entsprechendem Druck zuführt. Die Füllung der Zylinder wird dadurch für niederen Flug zu gross, doch kann dies durch Verwendung des Überschusses an Spülluft für andere Zwecke (z. B. Aufspeichermg der Energie für Bremszwecke) oder durch Überleiten des Überschusses auf die Ansaugseite des Gebläses oder auf andere Weise
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Fördermenge auf die Saugseite des'Gebläses geleitet werden und dort durch ihre Expansion auf die Flügel ihre Energie mit kleinstem Verluste wieder abgeben.
In höherer Fluglage wird je nach der Höhe die Fördermenge des Gebläses so geteilt, dass die Maschine immer ihre vollkcmmene Lcistung beibehält wie auf der Erde, so dass in der grössten Flughöhe trotz dei Verdür nurg de/Lrft dfreh Zuführung der ganzen Fördermengo zu den Arbeitszylindern wieder die gleiche Leistung erhalten wird. Die Ausführung des Gebläses gleicht hiebei im wesentlichen jener zum Anlassen und Bremsen der Maschine (Fig. 9), jedoch mit Ausschaltung des zwischen den beiden Hähnen 35 und 31 befindlichen Druckbehälters 50.
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