AT8896U1 - Elektronisches spiel- und/oder wettgerät - Google Patents
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein elektronisches Spiel- und/oder Unterhaltungsgerät, insbesondere münz- und/oder geldwertmäßig betätigbares Glücks-spiel- und/oder Wettgerät, mit einer Anzeigevorrichtung zur Anzeige von Spiel- und/oder Gewinninformationen sowie einer Bedienvorrichtung zur Gerätebedienung, wobei die Anzeigevorrichtung zumindest eine drehbare Gewinnwalze aufweist. Erfindungsgemäß zeichnet sich das elektronische Spiel- und/oder Unterhaltungsgerät dadurch aus, dass auf der Gewinnwalze zumindest ein Anzeigeelement bestehend aus elektronischem Papier mit Bildspeicherfunktion zur veränderbaren Darstellung von Informationen aufgebracht ist. Vorzugsweise kann auch eine Bedientaste ein solches Anzeigeelement aus elektronischem Papier mit Bildspeicherfunktion besitzen.
Description
2 AT 008 896 U1
Die vorliegende Erfindung betrifft ein elektronisches Spiel- und/oder Unterhaltungsgerät, insbesondere münz- und/oder geldwertmäßig betätigbares Glücksspiel- und/oder Wettgerät, mit einer Anzeigevorrichtung zur Anzeige von Spiel- und/oder Gewinninformationen sowie einer Bedienvorrichtung zur Gerätebedienung. 5
Bei solchen Geräten werden regelmäßig eine Vielzahl von Symbolen und Informationen angezeigt, wobei zumindest ein Teil dieser Symbole und Informationen von Zeit zu Zeit zu ändern ist bzw. für unterschiedliche Länderausführungen unterschiedliche Symbole bzw. Informationen dargestellt werden müssen. So müssen beispielsweise die Gewinnanzeigen für die US-io Ausführung das Dollar-Zeichen, für die britische Ausführung das Pfund-Zeichen und für die europäische Ausführung das Euro-Zeichen darstellen. Dies ist in der Regel problemlos möglich bei sogenannten Bildschirmgeräten, die ein elektronisches Display in Form eines Bildschirms besitzen. Andererseits gibt es jedoch immer noch Geräte, bei denen Symbole und Informationen an mechanisch beweglichen Teilen darzustellen sind. 15
Ein populärer Vertreter dieses Typs von Spielgeräten sind die sogenannten Walzenspielgeräte, bei denen mehrere rotierende Walzen im Anzeigefeld des Gerätes vorgesehen sind, die jeweils eine Vielzahl von verschiedenen Symbolen tragen und in der Regel motorgetrieben sind. Über einen Zufallsgenerator werden die genannten Walzen angehalten, wobei dann ein Gewinn 20 ausbezahlt wird, wenn die Walzen entlang einer Gewinnlinie mit zusammenpassenden Symbolen stehenbleiben. Diese Gewinnsymbole sind herkömmlichenweise auf bedruckten Papierstreifen aufgebracht, die über den Umfang der Gewinnwalzen nach Art einer Banderole gestreift sind. 25 Um die Symbole auf solchen Gewinnwalzen verändern zu können, beispielsweise um die Anzahl der Joker-Symbole und damit die Gewinnmöglichkeiten zu verändern, wurde bereits vorgeschlagen, die Gewinnwalzen hinsichtlich der Darstellung der Symbole veränderbar auszubilden, ohne physisch in das jeweilige Gerät eingreifen und entsprechende Teile austauschen zu müssen. Gerade bei Glücksspiel- oder Wettgeräten sind physische Eingriffe in das Gerät, die stets 30 ein Öffnen des Gehäuses bedingen, zu vermeiden, um Manipulationsmöglichkeiten keinen Vorschub zu leisten. Insofern wird verstärkt nach Möglichkeiten gesucht, die Informationsdarstellung an den relevanten Teilen verändern zu können, ohne das Gerät öffnen und physisch in das Gerät eingreifen zu müssen. In der US 2003/0060269 A1 wird hierzu vorgeschlagen, auf den Gewinnwalzen ein flexibles OLED-Display anzubringen, das die jeweiligen Symbole durch 35 ein Muster beleuchteter LEDs darstellt. Hauptvorteil dieser Ausbildung der Gewinnwalzen ist es, die Symbole auf den Gewinnwalzen verändern zu können, ohne physisch in die Maschine einzugreifen und die Gewinnwalzen zu ersetzen bzw. umzurüsten. Eine ähnliche Ausbildung der Gewinnwalzen zeigt die EP 1 492 063 A2, bei der nur ein Teil des mantelflächenseitigen Umfangs mit solchen OLED-Displays bestückt ist, wodurch die Kosten eines über die gesamte 40 Mantelfläche geführten OLED-Displays reduziert werden sollen.
Diese mit OLED-Displays bestückten Gewinnwalzen sind jedoch in jedem Fall relativ teuer. Allein die Verkabelung für die Stromzufuhr und die Ansteuerung ist aufwendig, da sie über Schleifkontakte oder dergleichen auf die rotierenden Gewinnwalzen zu führen ist, um auch im 45 rotierenden Zustand der Walzen die Stromversorgung der OLED-Displays sicherzustellen. Ähnliche Probleme bestehen bei der Beschriftung bzw. dem Aufbringen von Symbolen und Informationen auf die Betätigungstasten solcher Spiel- bzw. Unterhaltungsgeräte. Oftmals umfasst die Bedienvorrichtung mechanisch bewegliche Tasten, beispielsweise zum Starten so eines neuen Spiels, zum Anhalten der Walzen oder zur Gewinnauszahlung. Auch bei solchen Tasten wird gewünscht, die dargestellte Information bzw. die dargestellten Symbole verändern zu können, beispielsweise um für Sonderspiele die Tastenbelegung zu verändern oder für verschiedene Länderausführungen verschiedene Sprachen oder Währungssymbole darstellen zu können, ohne physisch in das Gerät eingreifen zu müssen bzw. die entsprechende Taste 55 komplett ersetzen zu müssen. Zwar wurden hier Bedienvorrichtungen mit Touch Screens vorge- 3 AT 008 896 U1 schlagen, um dieser Problematik zu entgehen. Nichtsdestotrotz erfreuen sich jedoch Spielgeräte mit mechanischen Bedientasten immer noch großer Beliebtheit, so dass es wünschenswert wäre, die Informationsdarstellung auf solchen mechanischen Tasten in einfacher Weise verändern zu können. 5
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Spiel- und/oder Unterhaltungsgerät der eingangs genannten Art zu schaffen, das Nachteile des Standes der Technik vermeidet und letzteren in vorteilhafter Weise weiterbildet. Vorzugsweise soll eine in einfacher Weise veränderbare Informationsdarstellung auf den bewegten Teilen des Geräts io erreicht werden, ohne physisch in das Gerät eingreifen zu müssen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein elektronisches Spiel- und/oder Unterhaltungsgerät gemäß Anspruch 1 sowie gemäß Anspruch 2 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. 15
Erfindungsgemäß wird also zur Lösung dieser Aufgabe vorgeschlagen, auf dem jeweiligen beweglichen Element des Spielgeräts, auf dem eine veränderbare Informationsdarstellung gewünscht ist, zumindest ein Anzeigeelement bestehend aus elektronischem Papier mit Bildspeicherfunktion vorzusehen. Insbesondere ist erfindungsgemäß bei einem sogenannten Wal-20 zenspielgerät mit zumindest einer drehbaren Gewinnwalze auf dieser Gewinnwalze zumindest ein solches Anzeigeelement bestehend aus elektronischem Papier mit Bildspeicherfunktion zur veränderbaren Darstellung von Informationen aufgebracht. Ein solches elektronisches Papier kann durch Anlegen von Strom das dargestellte Bild bzw. die dargestellte Information verändern, hält jedoch den jeweils eingestellten Zustand auch ohne Zuführung von Strom. Regelmä-25 ßig umfasst elektronisches Papier zumindest zwei dünne Folienschichten, zwischen denen Mikrokapseln mit unterschiedlich eingefärbten Pigmentpartikeln eingeschlossen sind, die elektrisch aufladbar sind. Die beiden Folien dienen dabei als Minus-Elektrode bzw. Plus-Elektrode, so dass je nach Anlegen der entsprechenden Spannung unterschiedliche Pigmentpartikel zur Oberfläche der einen bzw. der anderen Folie ausgerichtet werden. Genauer gesagt beinhaltet 30 jede Folienschicht ein Elektrodenraster, wodurch ein Pixelraster und damit eine entsprechende Informationsdarstellung wie auf einem Bildschirm möglich ist. Vorteilhafterweise sieht das elektronische Papier eine permanente Anzeige der jeweiligen Information bzw. des jeweiligen Symbols auch ohne dauernde Stromzufuhr vor. 35 Alternativ oder zusätzlich zu der Anordnung eines solchen Anzeigeelements aus elektronischem Papier auf einer Gewinnwalze ist nach einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ein solches Anzeigeelement bestehend aus elektronischem Papier auf zumindest einer Bedientaste der Bedienvorrichtung des Geräts vorgesehen, so dass die Tastenbelegung der Bedientaste, präziser gesagt die an der Bedientaste angezeigte Information, leicht verändert 40 werden kann. Insbesondere von Vorteil ist die Anordnung eines solchen Anzeigeelements aus elektronischem Papier dann, wenn die Bedientaste eine mechanische Taste ist, die beweglich ist, da das Anzeigeelement keine permanente Stromversorgung und/oder Datenversorgung braucht. Die einmal eingespeicherte Information wird permanent auch ohne Strom- bzw. Datenversorgung angezeigt. 45
Vorteilhafterweise zeichnet sich das Anzeigeelement aus elektronischem Papier dadurch aus, dass es im Spielbetrieb des jeweiligen Geräts stromfrei und datenzufuhrfrei gehalten ist. Es bildet eine permanente Anzeige wie ein bedrucktes herkömmliches Papier, die eine Stromversorgung bzw. eine Datenversorgung an dem bewegten Teil über dessen Bewegungsachse so hinweg entbehrlich macht.
In einfacher Ausführung der Erfindung kann bikolorierbares elektronisches Papier Verwendung finden, dessen Pixel zwischen zwei Farbzuständen hin- und hergeschaltet werden können. Insbesondere kann ein schwarz/weißes elektronisches Papier eingesetzt sein. Alternativ kann 55 jedoch in Weiterbildung der Erfindung ein multikolorierbares elektronisches Papier als Anzeige- 4 AT 008 896 U1 element auf der Gewinnwalze und/oder der Bedientaste angebracht sein, welches farbige Darstellungen erlaubt. Ein solches multikolorierbares elektronisches Papier kann seine Farbigkeit durch Filter erhalten, die auf die Folie bzw. die Dünnfilmschicht des elektronischen Papiers aufgearbeitet sind. In Weiterbildung der Erfindung jedoch kann ein mehrschichtiges elektroni-5 sches Papier als Anzeigeelement vorgesehen sein, bei dem mehrere Farbschichten übereinander angeordnet sind, wobei jede Schicht aus einem Folienpaar sowie dazwischen angeordneten Farbpigmentpartikeln bestehen kann. Im Vergleich zu der vorgenannten Filterlösung zeichnet sich ein solches mehrschichtiges elektronisches Papier durch hohe Farbbrillanz und Klarheit der Darstellung aus. 10
Um die von dem elektronischen Papier angezeigte Darstellung in einfacher Weise verändern zu können, kann in Weiterbildung der Erfindung an der Gewinnwalze ein Strom- und/oder Datenübertragungsanschluss vorgesehen sein, über den das elektronische Papier mit Strom beaufschlagt bzw. mit entsprechenden Daten angesteuert werden kann. Dieser Strom- bzw. Datenzu-15 fuhranschluss kann grundsätzlich verschieden ausgebildet sein. Da während des Spielbetriebs keine Stromversorgung und keine Datenversorgung für das Anzeigeelement aus elektronischem Papier notwendig ist, können nach einer vorteilhaften, einfachen und kostengünstigen Ausbildung der Erfindung einfache lösbare Anschlussmittel zur temporären Verbindung des Anzeigeelements mit einer entsprechenden Stromquelle bzw. Datenverarbeitungseinrichtung an 20 dem Anzeigeelement bzw. dem zugehörigen beweglichen Geräteelement, insbesondere der Gewinnwalze oder der Bedientaste, vorgesehen sein. Im Nicht-Spielbetrieb, wenn die entsprechende Gewinnwalze stillsteht oder die entsprechende Bedientaste nicht betätigt wird, können über solche lösbaren Anschlussmittel, beispielsweise in Form von Steckkontakten, die notwendige Stromquelle sowie das geeignete Steuergerät angeschlossen werden, um die Folien bzw. 25 Dünnfilme sowie das darauf angeordnete Elektrodenraster entsprechend mit einer Spannung zu beaufschlagen, um die Ausrichtung der Farbpigmentpartikel zu verändern. Nach Abschluss der Veränderung der Darstellung auf dem elektronischen Papier werden die angeschlossenen Geräte wieder von der Gewinnwalze bzw. der Bedientaste abgetrennt. 30 In alternativer Ausführung der Erfindung können an der Gewinnwalze und der Bedientaste auch Anschlussmittel zur Strom- und/oder Datenversorgung vorgesehen sein, die eine permanente Verbindung ermöglichen bzw. kein Trennen der angeschlossenen Gerätschaften erfordern und die Bewegung der Gewinnwalze bzw. der Bedientaste zulassen. In einfacher Ausbildung können hierfür Schleifkontakte als Anschlussmittel insbesondere an der Gewinnwalze vorgesehen 35 sein, die auch bei der bestimmungsgemäßen Rotation der Gewinnwalzen einen entsprechenden Kontakt über die Bewegungsachse der Gewinnwalze hinweg sicherstellen.
In bevorzugter Weiterbildung der Erfindung können berührungslos arbeitende Anschlussmittel zur Stromzufuhr und/oder Datenzufuhr zum Zwecke der Umprogrammierung des elektronischen 40 Papiers vorgesehen sein. Hierfür eignen sich grundsätzlich verschiedene Übertragungsprinzipien. Nach einer bevorzugten Ausführung der Erfindung können an der Gewinnwalze und/oder der Bedientaste induktive Anschlussmittel vorgesehen sein, mit Hilfe derer Strom und/oder Daten auf das elektronische Papier übertragen werden können. Diese induktiven Anschlussmittel können insbesondere zwei einander zugeordnete Spulen mit einem kleinen Spalt dazwi-45 sehen umfassen. Zur Stromübertragung und/oder zur Datenübertragung an einer Gewinnwalze kann insbesondere eine Spule auf der Nabe der Walze angeordnet sein und sich mit dieser mitdrehen, während die andere Spule im Bereich der Walzennabe feststehend an einem geeigneten Lagerteil angeordnet ist, das beispielsweise auch die Lagerachse für die Gewinnwalze tragen kann. Die beiden Spulen sitzen einander gegenüber, so dass über einen geringfügigen so Luftspalt zwischen den Spulen die Energie und/oder die Daten auf die rotierende Spule und damit auf die rotierende Walze bzw. das daran befestigte elektronische Papier übertragen werden können.
Zur Bereitstellung der elektrischen Energie, die zur Veränderung der Darstellung auf dem elekt-55 ronischen Papier notwendig ist, kann selbstverständlich an dem entsprechenden beweglichen 5 AT 008 896 U1
Element, also insbesondere an der Gewinnwalze, eine geeignete Energiequelle angebracht sein. Dies Kann beispielsweise eine Batterie oder ein Akku sein, die bzw. der in die Gewinnwalze eingesetzt ist. Alternativ oder zusätzlich kann ein Solarpaneel an der Walze angeordnet sein, welches die nötige Energie liefert. 5 Für die Übertragung von Daten an das Anzeigeelement bestehend aus dem elektronischen Papier können noch weitere Übertragungsprinzipien ausgenutzt werden. So können optische Übertragungsmittel an der Gewinnwalze und/oder der Bedientaste vorgesehen sein, mittels derer optische Informationen übertragen werden. Insbesondere können die optischen Übertra-io gungsmittel ein lichtempfindliches Element einerseits sowie eine Lichtquelle andererseits aufweisen, wobei vorteilhafterweise das lichtempfindliche Element an der Gewinnwalze vorgesehen ist. Zur Datenübertragung kann sowohl sichtbares als auch infrarotes Licht genutzt werden. Auch ist eine Übertragung über Lichtwellenleiter grundsätzlich möglich. 15 Alternativ oder zusätzlich können Funkübertragungsmittel zur Übertragung von Daten an das Anzeigeelement aus elektronischem Papier vorgesehen sein. Ein Funksender kann feststehend am Gerät angeordnet sein, während ein Funkempfänger an der Gewinnwalze vorgesehen wird und die empfangenen Daten auf das elektronische Papier überträgt. 20 Alternativ oder zusätzlich können kapazitive Übertragungsmittel vorgesehen sein, mit Hilfe derer die Daten von einem leitenden Körper über ein elektrisches Feld in einen anderen leitenden Körper übertragen werden.
Ferner können auch akustische Übertragungsmittel an der Gewinnwalze und/oder der Bedien-25 taste vorgesehen sein. Mit Hilfe solcher akustischen Übertragungsmittel werden die Daten auf akustischem Weg von einem feststehenden Übertragungseiement zu einem sich mitbewegenden Übertragungselement übertragen. Dies kann sowohl mittels hörbarem Schall als auch insbesondere über Ultraschall erfolgen. 30 Es kann bereits ausreichend sein, nur einen Teil der Oberfläche der Gewinnwalze und/oder der Bedientaste mit zumindest einem Anzeigeelement aus elektronischem Papier zu versehen. Bei einer Gewinnwalze kann es beispielsweise ausreichend sein, nur die Abschnitte der Mantelfläche der Walze, die bestimmungsgemäß ein Gewinnsymbol tragen sollen, mit jeweils einem solchen Anzeigeelement aus elektronischem Papier zu versehen. In Weiterbildung der Erfin-35 düng jedoch bedeckt das Anzeigeelement aus elektronischem Papier im wesentlichen die gesamte Mantelfläche der Gewinnwalze. Hierdurch ist nur ein einziger Strom- und/oder Datenanschluss notwendig, über den gemeinsam einzelne oder alle der auf der Walze angeordneten Symbole verändert werden können. Zudem können nicht nur die Symbole an sich, sondern auch ihre Anzahl und ihre Verteilung über die Walze verändert werden. 40
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieis und zugehöriger Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1: eine schematische Frontansicht eines elektronischen Glücksspielautomaten in Form 45 eines münzbetätigbaren Walzengeräts, und
Fig. 2: eine schematische perspektivische Darstellung einer Gewinnwalze des Geräts aus Fig. 1 mit einem Anzeigeelement aus elektronischem Papier.
Das in Figur 1 gezeigte Glücksspielgerät 1 besitzt ein Gerätegehäuse 2, das eine Anzeigevor-50 richtung 3 zur Anzeige diverser Spiel- und Gewinninformationen umfasst. Teil der Anzeigevorrichtung 3 sind in der gezeichneten Ausführungsform drei Fenster 4 in dem Anzeigepaneel, durch die hindurch drei Gewinnwalzen 5 beobachtbar sind, die im inneren des Gerätegehäuses 2 drehbar gelagert und über nicht gezeigte Schrittmotoren rotatorisch antreibbar sind. Die besagten Schrittmotoren sind dabei über eine ebenfalls in dem Gerätegehäuse 2 angeordnete 55 elektronische Steuereinrichtung mit Zufallsgenerator ansteuerbar, so dass die Gewinnwalzen 5 6 AT 008 896 U1 jeweils eine Zeit lang angetrieben und in einer zufällig gewählten Stellung angehalten werden. Wie Figur 1 zeigt, tragen die Gewinnwalzen 5 diverse Symbole. Bleiben die Gewinnwalzen 5 so stehen, dass entlang einer in der Anzeigevorrichtung 3 angezeigten Gewinnlinie 6 dieselben Symbole zum Stehen kommen, wird ein entsprechender Gewinn ausbezahlt. 5
Zur Bedienung des Geräts 1 umfasst dieses eine Bedienvorrichtung 7, die ein Bedienpaneel 8 mit mehreren Bedientasten 9 besitzt. Die Bedientasten 9 können nach der gezeichneten Ausführung mechanische Schalter sein, die niedergedrückt werden, um die entsprechende Bedienfunktion auszulösen. Beispielsweise können die Bedientasten 9 eine Starttaste zum Starten des io Geräts, Einsatzerhöhungstasten zur Erhöhung des Spieleinsatzes oder eine Gewinnauszahlungstaste umfassen. Es versteht sich, dass weitere Bedientasten zur Steuerung weiterer oder anderer Gerätefunktionen vorgesehen sein können.
An dem Bedienpaneel 8 ist weiterhin ein Geldeingabeeinheit 10 vorgesehen. In der gezeichne-15 ten Ausführung ist weiterhin seitlich an dem Gerätegehäuse 2 ein Bedienarm 11 um eine liegende Achse schwenkbar angelenkt. Der Bedienarm 11 kann verschiedenen Gerätefunktionen dienen, beispielsweise kann er dem Starten des Geräts dienen.
Die Anzeigevorrichtung 3 umfasst weiterhin ein elektronisches Display 12, mittels dessen weite-20 re spielrelevante Informationen angezeigt werden können, so z. B. die Anzahl der eingeworfenen Münzen, der Spielkredit oder der bereits erspielte Gewinn.
Figur 2 zeigt eine der Gewinnwalzen 5 des Geräts aus Figur 1 näher. Der zylindrische Walzenkorpus 13 ist über zwei gerätegehäusefeste Lagerböcke 14 um seine Längsachse drehbar 25 gelagert. An dem in Figur 2 rechten Lagerbock 14a kann ein Antriebsmotor zum rotatorischen Antrieb des Walzenkorpus 17 in der zuvor beschriebenen Weise vorgesehen sein, der von der elektronischen Steuereinrichtung des Geräts angesteuert wird.
Die Mantelfläche des Walzenkorpus 13 ist mit einem Anzeigeelement 15 bestehend aus elekt-30 ronischem Papier versehen, das im wesentlichen die gesamte Mantelfläche des Walzenkorpus 13 abdeckt. Das elektronische Papier des Anzeigeelements 15 kann dabei in an sich bekannter Weise aus übereinander liegend angeordneten Folien bzw. Dünnschichten bestehen, zwischen denen Mikrokapseln mit in einer Flüssigkeit schwimmenden Farbpigmentpartikeln angeordnet sind, die elektronisch ladbar und ausrichtbar sind. Die Folien sind dabei mit geeigneten Elektro-35 den versehen, um die in einer Flüssigkeit zwischen den Folien schwimmenden Farbpigmentpartikel in der gewünschten Weise pixelartig ausrichten zu können. Ein solches elektronisches Papier wird beispielsweise von der Firma Fujitsu unter der Bezeichnung „Substrate-based Electronic Paper" beworben. Alternativ bietet die Firma Xerox ein elektronisches Papier unter der Bezeichnung „Gyricon" an. 40
Um die gewünschten Symbole bzw. Informationen darstellen zu können, umfasst das Anzeigeelement 15 aus dem elektronischen Papier Anschlussmittel zur Übertragung von Strom bzw. Daten. In der gezeichneten Ausführung umfassen diese Anschlussmittel 16 einen induktiven, berührungslos arbeitenden Übertrager 17, der im Bereich des Drehlagers der Gewinnwalze 6 45 angeordnet ist. Konkret umfasst der Übertrager 17 eine an dem Lagerbock 14b starr befestigte erste Spule 18 sowie eine an der Nabe der Gewinnwalze 5 befestigte, mit der Gewinnwalze 5 drehbare Spule 19, die der fest gelagerten Spule 18 stirnseitig gegenüberliegend angeordnet ist, so dass zwischen den beiden Spulen 18 und 19 lediglich ein geringfügiger Luftspalt verbleibt, über den hinweg Energie und Datensignale von der einen Spule 18 auf die andere Spule so 19 übertragen werden können. Die Spulen sind dabei jeweils über Datenleitungen 20 weiter verbunden. Insbesondere ist die mitdrehende Spule 19 mit dem elektronischen Papier des Anzeigeelements 15 verbunden.
Wie in Figur 2 angedeutet, können in den verschiedenen Feldern a, b, c, d, ... des Anzeigeele-55 ments 15 verschiedene Symbole, Buchstaben, Ziffern etc. dargestellt werden.
Claims (20)
- 7 AT 008 896 U1 Die Strom- und Datenanschlussmittel 16 werden dabei nur sozusagen zur Umprogrammierung des elektronischen Papiers benötigt. Ist die gewünschte Darstellung in dem elektronischen Papier des Anzeigeelements 15 einmal eingestellt, kann die Strom- und Datenzufuhr abgeschaltet werden, da das elektronische Papier eine Bildspeicherfunktion besitzt. Es hält die 5 Anordnung der elektronisch lad- bzw. ausrichtbaren Farbpigmente auch nach Abschaltung des Stroms. Ansprüche: 10 1. Elektronisches Spiel- und/oder Unterhaltungsgerät, insbesondere münz- und/oder geldwertmäßig betätigbares Glücksspiel- und/oder Wettgerät, mit einer Anzeigevorrichtung (3) zur Anzeige von Spiel- und/oder Gewinninformationen sowie einer Bedienvorrichtung (7) zur Gerätebedienung, wobei die Anzeigevorrichtung (3) zumindest eine drehbare Gewinn- 15 walze (5) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Gewinnwalze (5) zumindest ein Anzeigeelement (15) bestehend aus elektronischem Papier mit Bildspeicherfunktion zur veränderbaren Darstellung von Informationen aufgebracht ist.
- 2. Spiel- und/oder Unterhaltungsgerät insbesondere nach Anspruch 1, wobei die Bedienvor- 20 richtung (7) zumindest eine von Hand betätigbare Bedientaste (9) aufweist, dadurch ge kennzeichnet, dass die Bedientaste (9) zumindest ein Anzeigeelement (15) aus elektronischem Papier mit Bildspeicherfunktion zur veränderbaren Darstellung von Informationen aufweist.
- 3. Spiel- und/oder Unterhaltungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das zumindest eine Anzeigeelement (15) aus elektronischem Papier im Spielbetrieb des Geräts stromfrei gehalten ist.
- 4. Spiel- und/oder Unterhaltungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das 30 zumindest eine Anzeigeelement (15) aus elektronischem Papier im Spielbetrieb datenzufuhrfrei gehalten ist.
- 5. Spiel- und/oder Unterhaltungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das zumindest eine Anzeigeelement (15) ein mehrfarbiges elektronisches Papier mit einem 35 mehrschichtigen Aufbau umfassend mehrere übereinander liegende verschiedene Farb- schichten aufweist.
- 6. Spiel- und/oder Unterhaltungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das zumindest eine Anzeigeelement (15) aus monochromem elektronischen Papier, insbesondere 40 schwarz/weißem elektronischen Papier, besteht.
- 7. Spiel- und/oder Unterhaltungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das zumindest eine Anzeigeelement (15) auf der zumindest einen Gewinnwalze (5) im wesentlichen die gesamte Mantelfläche der Gewinnwalze (5) bedeckt. 45
- 8. Spiel- und/oder Unterhaltungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das zumindest eine Anzeigeelement (15) aus elektronischem Papier Strom- und/oder Datenanschlussmittel (16) zur Veränderung der Darstellung des Anzeigeelements (15) aufweist. so 9. Spiel- und/oder Unterhaltungsgerät nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei lösbare Anschlussmittel zur temporären Verbindung des Anzeigeelements (15) mit einer Stromquelle und/oder einer Steuerungseinrichtung zur Ansteuerung des Anzeigeelements (15) vorgesehen sind.
- 10. Spiel- und/oder Unterhaltungsgerät nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die lösba- 8 AT 008 896 U1 ren Anschlussmittel Steckkontakte umfassen.
- 11. Spiel- und/oder Unterhaltungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei an der Gewinnwalze (5) Schleifkontakte zur Übertragung von Strom und/oder Daten an das 5 Anzeigeelement (15) vorgesehen sind.
- 12. Spiel- und/oder Unterhaltungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei berührungslos arbeitende Übertragungsmittel (17) zur Übertragung von Strom und/oder Daten an das Anzeigeelement (15) vorgesehen sind. 10
- 13. Spiel- und/oder Unterhaltungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei induktive Übertragungsmittel (17) zur induktiven Übertragung von Strom und/oder Daten an das Anzeigeelement (15) vorgesehen sind.
- 14. Spiel- und/oder Unterhaltungsgerät nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die induk tiven Übertragungsmittel (17) eine an der Nabe der zumindest einen Gewinnwalze (5) angeordnete, sich mit der Gewinnwalze (5) mitdrehende Spule (19) sowie eine lagerseitig angeordnete, feststehende Spule (18) aufweist.
- 15. Spiel- und/oder Unterhaltungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei optische Übertragungsmittel zur optischen Übertragung von Daten an das Anzeigeelement (15) vorgesehen sind.
- 16. Spiel- und/oder Unterhaltungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei 25 Funkübertragungsmittel zur Datenübertragung per Funk an das Anzeigeelement (15) vor gesehen sind.
- 17. Spiel- und/oder Unterhaltungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei kapazitive Übertragungsmittel zur kapazitiven Übertragung von Daten an das Anzeigeele- 30 ment (15) vorgesehen sind.
- 18. Spiel- und/oder Unterhaltungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei akustische Übertragungsmittel zur akustischen Übertragung von Daten an das Anzeigeelement (15) vorgesehen sind. 35
- 19. Spiel- und/oder Unterhaltungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei an der Gewinnwalze (5) und/oder der Bedientaste eine Energiequelle, insbesondere eine Batterie und/oder ein Akku und/oder ein Solarpaneel, befestigt ist.
- 20. Spiel- und/oder Unterhaltungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Anzeigeelement (15) aus elektronischem Papier im wesentlichen die gesamte Mantelfläche der Gewinnwalze (5) bedeckt.
- 21. Spiel- und/oder Unterhaltungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei 45 eine beweglich gelagerte Bedientaste (9) vorgesehen ist, an der das zumindest eine Anzeigeelement (15) aus elektronischem Papier vorgesehen ist. Hiezu 2 Blatt Zeichnungen 50 55
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-
2005
- 2005-11-23 AT AT0079605U patent/AT8896U1/de not_active IP Right Cessation
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
MK07 | Expiry |
Effective date: 20151130 |