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Vorliegende Erfindung betrifft eine Brandschutzvorrichtung für Luftschiffe, welche eine Explosionsgefahr des Traggases verringern und eine Abdichtung der Hülle bei Verletzungen, bewirken soll.
Der Erfindüngsgegenstand ist in der Zeichnung in verschiedenen Ausführungsbeispielen dargestellt, und zwar zeigt Fig. i einen die Vorrichtung bildenden Schutzgasmantel an einem Pralluftschiff und Fig. 2 an einem Starrluftschiff. Fig. ss und 4 zeigen den oberen Teil des Schutzmantels nach Fig. i bei verschiedener Ausdehnung des Gasinhaltes, Fig-, 5 und 6 dasselbe bei einer etwas abgeänderten Ausführungsform.
Die obere Hälfte der Schiffshülle a (Fig. i) ist mit der unteren Hälfte d im Punkte g verbunden. Zwischen der Aussenhülle e des Schutzmantels und zwischen der unteren Schiffshülle d ist. ein Zwischenraum vorhanden, der als Ballonet wirkt. In der Figur ist dieser Zwischenraum leer gezeichnet, so dass der Schutzmantel e gegen die Hülle d gedrückt wird.
Die Wirkungsweise ist die folgende : Schrumpft das Auftriebsgas, so hebt sich der untere Teil des Schutzmantels und der zwischen der Hülle d und dem Mantel b, e entstandene Zwischenraum füllt sich mit Luft ; der Zwischenraum vertritt also völlig ein Ballonet. Die Takelung t, greift an der Hülle d an.
Der Schutzmantel, der aus Aussenhülle a bzw. e und Innenhülle b besteht, ist so eingerichtet,. dass die1 beiden Hüllen durch längsschiffs verlaufende, gasundichte, vorteilhaft unstarre Wände c in einem bestimmten Abstande gehalten werden.
Beim'Starrluftschiff (Fig. 2) sind die durch die Wände c konzentrisch gehaltenen Hüllen a und b des Schutzgasmantels am Tragkörper nicht befestigt, sondern die Hülle a drückt sich gegen die tragende Festigkeitshülle d, das Netz o. dgl. an. Die Festigkeitshülle d ist in bekannter Weise durch Zugglieder h am Gerippe 1 befestigt. Die Aussenhaut i ist, wie üblich, über dem Gerippe 1 angeordnet. Die Hülle a kann, anstatt von d getrennt, am oberen Teil mit d zu. einer Hülle vereinigt sein, was zur Gewichtserleichterung beitragen würde,'
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Tragkörpers hat Es muss also stets p > po sein.
Da an allen anderen Stellen der Druck des Traggases kleiner ist als Po, so herrscht überall in der Hülle b ein Überdruck vom
Schutzgas nach dem Traggas hin. Die Folge hiervon ist, dass bei Verletzung der beiden
Hüllen a und b durch ein Brandgeschoss das Schutzgas durch die beiden entstandenen Öffnungen sowohl nach'aussen als auch nach dem Traggasraum strömt. Hierdurch wird sowohl ein Entweichen des Traggases als auch eine Berührung von Traggas und Luft ver- hindert, dies würde aber nicht der Fall sein, wenn das Schutzgas niedrigeren Druck, hätte als das Traggas. Das Tr. aggas kann beim Erfindungsgegenstand also nicht in Brand geraten ; ausserdem wird ein Auftriebsverlust vermieden.
Es ist nun durch beliebige geeignete Vor- richtungen dafür zu sorgen, dass der Druck im Schutzmantel bestehen-bleibt, beispielsweise . durch'Einbauen von mit Luft aufzublasenden Ballonets in den am wenigsten gefährdeten, Stellen des Schutzraumes oder durch Anschluss des Schutzraumes an einen besonderen Be- hälter, aus dem das Schutzgas durch Aufblasen eines eingelegten Ballonets in den Schutz- raum gedrückt wird o. dgl. Eine solche Vorrichtung sorgt dafür, dass sowohl die Brand- schutz-als auch die Auftriebserhaltungswirkung selbst dann noch bestehen bleibt, wenn der Ballon'nochmals brandverletzt wird.
Bei den bis jetzt bekannten, unter geringerem
Druck stehenden Schutzmänteln, deren innere und äussere Hülle gegeneinander im unver- mindertem Abstande gehalten werdeu, ist dieses nicht der Fall ; denn bei Verletzung dieser
Mäntel tritt naturgemäss das'Traggas in den Schutzmantel, füllt diesen an und drängt das schwerere Schutzgas nach den unteren Stellen des Ballons und das Traggas entweicht durch die Öffnungen der Aussenhülle ins Freie,
Wird andrerseits beim Erfindungsgegenstand bei eingetretener Verletzung der Ballonets der Druck im Schutzmantel sich selbst überlassen, so kann allerdings der Brandschutz bei weiteren Verletzungen vermindert sein, der Aüftriebsverlust wird aber nach wie vor unter- drückt, denn sobald der Druck im Schutzraume sinkt und geringer wird als im Traggas- raum,
so wird die Hülle b vermöge ihrer unstarren Verbindung c gegen die Aussenhülle gedrückt, wodurch beide Öffnungen verschlossen werden, falls sie nicht gerade beide auf- einander zu liegen kommen, was aber sehr unwahrscheinlich ist. Es bleibt dann bei Weiter-
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erhaltung des Traggases ein Ausströmen des Schutzgases ausgeschlossen. Das Schutzgas kann also nie ganz entweichen, sondern nur aus dem über-der'Verletzung befindlichen Teile -des Mantels, da der Druck des Traggases ja oben höher ist als an der verletzten Stelle.
Die vorerwähnten Hilfsmittel zur künstlichen Erhaltung des Überdruckes p im
Schutzraum in Form von Ballonets im Schutzraum selbst oder'in einem mit diesem verbundenen Raum können insbesondere für Fesselballone, wo eine Antriebskraft für ein Gebläse zum Aufblasen von Ballonets mit Luft fehlt, dadurch entbehrlich gemacht, werden, dass man nicht nur von vornherein in den Mantelraum selbst einen höheren Druck erzeugt, sondern auch gleichzeitig die Form und Abmessungen der Umfangswände und unstarren Verbindungswände der Mantelzellen so bestimmt, dass Volumenänderungen in weiten Grenzen durch Ausbeulungen im Schutzmantel vor'sich gehen können, so dass einerseits keine zu hohen Hüllenbeanspruchungen entstehen,
andrerseits bei einer Schussöffnung der Druckabfall nicht zu rasch erfolgt und der Brandschutz in der Luft bis zum Herabbringen des Ballons auf den Boden gesichert bleibt. Hierdurch werden nicht nur die durch Steigen und Wärmewirkung, sondern auch (bis zu einem praktisch ausreichenden Masse) die durch Schutzverletzungen entstehenden Verluste soweit ausgeglichen, dass ein Sinken des Schutzgasdruckes unter den des Traggasdruckes verhütet wird. Die Erfindung kann so ausgeführt werden, dass alle zwischen den Verbindungswänden c entstehenden Zellen des Schutzmantels gleiche Grösse haben oder auch vorteilhaft so, dass eine Zelle, am besten die an der höchsten Stelle, ein grösseres Volumen bekommt, um als Reservebehälter zu wirken.
Die Fig. 3 und 4 zeigen je einen Querschnitt durch den oberen Ballonteil nach Fig. i, Fig. 5 und 6 einen solchen nach-einer abgeänderten Ausführungsform.
Der Druck p im Schutzmantel ist höher als der Druck Po im obersten Ballonteil. Er wird vor dem Aufstieg im Schutzmantel erzeugt. Die Hüllen zeigen dann die in Fig. 3 und 5 dargestellte Form. Gemäss der Erfindung sind nun beide Hüllen a, b und die gasdurchlässigen unstarren Verbindungswände c so geformt und bemessen, dass, wenn'der Druck beim Steigen oder durch Erwärmung auf P2 bzw. steigt, eine Volumenzunahme des Schutzmantels durch Ausbeulung seiner Zellen in weiten Grenzen in die in Fig. 4 und 6 dargestellte Form möglich ist. Bei Fig. und 6 bildet die grosse Zelle an oberster Stelle hierbei eine beträchtliche Reserve.
Die grosse Volumzunahme ermöglicht, dass beim Niedergehen, Abkühlen oder Druckverlust durch Durchschlagen eines oder auch einiger Geschosse und Zusammenschrumpfen zu der Form der Fig. 3 und 5 der Druck-in der Schutzhülle noch immer grösser bleibt als der Druck p"in der Gashülle, so dass der'Brandschutz des Ballons in der Luft gesichert ist.
Die Brandschutzvorrichtung nach Massgabe der Fig. 3 bis 6 eignet sich, wie bemerkt, wegen des Nichtbenötigens von Ballonets besonders für Fesselballone, kann aber auch allein oder in Verbindung mit Luftballonets bei Motorluftschiffen benutzt werden. In letzterem Falle wirkt sie als Überdruckspeicher für eine gewisse Zeit bis zum, Inbetriebsetzen des Luftballonets.