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Vorrichtung zur Entnahme und zum Mischen hochgespannter Gase.
Bei Verwendung von Mischungen unter Druck stehender Gase, die in Gasflaschen aufgespeichert sind, ist es meist erwünscht,. Druckveränderungen so gleichmässig vornehmen zu können, dass das Mischungsverhältnis hiervon unbeeinflusst bleibt. Insbesondere ist dies der Fall bei der Verbrennung explosiver Brenngas-Sauerstoffgemische zur Erzielung höchster Wärmeleistung, wie beim autogenen Schweissen und Schneiden oder beim Sauerstoff-Starklicht. In der Regel geschieht eine solche Druckänderung bisher durch aufeinanderfolgendes Einstellen der verschiedenen Gase, wobei das Mischungsverhältnis nur durch Ausprobieren und nach Schätzungen wieder hergestellt werden kann.
Es sind deshalb bereits Einrichtungen versucht worden, bei denen dieser Übelstand vermieden wird. Insbesondere hat sich eine Anordnung bewährt, bei welcher der durch einen Druckregler eingestellte Druck des einen Gases den Druckregler des anderen Gases so beeinflusst, dass dieses den gleichen Druck aufweisen muss. Diese Einrichtung ist aber nur bei geringen und unveränderlichem Verbrauchsdruck (etwa unter 1/2 Atm. ) ratsam ; bei höheren Drücken würde die Abdichtung beider Gase gegeneinander an der Beeinflussungstelle Schwierigkeiten machen und Undichtheiten würden bei der Verwendung explosiver Gasgemische nicht ungefährlich sein.
Die Anwendung höherer Gasdrücke wird aber notwendig bei der Benutzung solcher Gasgemische in Unterwasserfahrzeugen und beim autogenen Schneiden unter Wasser, wobei ganz bedeutende Wassertiefen erreicht werden und diesen entsprechend hohe Gasdrücke angewendet werden müssen. Wassertiefen von mehr als sso ? ? sind hierbei durchaus keine Seltenheit ; Störungen machen sich da besonders empfindlich bemerkbar. So kann bei Druckdifferenzen ein Übertritt des einen Gases in die Schlauchzuleitung des anderen erfolgen ; ein Flammenrückschlag würde dann infolge. des hohen Gasdruckes explosionsartig verlaufen und die betreffende Schlauchzuleitung zerstören.
Die Erfindung bezweckt, bei der Verwendung hochgespannter Gase in Mischungen die erwähnten Übelstände zu vermeiden und die Druckänderung der Gasmischung unter Aufrechterhaltung des Mischungsverhältnisses zu ermöglichen. Zu diesem Zwecke sind die Druckregeleinrichtungen zur Entnahme der verschiedenen Gase aus den Hochdruckbehältern zwangläufig miteinander verbunden, wobei zu deren Betätigung nur eine einzige Handhabung benutzt wird, um unter Aufrechterhaltung des Mischungsverhältnisses der entnommenen Gase gleichförmige und gleichzeitige Änderungen des Ausströmungsdruckes durchführen zu können. Die zwangläufige Beeinflussung der Entnahmeeinrichtungen für die verschiedenen Gase kann mittels eines druckleitenden neutralen Gases oder einer Druckflüssigkeit oder auch in irgendeiner anderen Weise, etwa auf mechanischem Wege erfolgen.
In der Zeichnung ist eine Einrichtung gemäss der Erfindung dargestellt.
An die Entnahmeventile 2 der Gasflaschen 1 sind die Druckregler 3 angeschlossen, die hinsichtlich ihrer inneren Einrichtung und Wirkungsweise untereinander ganz gleich sein können. Jeder Druckregler besteht aus einem Gehäuse, das durch eine Membrane 5 in einen Raum 4 und einen Raum 6 geteilt ist. Ein vom Raum 6'aus auf die Membrane 5 ausgeübter Druck wird vom Druckstift 7 auf das im Raum 4 eingebaute Ventil 8 übertragen, indem er es nach rechts öffnend von seinem Sitze abhebt, d, h. die Bohrung 11
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freigibt, während die Feder 9 und bei geöffnetem Ventil 2 der Gasdruck aus der Gas- flasche 1 schliessend auf das Ventil 8 einwirken.
Der Druckstift 7 ist innerhalb der zylindrischen Bohrungen 10 und 11 geführt ; er weist dort einen prismatischen Querschnitt auf, wodurch Kanäle für den Gasdurchgang freigehalten bleiben.
Die Räume 6 der Druckregler 3 stehen durch eine Rohrleitung 12 mit dem Regulierzylinder 13 in Verbindung, in dem ein gegen die Zylinderwandung abgedichteter Kolben 14 durch die Schraubenspindel 15 auf-oder abwärts bewegt werden kann. Der Raum unterhalb des Kolbens 14 ist ebenso wie die Rohrleitung 12 und der Druckreglerraum 6 mit einem Druckmittel erfüllt, das aus einem neutralen Gase oder einer Flüssigkeit bestehen kann. Diese Druckflüssigkeit überträgt jede Bewegung des Kolbens 14 auf- die Membranen 5 der angeschlossenen Druckregler 3, und zwar jede Abwärtsbewegung als Belastung, jede Aufwärtsbewegung als Entlastung.
Eine belastende Durchbiegung der Membranen J wirkt mittels der Druckstifte 7 öffnend auf die Ventile 8 und lässt Gas durch die geöffnete Bohrung 11 in die Druckreglerräume 4 eintreten, das durch die Entnahmeventile 16 nach der Mischgasleitung 18 strömt, bis Gleichgewicht zwischen dem Gasdruck und dem Druckmittel eingetreten ist. Dieses Gleichgewicht ist dann in sämtlichen Gasleitungen hergestellt, die an den Druckzylinder 13 der Druckregeleinrichtung angeschlossen sind. Der eingestellte Druck, der am Manometer 17 abgelesen wird, bleibt während der Gasentnahme unver- änderlich bestehen, solange die Stellung des Druckkolben 14 nicht geändert wird. Sowohl die Drucksteigerung als die Druckverminderung kann dann für alle angeschlossenen Gase durch entsprechende Bewegung des Kolbens 14 bewirkt werden.
PATENT-ANSPRÜCHE : I. Vorrichtung zur Entnahme und zum Mischen hochgespannter Gase, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckregeleinrichtungen zur Entnahme der verschiedenen Gase aus den Hochdruckbehältern zwangläufig miteinander verbunden sind und zu der- Betätigung der Druckregeleinrichtungen nur eine einzige Handhabung erforderlich ist, um unter Aufrechterhaltung des Mischungsverhältnisses der entnommenen Gase gleichförmige und gleichzeitige Änderungen des Ausströmungsdruckes durchführen zu können.