<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Hersteilung von Schienen.
Die Erfindung hat die Herstellung von Schienen beliebiger Foim, z. B. Eisenbahnschienen, Strassenbahnschienen, Doppelkopfschienen, Blockschienen usw., zum Gegenstande und bezweckt vor allem, dem Werkstoff des Schienenkopfes im Gegensatze zu den bisherigen Walzverfahren eine gründliche Durcharbeitung zu geben, wodurch die Dichte des Kopfwerkstoffes erhöht und seine mechanischen Eigenschaften, insbesondere die Verschleissfestigkeit. vergrössert werden.
Bekannt ist, dass der Werkstoff des Kopfes unterhalb der Fahrfläche ein weniger dichtes Gefüge zeigt, als der Werkstoff im Schienenfuss und Schienensteg, was auf die Art der bisher üblichen Schienenwalzung im Kaliberwalzwerk zurückzuführen ist. Im Kalibetwalzwerk erhalten die Fahrflächen wenig oder gar keinen direkten Druck, wie aus Fig. 1 der Zeichnung ersichtlich ist. In dieser sind die Stichnummern eingetragen, wobei der Fertigstich mit Nr. 1. der vorletzte Stich mit Nr. 2 usw. bezeichnet wurde. Fig. 2 gibt den ersten und fünften Stich unter Fortlassung der dazwischen liegenden Stiche wieder. Diese Kalibrierung entstammt dem Lehrbuche
EMI1.1
Das neue Verfahren besteht darin, dass die Schienen in einem Universalwalzwerke und einem vor oder binter diesem liegenden Duowalzwerk ausgewalzt werden, derart. dass die Ver- minderung der Fuss-und Stcgdickc sowie der Kopfhühe gleichzeitig durch die vier Walzen des Universalwalzwerkcs bewirkt wird. Insbesondere erhält der Kopf der Schiene bei jedem Durch- gang einen unmittelbaren starken Druck auf die Fahrfläche. Hiedurch wird erreicht, dass der Kopfwetkstoff eine ebenso gründliche Durcharbeitung ei fährt. wie der M'werkstoff im Steg und Fuss.
Die dadurch erzielte Verdichtung des Kopfweikstoffes bewirkt, dass dieser verschleissfester wird und infolgedessen die Schiene eine längere Lebensdauer erhält, als bei der bisher üblichen Walzung.
Das neue Verfahren wird durch die Fig. 3 bis 6 beispielsweise vei anschaulicht. Fig. 3 zeigt
EMI1.2
im Universalwalzswerk selbst durch einige Stiche aus einem Block oder in einem Kalibpiwalzwerk hergestellt. Wie ersichtlich, hat der Kopf eine sehr hohe Form. Die schraffierten Flächen zeigen die durch den nachfolgenden Walzvorgang zu verdrängenden Querschnittsteile. Die Verminderung der Kopfhöhe beträgt in diesem Falle etwa 70 mm gegenüber 7'5 mm bei der in normalen Kalibern gewalzten Schiene. Fig. 4 gibt einen Querschnitt durch die vier Walzen des Universalwalzwerkes wieder. Es stellen a und b die zwei Horizontalwalzen, c und d die zwei Vertikalwalzen dar.
In diesem Universalwalzwerk findet durch Anstellung der Horizontal-und Vertikalwalzen eine Verminderung der Steg-und Fussdicke sowie eine starke Verminderung der Kopfhöhe statt, wohingegen die Kopfseiten und die Fussseiten nicht bearbeitet werden. Von dem Universalwalzwerk gelangt das Profil in das unmittelbar dahinter liegende Duowalzwerk, von welchem Fig. 5 einen Querschnitt durch die in diesem liegenden Horizontalwalzen e und f zeigt. Die Oberwalze ist beispielsweise verstellbar gelagert, während die Unterwalze f fest in den Ständern liegt
Der Walzprozess vollzieht sich so, dass der Block zunächst das Universalwalzwerk (Fig.
4)
EMI1.3
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
der beiden Fussseiten Sg und 84'gegebenenfalls auch des Steges eintritt, während die vier Walzen des Universalwalzwerkes, wie beim Hingange, wiederum die Verminderung von Steg-und Fussdicke sowie der Kopfhöhe durchführen. Diese wechselseitige Bearbeitung wird so lange fortgesetzt, bis die gewünschten Abmessungen der Schiene erreicht sind. Um die notwendige genaue Einhaltung der Fertigmasse der Schienen zu erreichen, kann der Walzstab nach Verlassen des Universalwalzwerkes schliesslich noch eine Endbearbeitung in einem gewöhnlichen Kaliberwalzwerk oder einem anderen Walzwerk erhalten.
Handelt. es sich um die Herstellung von Rillenschienen, so wird zu diesem Zwecke eine entsprechend geformte Vertikalwalze (Fig. 7) verwandt. Es geht somit das Eindrücken der Rille mit dem Zusammenpressen und Vermindern der Kopfhöhe von vorneherein Hand in Hand.
Diese Bearbeitungsweise der Rillenschiene hat folgende günstige Wirkungen im Gefolge.
Bekanntlich ist der an die Rille angrenzende Teil des Schienenkopfes dem Verschleiss am
EMI2.2
des Werkstoffes verbunden und der Widerstand der Rillenschiene gegen Verschleiss wird somit an ihrer gefährlichsten Stelle stark beeinträchtigt.
Bei dem vorliegenden Verfahren aber wird durch das gleichzeitige Eindrücken der Rille und heftige Bearbeiten des Kopfes gerade an den Rillenkanten eine überaus widerstandsfähige
Werkstoffschicht geschaffen.
In dem Beispiel geschieht das Auswalzen der Schienen in einem Universalwalzwerk in
Verbindung mit einem Duowalzwerk, doch kann das neue Walzverfahren auch in anderen Walz- werksarten durehgeführt werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Walzen von Schienen, dadurch gekennzeichnet, dass an einem Vorprofil mit grosser Kopfhöhe die Höhenverminderung des Kopfes durch unmittelbaren Walzdruck auf die Fahrfläche erfolgt.