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Webblatt
Gegenstand der Erfindung ist ein Webblatt, das eine Verbesserung und Weiterbildung des Rietes nach dem Patente Nr. 73801 ist.
Nach der Erfindung sind die beweglichen Rietstäbe über Kreuz zu den geraden Stäben durch Bundleisten gefasst und treten S-förmig durch die Ebene der geraden Stäbe hindurch. Es ist sozusagen die eine Rietgruppe in der anderen unter Wahrung völliger Beweglichkeit dauernd gefangen.
Die S-Form der beweglichen Rietstäbe ermöglicht eine ansserordentlich hohe Feinfühligkeit des Rietes, zumal wenn die Führung der Gesamtheit der S-förmigen Rietstabe an den Seitenbundleisten der festen Rietstäbe nicht in der Längsschwermittellinie stattfindet. Dann fallen bei der Fachbildungsbewegung die beweglichen Rietstäbe von selbst aus der Ebene der geraden Rietstabe heraus und geben für die im Fach auseinanderge/ogenen Kettenfäden den bequemsten Durchgang unter grösstmöglichster Schonung der Kettenfäden und Durchlassung von Knoten, Verdickungen und dgl
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Die geraden Stäbe o des Rietes sind in üblicher Weise in Federn Feingelassen und werden durch Leisten. E zusammfngfehalten. Die Leisten E übergreifen die seitlichen senkrechten Leisten c, an denen Zapfen A sitzen. Durch die Zwischenräume zwischen den
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die Bewegung der beweglichen Rietstabe b nach binten zur Fachbildung begrenzt (Fig. 2).
In den Seitenleisten c befindet sich je ein Schraubenbolzen k mit Mutter m, um den eine Feder l gewunden ist, die sich hinter den Lappen f' des zugehörigen Blockes f legt.
Hiedurch wird eine geringe Lüftungsvorspannung für die Relativiage der Stäbe a und b zueinander bei dem Schussanschlage gegeben (Fig. 3).
Aus Fig. 2 ist ersichtlich, wie die FÜhrung H, li ausserhalb, und zwar oberhalb der Schwermittellinie des Systems der S-förmigen Stäbe o liegt, so dass diese von selbst geneigt sind, die Lage nach Fig. 2 einzunehmen. Das geschieht bei der Fachbildung, also bei Bewegung des Systems in Richtung des Pfeiles PI- Bei der Bewegung zum Schussanschlage, also in Richtung des Pfeiles P2 (Fig. 3) treten die Stäbe b in die Ebene der Stabe a linein und bilden die sogenannte Normalfeine. Diese Bewegung wird dadurch begrenz, dass die untere Buudleiste H gegen die am System a sitzenden Winkel r an-
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schlägt. Die Bewegungsmöglichkeit der beweglichen Stäbe ist somit durch die Anschläge und r in ihren Grenzen festgelegt.
Es ist ersichtlich, dass die Rietsttbe b sich nicht aus den RietstiLben a entfernen können ; es ist des weiteren ersichtlich, welche Schonung die Kette bei der Fachbildung erfährt und wie weit der den Ketten in der Höhe zur Verfügung stehende Raum ist. Es könnte das Fach bis zur ganzen Höhe der Rietstäbe b auseinander gezogenwerden, ohne dass Klemmungen eintreten können. Das bedeutet weiten Raum für den Schützendurchgang.
Das beschriebene Riet lässt sich wie ein gewöhnliches Riet ohne jede Behinderung, wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, in die Weblade einstellen und hat den weiteren Vorteil, dass es oben durch die Stabbiegung nach vorn keinen Raum zwischen Webgeschirr und Weblade beansprucht, was für viele Webwarengattungen, z. B. für Samt, von grösster Wichtigkeit ist.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Webblatt mit relativ zueinander beweglichen Rietstabgruppen zwecks Erhöhung der Durchlässigkeit während des Webens nach Patent Nr. 73801, dadurch gekennzeichnet, dass die beweglichen Rietstäbe (b) über Kreuz zu den geraden Rietstäben gestellt sind und S-förmig durch die Ebene der geraden Stäbe hin durch treten.