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Die Erfindung bezieht sich auf einen Schneckenzaun, bestehend aus einer im
Boden verankerbaren Zaunwand mit einem nach aussen hin im wesentlichen U- förmig umgebogenen Längsrandstreifen.
Mit den bekannten Schneckenzäunen (DE 195 29 591 A1) ergibt sich eine wirksame Vorrichtung zur Abwehr von Schnecken von beispielsweise Gemüse- oder Blumenbeeten, wobei auf den Einsatz von chemischen Schädlingsbekämpfungsmitteln weitgehend verzichtet werden kann. Dieser Schneckenzaun besteht aus einem Materialstreifen, der an seinem oberen Ende einen U-förmig umgebogenen Längsrandstreifen aufweist, in dem mehrere Borsten durch Klemmen oder Verkleben festgehalten werden. Die U-Form und die Borsten sollen ein Überqueren des Schnekkenzaunes durch Schnecken verhindern. Von Nachteil bei diesem bekannten Schneckenzaun ist allerdings, dass der aufgrund seiner Ausgestaltungsform lediglich an leicht gekrümmte Umrandungen angepasst, aber nicht um Kanten herum geführt werden kann, ohne geeignete Eckstücke dafür vorsehen zu müssen.
Ausserdem ist er besonders aufwendig zu fertigen, da die Borsten nach dem Fertigen des Materialstreifens erst in diesen eingesetzt werden müssen. Ebenso ist bei dem bekannten Schneckenzaun ein erheblicher Aufwand zur Lagerung und zum Transport erforderlich, da er nicht platzsparend untergebracht werden kann.
Ein weiterer bekannter Schneckenzaun (DE 296 16 649 U1) besteht ebenfalls aus einer U-förmig ausgebildeten Zaunwand aus Metall, Kunststoff, Nichteisenmetall oder Edelmetall und besitzt ebenfalls den Nachteil, dass er aufwendig zu fertigen ist und nicht in einfacher Weise an die Geometrie der einzuzäunenden Fläche anpassbar ist,
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sondern dass in den Eckbereichen bzw. Randbereichen stets gesonderte Eckstücke vorgesehen werden müssen.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Schneckenzaun der eingangs geschilderten Art derart auszubilden, dass mit ihm die vorgenannten Nachteile sicher vermieden werden. Der erfindungsgemässe Schneckenzaun soll leicht handhabbar, günstig, transportier- und lagerbar sein sowie mit geringen Kosten und aufwandsarm fertigbar sein.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, dass die Zaunwand zweilagig ausgebildet ist und aus einer formgebenden, maschen- oder gitterförmigen Drahtlage und einer die Drahtlage abdeckenden, biegeweichen Textillage besteht, die im Bereich des umgebogenen Längsrandstreifens über den Längsrand der Drahtlage vorsteht. Die
Drahtlage sorgt dafür, dass die Zaunwand einfach durch Biegen in die gewünschte
Form gebracht werden kann, wobei damit eine jede Fläche beliebiger Geometrie umzäunt werden kann, da die Drahtlage sowohl an gekrümmte Umrandungen ange- passt als auch um Ecken bzw. Kanten herum gebogen werden kann. Die biegeweiche Textillage passt sich dabei exakt der durch die Drahtlage vorgegebenen Form an und verhindert sicher ein durchschlüpfen der Schnecken durch Zwischenräume der ma- schen- oder gitterförmigen Drahtlage.
Da die biegeweiche Textillage zudem im Be- reich des umgebogenen Längsrandstreifens über den Längsrand der Drahtlage vorsteht, ist sichergestellt, dass die Schnecken den Längsrand nicht überwinden und in das umzäunte Gelände gelangen können. Die über den Längsrand der Drahtlage vorstehende Textillage bildet somit für Schnecken ein unüberwindbares Hindernis.
Die Textillage kann mit der Drahtlage beispielsweise verklebt, vernäht oder dgl. werden um einen sicheren Halt der Textillage an der Drahtlage zu gewährleisten.
Besonders vorteilhafte, weil einfache Verhältnisse zur Fertigung des erfindungsge- mässen Schneckenzaunes ergeben sich aber, wenn die Drahtlage im Bereich ihres Längsrandes quer zu diesem verlaufende, freie Drahtenden bildet, welche die Textil- lage durchsetzen. Die Textillage wird dabei in die freien Drahtenden der Drahtlage eingehängt bzw. eingedrückt und die Textillage über die Drahtlage gespannt, wobei die Textillage auch im Bodenbereich des Schneckenzaunes in freie Drahtenden der
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Drahtlage eingehängt werden kann. Üblicherweise ist der Schneckenzaun im Boden- bereich in das Erdreich eingegraben um einen sicheren Stand des Schneckenzaunes und ein Durchschlüpfen vor Schnecken zwischen Erdreich und Schneckenzaun zu vermeiden.
Um die Schutzwirkung des Schneckenzaunes noch weiter zu erhöhen, wird vorge- schlagen, dass die Textillage im Bereich des über die Drahtlage vorstehenden Ran- des Borsten aufweist. Diese Borsten sollen verhindern, dass Schnecken in diesem
Bereich der Textillage Halt finden und können dadurch erhalten werden, in dem wenigstens ein Querfaden aus dem Rand der Textillage entfernt wird. Ist die Textilla- ge im Bodenbereich in einem Falz der Drahtlage einklemmbar so ergibt sich auf einfache Weise ein sicherer Zusammenhalt der beiden Lagen der Zaunwand, wo- durch eine einfache Handhabung des Schneckenzaunes sichergestellt ist. Für die Textillage kann nahezu jedes biegeweiche Material verwendet werden, es hat sich aber als besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn die Textillage aus einem ther- misch verfestigten Kunststoffgeflecht besteht.
Dieses Kunststoffgeflecht besitzt einer- seits die nötige Widerstandsfähigkeit und Festigkeit um nicht sofort bei geringen Belastungen zerstört zu werden, ist witterungsbeständig und erfüllt alle notwendigen Anforderungen. Dieses Kunststoffgeflecht kann beispielsweise ein Fliegengitter od. dgl. sein.
In der Zeichnung ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles schematisch dargestellt. Es zeigen Fig. 1 ein Teilstück eines erfindungsgemässen Schneckenzaunes in Schrägansicht, Fig. 2 eine Draufsicht auf einen um einen rechten Winkel verlegten Schneckenzaun und Fig. 3 einen erfindungsgemässen Schneckenzaun vor dem Umbiegen der Längs- randstreifen.
Ein Schneckenzaun 1 besteht aus einer im Boden 2 eingegrabenen Zaunwand mit einem nach aussen hin U-förmig umgebogenen Längsrandstreifen 3. Die Zaunwand ist zweilagig ausgebildet und besteht aus einer formgebenden gitterförmigen Drahtla-
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ge 4 und aus einer die Drahtlage 4 abdeckenden biegeweichen Textillage 5. Die
Drahtlage 4 verleiht dem Zaun die Form und die erforderliche Steifigkeit und die
Textillage 5 verhindert ein Eindringen von Schnecken in das umzäunte Gebiet. Um ein Überqueren des Längsrandstreifens durch Schnecken zu vermeiden, steht die biegeweiche Textillage 5 im Bereich des umgebogenen Längsrandstreifens 3 über den Längsrand 6 der Drahtlage 4 um das Mass a vor.
Um einen sicheren Halt der
Textillage 5 an der Drahtlage 4 zu gewährleisten, ist die Textillage 5 einerseits im
Bodenbereich in einen Falz 7 der Drahtlage 4 eingeklemmt und durchsetzen die
Textillage 5 anderseits freie Drahtenden 8 der Drahtlage 4 im Bereich des Längsran- des 6. Die Textillage 5 besteht aus einem thermischen verfestigten Kunststoffge- flecht, einem Fliegengitter, das im Bereich des über die Drahtlage 4 vorstehenden
Randes 9 Borsten 10 aufweist, die Schnecken ein Überqueren des Randes 9 zusätz- lich erschweren.
Aus Fig. 2 ist ersichtlich, dass der erfindungsgemässe Schneckenzaun 1 sogar um scharfe Kanten bzw. Ecken herum verlegt werden kann. Dazu muss der Schnecken- zaun an seiner Innenseite im Bereich der Kante 11 lediglich entsprechend oft gefaltet werden, so dass sichergestellt ist, dass der Längsrandstreifen 3 um die Kante 11 in einem Bogen geführt werden kann. Es müssen in diesem Bereich keine gesonderten Eckstücke vorgesehen werden. Zum Aufstellen des Schneckenzaunes 1 wird im Boden 2 beispielsweise mit einem Spaten eine 10 cm breite und 15 cm tiefe Furche um das einzuzäunende Gelände angefertigt, in die anschliessend der Schneckenzaun hineingestellt wird, wonach die Furche wieder geschlossen wird (Fig. 3). Im nächsten Arbeitsschritt wird die Zaunwand in ihrem oberen Bereich U-förmig nach aussen gebogen und in die gewünschte Form gebracht.
Zum Lagern muss der umgebogene Längsrandstreifen lediglich wieder zurück gebogen werden, wonach die Zaunwand in einfacher Weise zusammengelegt oder aufgerollt und anschliessend bis zum näch- sten Einsatz platzsparend zwischengelagert werden kann. Es versteht sich von selbst, dass die Drahtlage vorzugsweise aus einem gegen Korrosion geschützten bzw. vor Korrosion sicheren Material, beispielsweise ein verzinktes Metall- bzw.
Stahlgitter, besteht.
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Beim Eingraben des Schneckenzaunes 1 sollte darauf geachtet werden, dass die Drahtlage 4 an der Aussenseite des Schneckenzaunes angeordnet ist, so dass die Textillage vor Schädigungen durch Rasenmäher oder Sensenmesser geschützt ist.
Zum Einbringen von Erde, Kompost oder dgl. in das umzäunte Gebiet kann der Schneckenzaun 1 gegen den Boden 2 hin umgebogen werden, worauf mit einer Scheibtruhe oder dgl. über den Schneckenzaun 1 hinweg gefahren werden kann.
Anschliessend wird der Schneckenzaun wieder aufgebogen und in die gewünschte Form gebracht.