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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Montage von Weichen unter Verwendung von Schwellen, Unterlagsplatten, Backenschienen, Fahrschienen, Zungenschienen, Zwischenschienen, eines Herzstückes, Flügelschienen und Radlenkern, wobei zwischen dem Herzstück und einer Flügelschiene eine Herzstückrille und zwischen Fahrschiene und Radlenker eine Radlenkerrille ausge- bildet wird.
Für die Montage von Weichen unter Verwendung der eingangs genannten Bauteile sind eine Reihe von Verfahren bekannt ge- worden, mit welchen die Verringerung der Vielfalt von Weichen- schwellen bzw. eine Verringerung der Vielfalt von Weichen- schwellenbauarten angestrebt wurde. Bei diesem bekannten Ver- fahren wurde somit darauf abgezielt, die Anzahl der erforder- lichen Grundtypen von Weichenschwellen zu reduzieren um durch geeignete Massnahmen an Unterlags- bzw. Rippenplatten ohne Änderung der Bohrmuster derartige Rippen- bzw. Unterlagsplatten an den Schwellen zu befestigen.
Eine derartige Verfahrensweise ist in der DE 197 41 306 beschrieben, bei welcher zwar eine Reduzierung der Anzahl von erforderlichen Schwellen erreicht wurde, dafür aber eine entsprechende Anzahl von unterschiedlich vorgebohrten Rippenplatten bereitgestellt werden musste, um den Erfordernissen Rechnung zu tragen. Aus der DE-Ul 295 20 607 ist eine Unterlagsplatte bzw. Rippenplatte bekannt geworden, bei welcher die Bohrungen der Unterlagsplatte in Form von Lang- löchern ausgebildet wurden, um auf diese Weise die erforderliche Lageänderung relativ zur Schwelle mit einer möglichst geringen Anzahl verschiedener Bauteile zu ermöglichen. Eine derartige Unterlagsplatte, welche in aller Regel als Gussteil ausgeführt wird, weist weiters Anschlagleisten für die Schienenbefestigung und insbesondere die Befestigung von Flügelschienen oder Rad- lenkern auf.
Im Bereich einer Weiche werden auf einer Schwelle in der Regel 2 bis 4 Rippenplatten angeordnet, welche in aller Regel auf bestimmte Weichengeometrien ausgelegt sind. In Sonderfällen und insbesondere für den Betrieb im Bereich von Privatbahnen werden weitere Anforderungen an die Vielfalt der Rippenplatten bzw. Unterlagsplatten gestellt, und es ist insbesondere darauf
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Bedacht zu nehmen, dass im Rahmen von Privatbahnen Radsätze mit gleicher Radspur unterschiedliche Spurkränze aufweisen können, woraus resultiert, dass für jede Weiche im Bereich der Herz- stückspitze den Spurkränzen angepasste Rillenweiten vorgesehen sein müssen, so dass wiederum unterschiedliche Schwellensätze mit unterschiedlichen Rippenplatten vorhanden sein müssten.
Die Erfindung zielt nun darauf ab, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, mit welchem es möglich ist, untereinander gleiche Unterlagsplatten auch an das Erfordernis unterschiedlicher Rillenweiten in einfacher Weise anzupassen, so dass Unterlagsplatten auch bei unterschiedlichen Spurkränzen für Radsätze derselben Radspuren den entsprechenden Bedürfnissen angepasst werden können.
Zur Lösung dieser Aufgabe besteht das erfindungsgemässe Verfahren im wesentlichen darin, dass für Weichen mit unterschiedlichen Weiten der Herzstück- und/oder Radlenkerrille gleiche Schwellen und Unterlagsplatten mit gleichem Bohrmuster eingesetzt werden, dass der den Radlenker tragende Radlenkerstuhl unter Einstellung der jeweils erfor- derlichen Radlenkerrillenweite auf der Unterlagsplatte posi- tioniert und mit der Unterlagsplatte verschweisst wird und dass die dem Herzstück zugewandte Seite des Flügelschienenkopfes zur Einstellung der Herzstückrillenweite materialabtragend bearbei- tet wird.
Dadurch, dass nun Unterlagsplatten eingesetzt werden, bei welchen die jeweils erforderlichen Korrekturen für unter- schiedliche Rillenweiten in einfacher Weise ohne Veränderung des Bohrmusters der Unterlagsplatten erzielt werden können, wird die Möglichkeit geschaffen, die gleichen Unterlagsplatten auch für unterschiedliche Rillenweiten einzusetzen, wofür es im vor- liegenden Fall lediglich ausreicht, die jeweils erforderliche Einstellung für die Radlenkerrillenweite durch entsprechende Positionierung des den Radlenker tragenden Radlenkerstuhles und Verschweissen des Radlenkerstuhles mit der Unterlagsplatte zu gewährleisten, wobei die zusätzliche Korrektur im Bereich der Flügelschiene an der dem Herzstück jeweils zugewandten Seite der Flügelschiene durch materialabtragende Bearbeitung des Flügel- schienenkopfes vorgenommen wird.
Mit einer derartigen Ausbildung
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können auch als Rippenplatten ausgebildete Unterlagsplatten eingesetzt werden, bei welchen für die Flügelschiene eine entsprechende Anschlagleiste als Rippe bereits mit dem Guss der Unterlagsplatte vorgeformt wird. Bedingt durch die maximal abnehmbare Materialstärke am Flügelschienenkopf lassen sich aber bei einer derartigen vorgegebenen Orientierung der Anschlag- leiste in Form einer gewalzten Rippe die Einstellungen der Rillenweite durch Abfräsen des Flügelschienenkopfes nur über einen gewissen Bereich von etwa 5 bis 10 mm gewährleisten.
Um die Flexibilität hier noch weiter zu erhöhen und Rillenweiten nicht nur beispielsweise im Bereich von 35 bis 45 mm sondern auch Rillenweiten von beispielsweise 28 mm zu erzielen, wird mit Vorteil eine Unterlagsplatte ohne vorgeformte gewalzte Rippe eingesetzt, wobei das erfindungsgemässe Verfahren in diesem Falle bevorzugt so durchgeführt wird, dass eine Anschlagleiste unter Einstellung der jeweils erforderlichen Herzstückrillenweite auf der Unterlagsplatte positioniert und mit der Unterlagsplatte verschweisst wird, worauf die Flügelschiene in Anlage an die Anschlagleiste gebracht und festgelegt wird.
Mit der nachträglichen Verschweissung der Anschlagleiste mit der Unterlagsplatte wird somit auch denjenigen Sonderfällen Rechnung getragen, in welchen eine von üblichen Standards be- deutend abweichende Rillenbreite gefordert wird.
In besonders bevorzugter Weise wird das erfindungsgemässe Verfahren so vorgenommen, dass die Festlegung der Flügelschienen unter Verwendung von Klemmelementen erfolgt, welche mit form- schlüssig in die Anschlagleisten eingreifenden Schrauben be- festigt werden.
Bei den im Rahmen des erfindungsgemässen Verfahrens einge- setzten Unterlagsplatten bzw. Rippenplatten sind ausser den Bohrungen für die Befestigung an der Schwelle keine weiteren Bohrungen erforderlich. Die Befestigung von Klemmelementen, z.B.
Spannfedern, kann in einfacher Weise mittels Schrauben, die formschlüssig in die Anschlagleisten eingreifen, erfolgen. Für eine bestimmte Geometrie einer Weiche, wie beispielsweise bestimmter Spurweite, Weichenradius und Ablenkungswinkel, bleibt die Ausrichtung der Rippenplatten zur Schwelle trotz unter-
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schiedlicher Rillenweiten unverändert erhalten, so dass derselbe Satz von Schwellen und Rippenplatten bzw. Unterlagsplatten Ver- wendung finden kann.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand eines in einer Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. In dieser zeigen die Figur 1 eine Weiche, Figur 2 eine Detailansicht der Weiche im Bereich des Herzstückes, Figur 3 einen Schnitt der Figur 2 nach der Linie III-III , Figur 4 einen Schnitt der Figur 2 nach der Linie IV-IV und Figur 5 einen schematischen Querschnitt durch eine Weiche im Bereich des Herzstückes.
Figur 1 ist mit 1 das Stammgleis und mit 2 das Zweiggleis einer Weiche dargestellt, bei welcher die Schwellen 3 fächer- artig angeordnet sind. Die Schwellen 3 tragen entsprechende Unterlagsplatten 4, welche jeweils im rechten Winkel zur Längs- achse der Schienen angeordnet sind. Im Einfahrtsbereich der Weiche sind auf jeder Schwelle zwei Unterlags- bzw. Rippen- platten angeordnet, in den nachfolgenden Bereichen dann drei bzw. vier Unterlagsplatten. Für eine bestimmte Weichengeometrie (Spurweite, Weichenradius und Ablenkungswinkel) soll nun gemäss der Erfindung die Ausrichtung der Unterlags- bzw. Rippenplatten zur Schwelle trotz unterschiedlicher Rillenweiten erhalten bleiben, sodass derselbe Satz von Schwellen und Rippenplatten für eine bestimmte Weichengeometrie Verwendung finden kann.
In Figur 2 ist nun eine vergrösserte Darstellung der Weiche im Bereich des Herzstückes dargestellt. Mit 5 ist die Fahr- schiene des Stammgleises und mit 6 die Fahrschiene des Zweig- gleises bezeichnet, wobei weiters die Zwischenschienen 7 und 8 ersichtlich sind. Im Bereich des Herzstückes 9 gehen die Zwi- schenschienen 7 und 8, die an die Zungenschienen anschliessen, in die Flügelschienen 10 und 11 über. Im Bereich der Herzstück- spitze wird der Radsatz mit Hilfe eines Radlenkers 12 bzw. 13 seitlich geführt, damit eine Kollision mit der Herzspitze 9 vermieden wird. Hierfür wird der Spurkranz des äusseren Laufrades in einem Führungsbereich mit unterschiedlichen Rillenweiten R7/R6/R5/R5/R6/R7 geführt.
Vor der Herzstückspitze befindet sich hierbei die engste Rillenweite R5, mit welcher der Spurkranz
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durch den Radlenker 12 bzw. 13 seitlich geführt wird. Analog wird zwischen Flügelschiene 10 bzw. 11 und Herzstückspitze 9 eine Herzstückrille ausgebildet, deren engster Durchfahrts- bereich mit Rl-Rl bezeichnet ist. Damit wird sichergestellt, dass erst nach Durchfahrt dieses Bereiches die Radlast von der Herzspitze 9 aufgenommen wird. In Figur 5 ist hierbei sche- matisch eine Querschnittsansicht des Stammgleises im Bereich der Herzstückspitze dargestellt, aus welcher die Herzstückrille a und die Randlenkerrille b ersichtlich ist.
In Figur 3 ist nun ein Schnitt nach der Linie III-III der Figur 2 dargestellt, wobei die Flügelschienen 10 und 11 sowie die Herzstückspitze 9 ersichtlich sind, welche auf einer Unterlagsplatte 4 angeordnet sind. Die Unterlagsplatte 4 ist hierbei mit schematisch angedeuteten Schrauben 14 an der Schwelle 3 festgelegt. Ein Bolzen 15 verbindet die Flügel- schienen und die Herzstückspitze sowie entsprechende Zwischen- stücke miteinander. Zwischen Herzstückspitze 9 und Flügelschiene 11 bzw.10 wird wiederum eine Herzstückrille mit der Weite a ausgebildet, wobei erfindungsgemäss die Einstellung der Herz- stückrillenweite durch materialabtragende Bearbeitung des Schienenkopfes der Flügelschiene 10 bzw. 11 erfolgt.
Dadurch bleibt die Position der Flügelschienen 10 bzw. 11 relativ zur Unterlagsplatte bzw. zur Schwelle gleich, so dass für eine bestimmte Weichengeometrie gleiche Schwellen und Unterlag- splatten mit gleichem Bohrmuster eingesetzt werden können.
Ausschlaggebend ist, dass das Abstandsmass c zwischen den Schrau- ben 14 und das Abstandsmass e zwischen der Fahrkante und der Achse der Schrauben 14 zur Festlegung der Unterlagsplatte 4 auf der Schwelle 3 auch bei unterschiedlicher Herzstückrillenweite gleich bleibt. Am Beispiel der Flügelschiene 11 ist strichliert die entsprechende materialabtragende Bearbeitung der Flügel- schiene dargestellt, sodass die Herzstückrillenweite a auf die Weite a' erweitert werden kann. Zur Erzielung der geringen Rillenweite von beispielsweise 28 mm wird das Abstandsmass f für die Festlegung der Anschlagweite auf f' vergrössert.
In Figur 4 ist nun die entsprechende Situation im Bereich des Radlenkers dargestellt. Es ist ersichtlich, dass der Rad-
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lenker 13 mittels einer Schraube am Radlenkerstuhl 16 befestigt ist und zwischen Radlenker 13 und Fahrschiene 6 die Radlenker- rille mit der Weite b ausgebildet wird. Zur Einstellung der erforderlichen Radlenkerrillenweite b wird nun erfindungsgemäss so vorgegangen, dass der Radlenkerstuhl 16 an der gewünschten Position mit der Unterlagsplatte 4 verschweisst wird. Dadurch wird wiederum die Möglichkeit geschaffen, trotz unterschied- licher Radlenkerrillenweiten das Abstandsmass d zwischen den die Unterlagsplatte 4 mit der Schwelle 3 verbindenden Schrauben 14 und damit das Bohrmuster der Unterlagsplatten 4 gleich zu halten. In Figur 4 ist weiters ersichtlich, dass an der Unter- lagsplatte 4 Rippen- bzw.
Anschlagleisten 17 angeformt sind, wobei die Festlegung der Fahrschiene 6 unter Verwendung von Klemmelementen 18 erfolgt, welche mit formschlüssig in die An- schlagleiste 17 eingreifenden Schrauben 19 befestigt werden.
Diese Art zur Festlegung wird üblicherweise auch für die Fest- legung der Flügelschienen 10 bzw. 11 verwendet.