AT522857B1 - Verfahren zur errichtung vertikaler installationsschächte - Google Patents
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Abstract
Verfahren zur Errichtung eines Durchbruchs in Geschoßdecken (6) zur Verwirklichung vertikaler Installationsschächte für Rohre oder Leitungen in mehrgeschossigen Bauwerken, wobei auf einer Deckenschalung (5) Seitenschalelemente (3) zur Abgrenzung einer Aussparung für den Installationsschacht angeordnet werden, und die Deckenschalung (5) sowie die Seitenschalelemente (3) nach dem Betonieren der Geschoßdecke (6) unter Verbleib eines den Installationsschacht bildenden Durchbruches (7) durch die Geschoßdecke (6) entfernt werden. Es wird vorgeschlagen, dass ein plattenförmiger Einsatzkörper (1) mit im Umfangsbereich der Plattenebene des Einsatzkörpers (1) auskragenden Verankerungselementen (2) auf die Deckenschalung (5) aufgelegt wird, und die Seitenschalelemente (3) auf der Plattenebene des Einsatzkörpers (1) angeordnet werden, wobei die Deckenschalung (5) sowie die Seitenschalelemente (3) nach dem Betonieren der Geschoßdecke (6) unter Verbleib des den Durchbruch (7) querenden Einsatzkörpers (1) entfernt werden. Die Erfindung ermöglicht es vertikale Installationsschächte für Rohre oder Leitungen in mehrgeschossigen Bauwerken einfacher und kostengünstiger anzufertigen, wobei auch die Absturzgefahr gänzlich vermieden werden kann.
Description
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Errichtung eines Durchbruches in Geschoßdecken zur Verwirklichung vertikaler Installationsschächte für Rohre oder Leitungen in mehrgeschossigen Bauwerken, wobei auf einer Deckenschalung Seitenschalelemente zur Abgrenzung einer Aussparung für den Installationsschacht angeordnet werden, und die Deckenschalung sowie die Seitenschalelemente nach dem Betonieren der Geschoßdecke unter Verbleib eines den Installationsschacht bildenden Durchbruches durch die Geschoßdecke entfernt werden, gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Bei der Errichtung mehrgeschossiger Bauwerke werden beim Betonieren der Geschoßdecken in der Regel bauliche Maßnahmen getroffen, um die spätere vertikale Verlegung von Rohren oder Leitungen für Wasser und Abwasser, zur Belüftung oder Heizung sowie für die elektrische Versorgung zu erleichtern. Diese baulichen Maßnahmen bestehen in der Anfertigung von Durchbrüchen in den Geschoßdecken zur Verwirklichung vertikaler Installationsschächte, durch die in einem späteren Arbeitsschritt die Rohre oder Leitungen von einem Geschoß zum nächsten geführt werden können. Dieses Bündel an Rohren oder Leitungen wird auch als Steigstrang oder HKLS-Steigleitung bezeichnet, und der Durchbruch einer Geschoßdecke entsprechend als Steigstrang-Offnung. Die in mehreren Geschoßen übereinanderliegenden Steigstrang-Offnungen bilden in ihrer Gesamtheit den Installationsschacht.
[0003] Die Durchbrüche durch eine Geschoßdecke werden verwirklicht, indem vor dem Betonieren der Geschoßdecke Seitenschalelemente zur Abgrenzung einer Aussparung für den Installationsschacht auf der Deckenschalung der betreffenden Geschoßdecke angeordnet werden. Nach dem Betonieren und dem Entfernen der Deckenschalung und der Seitenschalelemente verbleibt somit ein Durchbruch durch die Decke, der die Steigstrang-Offnung bildet. Weitere Verfahren zur Errichtung vertikaler Installationsschächte werden in der EP 3306012 A1, der FR 2963372 A1 und der DE 2526184 A1 beschrieben.
[0004] Nach dem Verlegen der Rohre oder Leitungen im Installationsschacht muss der verbleibende Freiraum der Durchbrüche in erster Linie aus Gründen des Brandschutzes verschlossen werden. Hierfür gibt es Brandschutznormen für die Verbauung solcher Steigstrang-Offnungen, die unbedingt erfüllt werden müssen. Zumeist wird der Durchbruch aus Gründen des Brandschutzes mit einer Weichschott-Isolierung ausgefüllt und abgedichtet, und aus Gründen des Schallschutzes mit Stopfwolle versehen.
[0005] Diese Vorgangsweise verfügt in der Praxis über mehrere Nachteile. So stellt der Durchbruch vor der Verfüllung mit der Weichschott- Isolierung eine erhebliche Absturzgefahr dar. Es müssen in der Praxis somit Maßnahmen zur Absturzsicherung getroffen werden. Zudem ist das Verfüllen mit der Weichschott-Isolierung aufwändig und verursacht Zeitverzögerungen und Kosten. Des Weiteren muss sie bei Wasserschäden erneuert werden.
[0006] Es ist daher das Ziel der Erfindung vertikale Installationsschächte für Rohre oder Leitungen in mehrgeschossigen Bauwerken einfacher und somit kostengünstiger anzufertigen, wobei auch die Absturzgefahr vermieden werden soll.
[0007] Dieses Ziel wird durch die Merkmale von Anspruch 1 erreicht. Anspruch 1 bezieht sich auf ein Verfahren zur Errichtung vertikaler Installationsschächte für Rohre oder Leitungen in mehrgeschossigen Bauwerken, wobei auf einer Deckenschalung Seitenschalelemente zur Abgrenzung einer Aussparung für den Installationsschacht angeordnet werden, und die Deckenschalung sowie die Seitenschalelemente nach dem Betonieren der Geschoßdecke unter Verbleib eines den Installationsschacht bildenden Durchbruches durch die Geschoßdecke entfernt werden. Erfindungsgemäß wird hierbei vorgeschlagen, dass ein plattenförmiger Einsatzkörper mit Öffnungen, die dem Durchmesser der zu verlegenden Rohre oder Leitungen entsprechen, oder zur späteren Anfertigung solcher Öffnungen mit im Umfangsbereich der Plattenebene des Einsatzkörpers auskragenden Verankerungselementen auf die Deckenschalung aufgelegt wird, und die Seitenschalelemente auf der Plattenebene des Einsatzkörpers angeordnet werden, wobei die Deckenscha-
lung sowie die Seitenschalelemente nach dem Betonieren der Geschoßdecke unter Verbleib des den Durchbruch querenden Einsatzkörpers entfernt werden. Aufgrund der erfindungsgemäßen Verwendung eines plattenförmigen Einsatzkörpers wird der lichte Querschnitt des Durchbruches somit abgedeckt, sodass eine Absturzgefahr vermieden und das Verfüllen der Steigstrang-Offnung erleichtert wird. Der Einsatzkörper ist hierfür plattenförmig ausgeführt, wobei im Umfangsbereich der Plattenebene Verankerungselemente auskragen, die bei horizontaler Gebrauchslage des Einsatzkörpers nach oben und seitlich von der Plattenebene abstehen. Die Seitenschalelemente werden erfindungsgemäß auf der Plattenebene des Einsatzkörpers angeordnet, und somit innerhalb des Randbereiches mit den Verankerungselementen. Der Randbereich mit den Verankerungselementen des Einsatzkörpers befindet sich somit außerhalb der von den Seitenschalelementen abgegrenzten Aussparung und befindet sich somit in jenem Bereich, der betoniert wird. Nach dem Betonieren wird der Einsatzkörper mithilfe der einbetonierten Verankerungselemente fixiert.
[0008] Zum Verlegen der Rohre oder Leitungen wird vorgeschlagen, dass die dem Durchmesser der zu verlegenden Rohre oder Leitungen entsprechende Öffnungen nach dem Verlegen des Einsatzkörpers im plattenförmigen Einsatzkörper angefertigt werden.
[0009] Zudem wird vorgeschlagen, dass nach dem Verlegen der Rohre oder Leitungen der Durchbruch mit Beton verfüllt wird. Dieser Arbeitsschritt kann wiederum wesentlich rascher und kostengünstiger vollzogen werden, als das derzeit praktizierte Verfüllen mit einer WeichschottIsolierung. Der plattenförmige Einsatzkörper dient hierfür als verbleibende Schalung. Der auf diese Weise verschlossene Durchbruch erfüllt dabei alle einschlägigen Brandschutznormen.
[0010] Die Erfindung wird in weiterer Folge anhand eines Ausführungsbeispiels mithilfe der beiliegenden Figuren näher erläutert. Es zeigen hierbei die
[0011] Fig. 1 eine schematische Darstellung der Anordnung des Einsatzkörpers vor dem Betonieren der Geschoßdecke von oben gesehen,
[0012] Fig. 2 eine Schnittansicht der Anordnung gemäß Fig. 1 entlang der Schnittlinie A-A, [0013] Fig. 2a eine Ausführungsform des Einsatzkörpers, und die
[0014] Fig. 3 eine Schnittansicht der Anordnung gemäß Fig. 1 entlang der Schnittlinie A-A nach dem Betonieren und Entfernen der Schalungselemente.
[0015] Zunächst wird auf die Fig. 1 und 2 Bezug genommen, die eine schematische Darstellung der Anordnung des Einsatzkörpers vor dem Betonieren der Geschoßdecke von oben gesehen (Fig. 1) und in Schnittansicht (Fig. 2) zeigen. Auf einer Deckenschalung 5 wird dabei ein plattenförmiger Einsatzkörper 1 aufgelegt, der etwa aus einem metallischen Material gefertigt ist. Der Einsatzkörper 1 weist im Umfangsbereich seiner Plattenebene auskragende Verankerungselemente 2 auf. In der gezeigten Ausführungsform sind diese Verankerungselemente 2 als hochgebogener, umlaufender Randbereich der Plattenebene ausgeführt (siehe auch Fig. 2a), es wären aber auch andere Ausführungsformen beispielsweise in Form von Laschen und dergleichen denkbar. Diese Verankerungselemente dienen dazu im Zuge des Betonierens vom Beton umschlossen zu werden und den Einsatzkörper 1 somit zu fixieren.
[0016] Auf der Plattenebene des Einsatzkörpers 1 werden in weiterer Folge innerhalb des Randbereiches mit den Verankerungselementen 2 Seitenschalelemente 3 angeordnet. Der Randbereich mit den Verankerungselementen 2 des Einsatzkörpers 1 befindet sich somit außerhalb der von den Seitenschalelementen 3 abgegrenzten Aussparung und befindet sich somit in jenem Bereich, der betoniert wird. Nach dem Betonieren werden die Verankerungselemente 2 somit vom Beton umschlossen und der Einsatzkörper 1 mithilfe der einbetonierten Verankerungselemente 2 fixiert. In der Fig. 1 ist des Weiteren eine Bewehrung 4 ersichtlich, die vor dem Betonieren angeordnet wird und ebenfalls einbetoniert wird.
[0017] Nach der Aushärtung des Betons können in bekannter Weise die Deckenschalung 5 und die Seitenschalelemente 3 entfernt werden. Die Fig. 3 zeigt die auf diese Weise hergestellte Geschoßdecke 6 mit dem Durchbruch 7 im Bereich der vorher durch die Seitenschalelemente 3
definierten Aussparung. Der lichte Querschnitt des Durchbruches 7 ist jedoch mit dem verbleibenden Einsatzkörper 1 abgedeckt. Auf diese Weise wird eine Absturzgefahr vermieden und das spätere Verfüllen der Steigstrang-Offnung erleichtert.
[0018] Zum Verlegen der Rohre oder Leitungen werden dem Durchmesser der zu verlegenden Rohre oder Leitungen entsprechende Öffnungen im plattenförmigen Einsatzkörper 1 angefertigt. Nach dem Verlegen der Rohre oder Leitungen kann der Durchbruch 7 in weiterer Folge mit Beton verfüllt werden, wobei der plattenförmige Einsatzkörper 1 als verbleibende Schalung dient.
[0019] Die Erfindung ermöglicht es somit vertikale Installationsschächte für Rohre oder Leitungen in mehrgeschossigen Bauwerken einfacher und somit kostengünstiger anzufertigen, wobei auch die Absturzgefahr gänzlich vermieden werden kann.
Claims (3)
1. Verfahren zur Errichtung eines Durchbruches in Geschoßdecken (6) zur Verwirklichung vertikaler Installationsschächte für Rohre oder Leitungen in mehrgeschossigen Bauwerken, wobei auf einer Deckenschalung (5) Seitenschalelemente (3) zur Abgrenzung einer Aussparung für den Installationsschacht angeordnet werden, und die Deckenschalung (5) sowie die Seitenschalelemente (3) nach dem Betonieren der Geschoßdecke (6) unter Verbleib eines den Installationsschacht bildenden Durchbruches (7) durch die Geschoßdecke (6) entfernt werden, dadurch gekennzeichnet, dass ein plattenförmiger Einsatzkörper (1) mit Öffnungen, die dem Durchmesser der zu verlegenden Rohre oder Leitungen entsprechen, oder zur späteren Anfertigung solcher Öffnungen mit im Umfangsbereich der Plattenebene des Einsatzkörpers (1) auskragenden Verankerungselementen (2) auf die Deckenschalung (5) aufgelegt wird, und die Seitenschalelemente (3) auf der Plattenebene des Einsatzkörpers (1) angeordnet werden, wobei die Deckenschalung (5) sowie die Seitenschalelemente (3) nach dem Betonieren der Geschoßdecke (6) unter Verbleib des den Durchbruch (7) querenden Einsatzkörpers (1) entfernt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die dem Durchmesser der zu verlegenden Rohre oder Leitungen entsprechenden Öffnungen nach dem Verlegen des Einsatzkörpers (1) im plattenförmigen Einsatzkörper (1) angefertigt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Verlegen der Rohre oder Leitungen der Durchbruch (7) mit Beton verfüllt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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