AT516930B1 - Rahmenlose Brille - Google Patents
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Abstract
Es wird eine rahmenlose Brille mit an Brillengläsern (1) befestigten, metallischen Gestellteilen (4) beschrieben, wobei die Brillengläser (1) von ihren Stirnflächen (7) ausgehende, ausschließlich gegen die Stirnfläche (7) der Brillengläser (1) offene Aufnahmetaschen (6) bildende Aufnahmeschlitze aufweisen, in denen radial eingeführte Befestigungsansätze (5) der Gestellteile (4) formschlüssig eingeklebt sind. Um vorteilhafte Konstruktionsverhältnisse zu schaffen, wird vorgeschlagen, dass die Aufnahmetaschen (6) zumindest im Bereich einer ihrer beiden Schmalseiten mit einer Hinterschneidung (9) versehen sind, die mit Abstand vom Boden (10) der Aufnahmetaschen (6) endet.
Description
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine rahmenlose Brille mit an Brillengläsern befestigten, metallischen Gestellteilen, wobei die Brillengläser von ihren Stirnflächen ausgehende, ausschließlich gegen die Stirnfläche der Brillengläser offene Aufnahmetaschen bildende Aufnahmeschlitze aufweisen, in denen radial eingeführte Befestigungsansätze der Gestellteile formschlüssig eingeklebt sind.
[0002] Zur Befestigung von Gestellteilen, wie Brillenbügel oder Nasenstege, ist es bei rahmenlosen Brillen bekannt (EP 1 278 095 A1), in die Brillengläser vom Glasrand ausgehende, profilierte Aufnahmeschlitze für Befestigungsansätze der metallischen Gestellteile zu fräsen, sodass die mit einem Gegenprofil versehenen Befestigungsansätze in diese Aufnahmeschlitze radial zum Brillenglas eingeführt und über eine Klebeverbindung formschlüssig festgehalten werden. Die Ausziehsicherung hängt demnach von der Haftung des Klebers an den Wänden des Aufnahmeschlitzes ab, weil im Allgemeinen davon ausgegangen werden kann, dass die eingesetzten Klebestoffe eine bessere Haftung gegenüber dem metallischen Befestigungsansatz als gegenüber den Brillengläsern entwickeln. Wird der Aufnahmeschlitz im Brillenglas in Schlitzlängsrichtung erweitert (JP H0732620 U) und der Befestigungsansatz des Gestellteils quer zur Schlitzlängsrichtung in den Aufnahmeschlitz eingeführt, so wird zwar ein Ausziehen des Befestigungsansatzes aus der Schlitzaufnahme des Brillenglases in Schlitzlängsrichtung durch den formschlüssigen Eingriff verhindert, doch ergeben sich hinsichtlich einer Belastung quer zum Brillenglas ähnliche Schwierigkeiten aufgrund der Klebeverbindung zwischen dem Gestellteil und dem Brillenglas. In beiden Fällen ist wegen des sich über die gesamte Glasdicke erstreckenden Aufnahmeschlitzes eine freie Sicht auf den den durchgehenden Glasrand unterbrechenden Befestigungsansatz gegeben.
[0003] Darüber hinaus ist bereits eine rahmenlose Brille mit Brillengläsern bekannt (US 7086733 B1), die von ihren Stirnflächen ausgehende, umfangsgeschlossene Aufnahmetaschen aufweisen, in denen die Befestigungsansätze der Gestellteile formschlüssig eingeklebt sind. Der Formschluss wird allerdings durch Rillen der Befestigungsansätze erreicht, wodurch nicht nur die Befestigungsansätze geschwächt werden, sondern auch nur ein beschränkter Formschluss aufgrund der sehr kleinen Rillenabmessungen in der Breite und Tiefe gegeben ist.
[0004] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine rahmenlose Brille so auszubilden, dass die formschlüssige Verbindung zwischen den Gestellteilen und den für diese Gestellteile vorgesehenen, randseitigen Schlitzaufnahmen der Brillengläser verbessert wird, ohne eine Schwächung der Befestigungsansätze in Kauf nehmen zu müssen und ohne die formschlüssige Führung der Befestigungsansätze in den Aufnahmetaschen zu gefährden.
[0005] Ausgehend von einer rahmenlosen Brille der eingangs geschilderten Art löst die Erfindung die gestellte Aufgabe dadurch, dass die Aufnahmetaschen zumindest im Bereich einer ihrer beiden Schmalseiten mit einer Hinterschneidung versehen sind, die mit Abstand vom Boden der Aufnahmetaschen endet.
[0006] Zufolge dieser Maßnahmen werden die Befestigungsansätze der Gestellteile in den umfangsgeschlossenen Aufnahmetaschen zwischen den durchgehenden Deckflächen der Brillengläser gehalten, die somit im Bereich ihrer Deckflächen keine Beeinträchtigung durch randseitige Schlitzausnehmungen erfahren. Trotz der in Richtung der Glasdicke gemessenen, geringen Breite, die keine mechanisch sinnvolle zusätzliche Profilierung der Schmalseiten der Aufnahmetaschen erlaubt, wird eine gute Halterung der Befestigungsansätze in den Aufnahmetaschen über eine Klebeverbindung ermöglicht, weil die Aufnahmetaschen im Bereich zumindest einer ihrer beiden Schmalseiten mit einer Hinterschneidung versehen sind, in die der Klebestoff beim Einführen der Befestigungsansätze in die Aufnahmetaschen verdrängt wird und dort aushärtet. Mit der deutlich besseren Haftung zwischen dem metallischen Befestigungsansatz und dem Klebestoff wird somit durch die Verklebung eine formschlüssige Verbindung erreicht, die einem radialen Ausziehen der Befestigungsansätze der Gesellteile aus den Aufnahmetaschen der Brillengläser entgegensteht, selbst wenn eine Überlastung der Haftung zwischen dem Klebestoff und den Brillengläsern auftritt. Die Befestigungsansätze können folglich durch einen einfachen, im Quer-
schnitt eine rechteckige Grundform aufweisenden Steg gebildet werden.
[0007] Sich gegen den Boden der Aufnahmetaschen hin erweiternde Hinterschneidungen beeinträchtigen unter Umständen eine genaue Führung der Befestigungsansätze in den Aufnahmetaschen, weil diese Hinterschneidungen ein seitliches Bewegungsspiel für die freien Enden der Befestigungsansätze ermöglichen und die Aufnahmetaschen zum leichteren Einführen der Befestigungsansätze im Bereich der Schmalseiten gegen die Stirnflächen der Brillengläser hin vorteilhaft konisch erweitert sind. Um trotz der sich gegen den Taschenboden hin erweiternden Hinterschneidungen eine genaue Führung der Befestigungsansätze in den Aufnahmetaschen zu gewährleisten, enden die Hinterschneidungen mit Abstand vom Boden der Aufnahmetaschen, sodass die Befestigungsansätze im Bodenbereich der Aufnahmetaschen eine zusätzliche Führung erfahren. Die mit Abstand vom Taschenboden endenden Hinterschneidungen erleichtern außerdem deren Bearbeitung durch einen Fingerfräser.
[0008] Obwohl die Verankerung der Befestigungsansätze gegen ein Ausziehen aus den Aufnahmetaschen bereits durch eine Hinterschneidung auf einer Schmalseite der Aufnahmetaschen sichergestellt werden kann, ergeben sich besonders günstige Halterungsbedingungen, wenn die Hinterschneidungen auf beiden Schmalseiten der Aufnahmetaschen vorgesehen sind. Die Hinterschneidungen weisen vorzugsweise eine in Richtung der Dicke der Brillengläser gemessene lichte Weite auf, die der in Richtung der Gläserdicke gemessenen Breite der Aufnahmetaschen entspricht. Diese Ausgestaltung der Hinterschneidungen vereinfacht nicht nur deren Herstellung mithilfe von Fingerfräsern, sondern unterstützt auch die Verankerung der Befestigungsansätze in den Hinterschneidungen über die Verklebung.
[0009] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
[0010] Fig. 1 eine erfindungsgemäße rahmenlose Brille in einer zum Teil aufgerissenen Vorderansicht ausschnittsweise im Bereich eines Brillenglases,
[0011] Fig. 2 den in einer Aufnahmetasche eines Brillenglases durch eine Verklebung formschlüssig gehaltenen Befestigungsansatz eines Gestellteils in einem Schnitt entlang einer Mittefläche des Brillenglases in einem größeren Maßstab und
[0012] Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie Ill-IIl der Fig. 2.
[0013] Eine rahmenlose Brille weist gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel zwei Brillengläser 1 auf, die miteinander durch einen Nasensteg 2 verbunden sind und auf der dem Nasensteg 2 gegenüberliegenden Umfangsseite Brillenbügel 3 tragen. Der Nasensteg 2 und die Brillenbügel 3 bilden metallische Gestellteile 4, die mithilfe von Befestigungsansätzen 5 in den Brillengläsern 1 verankert sind. Zu diesem Zweck sind die Brillengläser 1 mit Aufnahmeschlitzen in Form von umfangsgeschlossenen Aufnahmetaschen 6 versehen, die sich lediglich gegen die umfangsseitige Stirnfläche 7 der Brillengläser 1 öffnen, also innerhalb der Brillengläser 1 vorgesehen sind und daher zwischen den durchgehenden äußeren Deckflächen 8 der Brillengläser 1 liegen, wie dies insbesondere der Fig. 3 entnommen werden kann.
[0014] Die Aufnahmetaschen 6 sind an ihren Schmalseiten mit Hinterschneidungen 9 versehen, deren in Richtung der Dicke der Brillengläser gemessene lichte Weite der in dieser Richtung gemessenen Breite der Aufnahmetaschen 6 entspricht, wie dies der Fig. 3 entnommen werden kann. Außerdem enden die Hinterschneidungen 9 entsprechend der Fig. 2 mit Abstand vor dem Boden 10 der Aufnahmetaschen 6, sodass die in die Aufnahmetaschen 6 eingreifenden Befestigungsansätze 5 im Bereich des Taschenbodens 10 eine zusätzliche Führung erfahren.
[0015] Die Befestigungsansätze 5 der Gestellteile 4 werden in den Aufnahmetaschen 6 durch eine Verklebung gehalten. Der Klebestoff 11 wird beim Einführen der Befestigungsansätze 5 in die Aufnahmetaschen 6 zum Teil in die Hinterschneidungen 9 verdrängt und härtet dort aus. Da bei den üblichen für diesen Zweck eingesetzten Klebestoffen deren Haftvermittlung zu den metallischen Gestellteilen 4 wesentlich besser als zu den Brillengläsern 1 ist, bildet der Klebestoff 11 in den Hinterschneidungen 9 gewissermaßen die Hinterschneidungen 11 hintergreifende Anker, die die Befestigungsansätze 5 der Gestellteile 4 formschlüssig in den Aufnahmetaschen 6 gegen ein Herausziehen abstützen.
Claims (3)
1. Rahmenlose Brille mit an Brillengläsern (1) befestigten, metallischen Gestellteilen (4), wobei die Brillengläser (1) von ihren Stirnflächen (7) ausgehende, ausschließlich gegen die Stirnfläche (7) der Brillengläser (1) offene Aufnahmetaschen (6) bildende Aufnahmeschlitze aufweisen, in denen radial eingeführte Befestigungsansätze (5) der Gestellteile (4) formschlüssig eingeklebt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmetaschen (6) zumindest im Bereich einer ihrer beiden Schmalseiten mit einer Hinterschneidung (9) versehen sind, die mit Abstand vom Boden (10) der Aufnahmetaschen (6) endet.
2. Rahmenlose Brille nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmetaschen (6) an ihren beiden Schmalseiten Hinterschneidungen (6) aufweisen.
3. Rahmenlose Brille nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hinterschneidungen (9) eine in Richtung der Dicke der Brillengläser (1) gemessene lichte Weite entsprechend den Aufnahmetaschen (6) aufweisen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
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ATA50184/2015A AT516930B1 (de) | 2015-03-09 | 2015-03-09 | Rahmenlose Brille |
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ATA50184/2015A AT516930B1 (de) | 2015-03-09 | 2015-03-09 | Rahmenlose Brille |
Publications (2)
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AT516930A1 AT516930A1 (de) | 2016-09-15 |
AT516930B1 true AT516930B1 (de) | 2021-10-15 |
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ID=56854202
Family Applications (1)
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ATA50184/2015A AT516930B1 (de) | 2015-03-09 | 2015-03-09 | Rahmenlose Brille |
Country Status (1)
Country | Link |
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AT (1) | AT516930B1 (de) |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3722368A1 (de) * | 1987-07-07 | 1989-01-19 | Neumeyer Stefan | Medizinisches, insbesondere zahnaerztliches handinstrument |
EP0718660A1 (de) * | 1994-12-21 | 1996-06-26 | Hoya Corporation | Glashalterung für eine Brille |
US7086733B1 (en) * | 2005-04-13 | 2006-08-08 | Robert Bac | Three-piece spectacle frame |
JP2009288683A (ja) * | 2008-05-30 | 2009-12-10 | Hoya Corp | 眼鏡の丁番構造および眼鏡 |
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2015
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Also Published As
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