AT513713B1 - Verbindung eines Möbelteiles mit einem Möbelbeschlag - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Verbindung von Möbelteilen (2), beispielsweise einer Schubladenwand, mit Montageteilen, beispielsweise Führungsschienen, umfassend einen Möbelbeschlag (1,7) zur Befestigung an einem ersten Möbelteil (2). Am Möbelbeschlag (1) sind vorstehende Ausformungen (5) angebracht, welche formschlüssig in eine T-Nut artige Aufnahmenut (6) in dem ersten Möbelteil (2) einführbar sind. Das Lösen der Verbindung zwischen dem Möbelbeschlag (1,7) und dem ersten Möbelteil (2) ist durch ein zweites Möbelteil (4) blockiert, wobei der Möbelbeschlag (1,7) lediglich einseitig an dem ersten Möbelteil (2) befestigt ist. Der Möbelbeschlag (1,7) weist als vorstehende Ausformungen Haltebolzen (5) auf, die entlang der Zylinderachse unterschiedliche Durchmesser aufweisen und jeweils in die Aufnahmenut (6) am ersten Möbelteil (2) formschlüssig eingreifen, wobei der Möbelbeschlag (1,7) im Montagezustand an das zweite Möbelteil (4) unmittelbar angrenzt.

Description

Beschreibung [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Verbindung von einem Möbelteil mit Montageteilen, beispielsweise Führungsschienen, umfassend einen Möbelbeschlag gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Bei Möbelteilen handelt es sich vielfach um plattenförmige Elemente, Schrankböden oder Seiten, Schubladenfronten oder Schubladenböden usw. Bei einer großen Anzahl von Möbeln werden im Weiteren technische Funktionen wie Drehfunktionen von Türen oder Auszugsfunktionen von Schubladen mittels Montageteilen umgesetzt. Diese Montageteile sind in vielfältiger Weise mit den Möbelteilen verbunden. Sehr verbreitet sind Schraub-, Press- und Spreizelemente. Allen gemein ist die Anforderung eine feste, wieder lösbare, schnelle, möglichst werkzeuglos anwendbare und kostengünstige Verbindung zu gewährleisten.

[0003] Eine zusätzliche Anforderung kann sein, dass die Materialstärke des Möbelteiles für die Anwendung einer der oben genannten Verbindungen nicht ausreicht. Beispielsweise ergibt die Verwendung von 4 mm langen Schrauben in Spanplatten nicht immer die erforderlichen Festigkeitswerte.

[0004] Die US 6 899 404 B1 zeigt zwei zueinander parallele Möbelkorpusse, deren Seitenwän-de durch einen im Zwischenraum zwischen den Seitenwänden angeordneten Verbindungsbeschlag miteinander verbunden sind. Der Verbindungsbeschlag besteht aus einem mittleren Profilteil an dem pfeilförmige, abgewinkelte Profile angeformt sind, die in die gleichfalls abgewinkelten Nuten in den Seitenwänden der beiden Möbelkorpusse eingreifen und so die beiden im gegenseitigen Abstand aneinander angrenzenden Seitenwände der Möbelkorpusse miteinander verbinden. Am mittleren Profilteil ist eine stirnseitige Profilplatte angeformt, die sich abdeckend an den frontseitigen Stirnseiten der Seitenwände anlegt und dadurch einen stirnseitigen Verschluss für in den Seitenwänden eingebrachte, hinterschnittene Nuten bildet. In der jeweiligen Nut ist ein Nutenstein eingebracht, in den das bolzenseitige Ende einer Gewindeschraube eingreift, die einen Montageteil an der Innenseite der Seitenwand durch Verbindung mit dem Nutenstein festlegt.

[0005] Nachteil der Anordnung ist allerdings die geringe Haltekraft des Verbindungsbeschlags in den Nuten der Seitenwände der Möbelkorpusse und die Notwendigkeit der Anbringung einer hinterschnittenen Nut in den Seitenwänden für den Einsatz des Nutensteins. Die Anfertigung einer solchen Nut ist aufwendig und der Nutenstein hat lediglich eine sich durch Reibungsschluss in der Nut ergebende Lagenfixierung, was mit einem unsicheren Halt des Montageteils verbunden ist. Es genügen geringe Ausreisskräfte, um den Nutenstein zusammen mit dem Beschlägeteil aus der Nut heraus zu brechen.

[0006] Bei der US 6,474,901 B1 wird der Möbelbeschlag mit seinen T-förmigen Ansätzen in eine zugeordnete Aufnahmenut am frontseitigen Möbelstück eingeschoben, und die Herausziehung des Möbelteils (Frontseite) wird dadurch blockiert, dass das vierte Möbelteil (Schubladenboden) mit seinem vorderen Rand in eine zugeordnete Nut am ersten Möbelteil eingreift. Mit einem solchen Verbindungsbeschlag sollen sowohl die Schubladenseite als auch der Schubladenboden und die Frontplatte miteinander verbunden werden. Es handelt sich demnach um einen klassischen Möbelverbinder zwischen drei Möbelteilen.

[0007] Die US 5 597 221 A zeigt einen Möbelverbinder, der die Verbindung zwischen zwei Schubladenteilen herstellt. Auch dort ist der Möbelverbinder lösbar in einer Aufnahmenut an der Schubladenseitenwand eingeschoben. Es findet jedoch keine Blockierung des Möbelbeschlages gegen Entnahme durch ein anderes Möbelteil statt, welches den Möbelbeschlag gegen Herausheben aus der Nut schützt. Damit ist der Möbelbeschlag über die Schubladenfront angeschraubt und kann nicht werkzeuglos entnommen werden.

[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Möbelbeschlag in der Ausbildung als Kupplungsbeschlag so weiterzubilden, dass er leicht lösbar an einem bestimmten ersten Möbelteil befestigbar ist und werkzeuglos entfernt werden kann.

[0009] Es geht bei der Erfindung um die leicht lösbare Befestigung eines Möbelbeschlages an einem einzigen Möbelteil, die möglichst formschlüssig und lösbar sein soll, wobei diese leicht lösbare Befestigung gegen Entnahme dieses Möbelbeschlages blockierbar ist.

[0010] Aufgabe der Erfindung ist, eine Verbindung bereitzustellen die allen genannten Kriterien gerecht wird. Die Lösung der Aufgabe erfolgt mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen.

[0011] Die Erfindung ist vor allem für ein sehr großes Marktsegment bei Möbeln, die „Flat-Pack“ Produkte, anwendbar. In diesem Falle sind die Möbelteile zerlegt verpackt. Die Montage erfolgt durch den Kunden selbst. Bei solchen Produkten ist einfache Montage ein besonders wichtiger Aspekt. Es soll jedem Kunden ohne fachliche Vorkenntnisse möglich sein das Möbel zu montieren. Im Weiteren sind bei dieser Nutzergruppe lose und ähnliche Kleinteile möglichst zu vermeiden. Für den ungeübten Anwender ist es schwierig die Befestigungsmittel zu unterscheiden und an der richtigen Stelle einzusetzen.

[0012] Hingegen ist es für den heutigen Hersteller von Möbelteilen keine Herausforderung mehr, statt einem Bohrloch eine Aufnahmefräsung im Plattenmaterial zu platzieren. Die WO 2011 151 758 A2 beschreibt eine komplexe Plattenverbindung deren Ziel es ist, Möbelteile werkzeuglos und ohne Spannvorrichtungen und Kleber fest zu verbinden. Wichtig dabei ist, dass keine Überstände entstehen, welche die Teileverpackung erschweren oder das Packungsformat erhöhen.

[0013] Die Tatsache, dass bei erfindungsgemäßer Verbindung zweier Teile nach dem Lösen keine Rückstände - wie zum Beispiel Spreizdübel - im Material Zurückbleiben, ist bezüglich Recycling ein wesentlicher Vorteil.

[0014] Unterschiedliche Beschlägeteile sind oft äußerst ähnlich in ihrer Erscheinung. Der schwer ersichtliche Unterschied kann sich beispielsweise auf Funktion oder Zielposition wie links oder rechts beziehen. Die erfindungsgemäße Verbindung erleichtert eine Teilekodierung, was bei elektrischen Steckverbindungen üblich ist, um Verwechslungen auszuschließen.

[0015] Beim beschriebenen Beispiel einer Unterflurkupplung könnte der Abstand der Haltebolzen links und rechts unterschiedlich gewählt werden. Der Anwender wäre nicht mehr in der Lage eine Kupplung falsch zu platzieren.

[0016] Der Möbelbeschlag ist kein Verbindungsbeschlag, der zur Verbindung von Möbelteilen dient, sondern er ist ein Kupplungsbeschlag, der zur Verbindung von Montageteilen, wie Führungsschienen und anderen Elementen dient, aber gerade nicht zur Verbindung von drei Möbelteilen, wie es der Stand der Technik nahelegt.

[0017] Bei der Erfindung handelt es sich deshalb um einen Möbelbeschlag, der lediglich einseitig an dem ersten Möbelteil befestigt ist, aber eine Verbindung zu einem, an einem zweiten Möbelteil angrenzenden, dritten Möbelteil entfällt.

[0018] Die Erfindung betrifft deshalb einen Kupplungsbeschlag, der zur Herstellung von Verbindungen eines Möbelteiles zu anderen Montageteilen der Schublade dient.

Ein Möbel besteht in der Regel aus mehreren Möbelteilen. Beispielhaft soll die Erfindung nachfolgend an einer Schublade mit Unterflurführung beschrieben werden. In diesem Falle gilt als Stand der Technik, dass an den Möbelseiten „Führungsschienen“ und an der Schublade ein Kupplungsbeschlag mit integrierten Justiermechanismen montiert werden.

[0019] Je nach logistischen Erfordernissen wird der Kupplungsbeschlag am Schubladenboden oder der Schubladenfront montiert. Die Befestigung der Kupplung muss den bei der Auszugswegbegrenzung der Schublade auftretenden Kräften standhalten. Soll die Kupplung an einem besonders dünnen Schubladenboden befestigt werden, scheiden somit Schrauben und Dübel aus.

[0020] Gemäß der Erfindung sind an den Möbelbeschlägen Haltebolzen angebracht, welche in an den Möbelteilen eingefräste Aufnahmenuten formschlüssig eingreifen. Im beschriebenen Beispiel wird ein handelsüblicher Kupplungsbeschlag um zwei Haltebolzen, die entlang der

Zylinderachse unterschiedliche Durchmesser aufweisen, erweitert.

[0021] Das Möbelteil weist eine T-Nut artige Aufnahmenut auf, welche ein formschlüssiges Verbinden ermöglicht. Ebenfalls neu ist die Arretierung der Verbindung mittels einem weiteren Möbelteil. So kann beispielweise die Kupplung von vorne am Boden aufgeschoben werden, und deren Rückstellung durch die folgende Frontmontage blockiert werden. Bei neuerlicher Abnahme der Front kann die Kupplung einfach wieder aus den formschlüssigen Nuten oder Schlüssellöchern geschoben werden.

[0022] Es ist naheliegend, dass die Funktion der Arretierung auch durch ein anderes Möbelteil, beispielsweise die Schubladenseite erfolgen kann. Es ist ebenfalls naheliegend, dass die Kupplung in gleicher Weise an der Möbelfront oder der Schubladenseite befestigt sein könnte. Die beispielgebende Kupplung ist sinngemäß dem Begriff Möbelbeschlag bzw. Beschlägeteil gleichzusetzen.

[0023] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich anhand der Figuren sowie der dazugehörigen Figurenbeschreibung. Die angeführten Zeichnungen sind nur beispielgebend für eine Vielzahl von Anwendungen.

[0024] Dabei zeigen [0025] Fig. 1 eine räumliche Darstellung eines Teils einer Schublade mit einem erfindungs gemäß montierten Beschlag und abgenommener Front, [0026] Fig. 2 eine räumliche Darstellung eines Teils des Bodens mit Aufnahmenuten, [0027] Fig. 3 eine handelsübliche Kupplung ergänzt mit erfindungsgemäßen Flaltebolzen.

[0028] Fig. 4 Ansichten des Beschlägeteiles [0029] In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Verbindung bei abgenommener Schubladenfront 4 dargestellt. Die Schubladenseite 3 ist mit dem Schubladenboden 2 mittels einer vorzugsweise vorgespannten Profilnut verbunden. Das Beschlägeteil bzw. der Möbelbeschlag 1 ist entlang der Richtung X in die Aufnahmenuten 6 eingeschoben. Die Tiefenbegrenzung erfolgt durch die Länge der Aufnahmenuten 6. Im Verwendungszustand wird das Beschlägeteil 1 gegen Rückstellung von der montierten Front 4 blockiert. Somit ist das Beschlägeteil 1 im Sinne eines rechtwinkeligen Koordinatensystems nach allen Richtungen fixiert.

[0030] Fig. 2 zeigt die linke vordere Ecke des Schubladenbodens 2 von unten betrachtet. Ersichtlich sind die zwei Aufnahmenuten 6, die Aufschieberichtung X, und abgerückt nur die zum Eingriff in die Aufnahmenut 6 geeigneten Haltebolzen 5 eines Beschlägeteiles 1.

[0031] Fig. 3 zeigt eine räumliche Darstellung einer Kupplung 7 zur Montage einer Führungsschiene von oben ergänzt mit zwei vorstehenden Haltebolzen 5.

[0032] Fig. 4a zeigt eine linke Kupplung 7 von vorne, ergänzt durch die Haltebolzen 5, welche eine in zwei rechtwinkeligen Richtungen Y und Z zentrierte formschlüssige Verbindung im Zusammenwirken mit einer geeigneten Aufnahmenut 6 ergeben. Die Aufschieberichtung X tritt als dritte rechtwinkelige Funktionsrichtung auf.

[0033] Fig. 4b zeigt die Kupplung 7 mit den Haltebolzen 5 von oben und deren Aufschieberichtung X.

Claims (7)

1. Patentansprüche

   1. Einrichtung zur Verbindung von Möbelteilen mit Montageteilen, beispielsweise Führungsschienen, umfassend einen Möbelbeschlag (1 ,7) zur Befestigung an einem ersten Möbelteil (2), wobei am Möbelbeschlag (1) vorstehende Ausformungen (5) angebracht sind, welche formschlüssig in eine T-Nut artige Aufnahmenut (6) in dem ersten Möbelteil (2) einführbar sind, und das Lösen der Verbindung zwischen dem Möbelbeschlag (1,7) und dem ersten Möbelteil (2) durch ein zweites Möbelteil (4) blockiert ist, wobei der Möbelbeschlag (1.7) lediglich einseitig an dem ersten Möbelteil (2) befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Möbelbeschlag (1,7) als vorstehende Ausformungen Haltebolzen (5) aufweist, die entlang der Zylinderachse unterschiedliche Durchmesser aufweisen und jeweils in die Aufnahmenut (6) am ersten Möbelteil (2) formschlüssig eingreifen, wobei der Möbelbeschlag (1.7) im Montagezustand an das zweite Möbelteil (4) unmittelbar angrenzt.
2. 2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Möbelbeschlag (1,7) an einer Schublade befestigt ist und als Kupplungsbeschlag zur Verbindung mit an der Schublade angeordneten Führungsschienen vorgesehen ist.
3. 3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kupplungsbeschlag einen integrierten Justiermechanismus aufweist.
4. 4. Einrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kupplungsbeschlag am Schubladenboden (2) oder an der Schubladenfront (4) oder an der Schubladenseite (3) montiert ist.
5. 5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Kupplungsbeschlag mit den Haltebolzen (5) in die Aufnahmenuten (6) im Schubladenboden (2) eingeschoben ist und durch die montierte Schubladenfront (4) blockiert ist.
6. 6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmenuten (6), und damit die Einschieberichtung (X) des Kupplungsbeschlages, im Wesentlichen parallel zur Schubladenseite (3) verlaufen.
7. 7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmenuten (6), und damit die Einschieberichtung (X) des Kupplungsbeschlages, im Wesentlichen parallel zur Schubladenfront (4) verlaufen. Hierzu 2 Blatt Zeichnungen