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Die Erfindung betrifft einen Kabelhalter zur Befestigung von Kabeln an der Struktur eines Fahrzeugs, insbesondere Flugzeugs oder Kraftfahrzeug, mit einer Basisplatte zur Anordnung an der Struktur des Fahrzeugs, insbesondere Flugzeugs oder Kraftfahrzeugs und einer Kabelklemme zur Aufnahme mindestens eines Kabels, wobei die Kabelklemme formschlüssig und werkzeugfrei mit der Basisplatte verbindbar ausgebildet ist. Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Kabelhaltersystem.
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Derartige Kabelhalter sind aus dem Stand der Technik bekannt. Es handelt sich hierbei um Einrichtungen, welche spezifisch dazu ausgebildet sind, Kabel an der Struktur eines Fahrzeugs, insbesondere Flugzeugs oder Kraftfahrzeugs anzuordnen. Im Falle eines Flugzeugs handelt es sich um die tragende Struktur insbesondere eines Flugzeugrumpfes, an welcher wiederum außen eine Außenverkleidung und innen eine Innenverkleidung zum Innenraum hin angeordnet wird. Der Zwischenraum zwischen der Außenverkleidung bietet sich zur Kabelführung und dgl. an.
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Üblicherweise ist vorgesehen, dass die Struktur eines Flugzeugs eine Vielzahl von Aufnahmen für beispielsweise Kabelklemmen aufweist. Diese Aufnahmen können genutzt werden, um im Einzelfall individuell Kabelklemmen und dgl. anzubringen und dadurch Kabel (und ggf. auch Leitungen) sicher zu verlegen. Auch bei Kraftfahrzeugen ist es denkbar, eine mit entsprechenden Aufnahmen versehene Struktur zu verwenden.
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Diese umfasst ein sogenanntes Basismodul, welches an einem Träger im Flugzeug angeordnet werden kann. Das Basismodul stellt eine kreisrund umlaufende Rastnut bereit, in welche ein Kabelmodul eingeklipst werden kann. Das Kabelmodul dient wiederum der Aufnahme von Kabeln. Ergänzend sind Aufsatzmodule vorgesehen, welche auf dem Basismodul angeordnet werden können. Die Aufsatzmodule stellen in gleicher Weise wie das Basismodul eine kreisrund umlaufende Rastnut zur Aufnahme von Kabelmodulen bereit.
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Die Montage der Kabelmodule gemäß
DE 10 2011 120 936 A1 geht wie folgt von statten. Das Kabelmodul verfügt über vier mit stirnseitigen Rastnasen versehene Rastarme. Durch Zusammendrücken der Rastarme kann das Kabelmodul in radialer Richtung in die Rastnut eingesetzt werden. Durch eine entsprechende Zugkraft könnte das Kabelmodul wieder aus der Rastnut herausgezogen werden. Um dies zu verhindern, muss eine Sicherungsplatte in einen Zwischenraum zwischen den Rastarmen geschoben werden, um ein elastisches Auslenken derselben zu verhindern.
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Es hat sich nun herausgestellt, dass die zuvor beschriebene Kabelhalterungsvorrichtung vergleichsweise aufwändig in der Handhabung ist. So wird verwenderseitig insbesondere das Einschieben der Sicherungsplatten zur bestimmungsgemäßen Fixierung der Kabelmodule als sehr aufwendig und wackelig empfunden, so dass oft mehrere Versuche unternommen werden müssen, um ein Kabelmodul wunschgemäß zu befestigen. Es ist hierbei zu berücksichtigen, dass die Montage gattungsgemäßer Kabelhalter oftmals bei beengten Raumverhältnissen, schlechten Sicht- und Lichtbedingungen und/oder über Kopf erfolgen muss.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen gattungsgemäßen Kabelhalter dahingehend weiterzuentwickeln, dass er einfacher zu handhaben ist.
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Zur Lösung schlägt die Erfindung vor, dass die Kabelklemme und die Basisplatte mittels einer linearen Zwangsführung aufeinander aufschiebbar ausgebildet sind.
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Im Unterschied zur Lehre der
DE 10 2011 120 936 A1 schlägt die Erfindung folglich vor, dass die Verbindung zwischen der Kabelklemme und der Basisplatte nicht durch einen Einklipsvorgang in eine kreisrund umlaufende Rastnut erfolgt, während welchen Einklipsvorgangs die Kabelklemme dem Grunde nach frei bewegbar und drehbar ist. Die Erfindung schlägt vielmehr vor, dass eine linear zwangsgeführte Aufschiebebewegung zur Verbindung vorgesehen ist. Lineare Zwangsführung meint, dass eine Bewegung der beiden aufeinander aufzuschiebenden Teile ausschließlich in einer von drei linearen Bewegungsrichtungen im Raum möglich ist. Eine Bewegung in den beiden anderen linearen Bewegungsrichtungen wird durch die Zwangsführung unterbunden. Lineare Zwangsführung kann darüber hinaus meinen, dass die beiden aufeinander aufzuschiebenden Teile drehfest miteinander verbunden sind. Dies umfasst insbesondere alle drei Drehrichtungen im Raum, so dass kein Verkippen oder Verkanten möglich ist.
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Aufeinander aufschiebbar meint, dass die beiden miteinander zu verbindenden Teile zueinander korrespondierende Verbindungsmittel aufweisen, welche im Kontakt gegeneinander verschiebbar sind und insbesondere ineinander eingreifen.
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Werkzeugfreie Verbindung im Sinne der Erfindung meint, dass die miteinander zu verbindenden Teile ohne den Einsatz von Werkzeugen oder sonstigen Zusatzmitteln zusammengefügt werden können. Dies bedeutet, dass eine Montage ausschließlich durch Handarbeit eines Verwenders erfolgen kann, d. h. beispielsweise ausschließlich durch Stecken, Schieben, Drehen, Drücken und/oder dergleichen.
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Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Kabelhalters vereinfacht sich die Montage desselben erheblich. Der Verwender des Kabelhalters hat ausschließlich zwei Optionen zur Betätigung, nämlich entweder das Zusammenschieben oder das Auseinanderschieben der beiden Teile entlang einer linearen Bewegungsbahn. Dadurch kann in vorteilhafter Weise eine falsche Handhabung des Kabelhalters weitestgehend ausgeschlossen werden, beispielsweise ein Verkanten, schiefes Zusammensetzen und dgl. Hinzu kommt, dass die Handhabung während der Montage denkbar einfach ist, so dass auch Arbeiten unter schwierigen Raumverhältnissen, schlechten Sichtverhältnissen sowie beispielsweise Arbeiten über Kopf problemlos und wenig anstrengend möglich sind.
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Bevorzugterweise ist die lineare Zwangsführung als Schwalbenschwanzverbindung ausgebildet, so dass die Kabelklemme und die Basisplatte mittels einer Schwalbenschwanzverbindung miteinander verbindbar ausgebildet sind. Bei einer Schwalbenschwanzverbindung ist vorgesehen, dass ein erstes der miteinander zu verbindenden Teile einen Schwalbenschwanzfuß und das andere Teile eine Schwalbenschwanznut aufweist. Beide Teile sind zueinander korrespondierend ausgebildet. Der Schwalbenschwanzfuß zeichnet sich dadurch aus, dass er vom zu verbindenden Teil vorsteht und sich vom zu verbindenden Teil ausgehend verbreitert. Er weist ein Trapez-Profil auf. Dadurch wird erreicht, dass die beiden sich im Eingriff befindlichen Teile der Schwalbenschwanzverbindung in allen Raumrichtungen außer der Verschieberichtung unbeweglich zwangsgeführt sind. Somit lassen sich durch eine Schwalbenschwanzverbindung mit sehr einfachen konstruktiven Maßnahmen die vorstehend genannten Vorteile erreichen.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind die Kabelklemme und die Basisplatte unter Zwischenordnung eines Adapters formschlüssig und werkzeugfrei miteinander verbindbar ausgebildet. Die Erfindung umfasst somit zwei Varianten. Einerseits kann an der Kabelklemme ein Adapter befestigt sein, welcher ein Verbindungmittel zum linear zwangsgeführten Aufschieben auf ein Gegenstück bereitstellt. Andererseits kann die Kabelklemme selbst ein Verbindungmittel zum linear zwangsgeführten Aufschieben auf ein Gegenstück aufweisen. In letzterem Fall sind die Kabelklemme und der Adapter sozusagen einstückig ausgebildet. Gemäß der vorliegenden Weiterbildung mit dem separaten Adapter ist die Kabelklemme folglich nicht unmittelbar mit der Basisplatte verbunden, sondern vielmehr unter Zwischenordnung eines Adapters. Der Adapter dient insbesondere dazu, Kompatibilität zwischen einem Verbindungselement der Kabelklemme und einem unterschiedlich ausgebildeten Verbindungselement der Basisplatte herzustellen. Der Adapter kann hierbei ein Verbindungsmittel aufweisen, so dass er wie zuvor beschrieben mittels einer linearen Zwangsführung auf die Basisplatte aufschiebbar ist. Es kann sich hierbei vorzugsweise um ein Mittel für eine Schwalbenschwanzverbindung handeln.
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Neben diesem ersten Verbindungsmittel zur formschlüssigen und werkzeugfreien Verbindung mit einem Gegenstück, insbesondere der Basisplatte, verfügt der Adapter über ein zweites Verbindungsmittel zur Verbindung mit der Kabelklemme. Dieses zweite Verbindungsmittel kann derart ausgebildet sein, dass eine Verbindung mit standardisierten Kabelklemmen möglich ist.
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In Betracht kommen beispielsweise im Flugzeugbau verwendeten Kabelklemmen, welche über eine insbesondere zylindrische Durchgangsöffnung verfügen. Diese werden herkömmlich beispielsweise durch Schrauben gesichert. Das zweite Verbindungsmittel kann nun als Rastmittel ausgebildet sein, wobei das Rastmittel federnde Rasthaken aufweist, welche zusammen einen Zapfen bereitstellen, so dass Kabelklemme durch Aufnahme des zweiten Verbindungsmittels in der Durchgangsöffnung der Kabelklemme werkzeugfrei auf den Adapter aufklipsbar ist.
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Gemäß dieser Weiterbildung ist also eine Art Zapfen vorgesehen, auf welchen die Kabelklemme aufgesteckt werden kann. Der Zapfen kann ein kreisrundes, rechteckiges oder sonstwie ausgebildetes Profil aufweisen. Des Profil ist entsprechend der Durchgangsöffnung der zu verwendenden Kabelklemme ausgebildet. Die den Zapfen bereitstellenden Rastmittel sind als federnde Rasthaken ausgebildet. Dies bedeutet, dass die Rastmittel aus Rastarmen gebildet sind, welche endseitig eine Rastnase tragen. Diese Rastnase erlaubt es, ein auf das Rastmittel gestecktes Gegenstück durch Hinterschnitt formschlüssig zu halten. Bevorzugterweise sind die Rasthaken voneinander beabstandet. Sofern nun die Kabelklemme auf das Rastmittel aufgesteckt wird, geben die Rasthaken durch Einfedern den hierzu erforderlichen Bewegungsweg frei. Sobald die Kabelklemme ihre bestimmungsgemäße Endposition erreicht, federn die Rasthaken wieder in ihre Ausgangsposition. Anschließend hinterschneiden die Rastnasen dann die Kabelklemme. Ein Lösen der Kabelklemme ist nicht ohne Weiteres möglich, so dass die Kabelklemme in vorteilhafter Weise unverlierbar am Adapter gehalten ist. Ein Lösen erfordert vielmehr, dass die Rasthaken aktiv durch äußere Krafteinwirkung zusammengedrückt werden, so dass der Bewegungsweg wieder freigegeben wird.
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Diese Weiterbildung hat insgesamt den Vorteil, dass standardisierte Kabelklemmen beim Einsatz des erfindungsgemäßen Kabelhalters weiter verwendet werden können. Es sind hier insofern keine spezifisch ausgestalteten Kabelklemmen erforderlich, wie dies bei der
DE 10 2011 120 936 A1 der Fall ist. Dies ist vorteilhaft im Hinblick auf die Beschaffung der Kabelklemmen und das erforderliche Maß an Lagerhaltung sowie im Hinblick auf die Verringerung der Gefahr, dass versehentlich falsche Kabelklemmen verwendet werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der von den Rasthaken gebildete Zapfen hohl ausgebildet. Der Hohlraum erstreckt sich vorzugsweise koaxial zur Längsachse des Zapfens. Dies hat einerseits den Vorteil, dass die Rasthaken einen vergleichsweise großen Federweg haben, so dass auch gewisse Toleranzen bei der Fertigung der Durchgangsöffnung in der Kabelklemme ausgeglichen werden können. Hinzu kommt allerdings der entscheidende Vorteil, dass in diesen Hohlraum ein Sicherungsmittel eingesteckt werden kann. Dieses Sicherungsmittel kann als eine Art Stift ausgebildet sein. Es hat ein Querschnittsprofil, welches dem Profil des Hohlraums entspricht. Das Sicherungsmittel kann nach der Montage der Kabelklemme am Adapter in den Hohlraum eingesteckt werden. Das Sicherungsmittel verhindert, dass die Rasthaken unerwünscht ausgelenkt werden und somit die Kabelklemme unerwünscht freigegeben wird. Insofern gehen mit dieser Weiterbildung eine erhöhte Sicherheit bei gleichzeitig einfacher Handhabung einher.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind die Mittel zur Zwangsführung, insbesondere die Mittel zur Schwalbenschwanzverbindung zumindest teilweise gleich und/oder zumindest teilweise zueinander korrespondierend ausgebildet. Vorzugsweise sind sämtliche Mittel gleich und/oder zueinander korrespondierend ausgebildet. Im Falle der Schwalbenschwanzverbindung sind vorzugsweise sämtliche Schwalbenschwanzfüße und sämtliche Schwalbenschwanznuten gleich ausgebildet. Dies erlaubt es, den Kabelhalter modulartig auszubilden. Sofern beispielsweise verschiedene vorkonfektionierte Kabelklemmen mit Adaptern zur Verfügung stehen, kann wahlweise nach dem Baukastenprinzip die eine oder andere Kabelklemme mit ein und derselben Basisplatte verbunden werden. Dies erleichtert die Handhabung des Kabelhalters und verringert die Anzahl auf Lager vorzuhaltender verschiedenartiger Bauteile. Hiermit sind auch Vorteile wie eine vereinfachte Logistik sowie weniger vorzuhaltende Bauteile für Reparaturarbeiten verbunden.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist zumindest ein Mittel zur Zwangsführung, insbesondere zur Schwalbenschwanzverbindung, einseitig einen bewegungshindernden Anschlag auf. Der Anschlag stellt einen mechanischen Endanschlag im Hinblick auf die Aufschiebebewegung dar. Er verhindert, dass die beiden aufeinander aufzuschiebenden Teile über eine vordefinierte Endlage hinaus betätigt werden können. Dies erleichtert die Handhabung weiter.
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Der bewegungshindernde Anschlag kann als Fortsatz ausgebildet sein, welcher in einer Richtung quer zur Aufschieberichtung über das Mittel zur Zwangsführung hinaussteht. Im Falle eines Schwalbenschwanzfußes kann vorgesehen sein, dass sich an den Fuß endseitig eine Platte oder dgl. anschließt, welche sich in einer Richtung quer zur Längserstreckung des Schwalbenschwanzfußes über denselben hinaus erstreckt. im Falle der Schwalbenschwanznut kann vorgesehen sein, dass diese endseitig verschlossen ist, beispielsweise durch eine Platte oder dgl.
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Der bewegungshindernde Anschlag kann in vorteilhafter Weise auch dazu benutzt werden, ein Aufeinanderaufschieben der beiden miteinander zu verbindenden Teile nur in einer einzigen Ausrichtung der Teile zueinander zu erlauben. Hierzu können beide Mittel zur Zwangsführung jeweils einseitig einen bewegungshindernden Anschlag aufweisen. Ein Aufschieben der beiden Teile relativ zueinander ist dann ausschließlich dadurch möglich, dass die beiden Teile mit dem jeweils nicht über einen bewegungshindernden Anschlag verfügenden Ende aufeinander aufgeschoben werden können. Dadurch kann die Fehleranfälligkeit solcher Montagen deutlich verringert werden, was der Qualität insgesamt zu Gute kommt.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung verrasten zwei mittels einer linearen Zwangsführung aufeinander aufgeschobene Teile in einer Endlage. Es ist vorgesehen, dass zusätzlich zu den Verbindungsmitteln für die Zwangsführung Rastmittel vorgesehen sind. Diese Rastmittel sind vorzugsweise federnd ausgebildet, derart, dass das Rastmittel beim Aufeinanderschieben der beiden Teile federnd ausgelenkt wird und anschließend bei Erreichen der Endlage bewegungshindernd in den Bewegungsweg der beiden Teile einschnappt. Auf diese Weise wird die Handhabung noch weiter vereinfacht. Die beiden miteinander zu verbindenden Teile müssen lediglich aufeinander geschoben werden. Bei Erreichen der Endlage schnappt das Rastmittel ein, was für den Verwender spürbar und/oder hörbar sein kann, so dass eine intuitive Rückmeldung vorliegt. Außerdem wird völlig werkzeugfrei eine feste Verbindung der beiden Teile miteinander erreicht, d. h. nach Erreichen der Endlage und Einrasten sind die beiden Teile in keiner der sechs Raumrichtungen mehr beweglich.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Verrastung wieder aufgehoben werden kann. Hierzu sind entsprechende Öffnungen zur Einführung eines Werkzeugs, Betätigungselemente und/oder dgl. vorgesehen.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind die Kabelklemme und/oder der Adapter einerseits und die Basisplatte andererseits unter Zwischenordnung eines Verbinders formschlüssig und werkzeugfrei miteinander verbindbar ausgebildet. Es ist mit anderen Worten ein Zwischenelement vorhanden, welches die Basisplatte mit der Kabelklemme und ggf. dem Adapter verbindet. Dieser Verbinder ist derart ausgebildet, dass die übrigen Teile mittels einer linearen Zwangsführung, insbesondere einer Schwalbenschwanzverbindung, auf ihn aufschiebbar ausgebildet sind. Der Verbinder weist hierzu entsprechende Mittel auf, beispielsweise einen Schwalbenschwanzfuß und eine Schwalbenschwanznut.
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Die Mittel zur Zwangsführung können an einander gegenüberliegenden Seiten des Verbinders angeordnet sein. Auf diese Weise lässt sich der Verbinder einerseits als eine Art Abstandhalter verwenden, so dass die Kabelklemme weiter entfernt von der Basisplatte angeordnet werden kann. Andererseits kann zusätzlich die Orientierung der Kabelklemme geändert werden, dadurch, dass die Mittel zur Zwangsführung schräg zueinander verlaufen.
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Die Mittel zur Zwangsführung können ergänzend oder alternativ an benachbarten Seiten des Verbinders angeordnet sein. Hierdurch lässt sich beispielsweise erreichen, dass eine 45°, 90° oder anderweitige Abwicklung durch den Verbinder erreicht wird.
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Ergänzend oder alternativ kann vorgesehen sein, dass zumindest zwei Mittel zur Zwangsführung des Verbinders parallel zueinander ausgerichtet sind und/oder dass zumindest zwei Mittel zur Zwangsführung des Verbinders schräg, insbesondere rechtwinklig zueinander ausgerichtet sind. Auf diese Weise lassen sich unterschiedlichste Anordnungen und Ausrichtungen der Kabelklemme relativ zur Basisplatte erreichen.
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Zumindest zwei Mittel zur Zwangsführung des Verbinders können in einem Winkel von 30° bis 60°, insbesondere 45° zueinander angeordnet sein. Hierdurch kann eine noch vielfältigere Verwendung des Kabelhalters erfolgen und dadurch die Möglichkeiten zur Anwendung weiter vergrößert werden.
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Es kann zudem vorgesehen sein, dass eine Vielzahl von Verbindern zum Einsatz kommt. Es können beispielsweise mehrere Verbinder hintereinandergeschaltet sein. Ergänzend oder alternativ kann durch den Einsatz verschiedener zuvor beschriebener Verbinder eine Verzweigung realisiert werden. Beispielsweise kann ein Y-förmiger Kabelhalter geschaffen werden. Im Ergebnis können durch diese Weiterbildung mehrere Kabelklemmen an ein und derselben Basisplatte angeordnet werden.
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Folglich wird mit der Erfindung auch vorgeschlagen ein Kabelhaltersystem zur Befestigung von Kabeln an der Struktur eines Flugzeugs, mit einem zuvor beschriebenen Kabelhalter, wobei eine Vielzahl von weiteren, unterschiedlich und/oder gleich ausgebildeten Verbindern vorgesehen ist, wobei die Verbinder, die Basisplatte, die Kabelklemme und der ggf. vorgesehene Adapter nach dem Baukastenprinzip zu einem Kabelhalter zusammenfügbar ausgebildet sind.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich anhand der nachfolgenden Figurenbeschreibung. Es zeigen
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1 eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kabelhalters;
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2 eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kabelhalters;
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3 eine dritte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kabelhalters;
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4 eine vierte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kabelhalters;
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5 eine fünfte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kabelhalters;
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6 eine sechste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kabelhalters;
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7 ein Ausführungsbeispiel eines Adapters für einen erfindungsgemäßen Kabelhalter;
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8 mehrere Ausführungsbeispiele für Basisplatten für einen erfindungsgemäßen Kabelhalter; und
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9 verschiedene Ausführungsformen eines Verbinders für einen erfindungsgemäßen Kabelhalter.
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Die 1 bis 9 zeigen verschiedene Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Kabelhalters. Je nach gewählter Darstellung sind unterschiedliche Details zu entnehmen. Die allen Kabelhaltern gemeinsamen Details werden zunächst in der Gesamtschau aller Figuren beschrieben.
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Ein Kabelhalter 1 umfasst zumindest eine Basisplatte 2, eine Kabelklemme 3 sowie einen Adapter 4. Die Basisplatte 2 dient dazu, an der Struktur eines Flugzeugs angeordnet zu werden. Sie weist hierzu ein entsprechendes Verbindungsmittel auf. Dieses kann beispielsweise durch nicht dargestellte keilförmige Zähne gebildet sein, welche in entsprechende Öffnungen der Struktur eingesteckt werden. Die Basisplatte 2 kann anschließend fixiert werden durch Einstecken von Sicherungsstiften, beispielsweise in Keilform, welche die Verbindung zwischen der Basisplatte 2 und der Struktur des Flugzeugs arretieren.
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Die Basisplatte 2 verfügt über eine Schwalbenschwanznut 11. Die Schwalbenschwanznut 11 zeichnet sich dadurch aus, dass sie ein trapezförmiges Profil aufweist. Der Nutgrund ist breiter als die Nutöffnung.
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Ein entsprechendes Gegenstück, im einfachsten Fall unmittelbar der Adapter 4 (siehe 5), kann in die Schwalbenschwanznut 11 eingeführt werden. Hierzu weist das Gegenstück einen Schwalbenschwanzfuß 10 auf. Die Geometrie des Schwalbenschwanzfußes 10 und der Schwalbenschwanznut 11 korrespondieren zueinander. Das Gegenstück kann mit dem Schwalbenschwanzfuß 10 an der Schwalbenschwanznut 11 angesetzt werden und in diese eingeschoben werden. Durch die Schwalbenschwanzverbindung ergibt sich eine Zwangsführung derart, dass die Basisplatte 2 und das Gegenstück sowohl in Querrichtung 18 als auch in Abziehrichtung 19 (siehe 5) formschlüssig aneinander gehalten sind. Lediglich eine lineare Bewegung in Einschubrichtung 20 ist möglich. Ein Verdrehen der beiden Teile gegeneinander wird ebenfalls verhindert. Insofern wird durch die Schwalbenschwanzverbindung eine besonders einfach und sicher zu handhabende Verbindung erreicht.
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Der Adapter 4 weist einerseits den Schwalbenschwanzfuß 10 und andererseits Rasthaken 8 auf. Im Ausführungsbeispiel sind drei Rasthaken 8 vorgesehen. Die Rasthaken 8 sind im Kreis angeordnet, so dass die Rasthaken 8 insgesamt eine Art Zapfen bereitstellen.
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Die Rasthaken verfügen neben einem Arm über eine endseitige Rastnase, welche bei der in 5 gezeigten Konfiguration die Kabelklemme 3 hinterschneidet. Die Kabelklemme 3 ist dadurch verliersicher am Adapter 4 gehalten.
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Die Montage der Kabelklemme 3 geht wie folgt von statten. Die Kabelklemme 3 verfügt über eine zylindrische Durchgangsöffnung, welche normalerweise beispielsweise für eine Schraubverbindung verwendet wird. Die Kabelklemme 3 wird mit dieser Öffnung auf die Rasthaken 8 gesteckt. Die Rasthaken 8 werden dabei elastisch ausgelenkt, so dass die Kabelklemme 3 über die Rastnasen bewegt werden kann. Sobald die Kabelklemme 3 ihre Endposition erreicht, schnellen die Rasthaken 8 zurück, so dass die Rastnasen dann in der zuvor beschriebenen Weise die Kabelklemme 3 sichern.
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Die Rasthaken 8 sind derart angeordnet, dass in ihrem Zentrum eine Öffnung 9 verbleibt. Die Öffnung 9 ist im Wesentlichen zylindrisch. In die Öffnung 9 kann ein Sicherungsmittel 17 (4) eingesteckt werden. Durch dieses Sicherungsmittel kann ein ungewolltes Zurückfedern der Rasthaken 8 sicher verhindert werden. Auf diese Weise kann die Betriebssicherheit erhöht werden.
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Bei den Ausführungsformen gemäß den 1 bis 4 und 6 sind zwischen der Basisplatte 2 und dem Adapter 4 Verbinder 5, 6, 7 vorgesehen. Die Verbinder verfügen ebenfalls über Schwalbenschwanzfüße 10 und Schwalbenschwanznuten 11. Durch die Verwendung eines oder mehrerer der Verbinder kann die Position und Ausrichtung der Kabelklemme 3 relativ zur Basisplatte 2 nach Belieben gewählt werden. Dies erleichtert außerdem die Montage und verkürzt die Montagezeit. Der gesamte Kabelhalter 1 oder alternativ auch die Kabelklemme 3 und die daran angeordneten Verbinder 5, 6, 7 können nämlich vorkonfektioniert werden. Sie müssen dann lediglich nur noch in ihrer Gesamtheit an der Struktur des Flugzeugs befestigt werden bzw. an bereits vorhandenen Basisplatten 2 befestigt werden. Dies geschieht – wie auch bereits die Montage des Kabelhalters 1 selbst – völlig werkzeugfrei. Es handelt sich bei dem gesamten System ausschließlich um Steckverbindungen, so dass keinerlei Werkzeug zur Montage erforderlich ist.
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Wie die Figuren (insbesondere 9) zeigen, können Verbinder 5, 6, 7 unterschiedlichster Bauart vorgesehen sein. Es kann sich um reine Verlängerungen handeln, wobei die Verbindungsmittel eines Verbinders gleich ausgerichtet und lediglich voneinander beabstandet sind. Es kann sich um Verbinder handeln, welche eine Abwicklung ermöglichen, beispielsweise um 45° oder 90°. Außerdem kann es sich um Verbinder handeln, welche die Orientierung ändern, so dass beispielsweise der Schwalbenschwanzfuß 10 des Adapters 4 um 90° versetzt zur Schwalbenschwanznut 11 ausgerichtet werden kann. Dadurch lassen sich in vorteilhafter Weise dem Grunde nach beliebige Kabelhalter 1 für alle denkbaren Anwendungsfälle schaffen.
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Die Verwendung der zuvor beschriebenen Rasthaken 8 mit kreisförmiger Anordnung hat zudem den Vorteil, dass die Kabelklemme 3 relativ zum Adapter 4 drehbar ist, nämlich in Drehrichtung 16 um die Drehachse 15 (5). Die Drehachse 15 verläuft koaxial zur Öffnung 9 der Rasthaken 8. Es kann vorgesehen sein, dass die Drehbarkeit der Kabelklemme 3 durch Einstecken des Sicherungsmittels 17 reibschlüssig unterbunden wird.
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Bei jeder der Paarungen aus einem Schwalbenschwanzfuß 10 und einer Schwalbenschwanznut 11 kann eine Verrastung in einer gewünschten Endlage vorgesehen sein. Es ist dann beispielsweise eine Rastzunge 21 vorgesehen, welche beim Einschieben des einen Teils in das andere elastisch ausgelenkt und so überfahren werden kann. Sofern die beiden Teile ihre bestimmungsgemäße Endlage erreichen, schnappt das Rastmittel in eine dafür vorgesehene Nut, so dass es bei einem Zurücktreiben gegen einen Anschlag 28 stößt. Es hinterschneidet somit eines der beiden Teile, so dass der Bewegungsweg der beiden Teile relativ zueinander blockiert ist. Auf diese Weise kann eine (ungewollte) Demontage des Kabelhalters 1 nach bestimmungsgemäßer Montage wirksam verhindert werden. Bemerkenswert ist, dass auch hierzu keinerlei Werkzeug erforderlich ist, so dass die Handhabung deutlich vereinfacht von statten geht.
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Die zuvor beschriebene Verrastung der Teile kann ggf. durch den Einsatz eines Werkzeugs wieder aufgehoben werden. Hierzu können die Verbinder 5, 6, 7 Öffnungen 12, 13, 14, 29 aufweisen, durch welche hindurch die Verrastung durch entsprechende Manipulation aufgehoben werden kann. Das Werkzeug, beispielsweise ein Schlitz-Schraubendreher, kann durch die jeweilige Öffnung in einen Bereich unterhalb des jeweiligen Schwalbenschwanzfußes 10 eingeführt werden. Auf diese Weise kann die federnde Rastzunge 21 zurückgedrängt werden, so dass schließlich der jeweilige Anschlag 28 wieder überfahren werden kann. Die Verbindung der beiden Teile kann somit wieder aufgelöst werden. Der Kabelhalter 1 bringt somit den weiteren Vorteil mit sich, dass er zwar werkzeugfrei montiert und dabei sicher verrastet werden kann, jedoch – sofern erforderlich – dennoch zerstörungsfrei wieder demontiert werden kann.
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Eine Schwalbenschwanznut 11 kann einseitig geschlossen ausgebildet sein, beispielsweise durch einen Steg 27. Der Steg 27 verläuft quer zur Schwalbenschwanznut 11. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass ein Aufeinanderschieben zweier Teile nur in einer bestimmungsgemäß vorgesehenen Richtung erfolgen kann.
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Ergänzend kann der Schwalbenschwanzfuß 10 einen Hakenabschnitt 22 aufweisen. Dieser ist derart ausgebildet, dass er den Steg 27 zwischen sich aufnehmen kann. Der Hakenabschnitt 22 ist vorzugsweise ausschließlich einseitig des Schwalbenschwanzfußes 10 ausgebildet. In der Kombination mit dem Steg 27 kann auf diese Weise sichergestellt werden, dass die aufeinander aufzuschiebenden Teile nur in einer einzigen, definierten Orientierung zueinander passen. Würde man das Teil mit dem Schwalbenschwanzfuß 10 in der falschen Orientierung in eine Schwalbenschwanznut 11 einschieben, würde der Schwalbenschwanzfuß 10 stumpf gegen den Steg 27 anschlagen, so dass die beiden Teile nicht vollständig aufeinander aufgeschoben werden können.
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Die Basisplatte 2 kann über kreisrunde Öffnungen 23 zur Verbindung mit der Struktur des Flugzeugs verfügen. Durch diese Öffnungen 23 können Schrauben und/oder dgl. hindurch gesteckt werden. Eine alternative Möglichkeit sieht vor, dass an die Basisplatte 2 ein Keil 25 angeformt ist. Dieser erstreckt sich rechtwinklig zur Grundebene der Basisplatte 2. Die Basisplatte 2 weist eine entsprechende Öffnung 24 auf, welche beispielsweise im Profil halbkreisförmig ausgebildet sein kann. In diese Öffnung kann ein Keilstecker 26 eingesteckt werden. Der Keilstecker 26 verfügt ebenfalls über einen Keil. Die Besonderheit ist, dass der Keilstecker 26 zusammen mit dem Keil 25 der Basisplatte 2 mit zunehmender Einstecktiefe verkeilt, so dass eine besonders feste und sichere Anordnung der Basisplatte 2 an der Flugzeugstruktur erreicht werden kann. Die Basisplatte 2 kann ausschließlich einseitig über ein Verbindungsmittel beispielsweise in Form einer Öffnung 23 oder 24 verfügen. Sie kann aber auch zweiseitig derartige Befestigungsmittel aufweisen. In letzterem Fall kann die Basisplatte 2 symmetrisch ausgebildet sein.
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Als Material für die Bestandteile des Kabelhalters 1 hat sich Kunststoff, insbesondere Polyamid, besonders bevorzugt PA66 als besonders geeignet erwiesen. Bei PA66 handelt es sich um ein aliphatisches, teilkristallines Homopolyamid.
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Der Kabelhalter ist nicht nur für stromführende Kabel geeignet, sondern darüber hinaus auch für Lichtwellenleiter und Buskabel. Ggf. können auch fluidführende Leitungen damit befestigt werden.
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Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Kabelhalters ist darin zu sehen, dass er bei Verwendung von Kunststoff, beispielsweise PA66, eine deutliche Gewichtsreduktion gegenüber Metall mit sich bringt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kabelhalter
- 2
- Basisplatte
- 3
- Kabelklemme
- 4
- Adapter
- 5
- Verbinder
- 6
- Verbinder
- 7
- Verbinder
- 8
- Rasthaken
- 9
- Öffnung
- 10
- Schwalbenschwanzfuß
- 11
- Schwalbenschwanznut
- 12
- Öffnung
- 13
- Öffnung
- 14
- Öffnung
- 15
- Drehachse
- 16
- Drehrichtung
- 17
- Sicherungsmittel
- 18
- Querrichtung
- 19
- Abziehrichtung
- 20
- Einschubrichtung
- 21
- Rastzunge
- 22
- Hakenabschnitt
- 23
- Öffnung
- 24
- Öffnung
- 25
- Keil
- 26
- Keilstecker
- 27
- Steg
- 28
- Anschlag
- 29
- Öffnung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011120936 A1 [0004, 0006, 0010, 0019]