AT512366B1 - Liegestuhl - Google Patents
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Abstract
Es wird ein Liegestuhl mit einem in einem Gestell (1) verstellbar gelagerten Sitz (2), an dem eine Rückenlehne (7) und eine Beinauflage (13) schwenkbar gelagert sind, und mit einem Hebelgetriebe zum gegenseitigen Verlagern des Sitzes (2), der Rückenlehne (7) und der Beinauflage (13) beschrieben. Um vorteilhafte Verstellbedingungen zu schaffen, wird vorgeschlagen, dass das Hebelgetriebe zwei vom Gestell (1) nach oben aufragende, mit dem Sitz (2) als Koppel (5) ein Gelenkviereck bildende Schwenkhebel (3, 4) aufweist, die am Sitz (2) vor- und hinter der Anlenkachse (6) der Rückenlehne (7) angelenkt sind, wobei der hintere dieser Schwenkhebel (3, 4) einen über das Gelenk (10) mit der Koppel (5) vorstehenden Arm (11) besitzt, dass die Rückenlehne (7) einen über ihre Anlenkachse (6) nach unten verlängerten Hebel (8) bildet, an dem ein am verlängerten Arm (11) des hinteren Schwenkhebels (4) des Gelenkvierecks für die Sitzverlagerung angelenkter Stellhebel (9)angreift, und dass der über das Gelenk (15) für den Stellhebel (9) verlängerte Hebel (8) der Rückenlehne (7) über einen weiteren Stellhebel (14) mit der Beinauflage verbunden ist.
Description
österreichisches Patentamt AT512 366 B1 2013-12-15
Beschreibung [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Liegestuhl mit einem in einem Gestell verstellbar gelagerten Sitz, an dem eine Rückenlehne und eine Beinauflage schwenkbar gelagert sind, und mit einem Hebelgetriebe zum gegenseitigen Verlagern des Sitzes, der Rückenlehne und der Beinauflage.
[0002] Liegestühle die hinsichtlich der Neigung des Sitzes, der Rückenlehne und einer Beinauflage einstellbar sind, weisen für die Verstellung üblicherweise Hebelgetriebe in sehr unterschiedlichen Konstruktionsvarianten auf, denen gemeinsam ist, dass sie für das Umstellen des Liegestuhls aus einer Sitzposition in eine Liegestellung erheblichen Raum hinter dem den Sitz aufnehmenden Gestell für das Abschwenken der Rückenlehne benötigen. Beim Einsatz solcher Liegestühle in beengten Räumen, beispielsweise in Wärmekabinen, steht dieser Raum häufig nicht zur Verfügung bzw. muss erst durch ein Verrücken des Liegestuhls geschaffen werden.
[0003] Zur Vermeidung dieser Nachteile ist es bekannt (EP 1223 835 B1), den Sitz mit der Rückenlehne über ein Gelenk zu verbinden und sowohl den Sitz als auch die Rückenlehne über ein entlang einer Gestellführung verlagerbares Anlenklager in einem Gestell abzustützen. Durch ein Verstellen des gegenseitigen Abstands zwischen den Anlenklagern für den Sitz und die Rückenlehne kann der Winkel zwischen dem Sitz und der Rückenlehne eingestellt werden, während eine Verstellung der Anlenklager bei festgehaltenem Winkel zwischen Sitz und Rückenlehne die Neigung von Sitz und Rückenlehne gegenüber dem Gestell festlegt, weil die Gestellführungen für die beiden Anlenklager zueinander geneigt verlaufen und somit für eine bogenförmige Verlagerung des Sitzes und der Rückenlehne mit der Wirkung sorgen, dass mit dem Übergang der Rückenlehne von der Sitzstellung in die Liegestellung der Sitz mit der Lehne entlang der bogenförmigen Verstellbahn nach vorne verlagert wird und daher der für die Verstellung des Liegestuhls benötigte Raumbedarf hinter dem Gestell beschränkt wird. Nachteilig ist allerdings, dass für eine motorische Einstellung des Liegestuhls mehrere Antriebe erforderlich werden.
[0004] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen verstellbaren Liegestuhl zu schaffen, dessen Raumbedarf für die Liegestellung hinter dem Gestell vergleichsweise klein gehalten werden kann und der für eine motorische Einstellung mit einem einzigen Antrieb auskommt.
[0005] Ausgehend von einem Liegestuhl der eingangs geschilderten Art löst die Erfindung die gestellte Aufgabe dadurch, dass das Hebelgetriebe zwei vom Gestell nach oben aufragende, mit dem Sitz als Koppel ein Gelenkviereck bildende Schwenkhebel aufweist, die am Sitz vor-und hinter der Anlenkachse der Rückenlehne angelenkt sind, wobei der hintere dieser Schwenkhebel einen über das Gelenk mit der Koppel vorstehenden Arm besitzt, dass die Rückenlehne einen über ihre Anlenkachse nach unten verlängerten Hebel bildet, an dem ein am verlängerten Arm des hinteren Schwenkhebels des Gelenkvierecks für die Sitzverlagerung angelenkter Stellhebel angreift, und dass der über das Gelenk für den Stellhebel verlängerte Hebel der Rückenlehne über einen weiteren Stellhebel mit der Beinauflage verbunden ist.
[0006] Da zufolge dieser Maßnahmen der Sitz über ein Gelenkviereck gelagert ist, das zwei vom Gestell nach oben aufragende Schwenkhebel aufweist, wird der Sitz bei seiner Verstellung in Längsrichtung des Liegestuhls verlagert, was für den Raumbedarf hinter dem Gestell von wesentlicher Bedeutung ist, wenn sichergestellt werden kann, dass beim Verschwenken der Rückenlehne in die Liegestellung der Sitz nach vorne bewegt wird. Dies kann vorteilhaft dadurch erreicht werden, dass die Rückenlehne mit Hilfe eines Gelenkvierecks abgestützt wird, das am hinteren Schwenkhebel für die Sitzverlagerung angelenkt ist und einerseits durch die Koppel des Sitzes und anderseits durch einen Stellhebel gebildet wird, der die Koppel kreuzt, sodass bei einem Verschwenken der Schwenkhebel des Gelenkvierecks für die Sitzverstellung die im Bereich der Koppel am Sitz angelenkte Rückenlehne über das aus der Koppel und dem Stellhebel gebildete Gelenkviereck gegensinnig verschwenkt wird. Dies bedeutet, dass zur Einstellung einer Liegeposition der Sitz über die im Gestell gelagerten Schwenkhebel nach vorne verlagert wird, während sich die Rückenlehne nach hinten absenkt. Damit wird der 1 /6 österreichisches Patentamt AT512 366 B1 2013-12-15
Raumbedarf hinter dem Gestell des Liegestuhls für die Liegestellung vorteilhaft beschränkt.
[0007] Um auch die Beinauflage entsprechend der Sitz- und Liegestellung des Liegestuhls zwangsgesteuert verlagern zu können, was eine wesentliche Voraussetzung für eine motorische Verstellung mit Hilfe eines einzigen Antriebs darstellt, wird die Verlagerung der Beinauflage von der Verstellung der Rückenlehne abgeleitet. Zu diesem Zweck ist der über das Gelenk für den Stellhebel verlängerte Hebel der Rückenlehne über einen weiteren Stellhebel mit der Beinauflage verbunden, sodass die am Sitz angelenkte Beinauflage mit der Rückenlehne mit-verschwenkt wird, und zwar mit einem entsprechenden, durch die wirksamen Hebellängen gegebenen Übersetzungsverhältnis. Der dadurch bedingte größere Schwenkwinkel für die Beinauflage berücksichtigt den Umstand, dass die Beinauflage zwischen der Sitz- und der Liegestellung um einen größeren Winkel als die Rückenlehne verschwenkt werden muss.
[0008] Besonders vorteilhafte Bedingungen für die Schwenkverstellung des Sitzes ergeben sich, wenn die Basis des Gelenkvierecks für die Sitzverstellung größer als die Länge der durch den Sitz gebildeten Koppel dieses Gelenkvierecks ist, weil in diesem Fall der Sitz eine an die jeweilige Stellung des Liegestuhls angepasste Neigung gegenüber dem Gestell einnimmt.
[0009] Die Beinauflage des Liegestuhls kann zusätzlich an ihrem vom Sitz abgewandten Ende mit einer Fußauflage versehen werden, die in der Liegestellung, nicht aber in der Sitzstellung zum Einsatz kommen soll. Aus diesem Grund kann die Fußauflage über ein auf der Unterseite der Beinauflage vorgesehenes Gelenkviereck gelagert sein, das über einen Betätigungshebel mit dem Stellhebel für die Beinauflage antriebsverbunden ist. Mit der Schwenkverlagerung der Beinauflage gegenüber dem Sitz durch den Stellhebel für die Beinauflage wird somit auch das Gelenkviereck für die Aufnahme der Fußauflage betätigt und die Fußauflage aus einer Ruhestellung unterhalb der Beinauflage in eine Gebrauchsstellung verlagert, in der die Beinauflage durch die Fußauflage verlängert wird.
[0010] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen die [0011] Fig. 1 und 2 einen erfindungsgemäßen Liegestuhl in zwei Gebrauchsstellungen in einer schematischen Seitenansicht.
[0012] Der dargestellte Liegestuhl weist ein Gestell 1 auf, auf dem ein Sitz 2 über einen vorderen und einen hinteren Schwenkhebel 3,4 nach Art eines Gelenkvierecks abgestützt ist, dessen Koppel 5 durch den über die Anlenkachse 6 für eine Rückenlehne 7 verlängerten Sitz 2 gebildet wird. Die Rückenlehne 7 ist durch einen über die Anlenkachse 6 am Sitz 2 nach unten vorstehenden Hebel 8 verlängert, über den die Rückenlehne 7 mit Hilfe eines Stellhebels 9 gegenüber dem hinteren Schwenkhebel 4 des Gelenkvierecks für die Sitzverlagerung abgestützt ist. Da der Stellhebel 9 an einem an das Gelenk 10 zwischen dem hinteren Schwenkarm 4 und der Koppel 5 nach oben verlängerten Arm 11 angelenkt ist, kreuzen einander die Koppel 5 und der Stellhebel 9, sodass das durch die Koppel 5 und den Stellhebel 9 gebildete Gelenkviereck zur Verlagerung der Rückenlehne 7 eine zum Gelenkviereck für die Sitzverstellung gegensinnige Verlagerung der Rückenlehne 7 bedingt.
[0013] Der Sitz 2 ist mit einer um eine Schwenkachse 12 drehbar gelagerten Beinauflage verbunden, die mit dem die Rückenlehne 7 nach unten verlängerten Hebel 8 über einen Stellhebel 14 verschwenkt wird. Die Hebelverhältnisse sind dabei so gewählt, dass eine Übersetzung des Schwenkwinkels der Rückenlehne 7 gegenüber dem Sitz 2 erfolgt, um eine der jeweiligen Gebrauchsstellung des Liegestuhls entsprechende Neigung der Beinauflage 13 gegenüber dem Sitz 2 sicherstellen zu können. Aus diesem Grund ist der Hebel 8 über das Gelenk 15 des Stellhebels 9 für die Rückenlehne 7 verlängert, um einen größeren Hebelarm für die Verlagerung des Stellhebels 14 zu erreichen.
[0014] Damit in einer Liegestellung die Füße eines Stuhlbenützers ebenfalls eine Abstützung finden, kann die Beinauflage 13 an ihrem dem Sitz 2 abgekehrten Ende eine Fußauflage 16 aufweisen, die auf der Unterseite der Beinauflage 13 über ein Gelenkviereck mit den Hebeln 17 angelenkt ist. Dieses Gelenkviereck steht mit dem Stellhebel 14 zur Verlagerung der Beinauflage 13 über einen Betätigungshebel 18 in Antriebsverbindung, wobei die Anordnung so getroffen 2/6 österreichisches Patentamt AT512 366 B1 2013-12-15 ist, dass sowohl der Stellhebel 14 als auch der mit dem Stellhebel 14 antriebsverbundene Hebel 17 des Gelenkvierecks für die Verlagerung der Fußauflage 16 als Winkelhebel ausgebildet sind, damit für die Verlagerung der Fußauflage 16 ein ausreichender Schwenkwinkel für das der Fußauflage 16 zugehörige Gelenkviereck sichergestellt werden kann. Da die Stellbewegung für die Fußauflage 16 über den Betätigungshebel 18 vom Stellhebel 14 für die Verlagerung der Beinauflage 13 abgeleitet wird, ergibt sich mit der Verstellung des durch die Schwenkhebel 3 und 4 gebildeten Gelenkvierecks zur Sitzverstellung eine zwangsweise Steuerung des Sitzes 2, der Rückenlehen 7, der Beinauflage 13 und er Fußauflage 16, sodass bei einer motorischen Verstellung ein einziger Antrieb für die Verstellung des Liegestuhls ausreicht.
[0015] Wird der Liegestuhl aus einer in der Fig. 1 dargestellten Sitzstellung in eine Zwischenstellung nach der Fig. 2 verlagert, so wird nicht nur die Rückenlehne 7 abgeschwenkt und die Beinauflage 13 sowie die Fußauflage 16 ausgeschwenkt, sondern zugleich der Sitz 2 über die Schwenkhebel 3,4 in Sitzrichtung nach vorne bewegt, sodass der für die Einnahme einer Liegestellung erforderliche Raum hinter dem Gestell vorteilhaft beschränkt wird.
[0016] Es braucht wohl nicht besonders hervorgehoben zu werden, dass an der Rückenlehne 7 eine Armstütze angelenkt sein kann, die mit einem Stützlenker am Sitz 2 in herkömmlicher Weise abgestützt wird, um eine Anpassung der Neigung dieser Armstütze an die jeweilige Gebrauchsstellung des Liegestuhls zu erreichen. Aus Übersichtlichkeitsgründen wurde jedoch von der Abbildung einer solchen Armstütze Abstand genommen. 3/6
Claims (3)
- österreichisches Patentamt AT512 366B1 2013-12-15 Patentansprüche 1. Liegestuhl mit einem in einem Gestell (1) verstellbar gelagerten Sitz (2), an dem eine Rückenlehne (7) und eine Beinauflage (13) schwenkbar gelagert sind, und mit einem Hebelgetriebe zum gegenseitigen Verlagern des Sitzes (2), der Rückenlehne (7) und der Beinauflage (13), dadurch gekennzeichnet, dass das Hebelgetriebe zwei vom Gestell (1) nach oben aufragende, mit dem Sitz (2) als Koppel (5) ein Gelenkviereck bildende Schwenkhebel (3,4) aufweist, die am Sitz (2) vor- und hinter der Anlenkachse (6) der Rückenlehne (7) angelenkt sind, wobei der hintere dieser Schwenkhebel (3,4) einen über das Gelenk (10) mit der Koppel (5) vorstehenden Arm (11) besitzt, dass die Rückenlehne (7) einen über ihre Anlenkachse (6) nach unten verlängerten Hebel (8) bildet, an dem ein am verlängerten Arm (11) des hinteren Schwenkhebels (4) des Gelenkvierecks für die Sitzverlagerung angelenkter Stellhebel (9)angreift, und dass der über das Gelenk (15) für den Stellhebel (9) verlängerte Hebel (8) der Rückenlehne (7) über einen weiteren Stellhebel (14) mit der Beinauflage verbunden ist.
- 2. Liegestuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Basis des Gelenkvierecks für die Sitzverstellung größer als die Länge der Koppel (5) ist.
- 3. Liegestuhl nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass am dem Sitz (2) abgewandten Ende der Beinauflage (13) eine Fußauflage (16) über ein auf der Unterseite der Beinauflage (13) vorgesehenes Gelenkviereck lagert, das über einen Betätigungshebel (18) mit dem Stellhebel (14) für die Beinauflage (13) antriebsverbunden ist. Hierzu 2 Blatt Zeichnungen 4/6
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Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1404044A1 (de) * | 1956-04-23 | 1969-02-20 | Fletcher Peter S | Sitz-Liegeverstellsessel |
DE2908897A1 (de) * | 1978-03-13 | 1979-09-27 | Pontiac Furniture Ind | Lehnstuhl mit verstellbarer rueckenlehne |
DE29908149U1 (de) * | 1999-05-10 | 1999-11-11 | Flamme, Klaus Peter, Dipl.-Ing., 86916 Kaufering | Abrückvorrichtung für Sitzmöbel |
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2011
- 2011-12-23 AT AT500212011A patent/AT512366B1/de not_active IP Right Cessation
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