AT512057B1 - Anbau-schussgerät - Google Patents
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Abstract
Anbau-Schussgerät (2), insbesondere Granatwerfer, zur Montage am Lauf (1) einer Feuerwaffe, mit einem an der Feuerwaffe fest montierbaren Verankerungsteil (3) und einem mit diesem über eine Kupplung (16) lösbar verbindbaren Trägerteil (4), in dem ein Abschussrohr (9) relativ zu einem Verschluss (8) öffen- und schließbar ist, wobei in der Schließstellung von Abschussrohr (9) und Verschluss (8) die Kupplung (16) verriegelt und in der Offenstellung lösbar ist.
Description
österreichisches Patentamt AT512 057B1 2013-05-15
Beschreibung [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Anbau-Schussgerät, insbesondere einen Granatwerfer, zur Montage am Lauf einer Feuerwaffe.
[0002] Bekannte Anbaugeräte dieser Art werden entweder über den Lauf geschoben (z.B. GB 2 218 191 A, EP 0 085 193 A1) oder an Picatinny-Schienen des Laufs montiert und mit Klemmschrauben fixiert. In beiden Fällen besteht die Gefahr einer unbeabsichtigten Schussauslösung beim Hantieren während der Montage und Demontage. Die Erfindung setzt sich zum Ziel, ein Anbau-Schussgerät mit erhöhter Sicherheit zu schaffen.
[0003] Dieses Ziel wird mit einem Anbau-Schussgerät der einleitend genannten Art erreicht, das sich gemäß der Erfindung durch einen an der Feuerwaffe fest montierbaren Verankerungsteil und einen mit diesem über eine Kupplung lösbar verbindbaren Trägerteil auszeichnet, in dem ein Abschussrohr relativ zu einem Verschluss offen- und schließbar ist, wobei in der Schließstellung von Abschussrohr und Verschluss die Kupplung verriegelt und in der Offenstellung lösbar ist.
[0004] Das Anbau-Schussgerät der Erfindung kann nur in geöffnetem Zustand montiert und demontiert werden, so dass eine unbeabsichtigte Schussauslösung bei diesem Hantieren unmöglich ist.
[0005] Überdies gewährt das geöffnete Anbau-Schussgerät dem Benutzer direkten Einblick in den Ladezustand beim Montieren und Demontieren, was weiter zur Sicherheit beiträgt.
[0006] In dem Anbau-Schussgerät der Erfindung könnten grundsätzlich sowohl der Verschluss gegenüber dem Abschussrohr im Trägerteil beweglich gelagert sein, als auch das Abschussrohr gegenüber dem Verschluss, oder auch beide gegeneinander beweglich. Bevorzugt ist der Verschluss im Trägerteil feststehend und das Abschussrohr gegenüber diesem beweglich. Dabei kann das Abschussrohr, wie an sich bekannt, sowohl linearverschieblich als auch ausschwenkbar gegenüber dem feststehenden Verschluss im Trägerteil gelagert sein. Bevorzugt ist das Anbau-Schussgerät der Erfindung von letztgenanntem Typ und das Abschussrohr verriegelt beim Einschwenken die Kupplung. Durch das ausgeschwenkte Abschussrohr kann der Benutzer einen besonders guten Einblick in den Ladezustand des Abschussrohrs erhalten.
[0007] Der jeweils bewegliche Teil der Teile Abschussrohr und Verschluss kann direkt die Kupplung verriegeln, beispielsweise indem er mit einem eigenen Ansatz, einer Nase, einem Sperrstift od.dgl. in die Kupplung eingreift. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Kupplung durch ein gesondertes, im Träger beweglich gelagertes Sperrglied verriegelbar, welches in der genannten Schließstellung von zumindest einem der Teile Abschussrohr und Verschluss blockiert ist. Dadurch bleibt die Kupplung beim Öffnen des Anbaugeräts noch geschlossen, und nur die Blockade des Sperrglieds wird aufgehoben, so dass die Kupplung durch anschließendes Entriegeln des Sperrglieds lösbar ist. Dies erhöht die Sicherheit beim Hantieren noch weiter. Im Falle eines ausschwenkbaren Abschussrohrs kann auf diese Weise das Sperrglied direkt durch das einschwenkende Abschussrohr blockiert werden.
[0008] Bevorzugt ist die Kupplung eine Steckschiebekupplung, deren Schieberichtung in Laufrichtung verläuft, was eine einfache und sichere Montage und Demontage ermöglicht. In Verbindung mit einem ausschwenkbaren Abschussrohr ergibt dies eine besonders sichere und augenfällige Bedienung, weil damit das Ver- und Entriegeln der Kupplung durch das Ein- und Ausschwenken des Abschussrohrs quer zur Laufrichtung erfolgt, wogegen das Lösen der Kupplung durch Schieben in Laufrichtung durchgeführt wird.
[0009] Das Anbau-Schussgerät der Erfindung eignet sich für alle in der Technik bekannten Arten von Abschussmechaniken und Munition dazu. Bevorzugt ist es ein Einzelschuss-Granatwerfer, insbesondere ein sogenannter Unterlauf-Granatwerfer, welcher unter dem Vorderlauf eines Sturmgewehrs montiert wird.
[0010] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den beigeschlossenen Zeichnungen 1 /7 österreichisches Patentamt AT512 057 B1 2013-05-15 dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt: [0011] Fig. 1 das Anbau-Schussgerät der Erfindung montiert an einer Feuerwaffe und in ge schlossenem Zustand in einer Seitenansicht; [0012] Fig. 2 den Trägerteil des Anbau-Schussgeräts von Fig. 1 in demontiertem und geöffne tem Zustand in einer Draufsicht; [0013] Fig. 3 den Verankerungsteil des Anbau-Schussgeräts von Fig. 1 in einer Draufsicht; und [0014] Fig. 4 einen Ausschnitt des Trägerteils des Anbau-Schussgeräts von Fig. 1 in einer ausschnittsweisen vergrößerten Seitenansicht.
[0015] Gemäß den Fig. 1 bis 3 ist an einem Lauf 1 einer sonst nicht weiter dargestellten Feuerwaffe, beispielsweise eines Sturmgewehrs, ein Anbau-Schussgerät 2 für großkalibrige Munition, beispielsweise 40 mm-Granaten, montiert. Das Anbau-Schussgerät 2 ist zweiteilig aufgebaut, mit einem ersten am Lauf 1 fest montierbaren Verankerungsteil 3 (Fig. 3) und einem zweiten damit lösbar kuppelbaren Trägerteil (Fig. 2 und 4).
[0016] Der Verankerungsteil 3 ist im gezeigten Beispiel eine zweigeteilte Hülse, deren beide Teile 5, 6 den Lauf 1 umgreifen und mittels Schrauben 7 zueinander gespannt sind, um den Lauf 1 festzuklemmen. Auch eine einteilige Hülse, die mittels Klemmschrauben am Lauf 1 fixierbar ist, ist möglich. Ferner könnte der Verankerungsteil 3 auch ein Adapter für eine Pica-tinny-Schiene sein und an dieser festgeklemmt und/oder festgeschraubt werden.
[0017] Der Trägerteil 4 trägt einen Verschluss 8 für ein Abschussrohr 9, das an seinem mün-dungsseitigen Ende 10 um eine quer zum Lauf 1 laufende Achse 11 ausschwenkbar (Fig. 2) am Trägerteil 4 gelagert ist. An den Verschluss 8 ist ein Gehäuse mit einer Abschlag- und Abzugseinrichtung 12 angesetzt. Die Abschlag- und Abzugsreinrichtung 12 schlägt bei Betätigung zur Schussabgabe mit einem internen Zünd- bzw. Schlagstift (nicht gezeigt) auf eine in ein Patronenlager 14 des Abschussrohrs 9 eingesetzte Munition auf, um diese zu zünden, wie in der Technik bekannt. Der Lauf 1 kann ferner mit einem zusätzlichen Griff 13 ausgestattet werden, um die Bedienung der Abschlag-und Abzugseinrichtung 12 zu erleichtern. Alternativ kann der Griff 13 auch mit dem Gehäuse der Abschlag- und Abzugseinrichtung 12 zusammengebaut sein.
[0018] Zum Laden, Entladen bzw. Nachladen des Anbau-Schussgeräts 2 wird das Abschussrohr 9 von der in Fig. 1 gezeigten Schließstellung in die in Fig. 2 gezeigte Offenstellung ausgeschwenkt. In der Schließstellung von Fig. 1 wird die Schwenkbewegung des Abschussrohrs 9 mit Hilfe eines Verriegelungsbolzens 15 verriegelt, der am Abschussrohr 9 (oder am Verschluss 8) gelagert ist und in eine entsprechend komplementäre Rastausnehmung 15' am jeweils anderen Teil eingreift. Der Verriegelungsbolzen 15 kann z.B. mit Hilfe eines nach außen ragenden Schiebeknopfes 15" ein- und ausgerastet werden.
[0019] Verankerungsteil 3 und Trägerteil 4 sind über eine Kupplung 16 lösbar miteinander verbunden. Die Kupplung 16 kann beliebiger Art sein, z.B. eine Bajonettkupplung, eine Schraubkupplung od.dgl. Im gezeigten Beispiel ist die Kupplung 16 eine Steckschiebekupplung, welche L-förmige Nuten 17 am Trägerteil 4 einerseits und seitliche Rastnasen 18 am Verankerungsteil 3 andererseits umfasst.
[0020] Die Steckschiebekupplung 16 wird geschlossen, indem zunächst die Rastnasen 18 in den ersten Abschnitt der L-förmigen Nuten 17 quer zur Laufrichtung 1 eingesteckt und anschließend in den zweiten Teil der L-förmigen Nuten 17 in Laufrichtung 1 hineingeschoben werden. Wie dargestellt, sind die Nuten 17 entgegen der Schussrichtung offen, so dass die von den Nuten 17 am Trägerkörper 4 belassenen Hakenteile 19 bei der Schussabgabe an den Rastnasen 18 verrasten, um den Rückstoß aufzunehmen.
[0021] Die Steckschiebekupplung 16 wird mit Hilfe eines Sperrgliedes verriegelt, um ein unbeabsichtigtes Öffnen im Betrieb zu verhindern. Im gezeigten Beispiel ist das Sperrglied ein quer zur Laufrichtung im Trägerkörper 4 beweglich gelagerter Rastbolzen 20, der in seiner Verriege- 2/7
Claims (6)
- österreichisches Patentamt AT512 057B1 2013-05-15 lungsstellung hinter einer der Rastnasen 18 verrastet, um deren Austreten aus der Nut 17 zu verhindern. Der Rastbolzen 20 kann in Verriegelungsrichtung mit einer Druckfeder 21 beaufschlagt sein und über einen aus dem Trägerteil 4 austretenden Schiebeknopf 22 betätigt werden. [0022] Wie in den Fig. 2 und 4 im Detail gezeigt, besitzt der Rastbolzen 20 ferner einen zum Inneren des Verschlusses 8 gerichteten Ansatz 23, welcher in der entriegelten (niedergedrückten) Stellung des Rastbolzens 20 in den Bewegungsweg des Abschussrohrs 9 auf seinem Einschwenkweg zum Verschluss 8 ragt. Dadurch kann der Rastbolzen 20 nur dann betätigt und von der Rastnase 18 freigestellt werden, wenn das Abschussrohr 9 nicht-eingeschwenkt, d.h. der Verschluss geöffnet ist. Mit anderen Worten blockiert das Einschwenken des Abschussrohres 9 und damit Schließen des Verschlusses die Bewegung des Rastbolzens 20 und damit das Lösen der Kupplung 16. Der Trägerteil 4 kann daher nur in der ausgeschwenkten bzw. Offenstellung (Fig. 2) am Verankerungsteil 3 und damit dem Lauf 1 montiert und von diesem demontiert werden. [0023] Statt eines linearverschieblichen Rastbolzens 20 könnte auch jede andere Form von Sperrglied verwendet werden, z.B. eine Klinke, ein Hebel, ein Exzenter od.dgl. [0024] Anstelle über ein Sperrglied wie den Rastbolzen 20 könnte das Abschussrohr 9 ferner auch direkt die Kupplung 16 verriegeln, beispielsweise durch einen am rückwärtigen Ende des Abschussrohrs 9 vorragenden Ansatz, welcher beim Einschwenken direkt hinter einer der Rastnasen 18 zu liegen kommt. Auch ist es möglich, bei Anbau-Schussgeräten 2, in denen der Verschluss 8 beweglich und das Abschussrohr 9 fest im Trägerteil 4 gelagert ist, das Ver- und Entriegeln der Kupplung 16 durch einen Teil des sich bewegenden Verschlusses 8 zu bewerkstelligen. Schließlich ist auch möglich, dass im Falle einer anderen Ausbildung der Kupplung 16 als einer Steckschiebekupplung einer (oder beide) der Teile Verschluss 8 und Abschussrohr 9 bei der Schließbewegung - sei es direkt oder über ein Sperrglied 20 -einen entsprechend anderen Teil der Kupplung 16 verriegelt: So könnte die Kupplung 16 beispielsweise eine Bajonettkupplung sein, bei welcher der Trägerteil 4 in einer 90°-Drehbewegung am Verankerungsteil 3 montiert wird, und das Abschussrohr könnte beispielsweise in Laufrichtung linearverschieblich sein und beim Schließen mit einer Nase in eine Führung des Verankerungsteils 3 eingreifen, um die Drehbewegung der Kupplung 16 zu verriegeln; oder das Abschussrohr 9 ist z.B. ein Kipplauf, der beim Hochkippen (Schließen) die Kupplung 16 verriegelt. Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsformen beschränkt, sondern umfasst alle Varianten und Modifikationen, die in den Rahmen der angeschlossenen Ansprüche fallen. Patentansprüche 1. Anbau-Schussgerät, insbesondere Granatwerfer, zur Montage am Lauf einer Feuerwaffe, gekennzeichnet durch einen an der Feuerwaffe fest montierbaren Verankerungsteil (3) und einen mit diesem über eine Kupplung (16) lösbar verbindbaren Trägerteil (4), in dem ein Abschussrohr (9) relativ zu einem Verschluss (8) offen- und schließbar ist, wobei in der Schließstellung von Abschussrohr (9) und Verschluss (8) die Kupplung (16) verriegelt und in der Offenstellung lösbar ist.
- 2. Anbau-Schussgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Abschussrohr (9) im Trägerteil (4) in an sich bekannter Weise gegenüber dem Verschluss (8) ausschwenkbar gelagert ist, und dass das Abschussrohr (9) beim Einschwenken die Kupplung (16) verriegelt.
- 3. Anbau-Schussgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplung (16) durch ein im Trägerteil (4) beweglich gelagertes Sperrglied (20) verriegelbar ist, welches in der genannten Schließstellung von zumindest einem der Teile Abschussrohr (9) und Verschluss (8) blockiert ist.
- 4. Anbau-Schussgerät nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Abschussrohr (9) beim Einschwenken das Sperrglied (20) blockiert. 3/7 österreichisches Patentamt AT 512 057 B1 2013-05-15
- 5. Anbau-Schussgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplung (16) eine Steckschiebekupplung ist.
- 6. Anbau-Schussgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Einzelschuss-Granatwerfer ist. Hierzu 3 Blatt Zeichnungen 4/7
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