AT504552A1 - Chirurgisches instrument zur verbesserung eines crestalen sinusliftes - Google Patents
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Description
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Die Erfindung betrifft ein chirurgisches Instrument, sowie eine Vorrichtung zur Verwendung bei einem Sinuslift und im Speziellen ein chirurgisches Instrument und eine Vorrichtung zur Verwendung bei einem crestalen Sinuslift.
Als Sinuslift wird eine Operation bezeichnet, bei der die Kieferhöhlenschleimhaut (Sinus) vom Kieferknochen teilweise abgelöst und angehoben wird, um einen Raum zwischen Knochen und Kieferhöhlenschleimhaut herzustellen. In den entstandenen Hohlraum wird nun autologer Knochen (z.B. vom Tuber maxillae, der Linea obliqua, der Kinnregion oder aus dem Beckenkamm (Knochenersatzmaterialien, Knochenspan)) bzw. ein synthetisches Knochersatzmaterial (zum Beispiel Knochenersatzmaterial der Marke Bio-Oss der Firma Geistlich AG) häufig vermischt mit autologem Knochen, eingebracht. Dieses Material soll sich innerhalb von 6 Monaten zu Knochen umbauen, um ein solides Fundament für ein Implantat zu gewährleisten.
Die herkömmliche Vorgehensweise bei einem Sinuslift ist es, im Molarenbereich buccal einen Mucoperiostlappen zu präparieren, und in den dadurch freigelegten Knochen ein ovales Fenster zu fräsen, ohne die darunterliegende Kieferhöhlenschleimhaut zu beschädigen. Die an der Kieferhöhlenschleimhaut hängende, ovale Knochenscheibe wird nun vorsichtig in Richtung der Kieferhöhle gedrückt, wobei gleichzeitig die Kieferhöhlenschleimhaut rund um das Fenster vorsichtig mit speziellen Instrumenten vom Knochen abgelöst wird. Da die Kieferhöhlenschleimhaut sehr zart ist, etwa vergleichbar mit einer Eihaut, ist dieser Vorgang sehr vorsichtig auszuführen, da die Gefahr besteht, die Kieferhöhlenschleimhaut zu beschädigen. Der so in der Kieferhöhle entstandene Raum wird nun durch das Fenster mit dem Knochenersatzmaterial aufgefüllt und das buccale Fenster wird mit einer Folie abgedeckt. Die Folie besteht im Allgemeinen aus einem resorbierbaren Material, wie etwa eine Membran der Marke Bio-Gide der Firma Geistlich AG. Danach wird der Mucoperiostlappen dicht vernäht. Die Methode ist verhältnismäßig stark invasiv und belastet den Patienten durch starke Schwellung und Verfärbung bis zu 10 Tage, eventuell auch durch Schmerzen.
Dieses Operationsverfahren wird oft als „offener“ oder „klassischer“ Sinuslift bezeichnet. Falls eine ausreichende Restknochenhöhe vorhanden ist (etwa mit einer Höhe von 5mm), können die Implantate bei einem „einzeitigen“ Sinuslift zeitgleich mit dem Sinuslift eingesetzt werden, wobei eine volle Belastung der Implantate erst nach der Verfestigung des Knochenersatzmaterials möglich ist. Wenn die Restknochenhöhe zu dünn ist, erfolgt das ·· ···· ···♦ ·« • · • · · ·· ··· · · ···
Einsetzen der Implantate in einem zweiten Eingriff etwa 6-8 Monate nach dem Sinuslift (zweizeitiger Sinuslift).
Der sogenannte crestale Sinuslift erfolgt meist ohne Aufklappung einer Knochenplatte. Do* Zugang zur Kieferhöhle wird vom Kieferkamm her ermöglicht. Dabei wird am zahnlosen Teil des Kieferkamms eine Stanzung der Mundschleimhaut bis zum Knochen vorgenommen und mit einer zylindrischen Fräse der Knochen tunnelförmig bis knapp unter die Kieferhöhlenschleimhaut angefräst. Dann wird mit einem zylindrischen Instrument vorsichtig in Richtung Kieferhöhle geklopft, sodass eine dünne Knochenscheibe, an der oberhalb die Kieferhöhlenschleimhaut haftet, in Richtung Kieferhöhle hineingepresst wird. Dabei wird die Kieferhöhlenschleimhaut zeltförmig angehoben und gespannt. Da die Bohrung zu klein ist (mit einem Durchmesser von etwa 4mm) ist es in diesem Fall nicht möglich, die Kieferhöhlenschleimhaut mit Instrumenten rund um die Bohrung vom Knochen zu lösen. Nach dem Anheben der Kieferhöhlenschleimhaut wird das Knochenersatzmaterial über die Bohrung eingebracht. Auch dabei kann der Eingriff zweizeitig oder einzeitig erfolgen. Dieses minimalinvasive Verfahren ist jedoch auf Fälle beschränkt, bei denen nur eine geringe Knochenhöhe für das Einsetzen des Implantates aufgebaut werden muss.
Ein neueres Instrument dient dazu, einen größeren Hohlraum beim crestalen Sinuslift zu ermöglichen. Dabei wird ein Ballon an der Spitze des Instruments durch die Bohrung eingebracht und vorsichtig aufgeblasen, wodurch sich die Kieferhöhlenschleimhaut vom Knochen löst. Da die Kraft dabei nur an der Kuppe des Ballons an der Kieferhöhlenschleimhaut angreift, kann jedoch die Spannung nicht gleichmäßig verteilt werden, wodurch es vorzeitig zur Ruptur (Platzen) der Kieferhöhlenschleimhaut kommen kann.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Instrument vorzusehen, mit dem es möglich ist, bei einem crestalen Sinuslift einen größeren Hohlraum für das Knochenersatzmaterial zu schaffen, als dies mit den derzeitigen Werkzeugen und Instrumenten möglich ist, wobei eine Ruptur der Kieferhöhlenschleimhaut weitgehend vermieden wird.
Erfindungsgemäß wir diese Aufgabe dadurch gelöst, dass das Instrument einen Stutzen aufweist, der mit einem Hohlraum versehen ist, in welchen ein Einlasskanal, vorzugsweise für den Anschluss an eine Zuleitung, mündet, wobei der Stutzen eine mit dem Hohlraum verbundene Auslassöffhung aufweist.
I I
Bei einem crestalen Sinuslift ist es mit diesem Instrument möglich, durch Einführen des Stutzens des Instruments in eine Bohrung im Kamm des Kieferknochens eine durchgängige Fluidverbindung zu dem Körperhohlraum zu schaffen, der zwischen dem Kieferknochen und der Kieferhöhlenschleimhaut ausgeweitet werden soll. Um den Körperhohlraum aufzuweiten, kann danach über den Einlasskanal ein Arbeitsmedium, etwa mittels einer einfachen Spritze, unter leichtem Druck eingebracht werden.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der Stutzen im Wesentlichen zylindrisch ausgebildet, und in eine in einem Kieferknochen vorgesehene Bohrung unter abdichtendem Abschluss der Bohrung des Kieferknochens einsetzbar, wobei am Schaft ein verschiebbarerer und in unterschiedlicher Höhe fixierbarer Flansch vorgesehen sein kann, der die Eindringtiefe begrenzt. Dabei steht der Einlasskanal des in die Bohrung des Kieferknochens eingesetzten Instruments über den Hohlraum in Fluidkommunikation mit einem zwischen der Kieferhöhlenschleimhaut und der Knochen-Innenwandung der Kieferhöhle ausgebildeten Körperhohlraum. Auf dem Stutzen kann ein Dichtungselement, vorzugsweise ein auf den Stutzen aufgeschobener Latexstrumpf, vorgesehen sein.
Durch ein Abdichtendes Abschließen der Bohrung kann der Druck im Inneren des Körperhohlraums von Außen genau reguliert werden. Das Abdichten kann formschlüssig erfolgen, besonders einfach ist es jedoch, eine Dichtung, etwa einen Latexstrumpf, zu verwenden, die auswechselbar auf den Stutzen aufgebracht wird. Anstelle des Latexstrumpfs könnte auch ein anderes Dichtungselement, wie etwa ein Dichtungsring, auf dem Stutzen angebracht werden. Indem die Eindringtiefe auf verschiedene Tiefen begrenzt werden kann, kann eine Beschädigung der Kieferhöhlenschleimhaut durch die Spitze des Stutzens vermieden werden.
In einer Ausführungsform weist der Stutzen in vorteilhafter Weise eine Länge auf, sodass die Stutzenspitze etwa 1 bis 2 mm über die Knochen-Innenwandung hinaussteht, wenn das Instrument in die Bohrung des Kieferknochens eingesetzt ist. Durch diese Ausgestaltung ist es möglich, die Knochenscheibe, die nach dem Einbringen der Bohrung noch im Kieferknochen verbleibt und die Bohrung von der Kieferhöhle trennt, mit dem Instrument, etwa durch leichtes Klopfen, in Richtung der Kieferhöhle zu drücken, ohne dass dazu ein eigenes Instrument eingesetzt werden muss.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist an dem Instrument ein Bereich für das Ansetzen eines externen Ultraschallgebers vorgesehen, oder in dem Instrument ist ein mit dem Hohlraum verbundener Ultraschallgeber angeordnet. Dieser Ultraschallgeber kann ein unter leichtem Druck in den Körperhohlraum eingebrachtes Arbeitsmedium in Schwingungen versetzen, wodurch die Kieferhöhlenschleimhaut sanft vom Knochen abgelöst wird. Durch Einbringen von weiterem Arbeitsmedium kann dann der Körperhohlraum ausgeweitet werden.
Das Chirurgische Instrument ist weiters in vorteilhafter Weise mit einem Griff versehen und kann einen Druckbegrenzer aufweisen. Diese beiden Merkmale dienen einerseits der Einfachheit der Handhabung, sowie der sicheren Bedienung des Instruments.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung bereitzustellen, mit der bei einem crestalen Sinuslift die Kieferhöhlenschleimhaut einerseits effektiv abgelöst werden kann, um den Körperhohlraum auszuweiten, und andererseits eine Schädigung der Kieferhöhlenschleimhaut weitgehend vermieden wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Vorrichtung ein chirurgisches Instrument, eine an das Chirurgische Instrument angeschlossene Zuleitung, eine an die Zuleitung angeschlossene Speichereinheit zum Aufbewahren und Bereitstellen eines Arbeitsmediums, sowie eine auf das Arbeitsmedium wirkende Druckeinheit für das Aufbauen und Regeln eines Arbeitsdrucks in dem Arbeitsmedium aufweist, wobei die Zuleitung und das chirurgische Instrument eine Fluidverbindung zwischen der Speichereinheit und einer Auslassöffnung eines Hohlraumes im Instrument herstellen, um einem Körperhohlraum Arbeitsmedium zuzuführen, wobei der Druck des Arbeitsmediums mittels einer auf das Arbeitmedium wirkenden Schwingungseinheit beispielsweise pulsierend veränderbar ist.
Mit der Vorrichtung ist es möglich, einen Körperhohlraum zwischen dem Kieferknochen und der Kieferhöhlenschleimhaut durch eine Bohrung hindurch mittels eines unter leichtem Druck stehenden Arbeitsmediums aufgrund der Wirkung von Druckwellen oder Impulsstößen im Arbeitsmedium langsam zu vergrößern. Dabei werden der Druck und die Impulse im ganzen Körperhohlraum gleichmäßig aufgebracht, wodurch Spannungsspitzen, die zu einer Beschädigung der Kieferhöhlenschleimhaut führen könnten, vermieden werden.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Vorrichtung ist das Arbeitsmedium physiologische Kochsalzlösung und die Schwingungseinheit ist ein Ultraschallgeber oder eine Vibrationspumpe. Physiologische Kochsalzlösung ist günstig, im klinischen Bereich allgemein verfügbar und wird daher als Arbeitsmedium bevorzugt. Eine Vibrationspumpe stellt ein einfaches Mittel dar, um Impulse in das Arbeitsmedium einzuleiten, eine besonders sanfte Ablösung der Kieferhöhlenschleimhaut kann durch einen Ultraschallgeber erzielt werden. ···· ···· ···· • · · «·· ··
Eine weitere vorteilhafte AusfÜhrungsform der Vorrichtung sieht einen Druckmesser zum Messen des Druckes des Arbeitsmediums vor, wobei der Druckmesser mit einer automatischen Abschahvorrichtung verbunden ist, welche den Druck des Arbeitsmediums auf einen Maximaldruck begrenzt. Eine Messung und Steuerung des Drucks erhöht nicht nur die Betriebssicherheit der Vorrichtung, sondern ermöglicht auch, einen Druckanstieg zu erkennen, der auf eine maximal mögliche Ausdehnung des Körperhohlraums hinweist.
Die Erfindung wird nachstehend anhand bevorzugter Ausfiihrungsbeispiele und der beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigt, Fig. 1 in Schaubildlicher Darstellung schematisch die Vorgehensweise bei einem klassischen Sinuslift, Fig. 2 eine Schnittansicht der Darstellung der Fig. 1 entlang der Linie 2-2, Fig. 3 eine bevorzugte Ausführungsform eines chirurgischen Instruments gemäß der Erfindung, Fig. 4 schematisch die Elemente einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, Fig. 5 den Druckverlauf, der sich im Arbeitsmedium ergibt, während sich der Körperhohlraum ausdehnt und Fig. 6 den Druckverlauf der sich im Arbeitsmedium ergibt, wenn der Körperhohlraum eine maximale Ausdehnung erreicht hat.
Fig. 1 und Fig. 2 zeigen eine schematische Darstellung der herkömmlichen Verfahrens zur Durchführung eines Sinuslifts. Dabei wird eine seitlich präparierte Knochenplatte 17 in die Kieferhöhle gedrückt, und wie eine Klappe nach oben geschwenkt, um die Kieferhöhlenschleimhaut 7 vom Knochen abzulösen und dadurch einen Körperhohlraum 6 unterhalb der Knochenplatte 17 zu bilden. Durch das verhältnismäßig große Knochenfenster 20 hindurch können Spezialgeräte verwendet werden, um die Kieferhöhlenschleimhaut 7 vom Kieferknochen 8 abzulösen. Danach wird durch das Fenster hindurch Knochenersatzmaterial in den Körperhohlraum 6 eingefüllt, wobei auch die Knochenplatte 17 im Hohlraum verbleibt. Das Knochenfenster 20 wird danach mit einer resoibierbaren Folie verschlossen und der anfangs abgelöste Mucoperiostlappen darüber fest vernäht.
Fig. 3 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform des chirurgischen Instruments 1 der Erfindung welches bereits in die Bohrung 9 im Kieferknochen 8 eingesetzt ist. Die Bohrung wird mit herkömmlichen Mitteln, etwa mit einer zylindrischen Fräse, in den Kieferknochen 8 eingebracht, wobei der Knochen nicht vollständig durchbohrt wird, sodass ein dünnes Knochenplättchen 17 am Ende der Bohrung verbleibt. Vor dem Einfügen des Instruments 1 wird ein Flansch 18 auf den Stutzen 11 aufgeschoben, und in einer auf die Knochendicke abgestimmten Entfernung von der Stutzenspitze fixiert. Als Fixierung könnte beispielsweise eine im Flansch 18 vorgesehene Fixierschraube dienen, die mit einem Inneninbus versehen ···· ···· ·· • ·· ···· • · · · • · · n · • · · ·/ · ··· · ·· • · · · • · · · «·· ·« ··· · ·· ist, wodurch die Schraube nicht störend seitlich aus dem Flansch 18 hervorsteht. Ein Anziehen der Schraube drückt deren Ende gegen den Stutzen 11 und verhindert ein weiteres Verschieben des Flansches 18.
Die vordere Länge des Stutzens 11 wird so eingestellt, dass der Stutzen so weit in die Bohrung eingeschoben werden kann, dass seine Spitze 1 bis 2 mm in die Kieferhöhle eindringen kann. Vor dem Einschieben wird weiters noch eine Dichtung 14 auf den Stutzen 11 aufgeschoben, in der Zeichnung ist dies ein einfacher, oben offener Latexschlauch. Neben der äbdichtenden Wirkung sorgt die Dichtung 14 einerseits für einen sicheren Halt des Instruments 1 in der Bohrung und dämpft andererseits die Obertragung von Schwingungen auf den Knochen.
Wenn nun das Instrument 1 in die Bohrung 9 eingeschoben wird, drückt die Spitze des Stutzens 11 das verbliebene Knochenplättchen 17 in die Kieferhöhle, jedoch nur 1 bis 2 mm weit, da sonst die Gefahr bestünde, die Kieferhöhlenschleimhaut zu beschädigen. Das Knochenplättchen 17 wird dabei vom Knochen 8 gelöst, haftet aber immer noch an der Kieferhöhlenschleimhaut. Je nach Anwendung kann der Stutzen 11 verschiedene Durchmesser aufweisen. Einerseits sind in den meisten Fällen bei einem crestalen Sinuslift die räumlichen Gegebenheiten aufgrund der Breite des Kieferkamms beschränkt, auch sollte die Bohrung 9 einen Durchmesser aufweisen in den bei einer einzeitigen Operation die Implantate eingesetzt werden können, andererseits muss die Bohrung 9 breit genug sein, um Knochenersatzmaterial durch die Bohrung in den Körperhohlraum einzufügen. Im Allgemeinen benötigen Zahnimplantate eine Bohrung mit einem Durchmesser von etwa 4 mm und dies ist auch für das Einfüllen des Knochenersatzmaterials ausreichend. Das Instrument ist vorzugsweise aus rostbeständigem und lebensmittelechtem Stahl erzeugt und weist eine zentrale Bohrung 13 auf über die das Arbeitsmedium über einen Einlasskanal 12 in den Körperhohlraum 6 eingeleitet werden kann. Am unteren Ende ist ein Griff 16 vorgesehen, an dem das Gerät manipuliert und am Ende wieder aus der Bohrung herausgezogen werden kann.
Der Stutzen 11 ist im Bereich der distalen Auslassöffnung 10 abgerundet. Im hinteren Bereich ist der Stutzen 11 zylindrisch und veqüngt sich nach Vorne hin konisch, um ein Einschieben in die Knochenbohrung 9 zu erleichtern. Bezogen auf einen Stutzen mit 4 mm Durchmesser könnte sich etwa der vordere Stutzenbereich auf einer Länge von 6 mm konisch auf einen Durchmesser von 3 mm an der Stutzenspitze veqüngen.
Wenn das Instrument 1 in die Bohrung 9 eingesetzt worden ist, wird durch die zentrale Bohrung physiologische Kochsalzlösung (NaCl) unter sanftem Druck eingespritzt. Dies könnte im einfachsten Fall mit einer einfachen Spritze durchgeführt werden, um jedoch den Druck genau regulieren zu können, ist eine Ausfuhrungsform vorzuziehen, bei der der Druck automatisch geregelt und überwacht wird, wie dies durch eine Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung vorgesehen ist, die weiter unten genauer beschrieben ist. Durch die unter Druck eingeleitete Kochsalzlösung wird sich die Kieferhöhlenschleimhaut über der Bohrung 9 leicht anheben und der Körperhohlraum zwischen Kieferknochen und Kieferhöhlenschleimhaut füllt sich mit Kochsalzlösung. Da das Arbeitsmedium nur mit geringem Druck in das Instrument eingebracht wird, wird dieser alleine im Allgemeinen nicht ausreichen, um die Kieferhöhlenschleimhaut ausreichend weit um die Bohrung herum vom Knochen abzulösen. Daher wird gleichzeitig mit dem aufgebrachten Druck mittels eines Ultraschallgeräts eine hochfrequente Schwingung an das Medium übertragen. Die Schwingung kann einfach durch Andrücken eines externen Ultraschallgebers an das Instrument 1 in das Arbeitsmedium S eingeleitet werden In der gezeigten Ausfuhrungsform ist ein Ultraschallgeber im Schaft eingebaut. Als Alternative können durch eine Vibrationspumpe Schwingungen in das Arbeitsmedium eingebracht werden.
Dadurch, dass der Druck in dem Arbeitsmedium gleich verteilt ist, entstehen keine Druckspitzen, welche die Membran vorzeitig rupturieren können. Die durch die Schwingungen, vorzugsweise im Ultraschallbereich, in das Arbeitsmedium eingebrachte Energie wirkt vor Allem an der Grenze zwischen Kieferhöhlenschleimhaut 7 und Kieferknochen 8, wobei sich die Haut allmählich sanft von dem Knochen ablöst. Wenn ein ausreichendes Volumen eingebracht wurde, sodass der Körperhohlraum 6 eine ausreichende Größe aufweist, wird das Instrument aus dem Knochenkanal gezogen. Da der Körperhohlraum 6 noch mit Arbeitsmedium, im bevorzugten Fall Kochsalzlösung, gefüllt ist, wird mm der Patient gebeten, bei zugehaltener Nase einen Druck wie beim Schneuzen auszuüben, wobei durch den Überdruck in der Kieferhöhle das Arbeitsmedium durch den Knochentunnel in die Mundhöhle austritt. Danach kann durch den Knochentunnel zähflüssiges Knochenersatzmaterial (z.B. Bio-Oss), eventuell vermengt mit körpereigenem Knochenmehl, in den geschaffenen Raum eingespritzt werden. Ist ein einzeitiger Eingriff möglich, so wird gleich danach ein Implantat eingesetzt, das den Knochentunnel verschließt und in den Körperhohlraum 6 hineinreicht, wo es vom Knochenersatzmaterial umgeben ist. Nach ca. 6 Monaten hat sich das Knochenersatzmaterial weitgehend in Knochen umgewandelt, sodass es belastbar ist, und es geht auch eine feste Verbindung mit dem Implantat ein, welches dann ebenfalls belastbar ist. Alternativ kann, wie beim klassischen Sinuslift, die Bohrung nach dem Einfüllen des Knochenersatzmaterials auch mit einer
Membran verschlossen und die Öffnung dicht vernäht werden, um das Implantat (die Implantate) erst nach dem Verfestigen des Knochenersatzmaterials einzusetzen.
Die Fig. 4 zeigt eine Vorrichtung gemäß der Erfindung, wobei ein Instrument wie das oben beschriebene mittels eines Schlauche 3 über einen Druckmesser 22 mit einer Speichereinheit 4 verbunden ist, wobei das Arbeitsmedium 5 durch eine Druckeinheit 19 unter Druck gesetzt wird. In der Figur sind die Speichereinheit 4 und die Druckeinheit 19 schematisch als Kolbenpumpe dargestellt, es können jedoch verschiedenste bekannte Vorrichtungen verwendet werden, die einen steuerbaren Druck auf das Arbeitsmedium bewirken können. Der Druck im Arbeitsmedium wird von einem Druckmesser 22 gemessen, wobei der Druckmesser 22 mit einer automatischen Abschaltvorrichtung verbunden ist, um den Druck im Arbeitsmedium auf einen Maximalwert zu begrenzen.
Der von der Druckeinheit 19 ausgeübte Druck dient der Zufuhr des Arbeitsmediums, um den Körperhohlraum 6 auszuweiten. Das dabei erforderliche Ablösen der Kieferhöhlenschleimhaut 7 vom Kieferknochen 8 wird dabei nur in geringem Maß durch den Arbeitsdruck erzielt, sondern vielmehr durch die eingeleiteten (Ultraschall-) Wellen. Während des „Aufpumpens“ des Körperhohlraums 6 ergibt sich dabei ein typischer Druckverlauf, der in Fig. 5 dargestellt ist. Im Diagramm der Fig. 5 ist der Druck über den Zeitverlauf aufgetragen, und es ist ein Wellenmuster zu erkennen, welches sich dadurch erklären lässt, dass der Druck immer dann leicht abfällt, wenn sich die Kieferhöhlenschleimhaut 7 um ein weiteres Stück vom Knochen gelöst hat, und im Körperhohlraum 6 ein größeres Volumen für das Arbeitsmedium 5 verfügbar ist. Indem das Volumen durch nachgefülltes Arbeitsmedium aufgefüllt wird, steigt der Druck wieder an, bis sich ein weiteres Stück der Kieferhöhlenschleimhaut 7 vom Knochen löst, und der Druck wieder abfällt. Dadurch ergibt sich ein Druckverlauf, der zwar wellenförmig ist, aber insgesamt horizontal verläuft.
Dieser Druckverlauf ist so lange zu beobachten, wie sich die Kieferhöhlenschleimhaut 7 vom Knochen lösen kann. In dem Moment, wo trotz einer Druckerhöhung keine Ablösung der Kieferhöhlenschleimhaut 7 mehr stattfindet, steigt die Druckkurve stark an, wie dies am Ende des in Fig. 6 gezeigten Druckverlaufs dargestellt ist. Der Druckanstieg ist ein Hinweis darauf, dass die Kieferhöhlenschleimhaut 7 knapp vor der Ruptur (Platzen) steht. Indem nun der Druck durch die Abschaltvorrichtung auf einen Maximalwert (pmax) begrenzt wird, kann eine Ruptur durch ein automatisches Abschalten der Druckeinheit 19 verhindert werden.
Claims (13)
- • ·10· · 1 ··· w ··· · ···· ···· ···· ·· ·· · · 4 • ··# · ·· Patentansprüche: 1. Chirurgisches Instrument (1) zur Verwendung bei einem, vorzugsweise crestalen, Sinuslift, dadurch gekennzeichnet, dass das Instrument einen Stutzen (11) aufweist, der mit einem Hohlraum (13) versehen ist, in welchen ein Einlasskanal (12), vorzugsweise für den Anschluss an eine Zuleitung (3), mündet, wobei der Stutzen eine mit dem Hohlraum verbundene Auslassöffhung (10) aufweist.
- 2. Chirurgisches Instrument (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Stutzen (11) im Wesentlichen zylindrisch ausgebildet ist, und in eine in einem Kieferknochen (8) vorgesehene Bohrung (9) unter abdichtendem Abschluss der Bohrung (9) des Kieferknochens (8) einsetzbar ist, wobei am Schaft bevorzugt ein verschiebbarere und in unterschiedlicher Höhe fixierbarer Flansch (18) vorgesehen ist, der die Eindringtiefe begrenzt.
- 3. Chirurgisches Instrument (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Einlasskanal (12) des in die Bohrung (9) des Kieferknochens (8) eingesetzten Instruments über den Hohlraum (13) in Fluidkommunikation mit einem zwischen der Kieferhöhlenschleimhaut (7) und der Knochen-Innenwandung der Kieferhöhle ausgebildeten Körperhohlraum (6) steht.
- 4. Chirurgisches Instrument (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Stutzen (11) ein Dichtungselement (14), vorzugsweise ein auf den Stutzen aufgeschobener Latexstrumpf, vorgesehen ist.
- 5. Chirurgisches Instrument (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Stutzen (11) eine Länge aufweist, sodass die Stutzenspitze etwa 1 bis 2 mm über die Knochen-Innenwandung hinaussteht, wenn das Instrument in die Bohrung (9) des Kieferknochens (8) eingesetzt ist.
- 6. Chirurgisches Instrument (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Instrument ein Bereich für das Ansetzen eines externen Ultraschallgebers vorgesehen ist. »· ·· ····· •U* ·· ♦ ··· • · • ··· ···· ·· • • · • • • * • • · • ··
- 7. Chirurgisches Instrument (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein mit dem Hohlraum (13) verbundener Ultraschallgeber (15) in dem Instrument angeordnet ist.
- 8. Chirurgisches Instrument (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Instrument mit einem Griff (16) versehen ist.
- 9. Chirurgisches Instrument (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Instrument einen Druckbegrenzer aufweist.
- 10. Vorrichtung zur Verwendung bei einem, vorzugsweise crestalen, Sinuslift, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung ein chirurgisches Instrument (1), vorzugsweise nach einem der Ansprüche 1 bis 9, eine an das Chirurgische Instrument (1) angeschlossene Zuleitung (3), eine an die Zuleitung (3) angeschlossene Speichereinheit (4) zum Aufbewahren und Bereitstellen eines Arbeitsmediums (5), sowie eine auf das Arbeitsmedium (5) wirkende Druckeinheit (19) für das Aufbauen und Regeln eines Arbeitsdrucks in dem Arbeitsmedium (5) aufweist, wobei die Zuleitung (3) und das chirurgische Instrument (1) eine Fluidverbindung zwischen der Speichereinheit (4) und einer Auslassöffnung (10) eines Hohlraumes (13) im Instrument (1) hersteilen, um einem Körperhohlraum (6) Arbeitsmedium (5) zuzuführen, wobei der Druck des Arbeitsmediums (5) mittels einer auf das Arbeitmedium (5) wirkenden Schwingungseinheit (2) beispielsweise pulsierend veränderbar ist.
- 11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Arbeitsmedium (5) physiologische Kochsalzlösung ist.
- 12. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwingungseinheit (2) ein Ultraschallgeber (15) oder eine Vibrationspumpe ist.
- 13. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein Druckmesser (22) zum Messen des Druckes des Arbeitsmediums (5) vorgesehen ist, wobei der Druckmesser (22) mit einer automatischen Abschaltvorrichtung verbunden ist, welche den Druck des Arbeitsmediums (5) auf einen Maximaldruck begrenzt.
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