AT504447B1 - Verfahren zur darstellung von betriebszuständen einer chemischen und/oder physikalischen anlage - Google Patents

Verfahren zur darstellung von betriebszuständen einer chemischen und/oder physikalischen anlage Download PDF

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AT504447B1 AT14202006A AT14202006A AT504447B1 AT 504447 B1 AT504447 B1 AT 504447B1 AT 14202006 A AT14202006 A AT 14202006A AT 14202006 A AT14202006 A AT 14202006A AT 504447 B1 AT504447 B1 AT 504447B1
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2 AT 504 447 B1
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Darstellung von Betriebszuständen einer chemischen und/oder physikalischen Anlage, insbesondere einer Raffinerie, mit Rohrleitungen für Fluide, insbesondere Gase und Flüssigkeiten und elektrischen Schaltern.
Rohrleitungen und elektrische Schalter sind integrierende Bestandteile von industriellen Anlagen. Sie dienen für die Zu-, Weiter- und Ableitung von Vor-, Zwischen- und Endprodukten zu Reaktoren, Kolonnen, Destillationsanlagen, Wärmeträgern, wie Dampf, Wasser aber auch Fluide zur Steuerung von gewollten und ungewollten Betriebszuständen, wie Überhitzung von Reaktoren, Kolonnen und Destillationsanlagen, insbesondere bei ungewollten starken exothermen Reaktionen bis zu offenen Flammen außerhalb der chemischen Anlagen als auch Optimierung von Betriebszuständen. Über elektrische Schalter kann eine Betätigung der Anlagenteile besonders einfach erfolgen. GB 2 396 026 A zeigt die Integration von Graphikdisplayelementen, Prozessmodulen und Steuermodulen in Prozessanlagen, wobei Graphikdisplays, welche Informationen über Prozesselemente und die Art zeigen, wie diese Elemente in einem Prozess verbunden sind, Prozessmodu-le, welche die Operation der Elemente simulieren, die in den Graphikdisplays und Steuermodulen gezeigt sind, und Steuermodule, die Online-Steueraktivitäten in einem Prozess ausführen, gemeinsam kommunikativ verbunden werden, um eine kombinierte Steuerungs-, Simulationsund Anzeigeumgebung zu schaffen.
Die WO 2000/049475 A2 zeigt eine integrierte graphische Benutzeroberfläche für eine Prozesssteuerungsumgebung, wobei die Benutzeroberfläche eine Schnittstellenfunktion für Betriebs-, Wartungs-, Konfigurations- und Simulationsfunktionen in einer in Echtzeit computergenerierten interaktiven virtuellen Umgebung bereitstellt.
Die WO 2004/044664 A1 zeigt die Steuerung eines Rechners über Bewegungssensoren, die von einer Person am Körper getragen werden.
Die EP 0 643 345 A1 zeigt ein Verfahren und eine EDV-Anlage zur Überwachung von Betriebszuständen einer technischen Anlage, insbesondere Fertigungs- und Produktionsanlage, wobei die einzelnen Bausteine und Komponenten der EDV-Anlage nicht nur als physikalisch vorhandene Bausteine und Komponenten vorhanden sind, sondern auch virtuell als virtuelle Realität über entsprechende Software-Definitionen implementiert sein können.
Chemische und physikalische Anlagen und hier insbesondere Raffinerien unterliegen besonderen Sicherheitsmaßnahmen, um gewollte und ungewollte Betriebszustände, wie offenes Feuer u. dgl., bereits in der Anfangsphase unter Kontrolle zu bringen. Hierbei sind automatische Löschanlagen vorgesehen, die in der Regel ausreichen, die Störungen in kurzer Zeit unter Kontrolle zu haben. Zusätzlich zu den automatischen Maßnahmen zur Steuerung zur Behebung von außerordentlichen ungewollten Betriebszuständen ist eine Schulung des verantwortlichen und ausübenden Personals für die Behebung von ordentlichen und außerordentlichen Betriebszuständen erforderlich. Eine derartige Schulung wird zurzeit anhand von Betriebsanleitungen von Anlagen in normalen Betriebszuständen und bei unerwünschten Betriebszuständen als auch Besichtigung der einzelnen Betätigungsorgane, wie Ventile, Schieber, Hähne, Kompressoren, Kolonnen, Öfen, Reaktoren, vor Ort sowie der Steuergeräte für dieselben durchgeführt. Eine Schulung bei erwünschten und unerwünschten außerordentlichen Betriebszuständen (z. B. Prozesssimulation) und die Folgen der Betätigung zur Behebung der außerordentlichen Betriebszustände gelangen zurzeit nicht zum Einsatz. Der zu Schulende kann nicht aktiv ein-greifen, und es erfolgt lediglich eine passive Einschulung.
Der vorliegenden Erfindung ist zur Aufgabe gestellt, ein Verfahren zur Darstellung von Betriebszuständen einer chemischen und/oder physikalischen Anlage, insbesondere einer Raffinerie, zu schaffen, das erlaubt, eine Schulung von Personen durchzuführen, wobei die erwünschten normalen und außergewöhnlichen Betriebszustände der Anlage und Anlagenteile wirklichkeits- 3 AT 504 447 B1 nah dargestellt sind, und die Folgen einer Betätigung durch die Betätigung von zu schulenden Personen zur Schulung herangezogen werden, also eine aktive Schulung erfolgt.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Darstellung von Betriebszuständen einer chemischen und/oder physikalischen Anlage, insbesondere Raffinerie, mit Rohrleitungen für Fluide, insbesondere Gase und Flüssigkeiten, wobei die Folge nach zumindest einer Betätigungshandlung an der Anlage und/oder einem Anlageteil, z. B. elektrische Schalter, Ventile, Schieber, Hähne, Kompressoren, Kolonnen, Öfen, Reaktoren od. dgl., der neue Betriebszustand wiedergegeben wird, besteht im Wesentlichen darin, dass die Betriebszustände vor und/oder nach zumindest einer von einer Person körperlich simulierten Betätigungshandlung, insbesondere kontinuierlich, optisch und/oder insbesondere kontinuierlich, akustisch, der Anlage und/oder Anlageteil wiedergegeben werden.
Wie bereits ausgeführt, sind Rohrleitungen wesentliche Bestandteile, insbesondere von chemischen Anlagen, da über diese einerseits Vor-, Zwischen- und Endprodukte, aber auch Reak-danten zugeleitet werden. In diesen Rohrleitungen können Fluide geleitet werden, die bei den unterschiedlichsten Temperaturen, z. B. Raumtemperatur oder auch erhöhte Temperatur, gasförmig oder flüssig sind. Auch können Aerosole, Löschschaum, Wasserdampf od. dgl. zu- oder abgeleitet werden. In den einzelnen Anlageteilen, wie Kompressoren, Kolonnen, Öfen, Reaktoren od. dgl. treten sodann Änderungen der Betriebszustände auf, wie beispielsweise Absenkung des Druckes, Löschvorgänge geänderte Prozessbedingungen wesentlich ist, dass für die Personen die Betriebszustände, also beispielsweise bei einer Anlage, die Überdruck aufweist, Brände, od. dgl., optisch und/oder akustisch durch Wiedergabe der Anlage und/oder Anlageteile, z. B. Druckanzeige, erfolgt, da dann das scheinbare unmittelbare Ergebnis des Eingreifens, also Folgen, d. h. die Resultate, einer Betätigungshandlung scheinbar und unmittelbar erlebt werden können. Durch eine kontinuierliche Wiedergabe der optischen Darstellungen und der akustischen Folgen kann eine besonders wirklichkeitsnahe Darstellung erreicht werden, womit das scheinbare unmittelbare Erleben besonders gut gegeben ist, so dass ein Gewöhnen an außerordentliche Betriebszustände oder für einen normalen Prozessablauf und damit eine rasche Reaktion einfach erreichbar ist.
Wird/werden die Betriebszustände, z. B. neuen Durchflussmengen, nach der/den Betätigungs-handlung/en an einen Rechner, insbesondere Prozessrechner, weitergeleitet, so können mit den Betätigungshandlungen dem Rechner neue veränderte Betriebsdaten eingegeben werden, womit eine Steuerung des Rechners, insbesondere des Prozessrechners, direkt über die Betätigungshandlungen erfolgen kann.
Werden die Betriebszustände virtuell dargestellt, so besteht der Vorteil, dass auch Betriebszustände, die real noch nicht eingetreten sind, dargestellt werden können und weiters, dass die wesentlichen Verfahrensschritte, z. B. zur Behebung von außerordentlichen oder erwünschten Betriebszuständen leichter erkannt werden können, da unnötige Einzelheiten nicht abgebildet werden müssen.
Wird die Darstellung der Betriebszustände von einer weiteren Person, die ohne Betätigungshandlungen zu simulieren, verändert, so kann von dieser weiteren Person eine Änderung des Schulungsprogramms durchgeführt werden, womit die Anpassungs- und Reaktionsfähigkeit der Person, die die Betätigungshandlungen setzt, beurteilt werden kann. Diese weitere Person kann auf einem Bildschirm od. dgl. die Betriebszustände, wie die Person, welche die Betätigungshandlungen setzt, beobachten.
Werden die Darstellung der Betriebszustände und die Betätigungshandlungen aufgezeichnet, so kann eine nachträgliche Erläuterung der Betätigungshandlungen erfolgen.
Werden die Betriebszustände nach simultanen oder konsekutiven Betätigungshandlungen von zumindest zwei Personen dargestellt, so können die Wechselwirkungen durch unterschiedliche 4 AT 504 447 B1
Betätigungshandlungen erfahren werden.
Werden die Betriebszustände optisch in einer Vorrichtung dargestellt, die an der Person, insbesondere am Kopf, angeordnet ist, so können Störungen durch andere optische Darstellungen besonders einfach hintangehalten werden.
Werden die akustischen Betriebszustände mit Kopfhörer übertragen, so können auch Störgeräusche weitgehendst ausgeschaltet werden.
Eine besonders vorteilhafte Übertragung der optischen und/oder akustischen Darstellung der Betriebszustände erfolgt über einen von der Person getragenen Helm.
Erfolgt über Bewegungen der Person und/oder Finger und/oder Beine und/oder Kopf und/oder Augen eine Änderung der Darstellung der Anlage oder Ausschnitte derselben, so können über wirklichkeitsnahe Bewegungen der Gliedmaßen, des Kopfes und auch der Augen eine wirklichkeitsnahe Darstellung der Folgen einer Betätigungshandlung sowie gegebenenfalls eine Darstellung unter Berücksichtigung des geänderten Blickwinkels erreicht werden.
Wird in den Darstellungen zusätzlich auch zumindest eine Person entsprechend einer virtuellen Ortsveränderung dargestellt, so kann entweder die Person oder können andere Personen, beispielsweise zu rettende Personen oder Personen, die ebenfalls zur Beherrschung der außerordentlichen oder erwünschten Betriebszustände herangezogen werden, dargestellt sein.
Werden die Steuersignale über Sensoren am Körper der Person zur Änderung der Darstellung abgegeben, beispielsweise in Handschuhen oder auch in einer speziell für die Beherrschung des außerordentlichen Betriebszustandes vorgesehenen Kleidung, also z. B. Feuerschutzkleidung, so kann eine Übertragung der Signale an eine zentrale Steuerstelle, über welche beispielsweise ein Computer gesteuert wird, besonders einfach über Draht oder drahtlos erfolgen.
Erfolgt eine thermische Einwirkung entsprechend dem Betriebszustand der Anlage auf die Person, so wird ein Gefahrenpotenzial besonders vorteilhaft übermittelt.
Erfolgt entsprechend dem Betriebszustand der Anlage eine mechanische Einwirkung auf die Person, so können auch die Folgen des außerordentlichen Betriebszustandes einfach übertragen werden, wobei beispielsweise die Vibration einer Leiter beim Aufsteigen entlang einer Kolonne ein besonders vorteilhafter Gewöhnungseffekt sein kann.
Erfolgt entsprechend dem Betriebszustand der Anlage eine geruchsmäßige Einwirkung auf die Person, so können Betriebszustände, wie Feuer, also Rauch, bei undichten Anlagen, beispielsweise geringe Konzentrationen von Kohlenwasserstoffen aber auch andere chemische Substanzen, jeweils in unschädlicher Konzentration das scheinbar direkte Erleben besonders günstig übermittelt werden.
Erfolgt die thermische und/oder mechanische und/oder geruchsmäßige Einwirkung auf eine Person, die auf einer Trittfläche, z. B. einer Plattform, die insbesondere das 2-fache bis 3-fache einer Schrittlänge beträgt, angeordnet ist, so kann auf besonders einfache Weise eine Übermittlung der jeweiligen Betriebszustände erfolgen, wobei auch eine geringe und sichere Ortsänderung von der Person durchgeführt werden kann.
Wird die thermische Einwirkung über im Bereich der Trittfläche, insbesondere an der Plattform, angeordneten IR-Strahler durchgeführt, so kann die Bewegungsfreiheit der Person erhalten bleiben, wobei gleichzeitig durch die Anordnung der IR-Strahler, wenn diese beweglich sind, auch die Richtung der Wärme- oder Hitzequelle bei außerordentlichen Betriebszuständen, bezogen auf den imaginären Ort, erfolgen kann. 5 AT 504 447 B1
Wird die Trittfläche mit einer Vibration beaufschlagt, so kann das Vibrieren besonders einfach simuliert werden. Zusätzlich kann auch durch Neigen der Trittfläche eine besonders wirklichkeitsnahe Darstellung erreicht werden.
Wird die Person mit einem Fluidstrahl, insbesondere Gasstrahl, beaufschlagt, so kann ein Wind, insbesondere ein Aufwind, bei simulierten Bränden besonders wirksam an die Person übertragen werden.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen und der Beispiele näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Anordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 2 und Fig. 3 Monitorbilder nach einem Prozessrechner.
Die in Fig. 1 dargestellte Anordnung weist eine zentrale Datenverarbeitungsanlage ZD auf, in welcher die Daten einer Anlage, u. zw. einer Raffinationsanlage für Erdölprodukte, gespeichert sind. Unter den Daten sind die optischen, akustischen, thermischen, physikalischen Darstellungen der Anlage, Rohr, Absperrungen und Anlagenkomponenten zu verstehen. Die optischen Daten sind in virtueller Form gespeichert. Die zentrale Datenverarbeitungsanlage ZD ist mit je einem Helm Hi und H2 verbunden, die ein optisches Display aufweisen, mit welchem beide Augen der Person Pi bzw. P2 abgedeckt sind. Über Datenleitungen Li bzw. L2 werden die virtuellen Darstellungen in das optische Display der Helme geleitet, wohingegen über die Leitung L3 und L4 die akustischen Signale an die Kopfhörer der Helme Hi und H2 weitergeleitet werden. Über die zentrale Datenverarbeitungsanlage ZD werden weiters die IR-Strahler IRi und IR2 über die Leitungen L5 und L6 sowie die Düsen Ωί und D2 über die Leitungen L7 und L8, über welche eine Wärmebeaufschlagung bzw. Beaufschlagung mit einem Gas- oder Flüssigkeitsstrom erfolgen kann, gesteuert. Die Personen Ρί und P2 sind auf kreisförmigen Trittflächen Ti und T2, welche einen Durchmesser von zwei Schritten, also 120 cm, aufweisen, einer nicht dargestellten Plattform angeordnet. Die Trittflächen Ti und T2 werden über Leitungen Lg und L10 von der zentralen Datenverarbeitungsanlage ZD gesteuert, die eine Vibration oder Neigung der Trittfläche bewirken. Die Personen Pi und P2 weisen Sensoren und S2, für die Bewegung des Kopfes, gegebenenfalls der Augen, für die Arme und Finger, Sensoren S3 und S4, und für die Beine Sensoren S5 und S6, auf. Diese Sensoren sind über Leitungen Ln und L12 und L17 sowie L18 mit der Datenverarbeitungsanlagen DPi und DP2 über Leitungen verbunden, wobei weiters Joysticks J! und J2 vorgesehen sind, die ebenfalls mit den Datenverarbeitungsanlagen DPi und DP2 über Leitungen L13 und Li4 verbunden sind. (Die Übertragung von den Sensoren und Joysticks kann auch über Funk erfolgen.) Die Datenverarbeitungsanlage DPi und DP2 sind mit der zentralen Datenverarbeitungsanlagen ZD verbunden und steuern nach den körperlich ausgeführten Betätigungshandlungen der Personen Ρί und P2 die daraus resultierenden virtuellen optischen Darstellungen, akustischen Darstellungen, IR- und fluidmäßige Beaufschlagung der Personen Pi und P2 sowie der Trittfläche T. Die zentrale Datenverarbeitungsanlage ZD ist weiters mit einer Eingabe DTi verbunden, über welche dritte Personen P3, beispielsweise Personen, die die Einschulung überwachen, die über die zentrale Datenverarbeitungsanlage ZD an die Personen Pi und P2 weiterzuleitenden Daten steuern bzw. ändern können. Die zentrale Datenverarbeitungsanlage ZD ist weiters mit einem Aufzeichnungsgerät A, einem Monitor Mi und einem Lautsprecher L verbunden, so dass von der schulenden Person P3 die Daten zumindest optisch und akustisch ebenfalls nachvollziehbar sind. Die Aufzeichnung der Betriebszustände sowie der Betätigungshandlungen erfolgt ebenfalls im Aufzeichnungsgerät A. Die Personen Ρί und P2 stehen auf Trittflächen Ti und T2, welche kreisrund sind und einen Durchmesser von etwa zwei Schritten, also ca. 120 cm, aufweisen. Damit ist gewährleistet, dass die Person, welche keine optischen Wahrnehmungen der Realität durchführen kann, nicht einer physischen Gefährdung unterliegt. Über die Sensoren Si bis S6 erfolgt die Positionierung der Personen im virtuellen Raum. Mit den Joysticks Ji und J2 besteht die Möglichkeit, bestimmte 6 AT 504 447 B1
Anlageteile zur Betätigung auszuwählen. Das Auswählen kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass in der virtuellen Darstellung elektrische Schalter, Ventilschieber, Kompressor, Kolonne od. dgl. optisch hervorgehoben werden. Die Betätigung der Datenverarbeitungsanlage ZD wird durch körperliche Bewegungen der Personen Pt und P2 und auch der Augen derselben simuliert, die über die Sensoren weitergegeben werden. Die Bewegungen der Personen Pi und P2 können über die Sensoren Si bis S6 erfasst werden, gleichzeitig oder zeitlich nacheinander erfolgen und/oder an die Datenverarbeitungsanlage DZ weitergeleitet werden. Durch die zentrale Datenverarbeitungsanlage ZD werden die durch die körperlich simulierte Betätigungshandlung bedingten Änderungen des Betriebszustandes an die Person P4 über den Prozessrechner PR weitergegeben. Die den Schulungsvorgang beobachtende Person P3 kann Änderungen bei der Darstellung, die durch die zentrale Datenverarbeitungsanlage ZD bedingt sind, einleiten. Damit kann die überraschende Änderung durch das in der zentralen Datenverarbeitungsanlage DZ bestehende Programm zur Schulung durchgeführt werden.
Mit den an den Prozessrechner PR, welcher mit einem Programm Aspen 6.01 dynamische Simulation der Firma Honeywell Austria GesmbH geladen ist, weitergegebenen Daten können die Ergebnisse, z. B. mengenmäßige Aufteilung der Siedefraktionen, bedingt durch die neuen Einstellungen, errechnet werden. Die Person P4 kann die Daten über die Eingabe DT2 abfragen und auch ändern und über den Monitor M2 beobachten.
Beispiel 1:
In Fig. 2 ist ein Teilausschnitt aus einem Bild eines Monitors, der von dem Prozessrechner PR gesteuert wird, dargestellt. Im Prozessrechner wurde eine Betriebsstörung eingeleitet, u. zw., dass der Kompressor für die Rohöldestillation abgestellt wurde. Die Abstellung erfolgte automatisch, da im Vorabscheider ein Flüssigkeitshochstand von 815 erreicht wurde. Den Personen Pt und P2 wird vermittelt, dass der Kompressor stehen geblieben ist (es sind keine Laufgeräusche mehr zu hören) und bei der Visualisierung für die Personen Pt und P2 ist bei dem Kompressor keine Drehbewegung mehr sichtbar. Die Personen Pi und P2 sehen weiters über ihren Monitor im Helm Ht eine rote Alarmlampe auf einem Außenleitstand. Die Person P4, welche den Prozessrechner bedient, verständigt die Personen Pi und P2, dass das Ventil 1 zu öffnen ist. Die Personen Pt und P2 identifizieren das betreffende Ventil mit dem Joystick und führen Öffnungsbewegungen für das Ventil aus. Die Gase, die den Vorabscheider zugeführt werden, gelangen über den Vorabscheider zur Fackel, und den Personen Pi und P2 wird die optische Darstellung der Fackel übermittelt. Die Person P4 kann auf einer eigenen Leinwand oder auch auf dem eigenen Monitor die Tätigkeiten der Personen Pt und P2 verfolgen und steht gleichzeitig mit denselben in Funksprechkontakt. Nach dem Ablass der Flüssigkeit wird erneut von den Personen Pi und P2 das Ventil mit entsprechenden körperlichen Handbewegungen geschlossen, wonach am Außenstand der Alarm quittiert wird. Es erfolgt nunmehr die automatische Freigabe zum Start, welche von der Person P3, also dem Trainer, durchgeführt wird. Die Personen Pi oder P2 simulieren die Betätigung des Startknopfes vor Ort, das Ventil 2 der Zuleitung zum Vorabscheider wird von den Personen Pt oder P2 händisch geöffnet und das Ventil 3 zur Fackel wird über den Prozessrechner automatisch geschlossen. Den Personen Pt und P2 wird das Anlaufen des Kompressors durch ein Geräusch und einer Drehbewegung bei der optischen Darstellung vermittelt. Der Anstieg von Druck und Temperatur wird den Personen Pt und P2 über Analoginstrumente angezeigt. Weiters wird vermittelt, dass die Fackel erloschen ist. Mit dieser Vorgangsweise kann die Einschulung sowohl des Personals vor Ort, also der Außenmitarbeiter, als auch die des Operators der Messwarte geübt werden. Die Störfälle werden jeweils vom Trainer P3 eingeleitet.
Beispiel 2:
In Fig. 3 ist ein Teilbild mit einer Hauptkolonne für Benzin dargestellt. In die Hauptkolonne mündet über ein Ventil V3 eine Leitung, in welcher über die Pumpen PPt und PP2 der Rückfluss in die Hauptkolonne eingebracht wird. Die Personen Pt und P2 führen einen virtuellen Gang durch

Claims (19)

  1. 7 AT 504 447 B1 die Anlage aus und erkennen, dass die Pumpe PP2 undicht ist und Benzin heraus spritzt (es erfolgt eine entsprechende geruchsmäßige und fluidmäßige Beaufschlagung der Personen Ρί und P2 über die Düsen), welches sich entzündet (es erfolgt eine wärmemäßige Beaufschlagung der Personen Pi, P2 über die IR-Strahler, die auf den Plattformen vorgesehen sind. Dieser Vorgang wird sowohl von den Personen P^ P2 als auch von der Person P4 sowie P3 gesehen. Pi alarmiert durch körperliche Betätigung eines entsprechenden elektrischen Druckknopfes die Feuerwehr und meldet an den Operator (Person P4) am Prozessrechner den eingetretenen Brand. Die Ventile V3 und V4 werden von der Person P2, welche über eine vibrierende Leiter mit schrägen Sprossen zu diesen steigt, durch Simulation der Sperrbewegungen geschlossen, und es wird die Pumpe PP2 isoliert. Gleichzeitig wird von der Person Pi mit einer Löschkanone mit Löschschaum das Feuer noch vor Eintreffen der Feuerwehr gelöscht (die IR-Strahler werden ausgeschaltet). Die Person P4 sieht auf seinem Monitor einen Druck- und Temperaturanstieg in der Kolonne und muss nunmehr die Anlage ohne Rückfluss stabilisieren. Die Person Pt setzt die weitere Pumpe PP2 in Betrieb, vorher muss das Öffnen von Ventilen erneut körperlich simuliert werden. Mit Abschluss der Arbeiten kann von dem Bediener P4 des Prozessrechners PR der Regelbetrieb der Hauptkolonne erneut eingeleitet werden. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Darstellung von Betriebszuständen einer chemischen und/oder physikalischen Anlage, insbesondere Raffinerie, mit Rohrleitungen für Fluide, insbesondere Gase und Flüssigkeiten, wobei die Folge nach zumindest einer Betätigungshandlung an der Anlage und/oder einem Anlageteil, z. B. elektrische Schalter, Ventile, Schieber, Hähne, Kompressoren, Kolonnen, Öfen, Reaktoren od. dgl., der neue Betriebszustand wiedergegeben wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Betriebszustände vor und/oder nach zumindest einer von einer Person körperlich simulierten Betätigungshandlung, insbesondere kontinuierlich, optisch und/oder insbesondere kontinuierlich, akustisch, der Anlage und/oder Anlageteile wiedergegeben werden.
  2. 2. Verfahren zur Darstellung von Betriebszuständen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der/die Betriebszustand/-zustände, z. B. neue Durchflussmengen, nach der/den Betätigungshandlung/en an einen Rechner, insbesondere Prozessrechner, weitergeleitet wird/werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Betriebszustände virtuell dargestellt werden.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Darstellung der Betriebszustände von einer weiteren Person, die ohne Betätigungshandlungen zu simulieren, verändert wird.
  5. 5. Verfahren zur Darstellung von Betriebszuständen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Darstellung der Betriebszustände und die Betätigungshandlung aufgezeichnet werden.
  6. 6. Verfahren zur Darstellung von Betriebszuständen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Betriebszustände nach simultanen oder konsekutiven Betätigungshandlungen von zumindest zwei Personen dargestellt werden.
  7. 7. Verfahren zur Darstellung von Betriebszuständen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Betriebszustände optisch in einer Vorrichtung dargestellt werden, die an der Person, insbesondere am Kopf, angeordnet ist.
  8. 8. Verfahren zur Darstellung von Betriebszuständen nach einem der Ansprüche 1 bis 7, 8 AT 504 447 B1 dadurch gekennzeichnet, dass die akustischen Betriebszustände mit Kopfhörern übertragen werden.
  9. 9. Verfahren zur Darstellung von Betriebszuständen nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die optischen und/oder akustischen Darstellungen der Betriebszustände über einen von der Person getragenen Helm durchgeführt werden.
  10. 10. Verfahren zur Darstellung von Betriebszuständen nach einem der Ansprüche 1 -bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass über Bewegungen der Person und/oder Finger und/oder Beine und/oder Kopf und/oder Augen eine Änderung der Darstellung erfolgt.
  11. 11. Verfahren zur Darstellung von Betriebszuständen nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass in den Darstellungen zusätzlich auch die zumindest eine Person entsprechend einer virtuellen Ortsveränderung dargestellt wird.
  12. 12. Verfahren zur Darstellung von Betriebszuständen nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass Steuersignale über Sensoren am Körper der Person zur Änderung der Darstellung abgegeben werden.
  13. 13. Verfahren zur Darstellung von Betriebszuständen nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass entsprechend dem Betriebszustand der Anlage eine thermische Einwirkung auf die Person erfolgt.
  14. 14. Verfahren zur Darstellung von Betriebszuständen nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass entsprechend dem Betriebszustand der Anlage eine mechanische Einwirkung auf die Person erfolgt.
  15. 15. Verfahren zur Darstellung von Betriebszuständen nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass entsprechend dem Betriebszustand der Anlage eine geruchsmäßige Einwirkung auf die Person erfolgt.
  16. 16. Verfahren zur Darstellung von Betriebszuständen nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Person mit einem Fluidstrahl, insbesondere Gasstrahl, beaufschlagt wird.
  17. 17. Verfahren zur Darstellung von Betriebszuständen nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die thermische und/oder mechanische und/oder geruchsmäßige Einwirkung auf eine Person, die sich auf einer Trittfläche, z. B. einer Plattform, befindet, wobei die Trittfläche insbesondere das 2-fache bis 3-fache einer Schrittlänge beträgt, erfolgt.
  18. 18. Verfahren zur Darstellung von Betriebszuständen nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die thermische Einwirkung über im Bereich der Trittfläche, insbesondere an der Plattform, angeordneten IR-Strahler durchgeführt wird.
  19. 19. Verfahren zur Darstellung von Betriebszuständen nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Trittfläche mit einer Vibration und/oder Neigung beaufschlagt wird. Hiezu 2 Blatt Zeichnungen
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