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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Aufbereiten von Strassenkehrgut mit einer um eine liegende Achse drehbaren Siebtrommel, die auf einer Stirnseite mit einem Zulauf für das Strassenkehrgut, auf der gegenüberliegenden Stirnseite mit einem Ablauf für den Grobanteil des Strassenkehrgutes und zwischen den stirnseitigen Zu- und Abläufen mit einem an den Siebmantel anschliessenden Sandfang versehen ist, und mit einem über den Sandfang beschickbaren Sandwäscher.
Da Strassenkehrgut nicht nur Sand und Steine, sondern auch Teile von Pflanzen und Bäumen sowie andere organische Stoffe umfasst, werden der Sand und ein feinkörnigerer Anteil an Steinen vom übrigen Strassenkehrgut getrennt, um die organischen Stoffe gegebenenfalls biologisch aufzuschliessen und den abgeschiedenen Sand zum Einsatz beispielsweise als Baumaterial einem Sandwäscher zuzuführen.
Die Auftrennung des Strassenkehrgutes im wesentlichen in einen organischen und einen sandigen Anteil kann in einer liegenden, mit Wasser gespülten Siebtrommel vorgenommen werden, die von einer Stirnseite her mit dem Strassenkehrgut beschickt wird, so dass vor allem die sandigen Anteile durch den Siebmantel in einen Sandfang gelangen, während die organischen Stoffe aus der Siebtrommel auf der gegenüberliegenden Stirnseite wieder ausgetragen werden.
Nachteilig bei diesen bekannten Vorrichtungen ist insbesondere, dass nur eine grobe Trennung des Sandanteils von organischen bzw. leichteren Stoffen möglich ist und dass sich die Maschen des Siebmantels vor allem durch anlagernde organische Stoffe verlegen, was eine aufwendige Wartung nach sich zieht.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs geschilderten Art zum Aufbereiten von Strassenkehrgut mit einfachen konstruktiven Mitteln so zu verbessern, dass einerseits die Trennschärfe verbessert und anderseits die Verlegungsgefahr weitgehend ausgeschaltet werden kann.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass die Siebtrommel zwei in axialer Richtung hintereinander angeordnete Siebabschnitte bildet, von denen der zulaufseitige eine gröbere Maschenweite als der ablaufseitige Siebabschnitt besitzt, dass der Sandfang zwei den beiden Siebabschnitten zugehörige Kammern umfasst und dass eine Pumpeinrichtung vorgesehen ist, die Wasser aus der dem zulaufseitigen Siebabschnitt zugehörigen Kammer durch den Siebmantel in die Kammer für den ablaufseitigen Siebabschnitt pumpt.
Zufolge dieser Massnahmen wird Wasser aus der dem zulaufseitigen Siebabschnitt zugehörigen Kammer durch diesen Siebabschnitt mit der gröberen Maschenweite in die Kammer für den ablaufseitigen Siebabschnitt mit der Wirkung gepumpt, dass die Wasserströmung,
die den Siebmantel gegensinnig zum abzuscheidenden Sandanteil des in die Siebtrommel eingebrachten Strasskehrgutes durchsetzt, nicht nur einen feinkörnigeren Teil des abzuscheidenden Sandanteils, sondern auch organische Stoffe aus dem Bereich des Siebabschnittes mit der gröberen Maschenweite in den Siebbereich mit der feineren Maschenweite ausschwemmt, so dass durch den Siebabschnitt mit der gröberen Maschenweite im wesentlichen nur ein grobkörnigerer Sandanteil in die zugehörige Kammer des Sandfanges ausgetragen wird. Der feinkörnigere Sandanteil wird dann mit der Wasserströmung im Bereich des Siebabschnittes mit der feineren Maschenweite durch den Siebmantel in die hiefür vorgesehene zweite Kammer des Sandfanges gefördert, wobei die organischen Anteile des Strassenkehrgutes und der Grobanteil an Steinen über den Ablauf der Siebtrommel ausgetragen werden.
Die im Bereich des zulaufseitigen Siebabschnittes von aussen nach innen gerichtete Wasserströmung verhindert in vorteilhafter Weise, dass organische bzw. leichtere Stoffe durch die Maschen dieses Siebabschnittes ausgetragen werden und dass sich die Maschen dieses Siebabschnittes mit solchen Stoffen verlegen können. Die mit dem gröberen Sandanteil abgeschiedenen organischen und leichteren Stoffe beeinträchtigen nämlich die Wäsche des Sandanteils im Sandwäscher. Im Bereich des Siebabschnittes mit der feineren Maschenweite besteht diese Gefahr wegen der im Vergleich zur feineren Maschenweite grösseren Abmessungen der üblichen anorganischen Stoffteile nicht mehr.
In diesem Zusammenhang ist zu berücksichtigen, dass die Siebtrommeln üblicherweise auf der In nenseite des Siebmantels mit schraubenförmig verlaufenden Mitnehmerstegen versehen sind, die bei einer Drehung der Siebtrommel für eine axiale Förderung des Strassenkehrgutes durch die Siebtrommel sorgen. Der durch den zulaufseitigen Siebabschnitt abgeschiedene grobkörnigere Sandanteil kann dann gemeinsam mit dem über den nachfolgenden Siebabschnitt mit der feineren Maschenweite abgeschiedenen feinkörnigen Sandanteil oder aber auch getrennt davon dem Sandwäscher zugeführt werden. Die aus der Siebtrommel über den Ablauf ausgetragenen organischen Stoffe stehen für einen allfälligen biologischen Aufschluss zur Verfügung.
Wesentlich für eine wirtschaftliche Aufbereitung des Strassenkehrgutes ist eine Beschränkung insbesondere des Frischwasserbedarfs.
Aus diesem Grund ist es vorteilhaft, das aus der dem zulaufseitigen Siebabschnitt zugeordneten Kammer in die Kammer für den ablaufseitigen Siebabschnitt gepumpte Wasser in einem Kreislauf zu führen. Zu diesem Zweck kann die Pumpeinrichtung zur Kreislaufführung des Wassers über die beiden Kammern des Sandfängers zwischen den beiden Kammern vorgesehen werden.
Dies bedeutet, dass das Wasser aus der dem ablaufseitigen Siebabschnitt zugeordneten Kammer in die Kammer für den zulaufseitigen Siebabschnitt gepumpt wird, wobei der feinkörnige Sandanteil aus der Kammer für den ablaufseitigen Siebabschnitt in die Kammer für den zulaufseitigen Siebabschnitt und von dort gemeinsam mit dem grobkörnigeren Sandanteil aus dieser Kammer in den Sandwäscher gefördert wird.
Eine andere Möglichkeit der Kreislaufführung des Wassers zwischen den beiden Kammern des Sandfanges besteht darin, die Pumpeinrichtung zwischen dem Sandwäscher und der dem zulaufseitigen Siebabschnitt zugehörigen Kammer anzuordnen und die Kammer für den ablaufseitigen Siebabschnitt mit dem Sandwäscher durch wenigstens einen Strömungskanal zu verbinden,
so dass das aus dem Sandwäscher abgezogene Wasser über die Kammer für den zulaufseitigen Siebabschnitt in die Kammer für den ablaufseitigen Siebabschnitt gepumpt wird und von dort durch den Strömungskanal wieder zurück zum Sandwäscher fliesst. In diesem Fall wird der feinkörnige Sandanteil aus der dem ablaufseitigen Siebabschnitt zugehörigen Kammer über den Strömungskanal unmittelbar in den Sandwäscher geför dert, so dass der grobkörnigere Sandanteil aus der Kammer für den zulaufseitigen Siebabschnitt gesondert dem Sandwäscher zugefördert werden muss.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt.
Es zeigen Fig. 1 eine erfindungsgemässe Vorrichtung zum Aufbereiten von Strassenkehrgut in einem schematischen Längsschnitt durch die Siebtrommel, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie ll-ll der Fig. 1 ,
Fig. 3 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung einer Konstruktionsvariante und Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 3.
Die Vorrichtung gemäss dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 und 2 weist einen bekannten Sandwäscher 1 auf, der einen stehenden Behälter 2 mit einem Rührwerk 3 umfasst, das mit Hilfe eines Getriebemotors 4 angetrieben wird. Im Bodenbereich des Behälters 2 ist eine Frischwasserzufuhr 5 vorgesehen, über die Frischwasser durch den sich auf dem Behälterboden absetzenden Sandstock 6 geleitet wird.
Der gewaschene Sand wird mit Hilfe einer Förderschnecke 7 aus dem Behälter 2 ausgetragen, wobei darauf geachtet werden muss, dass der Sandstock 6 eine vorgegebene Mindesthöhe nicht unterschreitet.
Dem Sandwäscher 1 ist eine liegende Siebtrommel 8 vorgelagert, die von der einen Stirnseite her über einen Zulauf 9 mit Strassenkehrgut beschickt wird. Der Siebmantel 10 der Siebtrommel 8 ist in zwei in axialer Richtung hintereinander angeordnete Siebabschnitte 11 , 12 unterteilt, wie dies der Fig. 1 entnommen werden kann. Der zulaufseitige Siebabschnitt 11 weist dabei eine gröbere Maschenweite als der andere Siebabschnitt 12 auf, an den sich stirnseitig ein Ablauf 13 anschliesst.
Auf der Innenseite des Siebmantels 10 ist in herkömmlicher Weise ein schraubenförmig verlaufender Mitnehmersteg 14 vorgesehen, so dass das nicht über die Siebabschnitte 11, 12 abgeschiedene Restgut axial aus der Siebtrommel 10 ausgefördert und über den Ablauf 13 in einen Sammelbehälter 15 gefördert wird, wenn die Siebtrommel 8 mit Hilfe des zugeordneten Antriebes 16 gedreht wird. Der Siebtrommel 8 ist ein Sandfang 17 zugeordnet, der in zwei Kammern 18, 19 unterteilt ist. Die Kammer 18 zur Aufnahme eines grobkörnigeren Sandanteils ist an den zulaufseitigen Siebabschnitt 11 mit der gröberen Maschenweite angeschlossen, während die Kammer 19 dem ablaufseitigen Siebabschnitt 12 zugeordnet ist und den feinkörnigeren Sandanteil des Strassenkehrgutes aufnimmt.
Zur Beschickung des Sandwäschers 1 mit dem grobkörnigeren Sandanteil ist die Kammer 18 mit einer im Sandwäscher 1 mündenden Förderschnecke 20 versehen. Der feinkörnigere Sandanteil aus der Kammer 19 gelangt durch einen Strömungskanal 21 in den Behälter 2 des Sandwäschers 1.
Wie der Fig. 1 entnommen werden kann, ist zwischen dem Sandwäscher 1 und der Kammer 18 des Sandfanges 17 eine Pumpeinrichtung 22 vorgesehen, mit deren Hilfe Wasser aus dem Sandwäscher 1 in die Kammer 18 gepumpt wird, um durch den Siebabschnitt 11 mit der gröberen Maschenweite in die Kammer 19 zu strömen, wie dies durch den Strömungspfeil 23 angedeutet ist.
Zufolge der dem Siebabschnitt 11 von aussen nach innen durchsetzenden und daher gegensinnig zum abzuscheidenden grobkörnigeren Sandanteil fliessenden Wasserströmung werden die Maschen des Siebabschnittes 11 vor einer Verlegung durch organische Stoffe freigehalten, die aufgrund ihres im Vergleich zum Sandanteil geringeren spezifischen Gewichtes mit der Wasserströmung aus dem Siebabschnitt 11 zum Siebabschnitt 12 mit der feineren Maschenweite ausgespült werden.
Aufgrund der Grössenunterschiede besteht im Bereich der feineren Maschen des Siebabschnittes 12 des Siebmantels 10 keine Verstopfungsgefahr mehr. Über den ablaufseitigen Siebabschnitt 12 braucht ja lediglich der mit der Wasserströmung 23 mitgerissene feinkörnige Sandanteil abgeschieden zu werden, während die organischen Stoffe und die Grobkornanteile, die nicht im Bereich des Siebabschnittes 11 mit der gröberen Maschenweite abgetrennt wurden, aus der Siebtrommel durch den Ablauf 13 ausgetragen werden.
Mit der aus der Kammer 19 über den Strömungskanal 21 zurück in den Sandwäscher 1 geführten Kreislaufströmung des Wassers gelangen auch die feinkörnigeren Sandanteile aus der Kammer 19 in den Sandwäscher.
Das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 3 und 4 unterscheidet sich von dem nach den Fig. 1 und 2 im wesentlichen nur durch die Kreislaufführung des Wassers, weil der Wasserkreislauf nicht über den Behälter 2 des Sandwäschers 1 geschlossen wird, sondern sich auf die beiden Kammern 18, 19 beschränkt. Zu diesem Zweck ist die Pumpeinrichtung 22 saugseitig an die Kammer 19 und druckseitig an die Kammer 18 des Sandfanges 17 angeschlossen.
Das Wasser wird somit aus der Kammer 19 zusammen mit dem feinkörnigen Sandanteil in die Kammer 18 gepumpt, um aus der Kammer 18 in der im Zusammenhang mit den Fig. 1 und 2 beschriebenen Art zunächst durch den zulaufseitigen Siebabschnitt 11 und dann durch den Siebabschnitt 12 wieder zurück in die diesem Siebabschnitt zugehörige Kammer 19 zu strömen. Die Wirkungsweise der aus der Kammer 18 in die Kammer 19 durch den Siebmantel 10 geförderten Wasserströmung auf das Sicht- und Reinigungsverhalten ändert sich nicht.
Der aus der Kammer 19 über die Pumpeinrichtung 22 in die Kammer 18 ausgeförderte feinkörnige Sandanteil muss allerdings mit dem in der Kammer 18 anfallenden grobkörnigeren Sandanteil durch die Förderschnecke 20 in den Sandwäscher 1 gefördert werden.
Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt, weil es insbesondere auf die Wasserführung zwischen den Siebabschnitten 11, 12 mit der gröberen und feineren Maschenweite ankommt. So könnte beispielsweise die Siebtrommel 10 nicht mit geringfügig ansteigender, sondern horizontaler Achse angeordnet und mit einem Auslaufkonus versehen werden, um vergleichbare Austragsbedingungen bei einem entsprechenden Verlauf des Wasserspiegels innerhalb der Siebtrommel 10 zu erhalten.
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