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Verfahren zur Oxydation des atmosphärischen Stickstoffes auf elektrischem Wege.
Die vorliegende Erfindung besteht darin, dass eine auf besondere Art durch Luft angeblasene elektrische Hochspannungsflanune (Bogen) zum Zwecke der Oxydation des atmosphärischen Stickstoffes verwendet wird.
Es seien Ei, EI (Fig. 1) Elektroden aus geeignetem Material (z. B. für stärkere Ströme wassergekühlte Kupferelektroden). Sobald diese auf eine von einer geeigneten Stromquelle (z. B. einem Wechselstromerzeuger) herrührende, dem Elektrodenabstande entsprechende Spannung gebracht sind, erfolgt zwischen den Elektroden auf bekannte Weise die Entladung
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flache Flammengarben, welche sich den Elektroden entlang ausbreitend, in einer zur Achse der Düsen normalliegenden Ebene entwickeln.
Diese Garben bestehen ihrem Aussehen und ihrem Benehmen nach aus einer grossen Anzahl funkenartiger Entladungen, welche innerhalb des Elektrodenzwischenraumes entstehen und
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Infolge der hohen Temperatur dieser Entladungen und der grosse'n Geschwindigkeit, mit der die Luft durch dieselben hindurchstreicht, tritt der im Luftstrome selbst enthaltende Stickstut) nut dam mit ihm vermengten Sauerstoff eine sehr ausgiebige Verbindung ein.
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anschaulichte Apparat verwendet, wovon Fig. 3 ein Schnitt nach der Linie A-B der Fig. 2, ist.
Die durch isolierende Hülsen hindurchgeführten, mit Wasserkühlung versehenen Elektroden A' ragen in einen eisernen Ofen 0 hinein, dessen Wände innen mit Chamottesteinen verkleidet sind ; zwischen den Elektroden und der Chamottesteinverkleidung bleibt ein schmaler Raum R frei, bis zu welchem die an den Seitenwänden des Ofens befestigten Düsen D hereinragen ; ihre Lage ist so bestimmt, dass deren Mündudngen genau gegenüber dem zur Bildung des Bogens nötigen Elektrodenzwischenraum zu liegen kommen.
Die Luft wird den Düsen unter dem Drucke einiger Atmosphären zugeführt ; denselben entströmend, verwandelt sie in vorerwähnter Weise den zwischen den Elektroden brennenden Bogen in zwei sich nach oben und nach unten entfaltende Flanlmengarben, und entweicht dann, nunmehr Stickoxyde enthaltend, aus den Oeffnungen Z.
Bei Benutzung eines Einphasen-Wechsdstromes benimmt sich die unter solchen Umständen brennende Flamme wie eine Reihe, im Tempo der Phasenzahl aufeinanderfolgender Explosionen. Die Entladung erfolgt mit starkem Geknatter, ein Anzeichen der Plötzlichkeit, mit der die
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ansteigt. Diese rasche Temperaturschwankung bringt aber auch einen äusserst weitgehenden
Wechsel im elektrischen Widerstande der Luftmasse, und somit in der Stromstärke mit sich ; es macht sich dies auch durch eine starke Verschiebung zwischen Strom- und Spannungskurve bemerkbar, wodurch eine ungünstige Ausnützung der elektrischen Anlage herbeigeführt werden würde.
@ Dieser Übelstand kann dadurch beseitigt werden, dass die Flamme, anstatt durch Einphasen- strom zwischen zwei Elektroden erhalten, mittels Dreiphasenstrom zwischen drei Elektroden erzeugt wird. Hiedurch erreicht man folgenden Vorteil :
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Das Energiequantum, welches in jedem Augenblicke zur Wirkung kommt, bleibt nahezu konstant ; jedoch wandert die Flamme fortwährend im Kreislaufe von einem Spitzenpaare zum nächstfolgenden, wobei sie zwischen einem Paare bereits tätig ist, während die zum vorher- gehenden Paare gehörige Flamme noch nicht erloschen ist.-96 tritt somit niemals ein "toter Punkt" ein, wie ein solcher unter Benützung von Einphaaenstrom jedesmal zu erwarten ist, wenn die Spannung gleich Null wird.
Dadurch wird eine bedeutende Steigerung des Wirkungsgrades erzielt.
PATENT. ANSPRÜCHE : 'l. Verfahren zur Oxydation des atmosphärischen Stickstoffes auf elektrischem Wege unter Benutzung zweier durch gegenüberliegende Düsen gepresster und im Lichtbogen aufeinander prallende Luftströme, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsen koachsial und senkrecht zur Elektrodenrichtung gelagert sind, zum Zwecke der Erzielung zweier in einer zur Düsenrichtung rechtwinklig liegenden Ebene sich ausbreitenden Flammengarben.