AT413703B - Mittel zur ausbildung und feinverteilung feiner wasserstoffbläschen in wasserstoff enthaltenden aluminium-gusslegierungsschmelzen - Google Patents

Mittel zur ausbildung und feinverteilung feiner wasserstoffbläschen in wasserstoff enthaltenden aluminium-gusslegierungsschmelzen Download PDF

Info

Publication number
AT413703B
AT413703B AT10562004A AT10562004A AT413703B AT 413703 B AT413703 B AT 413703B AT 10562004 A AT10562004 A AT 10562004A AT 10562004 A AT10562004 A AT 10562004A AT 413703 B AT413703 B AT 413703B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
aluminum
metal hydride
hydrogen
composition according
forming
Prior art date
Application number
AT10562004A
Other languages
English (en)
Other versions
ATA10562004A (de
Inventor
Wolfgang Dr Vogel
Detlev Friedrich
Original Assignee
Schaefer Chem Fab Gmbh
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Priority claimed from DE200420001801 external-priority patent/DE202004001801U1/de
Priority claimed from DE200410006034 external-priority patent/DE102004006034B4/de
Application filed by Schaefer Chem Fab Gmbh filed Critical Schaefer Chem Fab Gmbh
Publication of ATA10562004A publication Critical patent/ATA10562004A/de
Application granted granted Critical
Publication of AT413703B publication Critical patent/AT413703B/de

Links

Landscapes

  • Manufacture Of Alloys Or Alloy Compounds (AREA)

Description

2
AT 413 703 B
Die Erfindung befaßt sich mit einem Mittel zur Ausbildung und Feinverteilung feiner Wasserstoffbläschen in Wasserstoff enthaltenden Aluminium-Gußlegierungsschmelzen, umfassend einen aus einem Aluminiumpulver mit einem Teilchendurchmesser kleiner 200 pm und einer natürlichen an Luft gebildeten Aluminiumoxidhaut hergestellten hochverdichteten Preßkörper. 5
Auf Grund des Dichteunterschiedes von Aluminium-Gußlegierungen von der flüssigen und der festen Phase von ca. 2,4 auf ca. 2,7 g/m3 entstehen je nach der Nachspeisungsmöglichkeit bei der Herstellung von Gußstücken Hohlräume oder Lunker in den Gußstücken, die unerwünscht sind und bis zum Ausschuß dieser Teile führen. Bei der Weiterverarbeitung können Undichtig-io keiten durch Abarbeiten entstehen, das Gußteil kann nicht druckdicht sein, Festigkeitsminderungen entstehen, die Eloxierbarkeit kann behindert sein. Jede Aluminium-Gußlegierung enthält unvermeidbar Wasserstoff, der die Neigung hat, sich bei bestimmten Temperaturen der Schmelze im Bereich der Erstarrung zu sammeln, so daß nach der Erstarrung der Schmelze an den Sammelstellen unerwünschte Hohlräume, Makrolunker und Einfallstellen gebildet werden. 15
Es ist bekannt, daß solche Gußstücke aus Aluminiumlegierungen, bei denen die Gefahr der Lunker- oder Porenbildung besteht, mit Wasserstoff abgebenden Salzen oder Tabletten begast werden, siehe z.B. DE 10 23 232 A1 und US 4417923 A. Diese Reagenzien enthalten kristallingebundenes Wasser, das sich in Aluminium zu Wasserstoff und Aluminiumoxid umsetzt. Es 20 bilden sich hierdurch große mit Wasserstoff gefüllte Poren aus, die die Funktion der Lunkervermeidung jedoch nur teilweise erfüllen. Die Wasserstoff abgebenden Salze oder Tabletten verstärken zwar die Neigung zur Porenbildung, insbesondere zur Bildung großer Poren, sie gewährleisten jedoch keine gleichmäßige Verteilung der Poren und auch nicht die Ausbildung gleichmäßiger kleiner Poren. Diese bekannte Behandlung von Aluminium-Gußlegierungen mit 25 Wasserstoff abgebenden Salzen oder Tabletten ist nur in einer Transportpfanne oder einem offenen Schmelztiegel möglich, da bei dieser Behandlung eine salzhaltige Krätze entsteht, die nach der Behandlung entfernt werden muß. In einem schwer zugänglichen geschlossenen Gießofen, wie er beispielsweise für Niederdruckguß eingesetzt wird, ist eine Behandlung der Aluminium-Gußlegierungen mit Wasserstoff abgebenden Salzen oder Tabletten nicht möglich. -
Aus der DE 43 25 622 C1 ist ein Verfahren und Mittel bekannt, um in Aluminium-Gußlegierungen das Ausbilden feiner Poren zu ermöglichen, die zudem in einer feinen möglichst gleichmäßigen Verteilung in den aus den Legierungen herzustellenden Gußstücken sich ausbilden. Hierbei wird ein Verfahren vorgeschlagen, bei dem das Aluminiumoxid in Gestalt eines aus 35 Aluminiumpulver mit einem Durchmesser der Aluminiumteilchen kleiner 200 pm, wobei jedes Aluminiumteilchen von einer natürlichen an Luft gebildeten Aluminiumoxidhaut umgeben ist, hergestellten hochverdichteten Preßkörpers, bei dem die feinen Aluminiumoxidhäute durch den Preßvorgang aufgerissen sind, in die Metallschmelze gegeben wird und beim Aufschmelzen des Preßkörpers die aufgerissenen Aluminiumoxidhäute in der Schmelze zu feinen flockenarti-40 gen Aluminiumoxidteilchen mit einer Dicke weit unter 1 pm freigesetzt werden und als Keimbildner für die Ausbildung von Mikrohohlräumen beim Erstarren der Schmelze wirken, indem sie den Wasserstoff aus der Schmelze an sich binden. Es wird die Tatsache ausgenutzt, daß bei beginnender Abkühlung einer Aluminium-Gußlegierung der in der Metallschmelze enthaltende Wasserstoff sich zu sammeln beginnt, wobei dann beim Erstarren der Schmelze an den Sam-45 melstellen große Lunker und Einfallstellen gebildet werden, auf eine besondere Art und Weise. Die Schmelze wird mit feinsten Aluminiumoxidteilchen in möglichst gleichmäßiger Verteilung praktisch geimpft, so daß diese Aluminiumoxidteilchen den sich sammelnden Wasserstoff binden und damit das freie Ansammeln des Wasserstoffes in großen Mengen an unerwünschten Stellen verhindern. Beim Erstarren der Schmelze bilden dann die vielen fein verteilten Alumini-50 umoxidteilchen mit den jeweils angebundenen Wasserstoffbläschen nur noch kleine Mikrohohlräume aus, die in feiner Verteilung in der erstarrten Schmelze vorhanden sind. Auf diese Weise wird das Ausbilden großer Lunker vermieden. An Stelle großer Lunker wird eine Vielzahl sehr feiner Poren oder Mikrohohlräume in dem Gußteil erreicht. 55 Bevorzugt wird das Aluminiumoxid in Gestalt feiner flockenartiger Teilchen mit einer Dicke weit 3
AT 413 703 B unter 1 pm in die Schmelze, vorzugsweise mit einem mittleren Teilchendurchmesser von 30 bis 80 pm, eingebracht. Es ist möglich, den Wasserstoffgehalt der Gußteile in Abhängigkeit von der Menge des zugegebenen Aluminiumoxids einzustellen. Auf diese Weise ist es möglich, einen stabilen Dichteindex sowohl der Schmelze als auch der hieraus hergestellten Gußteile einzuhal-5 ten.
Es werden 0,1 bis 0,5 Gew.-% von verpreßtem Aluminiumpulver bezogen auf die Metallschmelze, der Schmelze zugegeben, um die Bildung von Einfallstellen und Makrolunkern bei gleichzeitiger Ausbildung von Mikrohohlräumen in feiner Verteilung in der erstarrten Schmelze zu ver-io hindern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das bekannte Mittel zum Behandeln von Wasserstoff enthaltenden Aluminium-Gußlegierungen zwecks Ausbildung von Mikroporen weiter zu verbessern und effektiver zu machen, insbesondere die notwendige Menge des Mittels für einen gesi-15 cherten erfolgreichen Einsatz zu verringern. Überraschend hat sich herausgestellt, daß diese Aufgabe durch ein Mittel gelöst wird, bei dem der Preßkörper aus Aluminiumpulver mindestens ein Metallhydrid enthält. Erfindungsgemäß bevorzugt ist der Zusatz von 0,01 bis 1 Gew.-% Metallhydrid zu dem Preßkörper. Bevorzugt 20 wird erfindungsgemäß als Metallhydrid Titanhydrid eingesetzt.
Erfindungsgemäß wurde gefunden, daß die Metallhydride bei der Einsatztemperatur in den Al-Gußlegierungen von über 700°C instabil werden und den Wasserstoff wieder abgeben. 25 Dieser Wasserstoff verstärkt den Effekt der Bildung von Mikroporen gewaltig, so daß man mit wesentlich weniger Einsatzmaterial auskommt und die Anwendung sicherer macht. Erfindungsgemäß werden nun also in die zu behandelnde Schmelze nicht nur die „Keime“ für die Bildung von Wasserstoffporen eingegeben, sondern auch der Wasserstoff selbst. Es hatte sich nämlich gezeigt, daß bei dem_beJ<annten_MjtteLgem.„DE 43_25_622-C-1-die-Schmelze-nicht zu gut ge---- so säubert werden dürfte, da dann der Effekt der Bildung von Mikroporen nicht so gegeben war.
Der erfindungsgemäße Einsatz von Metallhydrid zur Vermeidung von Schwindungslunker in Aluminiumguß und die Bildung von Mikroporen trägt wesentlich zur qualitativen Verbesserung von Aluminium-Gußlegierungen und den hieraus hergestellten Produkten bei. 35 Von den Metallhydriden können sowohl salzartige als auch metallische Hydride bei der Erfindung eingesetzt werden.
Salzartige Hydride, insbesondere der Alkali- und Erdalkalimetalle sind von Interesse, da sie stabiler sind als die metallischen Hydride, aber bei der Einsatztemperatur in den Aluminium-40 Gußlegierungen von über 700°C zerfallen. Als salzartige Hydride kommen erfindungsgemäß beispielsweise LiH, LiAIH4, RbH, KH, NaH, MgH2, SrH2, CaH2 infrage.
Als metallische Hydride kommen erfindungsgemäß inbesondere CrH/CrH2, TiH2, ZrH2 infrage. 45 Die Herstellung, Zugabe und Anwendung des erfindungsgemäßen Mittels erfolgt wie in DE 43 25 622 C1 beschrieben. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den kennzeichnenden Merkmalen der Unteransprüche entnehmbar. Für die Arbeitsweise in der Gießereitechnik ist das verpreßte Aluminiumpulver gemäß der Erfin-50 düng in Form einer Stange vorzuziehen, da eine solche Stange in einfacher Weise in einem Gießofen oder Schmelztiegel einführbar ist, wobei das Aluminiumpulver und das Metallhydrid zu einem Preßkörper in Stangenform verdichtet sind. Der Preßkörper kann eine Dichte mindestens 70% der Dichte von massivem Aluminium aufweisen. 55 Zur Ausbildung feiner Mikroporen genügt es, von dem erfindungsgemäßen Mittel weniger als

Claims (6)

  1. 4 AT 413 703 B 0,5 Gew.-%, vorzugsweise weniger als 0,25 Gew.-% bezogen auf die Metallschmelze einzusetzen, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. 5 Patentansprüche: 1. Mittel zur Ausbildung und Feinverteilung feiner Wasserstoffbläschen in Wasserstoff enthaltenden Aluminium-Gußlegierungsschmelzen, umfassend einen aus einem Aluminiumpulver mit einem Teilchendurchmesser kleiner 200 pm und einer natürlichen an Luft gebildeten io Aluminiumoxidhaut hergestellten hochverdichteten Preßkörper, dadurch gekennzeichnet, daß der Preßkörper aus Aluminiumpulver mindestens ein Metallhydrid enthält.
  2. 2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Preßkörper aus Aluminiumpulver 0,01 bis 1 Gew.-% Metallhydrid enthält. 15
  3. 3. Mittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Metallhydrid Titanhydrid eingesetzt ist.
  4. 4. Mittel nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Metallhydrid 20 aus der Gruppe der metallischen Hydride von CrH/CrH2, TiH2 und/oder ZrH2 eingesetzt ist.
  5. 5. Mittel nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Metallhydrid aus der Gruppe der salzartigen Hydride der Alkali- und/oder Erdalkalisalze eingesetzt ist.
  6. 6. Mittel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß salzartige Hydride aus der Gruppe UH, LiAIH4, RbH, KH, NaH, SrH2, MgH2 und/oder CaH2 verwendet sind. Ke iin eZe i ch n u n g_________ 35 40 45 50
AT10562004A 2004-02-06 2004-06-22 Mittel zur ausbildung und feinverteilung feiner wasserstoffbläschen in wasserstoff enthaltenden aluminium-gusslegierungsschmelzen AT413703B (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200420001801 DE202004001801U1 (de) 2004-02-06 2004-02-06 Mittel zur Ausbildung und Feinverteilung feiner Wasserstoffbläschen in Wasserstoff enthaltenden Aluminium-Gußlegierungsschmelzen
DE200410006034 DE102004006034B4 (de) 2004-02-06 2004-02-06 Verfahren zur Ausbildung und Feinverteilung feiner Wasserstoffbläschen in Wasserstoff enthaltenden Aluminium-Gusslegierungsschmelzen

Publications (2)

Publication Number Publication Date
ATA10562004A ATA10562004A (de) 2005-09-15
AT413703B true AT413703B (de) 2006-05-15

Family

ID=34921198

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT10562004A AT413703B (de) 2004-02-06 2004-06-22 Mittel zur ausbildung und feinverteilung feiner wasserstoffbläschen in wasserstoff enthaltenden aluminium-gusslegierungsschmelzen

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT413703B (de)

Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
YOUN, PORC. JUSTN. MECH. ENGRS. VOL. 217 (2003) PART B, SEITEN 201-211) *

Also Published As

Publication number Publication date
ATA10562004A (de) 2005-09-15

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69502867T2 (de) Hochfeste Aluminiumlegierung
DE10248888B4 (de) Verfahren zur Herstellung endkonturnaher, metallischer und/oder keramischer Bauteile
DE1936153B2 (de) Verfahren und giessform zum herstellen von gusstuecken mit kugelgraphit
DE3043503A1 (de) Kristalline metallegierung
EP1915226B1 (de) Verfahren zur pulvermetallurgischen herstellung von metallschaumstoff und von teilen aus metallschaumstoff
DE60216756T2 (de) Verfahren zur herstellung von hochdichten produkten aus rostfreiem stahl
EP1771589B1 (de) Verfahren zum herstellen eines gussbauteils
EP2044230A2 (de) Verfahren zur herstellung von metallschäumen und metallschaum
DE69735063T2 (de) Giessmaterial zum thixogiessen, verfahren zur herstellung von halbfestem giessmaterial zum thixogiessen, verfahren zum thixogiessen, eisenbasisgussstück und verfahren zur wärmebehandlung von eisenbasisgussstücken
DE1533154A1 (de) Verfahren zur Herstellung starrer Koerper aus hitzebestaendigen Materialien
DE19813176C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Verbundwerkstoffbauteilen
DE1558268B2 (de) Verfahren zum Herstellen eines Metallgußkörpers
DE69417003T2 (de) Titanfreier, nickelenthaltender, martensitanohärtbarer Stahl für Stempelblöcke und ein Verfahren zu dessen Herstellung
DE102007044565B4 (de) Verfahren zur Herstellung eines Metallmatrix-Nanoverbundwerkstoffes, Metallmatrix-Nanoverbundwerkstoff und seine Anwendung
AT413703B (de) Mittel zur ausbildung und feinverteilung feiner wasserstoffbläschen in wasserstoff enthaltenden aluminium-gusslegierungsschmelzen
DE3404607A1 (de) Behandlungsmittel fuer gusseisenschmelzen und verfahren zu seiner herstellung
DE102004006034B4 (de) Verfahren zur Ausbildung und Feinverteilung feiner Wasserstoffbläschen in Wasserstoff enthaltenden Aluminium-Gusslegierungsschmelzen
DE68924678T2 (de) Stahllegierungspulver für Spritzgussverfahren, seine Verbindungen und ein Verfahren zur Herstellung von Sinterteilen daraus.
DE102019104492B4 (de) Verfahren zur herstellung einer kristallinen aluminium-eisen-silizium-legierung
DE102010024669B3 (de) Verfahren zur Herstellung von Metallschäumen und Metallschaum
DE2929299A1 (de) Raney-metallegierungen
EP1611980A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Kornfeinungsmittels für metallische Werkstoffe, Kornfeinungsmittel und Metall- oder Metallegierungswerkstoff
DE4325622C1 (de) Verfahren und Mittel zum Behandeln von Aluminium-Gußlegierungsschmelzen zum Ausbilden von Mikrohohlräumen
DE2363264A1 (de) Verfahren zur herstellung von harten und nicht deformierbaren legierungsgegenstaenden
DE3011962C2 (de) Metallverbundwerkstoff und Verfahren zu seiner Herstellung

Legal Events

Date Code Title Description
HC Change of the firm name or firm address

Owner name: SCHAEFER METALLURGIE GMBH, DE

Effective date: 20160601