DE4325622C1 - Verfahren und Mittel zum Behandeln von Aluminium-Gußlegierungsschmelzen zum Ausbilden von Mikrohohlräumen - Google Patents
Verfahren und Mittel zum Behandeln von Aluminium-Gußlegierungsschmelzen zum Ausbilden von MikrohohlräumenInfo
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- C22C32/0015—Non-ferrous alloys containing at least 5% by weight but less than 50% by weight of oxides, carbides, borides, nitrides, silicides or other metal compounds, e.g. oxynitrides, sulfides, whether added as such or formed in situ with only oxides with only single oxides as main non-metallic constituents
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Description
Die Erfindung befaßt sich mit einem Verfahren zum Behandeln
von Wasserstoff enthaltenden Aluminium-Gußlegierungsschmelzen
zwecks Ausbildens feiner Wasserstoffbläschen und
Feinverteilung derselben in der Schmelze sowie mit einem
Mittel hierfür.
Auf Grund des Dichteunterschiedes von Aluminium-Gußlegierungen
von der flüssigen und der festen Phase von ca. 2,4 auf ca.
2,7 g/m³ entstehen je nach der Nachspeisungsmöglichkeit bei
der Herstellung von Gußstücken Hohlräume oder Lunker in den
Gußstücken, die unerwünscht sind und bis zum Ausschuß dieser
Teile führen. bei der weiterverarbeitung können
Undichtigkeiten durch Abarbeiten entstehen, das Gußteil kann
nicht druckdicht sein, Festigkeitsminderungen entstehen, die
Eloxierbarkeit kann behindert sein.
Es ist bekannt, daß solche Gußstücke aus Aluminium-
legierungen, bei denen die Gefahr der Lunker- oder
Porenbildung besteht, mit Wasserstoff abgebenden Salzen oder
Tabletten begast werden, siehe z. B. DE-AS 10 23 232 und
US-PS 4417923. Diese Reagenzien enthalten kristallingebundenes
Wasser, das sich in Aluminium zu Wasserstoff und Aluminumoxid
umsetzt. Es bilden sich hierdurch große mit Wasserstoff
gefüllte Poren aus, die die Funktion der Lunkervermeidung
jedoch nur teilweise
erfüllen. Die Wasserstoff abgebenden Salze oder Tabletten
verstärken zwar die Neigung zur Porenbildung, insbesondere zur
Bildung großer Poren, sie gewährleisten jedoch keine
gleichmäßige Verteilung der Poren und auch nicht die Ausbildung
gleichmäßiger kleiner Poren. Diese bekannte Behandlung
von Aluminium-Gußlegierungen mit Wasserstoff abgebenden Salzen
oder Tabletten ist nur in einer Transportpfanne oder einem
offenen Schmelztiegel möglich, da bei dieser Behandlung eine
salzhaltige Krätze entsteht, die nach der
Behandlung entfernt werden muß. In einem schwer zugänglichen
geschlossenen Gießofen, wie er beispielsweise für
Niederdruckguß eingesetzt wird, ist eine Behandlung der
Aluminium-Gußlegierungen mit Wasserstoff abgebenden Salzen
oder Tabletten nicht möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und ein
Mittel zu entwickeln, um in Aluminium-Gußlegierungen das
Ausbilden feiner Poren zu ermöglichen, die zudem in einer
feinen möglichst gleichmäßigen Verteilung in den aus den
Legierungen herzsutellenden Gußstücken sich ausbilden. Damit
soll es auch möglich sein, eine Aluminum-Gußlegierung in
einem schwer zugänglichen Gießofen zu behandeln, der nicht mit
Wasserstoff abgebenden Salzen oder Tabletten begast werden
kann. Des weiteren will die Erfindung die bisherige zusätzliche
Zugabe von Wasserstoff in die Metallschmelze und damit die
Aufgasung durch Salze oder Tabletten vermeiden, so daß eine
salzhaltige Krätze später nicht entfernt zu werden braucht.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe mit einem Verfahren,
bei dem das Aluminiumoxid in Gestalt eines aus Aluminiumpulver
mit einem Durchmesser der Aluminiumteilchen kleiner 200 µm,
wobei jedes Aluminiumteilchen von einer natürlichen an Luft
gebildeten Aluminiumoxidhaut umgeben ist, hergestellten
hochverdichteten Preßkörpers, bei dem die feinen
Aluminiumoxidhäute durch den
Preßvorgang aufgerissen sind, in die Metallschmelze gegeben
wird und beim Aufschmelzen des Preßkörpers die aufgerissenen
Aluminiumoxidhäute in der Schmelze zu feinen flockenartigen
Aluminiumoxidteilchen mit einer Dicke weit unter 1 µm
freigesetzt werden und als Keimbildner für die Ausbildung
von Mikrohohlräumen beim Erstarren der Schmelze wirken,
indem sie den Wasserstoff aus der Schmelze an sich
binden. Die Erfindung benutzt die Tatsache, daß bei beginnender
Abkühlung einer Aluminium-Gußlegierung der in der
Metallschmelze enthaltende Wasserstoff sich zu sammeln beginnt,
wobei dann beim Erstarren der Schmelze an den
Sammelstellen große Lunker und Einfallstellen gebildet werden,
auf eine besondere Art und Weise. Gemäß der Erfindung wird die
Schmelze mit feinsten Aluminiumoxidteilchen in möglichst
gleichmäßiger Verteilung praktisch geimpft, so daß diese
Aluminiumoxidteilchen den sich sammelnden Wasserstoff binden
und damit das freie Ansammeln des Wasserstoffes in großen
Mengen an unerwünschten Stellen verhindern. Beim Erstarren der
Schmelze bilden dann die vielen fein verteilten
Aluminiumoxidteilchen mit den jeweils angebundenen
Wasserstoffbläschen nur noch kleine Mikrohohlräume aus, die in
feiner Verteilung in der erstarrten
Schmelze vorhanden sind. Auf diese Weise wird erfindungsgemäß
das Ausbilden großer Lunker vermieden. An Stelle großer Lunker
wird eine Vielzahl sehr feiner Poren oder Mikrohohlräume in
dem
Gußteil erreicht. Erfindungsgemäß ausgebildete Mikroporen sind
mit bloßem Auge nicht mehr feststellbar, Festigkeitsminderungen
und Ausschuß werden reduziert sowie Makrolunker
vermieden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind den kennzeichnenden Merkmalen der Ansprüche 2 und 3
entnehmbar.
Erfindungsgemäß wird das Aluminiumoxid in
Gestalt feiner flockenartiger Teilchen mit einer
Dicke weit unter 1 µm in
die Schmelze eingebracht. Überraschend hat sich
herausgestellt, daß es möglich ist, den
Wasserstoffgehalt der Gußteile
in Abhängigkeit von der Menge des zugegebenen Aluminiumoxids
einzustellen. Auf diese Weie ist es möglich, einen stabilen
Dichteindex sowohl der Schmelze als auch der hieraus
hergestellten Gußteile einzuhalten.
Erfindungsgemäß reicht 0,1 bis 0,5 Gew.-% von verpreßtem
Aluminiumpulver, bezogen auf die Metallschmelze, aus, um die
Bildung von Einfallstellen und Makrolunkern bei
gleichzeitiger Ausbildung von Mikrohohlräumen in feiner
Verteilung in der erstarrten Schmelze zu verhindern.
Um eine gute Einbringung des Aluminiumoxids in feinster
Verteilung und feinsten Teilchen in die Schmelze zu
erreichen, wird vorgeschlagen, Aluminiumpulver hoch zu
verdichten, so daß seine Dichte mehr als 70% der Dichte von
massivem Aluminium erreicht. Der Preßkörper kann
beispielsweise die Gestalt einer Stange haben, die in die
Schmelze eingeführt wird.
Eine gute Ausbildung von feinen Mikroholräumen wird erreicht,
wenn ein Aluminiumpulver eingesetzt wird, dessen
mittleren Teilchendurchmesser 30 bis
80 µm beträgt.
Die Erfindung betrifft auch ein Mittel zur Ausbildung und
Feinverteilung feiner Wasserstoffbläschen in
Wasserstoff enthaltenden Schmelzen auf Basis von
Aluminium-Gußlegierungen. Jede Aluminium-Gußlegierung enthält
unvermeidbar Wasserstoff, der die Neigung hat, sich bei bestimmten
Temperaturen der Schmelze im Bereich der Erstarrung
zu sammeln, so daß nach der Erstarrung der Schmelze an
den Sammelstellen unerwünschte Hohlräume, Makrolunker und
Einfallstellen gebildet werden.
Erfindungsgemäß wird ein Mittel vorgeschlagen, daß der
Ausbildung von Makrolunkern entgegenwirkt, indem es die
Ausbildung von feinverteilten Mikrohohlräumen beim Erstarren in
der Schmelze bewirkt. Das erfindungsgemäße Mittel ist
ein aus einem Aluminiumpulver mit einemTeilchendurchmesser
kleiner 200 µm, insbesondere mit einem
mittleren Teilchendurchmesser von 30 bis
80 µm und einer natürlichen, an
Luft gebildeten Aluminiumoxidhaut hergestellten
hochverdichteten Preßkörper, bei dem durch den
Preßvorgang die feinen
Aluminiumoxidhäute aufgerissen sind. Durch die Zugabe dieses
Mittels in die Schmelze werden beim Aufschmelzen des
Preßkörpers diese feinen Oxidhäute, die durch den Preßvorgang
in viele kleine Flocken aufgerissen sind,
freigesetzt und bilden Sammelstellen für
den in der Metallschmelze enthaltenden Wasserstoff;
dieser sammelt sich nicht mehr beliebig zu großen Blasen,
sondern wird an den vielen kleinen Aluminiumoxidteilchen angebunden,
wodurch eine Vielzahl feinster Poren bei der
Erstarrung der Schmelze gebildet wird.
Für die Arbeitsweise in der Gießereitechnik ist
das verpreßte Aluminiumpulver gemäß der Erfindung in Form
einer Stange vorzuziehen, da eine solche Stange in einfacher
Weise in einen Gießofen oder Schmelztiegel einführbar ist.
Die Herstellung des Mittels zum Ausbilden und Feinverteilen von
Mikrohohlräumen in flüssigen Metallschmelzen auf Basis von
Aluminiumoxid wird beispielsweise in der folgenden Weise
realisiert:
Eine Aluminiumschmelze wird zu Aluminumpulver an der Luft
verdüst. Die feinen Aluminiumpulverteilchen weisen nach der
Erstarrung einen mittleren Durchmesser von beispielsweise 40 µm
auf, wobei der maximale Durchmesser 200 m ist. Jedes
Aluminiumpulverteilchen ist von einer natürlichen
Aluminiumoxidhaut umhüllt, die sich bekanntermaßen an Luft
sofort bildet. Diese natürliche Oxidhaut hat eine Schichtdicke
von wenigen Nanometern. Dieses Aluminiumpulver, dessen Teilchen
die Oxidhaut aufweisen, wird anschließend hochverdichtet.
Der Preßvorgang kann
auch mehrstufig erfolgen, so daß beispielsweise in einer ersten
Stufe ein Preßkörper in Gestalt eines Preßbolzens erhalten
wird, der nachfolgend in einem zweiten Preßvorgang zu einer gut
handhabbaren Stange verpreßt wird.
In der beigefügten Zeichnung ist in schematischer Darstellung
in der Fig. 1 die erfindungsgemäße Ausbildung von
Mikrohohlräumen in einer Aluminium-Gußlegierung dargestellt
und in der Fig. 2 vergleichsweise hierzu die Ausbildung von
Makroporen und Mikroporen gemäß Stand der Technik. Gemäß Fig. 1
wird eine erstarrte Aluminium-Gußlegierung im Anschliff mit
1 bezeichnet, in der die Zugabe von 1,5 kg eines oxidierten
Aluminiumpulvers in Stangenform gemäß der Erfindung
auf 1000 kg Aluminium-Gußlegierung erfolgte.
Hierbei bildeten sich Mikrohohlräume 2 in feiner Verteilung in
der erstarrten Schmelze aus. Bei der Schmelze
handelt es sich beispielsweise um G-AlSi10Mg-Legierung.
In der Fig. 2 ist ein Anschliff durch eine erstarrte
G-AlSi10Mg-Legierung dargestellt, die mit 1
bezeichnet und nicht behandelt ist, so daß sich der
Wasserstoff frei sammeln kann, was zur Bildung von Makrolunkern
3 und Mikroporen 2 führt. Makrolunker 3 sind jedoch unerwünscht
und führen vielfach zum Ausschuß von derartige Lunker enthaltenden
Gußteilen.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß die
Aluminiumoxidteilchen eine Verspannung in der
Schmelze bewirken, die einen ersten Mikrohohlraum
schaffen, dessen Radius größer als der krische Radius von
8 Ängström ist, um die molekulare Anlagerung des atomar in der
Schmelze enthaltenden Wasserstoffes an die
Aluminiumoxidteilchen zu ermöglichen.
Claims (5)
1. Verfahren zum Behandeln von Wasserstoff enthaltenden
Aluminium-Gußlegierungsschmelzen zwecks Ausbildens feiner
Wasserstoffbläschen und Feinverteilung derselben in der
Schmelze, dadurch gekennzeichnet, daß Aluminiumpulver mit
einem Teilchendurchmesser kleiner 200 µm und einer
natürlichen, an Luft gebildeten Aluminiumoxidhaut zu einem
Preßkörper hochverdichtet wird, in dem die feinen, die
Aluminiumteilchen umgebenden Aluminiumoxidhäute durch den
Preßvorgang aufgerissen sind, und der in die Schmelze
gegeben wird, wobei beim Aufschmelzen des Preßkörpers die
aufgerissenen Aluminiumoxidhäute in der Schmelze zu feinen
flockenartigen Aluminiumoxidteilchen mit einer Dicke weit
unter 1 µm freigesetzt werden und damit als Keimbildner
für die Ausbildung von Mikrohohlräumen beim Erstarren der
Schmelze wirken, indem sie den Wasserstoff aus der
Metallschmelze an sich binden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Preßkörper aus
hochverdichtetem Aluminiumpulver mit einem mittleren
Teilchendurchmesser von 30 bis 80 µm, dessen Dichte mehr
als 70% der Dichte von massivem Aluminium beträgt, in
Stangenform in die Schmelze gegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß, bezogen auf die
Metallschmelze, 0,1 bis 0,5 Gewichts-% Preßkörper-Masse
zugegeben wird.
4. Mittel zur Ausbildung und Feinverteilung feiner
Wasserstoffbläschen in Wasserstoff enthaltenden Aluminium-
Gußlegierungsschmelzen, gekennzeichnet durch einen aus
einem Aluminiumpulver mit einem Teilchendurchmesser
kleiner 200 µm, insbesondere mit einem mittleren
Teilchendurchmesser von 30 bis 80 µm, und einer
natürlichen, an Luft gebildeten Aluminiumoxidhaut
hergestellten hochverdichteten Preßkörper, bei dem durch
den Preßvorgang die feinen Aluminiumoxidhäute aufgerissen
sind und als feine Aluminiumoxidteilchen in dem Preßkörper
vorhanden sind.
5. Mittel nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Aluminiumpulver zu einem
Preßkörper in Stangenform verdichtet ist, dessen Dichte
mindestens 70% der Dichte von massivem Aluminium beträgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934325622 DE4325622C1 (de) | 1993-07-30 | 1993-07-30 | Verfahren und Mittel zum Behandeln von Aluminium-Gußlegierungsschmelzen zum Ausbilden von Mikrohohlräumen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934325622 DE4325622C1 (de) | 1993-07-30 | 1993-07-30 | Verfahren und Mittel zum Behandeln von Aluminium-Gußlegierungsschmelzen zum Ausbilden von Mikrohohlräumen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4325622C1 true DE4325622C1 (de) | 1994-07-14 |
Family
ID=6494087
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934325622 Expired - Lifetime DE4325622C1 (de) | 1993-07-30 | 1993-07-30 | Verfahren und Mittel zum Behandeln von Aluminium-Gußlegierungsschmelzen zum Ausbilden von Mikrohohlräumen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4325622C1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE102004006034A1 (de) * | 2004-02-06 | 2005-08-25 | Schäfer Chemische Fabrik GmbH | Mittel zur Ausbildung und Feinverteilung feiner Wasserstoffbläschen in Wasserstoff enthaltenden Aluminium-Gußlegierungsschmelzen |
CN105483418A (zh) * | 2015-12-23 | 2016-04-13 | 太原科技大学 | 一种高温搅拌制备铝基复合材料的装置及方法 |
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US4417923A (en) * | 1981-09-14 | 1983-11-29 | Spolek Pro Chemickou A Hutni Vyrobu, Narodni Podnik | Solid refining agents for the refining of aluminum and alloys thereof and method of preparing said agents |
-
1993
- 1993-07-30 DE DE19934325622 patent/DE4325622C1/de not_active Expired - Lifetime
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R071 | Expiry of right |