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Die Erfindung betrifft eine Analoguhr, vorzugsweise Armband- oder Taschenuhr, mit zumindest zwei an einer gemeinsamen zentralen Achse drehbar gelagerten Zeigern, wobei zumindest ein Zeiger antriebslos an der zentralen Achse gelagert ist.
Bei herkömmlichen Analoguhren mit einem Stunden- und einem Minutenzeiger ist meist der eine Zeiger an einer zentralen Hohlwelle angeordnet und der andere Zeiger an einer Welle befestigt, die die Hohlwelle durchsetzt. Die beiden Wellen sind über ein mechanisches Getriebe mit einem mechanischen oder elektrodynamischen Antrieb gekoppelt.
Es sind allerdings auch Uhren bekannt, bei welchen die Zeiger nicht wie üblich axial, sondern peripher angetrieben werden, so dass eine zentrale Achse fehlt bzw. im Zentrum der Uhr auch eine durchgehende Öffnung vorgesehen sein kann. So ist beispielsweise aus der DE 42 26 926 A1 eine Analoguhr mit einem reifenförmigen Uhr-Chassis bekannt. Alle notwendigen Antriebsteile sind im reifenförmigen Uhr-Chassis untergebracht, so dass das Zentrum der Uhr völlig offen ist. Die beiden Zeiger der Uhr sind auf umlaufenden Reifen montiert, welche einen mechanischen Antrieb für deren rotierende Bewegung aufweisen.
Weiters ist aus der DE 39 40 254 C2 eine Analoguhr bekannt, bei welcher sich die Zeiger auf parallel zueinander und hintereinander angeordneten, transparenten Scheiben befinden, die drehbar gelagert und von einem an ihrem äusseren Rand angreifenden Antrieb angetrieben sind. Dabei ist jede einen Zeiger aufweisende Scheibe mit ihrem Aussenrand in einer Schlaufe eines Treibriemens aufgehängt, wobei insbesondere ein Keil- oder Zahnriemen zur Anwendung kommt. Aufgrund der Durchsichtigkeit der einzelnen Scheiben, welche als Träger für die Zeiger dienen, ergibt sich bei einer Draufsicht auf den Scheibenstapel, die von herkömmlichen Uhren gewohnte Zeigerstellung. Da die einzelnen Scheiben dieser Uhr lediglich in einer Schlaufe des jeweiligen Treibriemens aufgehängt sind, ist jedoch keine stabile Uhrenkonstruktion gewährleistet.
Aus der US 4,676,662 A ist eine grosse Park- oder Turmuhr bekannt, deren Zeiger grösser als 50 cm sind. Zumindest einer der Zeiger weist in seinem Inneren einen Gleichstrommotor auf, welcher von einer Solarzelle an der Zeigeroberfläche gespeist wird. Der Gleichstrommotor ist im Bereich der Zeigerspitze angeordnet und weist ein über die Ebene des Zeigers ragendes Antriebszahnrad auf, welches in eine am äusseren Umfang des Ziffernblattes angeordnete Kette eingreift und so den Zeiger antreibt. Der Zeiger der Grossuhr wird dadurch sowohl im Bereich seiner Achse als auch der Zeigerspritze abgestützt, so dass die bei derartigen Grossuhren üblichen Ausgleichsgewichte im Zeiger entfallen können. Eine derartige Antriebsvorrichtung eignet sich allerdings nur für Grossuhren und ist für Analoguhren im Wohnbereich bzw. für Armbandoder Taschenuhren nicht sinnvoll adaptierbar.
Schliesslich zeigt die EP 0 507 097 B1 eine Armbanduhr, mit einer zentralen Öffnung, die das Gehäuse von einer Seite zur anderen durchquert, wobei das eigentliche Uhrwerk eine konstruktions- und funktionsmässig unabhängige, autonome Einheit bildet, am äusseren Rand des Uhrgehäuses angebracht ist und konzentrische, kreisförmige Scheiben antreibt, welche als Zeitanzeigevorrichtung dienen.
Eine ähnliche Ausführungsvariante zeigt die EP 1 055 157 B1, bei welcher zwei ringförmige, koaxiale Anzeigescheiben durch ein aussermittig angebrachtes Uhrwerk zur Drehung um ihre gemeinsame Achse gebracht werden. Die kreisförmigen Scheiben sind in einer Ebene angeordnet, wobei die äussere Scheibe die Minuten anzeigt und die innere Scheibe zur Anzeige der Stunden dient.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ausgehend von Analoguhren der eingangs beschriebenen Art ein technisch einfaches Konzept eines aussermittig angetriebenen Zeigers vorzuschlagen, welche optisch ansprechend und mechanisch robust ausgeführt ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass der zumindest eine Zeiger im Bereich seiner Zeigerspitze mit einem drehbar gelagerten, ringförmigen Antriebsmittel verbunden ist, wobei bevorzugt der Zeiger und das ringförmige Antriebsmittel einstückig ausgeführt sind.
Das ringförmige Antriebsmittel und der Zeiger bilden somit ein einfach herzustellendes Element, beispielsweise aus Metall oder aus einem Kunststoff, welches einerseits an der zentralen Achse gelagert und am ringförmigen Antriebsmittel in einer kreisförmigen Ausnehmung oder Abstufung des Uhrengehäuses geführt ist. Das ringförmige Antriebsmittel ist bevorzugt als innen- oder aussenverzahnter Zahnreifen ausgebildet.
Ein besonders vorteilhafter optischer Gesamteindruck entsteht dadurch, dass das ringförmige Antriebsmittel mit einem peripheren Antriebselement zusammenwirkt, welches als sichtbares Strukturelement ausgeführt ist.
Gemäss einer vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung können auch zwei Zeiger mit deren Zeigerspitzen jeweils mit drehbar gelagerten, ringförmigen Antriebsmitteln verbunden sein, welche in Parallelebenen im Uhrengehäuse angeordnet sind.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 eine erfindungsgemässe Analoguhr in Draufsicht mit einem peripher angetriebenen
Zeiger ; Fig. 2 bis Fig. 4 Ausführungsvarianten der Analoguhr gemäss Fig. 1 mit unterschiedlichen
Antriebskonzepten für den peripher angetriebenen Zeiger; Fig. 5 und Fig. 6 Ausführungsvarianten der Erfindung mit zwei peripher angetriebenen Zei- gern ; sowie Fig. 7 einen Schnitt entlang der Linie VII - VII in Fig. 6 in einer vergrösserten, in Richtung der zentralen Achse überhöhten Darstellung.
Die in Fig. 1 dargestellte Analoguhr, vorzugsweise eine Armband- oder Taschenuhr weist ein Uhrengehäuse 1 mit einer zentralen Achse 2 auf, an welcher insgesamt drei Zeiger gelagert sind. Der Stundenzeiger 3 und der Minutenzeiger 4 werden in herkömmlicher Weise über eine zentrale Welle bzw. Hohlwelle angetrieben. Der Sekundenzeiger 5 ist an der zentralen Achse 2 antriebslose gelagert und im Bereich der Zeigerspitze 6 mit einem ringförmigen Antriebsmittel 7 verbunden, welches drehbar im Uhrengehäuse 1 gelagert ist. In der dargestellten Ausführungsvariante ist das ringförmige Antriebsmittel 7 einstückig mit dem Sekundenzeiger 5 verbunden und als aussenverzahnter Zahnreifen ausgeführt.
Der Zahnreifen steht in Eingriff mit einem peripher angeordneten Antriebselement 8, einem Zahnrad, welches als Dekorelement von aussen sichtbar den Zahnreifen und damit den Sekundenzeiger 5 in eine Drehbewegung versetzt.
Fig. 2 zeigt eine der Ausführung nach Fig. 1 sehr ähnliche Variante, bei welcher der Sekundenzeiger 5 mit seiner Zeigerspitze 6 mit einem innenverzahnten Zahnreifen 10 verbunden ist.
Die beiden Ausführungsvarianten in den Fig. 3 und Fig. 4 entsprechen jenen in den Fig. 1 und Fig. 2, wobei lediglich anstelle eines Zahnrades als Antriebsmittel ein Schneckenrad 9 mit dem aussenverzahnten (Fig. 3) bzw. mit dem innenverzahnten Zahnreifen (Fig. 4) zusammenwirkt.
In den Fig. 5 und Fig. 6 sind vorteilhafte Ausführungsvarianten dargestellt, bei welchen zwei Zeiger - in Fig. 5 der Minutenzeiger 4 und der Sekundenzeiger 5, in Fig. 6 der Stundenzeiger 3 und der Minutenzeiger 4 - mit deren Zeigerspitzen 6 jeweils mit den ringförmigen Antriebsmitteln 7 bzw. 10 verbunden sind. Der Antrieb der als Zahnreifen ausgeführten Antriebsmittel erfolgt über Zahnräder 8 und 8'.
Wie in Fig. 7, einer Schnittdarstellung der Fig. 6, dargestellt, können die beiden Zahnreifen 7 und 10 in Parallelebenen im Uhrengehäuse 1 angeordnet und in einer kreisförmigen Ausneh-
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mung oder Abstufung 11 bzw. 12 des Uhrengehäuses 1 gelagert sein. Der Stundenzeiger 3 liegt ausserhalb der Ebene des innenverzahnten Zahnreifens 10 um das Antriebszahnrad 8' passieren zu können.
Patentansprüche: 1. Analoguhr, vorzugsweise Armband- oder Taschenuhr, mit zumindest zwei an einer ge- meinsamen zentralen Achse (2) drehbar gelagerten Zeigern (3,4, 5), wobei zumindest ein
Zeiger (3,4, 5) antriebslos an der zentralen Achse (2) gelagert ist, dadurch gekennzeich- net, dass der zumindest eine Zeiger (3,4, 5) im Bereich seiner Zeigerspitze (6) mit einem drehbar gelagerten, ringförmigen Antriebsmittel (7,10) verbunden ist.