AT413022B - Verfahren und vorrichtung zum entfernen von auf stahlgittermasten von hochspannungsfreileitungen befindlichen farbbeschichtungen - Google Patents

Verfahren und vorrichtung zum entfernen von auf stahlgittermasten von hochspannungsfreileitungen befindlichen farbbeschichtungen Download PDF

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Description


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  Die Erfindung betrifft einerseits ein Verfahren zum Entfernen von Farbbeschichtungen, wobei unter den Farbbeschichtungen befindlicher Stahl durch Hochfrequenzinduktion erwärmt wird und die dabei gelöste Farbbeschichtung anschliessend plackenförmig von den Stahlgittermasten abgeschabt wird und andererseits eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens, bestehend aus einer Hochfrequenzinduktionsspule. 



  Bei den in DE 39 27 432 A1 beschriebenen bekannten Massnahmen der genannten Art ist das Problem der Entfernung von Farbbeschichtungen nur allgemein angesprochen, nicht aber speziell für Stahlgittermasten von Hochspannungsfreileitungen. 



  In der Bundesrepublik Deutschland wird die Energieversorgung mittels Hochspannungsfreileitungen seit etwa einem Jahrhundert betrieben. Hierzu sind insgesamt etwa 130.000 Stahlgittermaste installiert worden. Bis etwa 1960 sind diese Stahlgittermaste aus gewalzten Winkelprofilen unverzinkten Stahls gefertigt worden. Da der verwendete niedriglegierte Baustahl gegen Korrosion geschützt werden musste, wurde als Schutz eine Grundierung auf Bleimennigebasis aufgebracht, die ihrerseits wiederum durch eine oder mehrere Farbdickschichten geschützt ist. 



  In Intervallen von 15 bis 25 Jahren erfolgen Folgebeschichtungen. Werden die Beschichtungsstärken zu dick oder die Zeitintervalle für nachfolgende Beschichtungen zu gross gewählt, kommt es zu einem Aufreissen bzw. Verspröden der Altbeschichtungen und aufgrund der Reduzierung des Haftvermögens der Altanstriche auf dem Untergrund zu einem Abblättern. Für einen dauerhaften Korrosionsschutz ist es somit in den meisten Fällen erforderlich, die Altbeschichtungen, die zu dick bzw. rissig geworden sind bzw. Haftungsprobleme aufweisen, zu entfernen. Grundsätzlich könnte man daran denken, die Farbbeschichtungen mit Sandstrahlgeräten zu entfernen. Aufgrund der Höhen von Hochspannungsgittermasten, die in der Regel zwischen 20 und 60 m, in Sonderfällen aber auch bei 100 bis 200 m liegen, ist die Durchführung von Sandstrahlarbeiten aber sehr problematisch.

   Zum einen muss das Strahlgut mit in die Arbeitshöhe genommen werden, um dann mit Pressluft auf die Stahloberfläche gebracht zu werden. Zum anderen werden die Farbprodukte bei diesem Verfahren sehr stark zerkleinert und wehen schon bei geringen Windverhältnissen sehr weit vom Mast weg. Sämtliche vor dem Jahre 1960 errichteten unverzinkten Gittermaste weisen Farbbeschichtungen auf, die Bleimennige enthalten. Wegen der bekannten negativen Auswirkungen von bleihaltigen Stoffen auf die Umwelt ist sowohl die entfernte Farbe mit der Grundbeschichtung als auch das verwendete Strahlgut als Sondermüll einzustufen, entsprechend zu sammeln und zu entsorgen. Auch ein Ablaugen der letzten Farbbeschichtungen ist zwar grundsätzlich möglich, jedoch wird durch die Lauge selbst die Umweltbelastung ebenfalls erhöht. Durch Flammstrahlen, z.

   B. mit Ethylen/Sauerstoff kann die Farbe an der Oberfläche zwar abgebrannt werden, dieses Verfahren hat sich aber für Freileitungsmaste am Markt nicht durchgesetzt. 



  Bekannt ist es zwar auch (DE-Zschr. bs 11-12/93, Seiten 50 bis 53), auf Stahloberflächen befindliche Farbbeschichtungen durch Erwärmung mittels Hochfrequenzinduktion von den Stahloberflächen zu lösen. Zum Entfernen von auf Stahlgittermasten von Hochspannungsfreileitungen befindlichen Farbbeschichtungen ist diese Massnahme in der Praxis bisher nicht angewendet worden. Führt man nämlich die Hochfrequenzinduktion über längere Zeit an ein- und derselben Stelle auf einer Stahloberfläche durch, so kann der Stahl bis in den rotglühenden Bereich, d. h. ohne weiteres über 1000  C aufgeheizt werden. Dabei kann es zu Längenausdehnungen kommen, die Schrauben- bzw. Nietverbindungen der Stahlgittermasten abscheren und einzelne Gittermaststäbe seitlich ausknicken lassen. Auch kann es dabei zu merklichen Reduktionen der Festigkeit des Werkstoffes kommen.

   Alle diese Einflüsse können folglich eine nicht hinnehmbare Bauwerksschädigung hervorrufen bzw. die Standsicherheit gefährden. Das dürfte auch der Grund dafür sein, dass die beschriebenen Massnahmen bisher bei der Entfernung von Farbbeschichtungen, die sich auf Stahlgittermasten von Hochspannungsfreileitungen befinden, nicht angewendet worden sind. 



  Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, auf Stahlgittermasten von Hochspannungsfreileitungen befindliche Farbbeschichtungen einfach und umweltverträglich zu entfernen. 

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 Hierzu lehrt die Erfindung in verfahrensmässiger Hinsicht, dass zum Entfernen von auf Stahlgittermasten von Hochspannungsfreileitungen befindlichen Farbbeschichtungen der Stahl der Stahlgittermasten auf eine Temperatur von höchstens 250  C erwärmt wird. 



  Die Erfindung geht hierbei zunächst von der Tatsache aus, dass man mit stromdurchflossenen Spulen im Hochfrequenzbereich Stähle aufheizen kann. Die Erfindung nutzt diese Tatsache im vorliegenden Fall dahingehend, dass durch die erzeugte Wärme die Haftung der alten Farbbeschichtungen so stark verändert werden kann, dass sie in grossen zusammenhängenden Farbplacken anfallen, die ohne grosse Schwierigkeiten von der Stahloberfläche abgeschabt werden können. Diese Placken können im Gegensatz zu Farbstaub wesentlich leichter und einfacher aufgefangen werden. Dieses Ergebnis wird erreicht, weil die Hitzeentwicklung erfindungsgemäss von innen nach aussen und nicht wie bei anderen Verfahren von aussen nach innen wirkt.

   Die eingangs geschilderten, Bauwerksschädigungen hervorrufenden und die Standsicherheit der Stahlgittermasten gefährdenden negativen Einflüsse werden in diesem Zusammenhang dadurch eliminiert, dass eine Erwärmungshöchsttemperatur vorgegeben ist. 



  Gegenstand der Erfindung ist - wie schon ausgeführt - auch eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, bestehend aus einer Hochfrequenzinduktionsspule. Hier besteht die Erfindung darin, dass die Hochfrequenzinduktionsspule mit einem Temperaturkontrollaggregat mit einem berührungslos arbeitenden Temperaturfühler ausgerüstet ist. Auf diese Weise ergeben sich in der Handhabung der Vorrichtung keine Vorgaben für die Geschwindigkeit, mit der die Vorrichtung zu bewegen ist. Das Temperaturkontrollaggregat regelt nämlich den Strom der Spule und schaltet bei Überschreiten von vorgegebenen Grenzwerten den Strom ab. Auf diese Weise kann eine Überlastung bzw. Schädigung des jeweiligen Bauwerkes ausgeschlossen werden. 



  Hinzu kommt, dass die Vorrichtung insgesamt verhältnismässig klein ausgeführt werden kann, so dass sie auch in grossen Höhen im Mastgestänge verwendet werden kann. Es versteht sich von selbst, dass das Temperaturkontrollaggregat entsprechend justiert und kalibriert ist. 



  Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. 



  Die einzige Figur der Zeichnung zeigt eine Vorrichtung zum Entfernen von auf Stahlgittermasten von Hochspannungsfreileitungen befindlichen Farbbeschichtungen. In ihrem grundsätzlichen Aufbau besteht die Vorrichtung zunächst aus einer Hochfrequenzinduktionsspule 1, die in einem Handgriff 2 mit einem Betätigungsschalter 3 gehaltert ist. Auf der der Induktionsspule 1 gegenüberliegenden Seite ist eine kombinierte Elektro/Kühlungszuleitung 4 für den Induktor von einem Frequenzgenerator angeschlossen. Am Handgriff 2 ist auch ein Temperaturfühler 5 in Form eines Infrarotsensors vorgesehen, dessen Signalausgang 6 an eine Steuereinheit des Frequenzgenerators angeschlossen ist. Der Temperaturfühler 5 mit der Steuereinheit bildet ein Temperaturkontrollaggregat. Der vom Temperaturfühler 5 erfasste Messfleck 7 auf dem erwärmten Material ist angedeutet. 



  Patentansprüche : 1. Verfahren zum Entfernen von Farbbeschichtungen, wobei unter den Farbbeschichtungen befindlicher Stahl durch Hochfrequenzinduktion erwärmt wird und die dabei gelöste Farb- beschichtung anschliessend plackenförmig von den Stahlgittermasten abgeschabt wird, da- durch gekennzeichnet, dass zum Entfernen von auf Stahlgittermasten von Hochspan- nungsfreileitungen befindlichen Farbbeschichtungen der Stahl der Stahlgittermasten auf eine Temperatur von höchstens 250  C erwärmt wird.

Claims (1)

  1. 2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bestehend aus einer Hochfrequenzinduktionsspule, dadurch gekennzeichnet, dass die Hochfrequenzinduktions- spule (1) mit einem Temperaturkontrollaggregat mit einem berührungslos arbeitenden Temperaturfühler (5) ausgerüstet ist. <Desc/Clms Page number 3>
AT0144400A 1999-08-27 2000-08-22 Verfahren und vorrichtung zum entfernen von auf stahlgittermasten von hochspannungsfreileitungen befindlichen farbbeschichtungen AT413022B (de)

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