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Die Erfindung betrifft einen Siphon, vorzugsweise Urinalsiphon, mit zumindest einer ersten, ausserhalb des im normalen Betriebszustand permanent mit Flüssigkeit gefüllten Bereich des Siphons angeordneten Sensoreinheit und einer dazu nachgeordneten Steuereinheit für die Spü- lung von Abwässern.
Ein derartiger Siphon wird beispielsweise in der DE 101 11 210 A1 geoffenbart.
Nachteil dieses Standes der Technik ist, dass der Teil der Sensoreinheit in der DE 101 11 210 A1, der als Bezugselektrode" bezeichnet wird, ständig in der im Siphon befindli- chen Flüssigkeit angeordnet ist. Hiedurch kann kein lineares elektrisches Feld zwischen den Elekt- roden der Sensoreinheit erreicht werden, welches aber für ein definiertes exaktes Schalten" der Spülung Voraussetzung ist. Im Laufe der Zeit bilden sich ferner Ablagerungen auf diesem Teil der Sensoreinheit aus, weshalb die Ansprechempfindlichkeit der Spülung sinkt.
Aus der DE 2 153 344 A ist eine Sensoreinheit bekannt, die einlaufseitig, ausserhalb des Flüs- sigkeitsvolumens des Siphons, jedoch unmittelbar oberhalb des Flüssigkeitsniveaus angeordnet ist. Weitere Systeme sind aus der JP 8-1 3585 und der DE 197 55 998 A1 bekannt, wobei beide Druckschriften Sensoreinheiten offenbaren, deren Elektroden permanent im gefüllten Flüssigkeits- aufnahmevolumen angeordnet sind.
Aufgabe der Erfindung ist es also, obige Nachteile zu vermeiden und einen Siphon anzugeben, dessen zumindest eine erste Sensoreinheit auch nach langer Betriebsdauer einwandfrei und exakt funktionstauglich bleibt.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass die zumindest eine erste Sensoreinheit jen- seits des Überlaufniveaus des Siphons auf dessen Auslaufseite angeordnet ist. Bei dieser Anord- nung ist im normalen Betriebszustand kein Teil der ersten Sensoreinheit permanent in Flüssigkeit getaucht, sodass Ablagerungen auf der ersten Sensoreinheit weitgehend vermieden werden kön- nen.
Gemäss einer besonderen Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die zumindest eine erste Sensoreinheit durch mindestens zwei erste Elektroden gebildet ist. Die Verwendung von mindestens zwei ersten Elektroden erweist sich als besonders einfach zu realisierender Sensor, der bei einer Anordnung gemäss Anspruch 1 ein lineares elektrisches feld zwischen den Elektro- den der Sensoreinheit erfasst und so ein exaktes Schalten der Spülung ermöglicht.
In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass einlaufseitig zumindest eine zweite Sensoreinheit in jenem Bereich des Siphons angeordnet ist, der im normalen Betriebszustand permanent mit Flüssigkeit gefüllt ist. Eine solche zweite Sensoreinheit ist geeignet, ein Austrock- nen des Siphons, z. B. nach längerer Nichtbenutzung, zu registrieren und gegebenenfalls eine Zufuhr von Spülwasser zu bewirken.
In besonderer Ausführung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die zumindest eine zwei- te Sensoreinheit aus mindestens zwei zweiten Elektroden gebildet ist. Die Verwendung von min- destens zwei zweiten Elektroden erweist sich als besonders einfach zu realisierender Sensor.
Eine Variante der Erfindung kann darin bestehen, dass die Steuereinheit als ein vergossenes Modul ausgebildet ist, das in einer in der Rückseite des Siphons ausgebildeten Wanne angeordnet ist. Diese Ausbildung ist besonders platzsparend und ermöglicht eine einfache Wartung der Steu- ereinheit.
In besonderer Ausführung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Steuereinheit eine Zeitverzögerungsschaltung umfasst. So kann das Spülprogramm besonders wirkungsvoll und auch spülflüssigkeitssparend ausgeführt werden.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Steuereinheit zumin- dest ein Ventil, insbesondere ein Magnetventil, für eine Spülflüssigkeitszufuhr ansteuert. Durch die Ansteuerung von Ventilen kann die Zufuhr von Spülflüssigkeit besonders einfach reguliert werden.
In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Leitfähigkeit des im Siphon be- findlichen fluiden Mediums mittels zumindest einer ersten Sensoreinheit und/oder einer zweiten Sensoreinheit erfasst wird und die Auslösung eines Spülvorgangs nach dem Unterschreiten oder Überschreiten eines vorgegebenen Leitfähigkeitswertes erfolgt.
Gemäss einer Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass bei Verstopfung des Ablaufs der Spülvorgang gestoppt wird, wenn von der zumindest einen ersten Sensoreinheit ein Leitfähigkeitswert innerhalb eines vorgegebenen Bereichs über ein vordefiniertes Zeitintervall besteht. So können bei defektem Ablauf der unkontrollierte Austritt von Spülwasser und damit
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Folgeschäden durch Überschwemmungen vermieden werden.
Gemäss einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung kann weiters vorgesehen sein, dass ein Absinken des Flüssigkeitspegels unter ein vorgegebenes Niveau durch zumindest eine zweite Sensoreinheit bestimmt wird und Spülflüssigkeit zumindest solange zugeführt wird, bis ein vorge- gebenes Niveau des Flüssigkeitspegels erreicht ist. So kann bei Austrocknen des Siphons, z.B. nach längerer Nichtbenutzung, die geruchsverschliessende Wirkung des Siphons aufrecht erhalten bleiben.
Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf die beigeschlossenen Zeichnungen, in weichen Aus- führungsformen dargestellt sind, näher beschrieben. Dabei zeigt:
Fig. 1 den Schnitt durch ein Urinal mit einem Siphon,
Fig. 2 ein Siphon in Seitenansicht,
Fig. 3a-d jeweils den Schnitt A-A gemäss Fig. 1 durch ein Siphon in verschiedenen Betriebszu- ständen,
Fig. 4a den Schnitt A-A gemäss Fig. 1 durch ein Siphon mit zugeordneten Sensoreinheiten, Steuereinheit und Ventil und
Fig. 4b eine Verlaufskurve des elektrischen Widerstands zwischen den Elektroden der ersten Sensoreinheit.
Der erfindungsgemässe Siphon 4 kann beispielsweise in einem Urinal (Fig. 1) eingesetzt wer- den, aber auch der Einsatz für andere Abwasserbecken ist möglich. Abwasser bzw. Spülwasser fliesst hierbei im normalen Betriebszustand über den Einlauf 9' des Siphons 4, die Einlaufseite 9 in die Auslaufseite 6 und beim Auslauf 6' aus dem Siphon 4 in beispielsweise eine Abwasserleitung.
In Fliessrichtung nach dem Überlaufniveau 5 auf der Auslaufseite 6 ist nun eine erste Sensoreinheit 1 angeordnet, die beispielsweise durch wenigstens zwei erste Elektroden 1' und 1" gebildet ist.
Weiters kann in jenem Bereich der Einlaufseite 9 eine zweite Sensoreinheit 2 angeordnet sein, die ihrerseits aus wenigstens zwei zweiten Elektroden 2' und 2" gebildet sein kann. Der zumindest ersten Sensoreinheit 1 und/oder zumindest zweiten Sensoreinheit 2 ist eine Steuereinheit 3 nach- geordnet, die entweder ausserhalb des Siphons 4 untergebracht ist (vgl. Fig. 1) oder im Siphon 4, beispielsweise in einer Wanne 7 der Rückwand des Siphons 4, integriert ist (vgl. Fig. 2). Der Steu- ereinheit 3 selbst ist beispielsweise ein Ventil 8, insbesondere ein Magnetventil, nachgeordnet, über das die Zufuhr von Spülflüssigkeit kontrolliert wird.
Anstelle eines Ventils 8 könnte aber auch eine Pumpe für Spülflüssigkeit angesteuert werden, wenn beispielsweise kein für eine ausschliess- lich ventilbasierte Regelung der Spülflüssigkeitszufuhr ausreichender Druck zur Verfügung steht.
Im unbenutzten Zustand (Fig. 3a) befinden sich die ersten Elektroden 1' und 1" im wesentlichen in Luft, sodass das Medium zwischen diesen Elektroden 1', 1" einen niedrigen Leitfähigkeitswert bzw. einen hohen elektrischen Widerstand R aufweist (vgl. Zustand To in Fig. 4b). Dieser hohe Widerstand R liegt hierbei insbesondere über einem grösseren vorgegebenen Vergleichswert S2.
Bei Zufuhr von Abwasser, insbesondere von Abwasser mit einem deutlich höheren Leitfähigkeits- wert als dem von Luft, tritt Flüssigkeit aus der Einlaufseite 9 über das Überlaufniveau 5 in die Auslaufseite 6, sodass die ersten Elektroden 1', 1"benetzt werden (vg. Fig. 3b) und der elektrische Widerstand R zwischen diesen unter den vorgegebenen kleineren Vergleichswert S1 absinkt (vgl.
Zustand T1 in Fig. 4b). Wird nun die Zufuhr von Abwasser gestoppt, kommen die ersten Elektroden 1', 1" erneut im wesentlichen in Luft zu liegen und der elektrische Widerstand R des Mediums zwischen den ersten Elektroden 1', 1"steigt zum Zeitpunkt T2 (vgl. Fig. 4b) über den vorgegebenen kleineren Vergleichswert S1 Nach dem Ablauf einer eingestellten Zeitverzögerung ab diesem Zeitpunkt T2 wird die Zeit T3 (vgl. Fig. 4b) erreicht, bei der von der Steuereinheit 3 über das Ventil 8 der Spülvorgang für eine vorgebbare Spüldauer ausgelöst wird.
Die gewünschten Vergleichswerte S1 und S2 sowie die Zeitdauer der Zeitverzögerung und die Spüldauer sind jeweils in der Steuereinheit 3 einstellbar.
Sollte dem Siphon 4 über längere Zeit keine Flüssigkeit zugeführt werden, sinkt der Flüssig- keitsspiegel in der Einlaufseite 9 unter die zweite Sensoreinheit 2, insbesondere die beiden zweiten Elektroden 2', 2", sodass die Leitfähigkeit des Mediums im Bereich dieser zweiten Sensoreinheit 2 herabgesetzt wird (vgl. Fig. 3c). Um ein weiteres Absinken des Flüssigkeitspegel im Siphon 4 zu vermeiden, kann nun von der Steuereinheit 3 ein Spülvorgang ausgelöst werden, sodass der Flüssigkeitspegel wieder über der zweiten Sensoreinheit 2 zu liegen kommt.
Kommt es zu einer Verstopfung im Bereich des Auslaufs 6' oder des dahinterliegenden Abwas-
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serrohres, steigt der Flüssigkeitspegel auf der Ablaufseite 6 und flutet die erste Sensoreinheit permanent (vgl. Fig. 3d). In diesem Fall unterbindet die Steuereinheit 3 weitere Spülvorgänge, um ein Austreten von Flüssigkeit am Einlauf 9' des Siphons 4 gegen die gewöhnliche Fliessrichtung nach Möglichkeit zu vermeiden.
PATENTANSPRÜCHE:
1. Siphon, vorzugsweise Urinalsiphon, mit zumindest einer ersten, ausserhalb des im norma- len Betriebszustand permanent mit Flüssigkeit gefüllten Bereich des Siphons angeordne- ten Sensoreinheit und einer dazu nachgeordneten Steuereinheit für die Spülung von Ab- wässern, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine erste Sensoreinheit (1) jen- seits des Überlaufniveaus (5) des Siphons (4) auf dessen Auslaufseite (6) angeordnet ist.