<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung betrifft eine Absaugeinrichtung zum Absaugen von Emissionen in Werkshallen, insbesondere von Sekundäremissionen in Werkshallen der Hüttenindustrie, sowie ein Verfahren zum Bau einer Absaugeinrichtung dieser Art.
Absaugeinrichtungen spezieller Bauarten, insbesondere zum Absaugen von Sekundäremissio- nen, sind aus den Österreichischen Patentschriften 356. 687, 357. 577, 357. 182 sowie 357.580 bekannt.
In Hüttenwerken kommt es bei der Erzeugung von Stahl an verschiedenen Stellen des Stahl- werks zu starker Rauchentwicklung, insbesondere beim Chargieren von Schrott- und/oder Rohei- sen in einen Konverter 1, beim Umfüllen von Roheisen aus einem Torpedomischer in eine Pfanne, beim Einfüllen von Roheisen in einen Roheisenmischer bzw. beim Beschicken von Pfannen aus dem Roheisenmischer. Bei diesen Chargier-, Umleer- und Abgiessvorgängen hängen die das schmelzflüssige Gut bzw. den Schrott enthaltenden Behälter mittels eines Krangehänges an einem Kran, und es ist schwierig, an den erforderlichen Stellen, an denen Rauchentwicklung bzw. Abgas- austritte stattfinden, wirksame Absaugeinrichtungen vorzusehen.
Ein spezielles Problem besteht beim Chargieren eines Konverters mit Schrott und/oder Rohei- sen, da hierbei aus dem schrägstehenden Konverter Rauch und Abgase austreten. Diese Abgase bzw. der austretende Rauch können nicht mehr durch den Hauptkaminzug, der zur Ableitung der Abgase während des Blasvorganges dient, erfasst werden. Die hohen Gastemperaturen beim Chargieren bewirken einen starken Auftrieb und die Abgase und der Rauch steigen rasch bis zum Dach hoch, sodass sie nicht nur im Inneren der Werkshalle, sondern auch im Freien eine Belas- tung für die Umwelt darstellen.
Wenn zum Auffangen der beim Chargieren austretenden Abgase Abzugshauben verwendet wurden, konnten diese aus betriebstechnischen Gründen, vor allem wegen des beim Chargieren notwendigen Heranfahrens des Kranes zum Konverter nur bis zu einer bestimmten Grösse ausge- legt werden. Sie erwiesen sich im Betrieb als zu klein. Der grösste Teil der Abgase konnte nicht erfasst werden und ist daher an der Abzugshaube vorbei entwichen.
Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Nachteile und Schwierigkeiten und stellt sich die Aufgabe, eine Absaugeinrichtung der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, mit der insbe- sondere beim Chargieren aus einem Konverter aufsteigende Abgase nahezu zur Gänze erfasst und kontrolliert, beispielsweise über einen Filter oder eine Entstaubungsanlage, abgeleitet werden können, wobei jedoch der Hallenkran ungehindert in die Chargierstellung verfahrbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss gelöst durch eine Absaugeinrichtung, gekennzeichnet durch eine integrale Verwendung mindestens eines Trägers einer Tragkonstruktion, welcher Träger einen Hohlraum aufweist, der zur Absaugung und Weiterführung von Emissionen bis zu einer Absaugrohrleitung eingesetzt ist.
Vorzugsweise ist der Träger entweder als Kranbahnträger oder als Hallenträger oder auch als Kombination hiervon gestaltet.
Eine bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass der Träger als Kastenträ- ger bzw. in der Art eines Kastenträgers ausgebildet ist, dass die Unterseite des Kastenträgers offen ausgebildet ist und dass sich zumindest in Bereichen Schürzen zur besseren Erfassung der Emissionen vom Träger nach unten erstrecken.
Zweckmässig ist der Hohlraum des Trägers mit Leitblechen und/oder Verstärkungen sowie den Hohlraum in Längsrichtung begrenzenden Endblechen versehen und er ist weiters vorteilhaft ausgekleidet, insbesondere mit einem Wärmeschutzmaterial.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass in den Hohl- raum des Trägers eine haubenartige Blechkonstruktion eingebaut ist, wobei zwischen der Blech- konstruktion und dem Träger ein Luftspalt vorgesehen ist.
Ein Verfahren zum Bau einer erfindungsgemässen Absaugeinrichtung ist dadurch gekennzeich- net, dass der Träger an seiner Unterseite zumindest im Bereich der Absaugstelle geöffnet wird und gegebenenfalls mit Verstärkungen versehen wird, wobei zweckmässig in den Hohlraum des Trägers eine Blechhaube integriert wird.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeichnung schematisch veranschaulichten Ausführungsbeispiels näher erläutert, wobei Fig. 1 eine Schrägrissdarstellung einer erfindungsge- mässen Absaugeinrichtung zeigt. Fig. 2 zeigt eine Frontansicht ; 3 eine Seitenansicht und Fig. 4 ein Detail IV der Fig. 3 im vergrösserten Massstab.
<Desc/Clms Page number 2>
Ein Konverter 1 ist unterhalb eines Hauptkaminzuges 2, der zum Absaugen der beim Blasvor- gang entstehenden Abgase dient, in einem sogenannten Doghouse 3, das mit einem Tor 4 ver- schliessbar ist, kippbar gelagert. Zum Chargieren wird nach Öffnen des Tores 4 der Konverter 1 in die in Fig. 3 dargestellte Lage gekippt, wodurch seine Mündung 5 seitlich neben die Öffnung 6 des Hauptkaminzuges 2 zu liegen kommt. Eine Chargierpfanne 7 zum Chargieren von Roheisen oder eine Schrottschurre etc. wird mittels eines Hallenkranes 8 herangebracht und in die in Fig. 3 ge- zeigte Kippstellung gebracht.
Oberhalb der Mündung 5 des gekippten Konverters 1 ist in der Regel ein Kranbahnträger 9 vor- gesehen, der als Kastenträger, z. B. gebildet von zwei I-Trägern 10, deren obere Flansche 11 durch ein Deckblech 12 miteinander verbunden sind, ausgeführt ist. An der Unterseite des Kasten- trägers 9 sind zwecks Kraftschlusses und Erhöhung der Torsionssteifigkeit desselben nicht näher dargestellte Verstärkungsstreben vorgesehen. Es könnte auch an der Unterseite ein die Flansche der beiden I-Träger 10 verbindendes Blech angeschweisst sein, sodass ein zur Gänze geschlosse- ner Kastenträger gebildet wird.
Der Hallenkran 8 ist mittels Räder 13 entlang der Schiene 14, die an der Oberseite des Kasten- trägers 9 in Verlängerung eines Steges eines der I-Träger 10 angeordnet ist, verfahrbar. Die die Pfanne haltende Krankatze ist mit 15 bezeichnet.
Um die beim Chargieren austretenden Emissionen, sogenannte Sekundäremissionen, gut und mit einer platzsparenden Konstruktion zu erfassen, ist erfindungsgemäss der Hohlraum 16 des Trägers 9 in die Absaugeinrichtung integriert, wobei eine erfindungsgemässe Ausführungsform einer Absaugeinrichtung wie folgt gestaltet ist :
In den Hohlraum 16 des Kastenträgers 9 ist eine in Fig. 1 im Schrägriss veranschaulichte Kon- struktion, die als Blechhaube 17 ausgebildet ist, eingesetzt. Zu diesem Zweck wird der Hohlraum 16 des Kastenträgers 9 an der Unterseite geöffnet, bzw. werden dort vorhandene Verstärkungs- streben etc. entfernt und gegebenenfalls in Längsrichtung des Kastenträgers 9 versetzt oder au- #enseitig angeordnet.
Die in den Hohlraum 16 eingesetzte Blechhaube 17 weist einen den Hohlraum 16 auskleiden- den oberen Teil 18 und aus dem Hohlraum 16 herausragende und sich nach unten erstreckende Schürzen 19 auf, die in dem Bereich, in dem die Pfanne 7 bzw. eine Schrottschurre beim Chargie- ren in Stellung gebracht werden, einen Freiraum 20 belassen. Die Blechhaube 17 ist an der Innen- seite mit einem Wärmeschutzmaterial 21 versehen, sodass der Kastenträger 9 durch beim Char- gieren austretende heisse Abgase bzw. Strahlungswärme in seiner Tragfähigkeit nicht herabgesetzt wird. An einem Ende einer Schürze 19 ist eine Absaugrohrleitung 22 angeschlossen. Die Blech- haube 17 weist an ihren beiden Enden den Hohlraum des I-Trägers begrenzende Endbleche 23 auf. Zur Verstärkung der Blechhaube ist diese an ihren Endbereichen bzw.
Kanten mittels Profile 24 verstärkt, deren Gestaltung aus Fig. 2 zu ersehen ist.
Aus Fig. 4 ist zu entnehmen, dass das Tor 4, das das Doghouse 3 des Konverters 1 während dessen Blasvorgang verschliesst, seitlich aussen an den Schürzen 19 vorbeigleitet, sodass der von den Schürzen 19 freigelassene Freiraum 20 bei geschlossenem Tor 4 des Doghouses 3 geschlos- sen ist.
Die Erfindung beschränkt sich nicht auf das in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel, sondern sie kann in verschiedener Hinsicht modifiziert werden. Beispielsweise ist es möglich, auch den Träger 9 selbst innenseitig mit einem Wärmeschutzmaterial auszukleiden. Zweckmässig wird auch zwischen der Blechhaube 17 und den Blechen des Kastenträgers 9 ein isolierender Luftspalt 25 vorgesehen. Ein Teil des Trägers kann auch als Hallenträger fungieren, d. h. dass einer der I-Träger 10 als Kranbahnträger und der weitere I-Träger als Hallenträger oder Träger für eine weitere Trageinrichtung dienen. Der Träger 9 kann weiters als Stahlblechkonstruktion ausgebildet sein.
Das Wärmeschutzmaterial 21 ist vorteilhaft aus feuerfestem Material, wie Spritzbeton gebildet, es können aber auch Hämatit oder Stahlplatten, die an der Innenseite der Blechhaube 17 ange- bracht sind, zum Wärmeschutz vorgesehen sein. Es kann von Vorteil sein, insbesondere bei sehr schmalen Hohlräumen von Kastenträgern, strömungstechnische Massnahmen zum besseren Ableiten der Emissionen vorzusehen, beispielsweise Leitbleche etc.
Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Absaugeinrichtung in bereits be- stehende Stahlwerke mit Kastenträgern in einfacher Weise eingebaut werden kann, ohne dass es
<Desc/Clms Page number 3>
zu Behinderungen des Kranes 8 oder zu Behinderungen des Konverters 1 beim Einleeren, beim Durchdrehen des Konverters bzw. bei Ausmauerungs- und Wartungsarbeiten kommt.
PATENTANSPRÜCHE:
1. Absaugeinrichtung zum Absaugen von Emissionen in Werkshallen, insbesondere von Se- kundäremissionen in Werkshallen der Hüttenindustrie, gekennzeichnet durch eine integ- rale Verwendung mindestens eines Trägers (9) einer Tragkonstruktion, welcher Träger (9) einen Hohlraum (16) aufweist, der zur Absaugung und Weiterführung von Emissionen bis zu einer Absaugrohrleitung (22) eingesetzt ist.