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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Entleeren von Getränkedosen mit einer einem Dosenförderer nachgeordneten Locheinrichtung, die einer Dosenaufnahme paarweise zugeordnete, an einen Stelltrieb angeschlossene Stechspitzen zum stirnseitigen Lochen der Ge- tränkedosen und einen Auswerfer für die entleerten Getränkedosen aufweist, und mit einem unter- halb der Dosenaufnahme vorgesehenen, mit einer Auslaufeinrichtung versehenen Sammelbehäl- ter.
Um im Gastgewerbe vorgegebene Getränkemengen abgeben zu können, sind Flüssigkeitspor- tionierer unterschiedlicher Bauart im Einsatz. Diese Flüssigkeitsportionierer werden an Getränke- behälter mit einem entsprechend grossen Aufnahmevolumen angeschlossen. Für kleinvolumige Getränkebehälter, insbesondere für Getränkedosen eignen sich solche Flüssigkeitsportionierer allerdings nicht. Es besteht daher das Problem, eine vorgegebene Teilmenge aus einer Getränke- dose abgeben zu können.
Zum Entleeren von Getränkedosen, die nach dem Abfüllen als fehlerhaft ausgeschieden wer- den, ist es bekannt (GB 2 071 626 A), die zu entleerenden Getränkedosen mit Hilfe eines Förde- rers stehend in einer Reihe hintereinander einer Vorrichtung zum Anstechen der Getränkedosen zuzuführen. Diese Vorrichtung weist einen oberen und einen unteren Balken mit Stechspitzen auf, die bei einem zangenartigen Schliessen der Balken über einen Stelltrieb in die oberen und unteren Stirnseiten der Getränkedosen Löcher stechen, um ein Ausfliessen des Getränkes nach unten bei gleichzeitiger Belüftung von oben sicherzustellen. Zur Halterung der Getränkedosen während des Stechvorganges dient ein Niederhalter, der nach dem Anstechen der Getränkedosen von diesen abgehoben wird.
Die angestochenen Getränkedosen können dann mit Hilfe eines Auswerfers aus dem Bereich der Dosenaufnahme für das Anstechen auf eine in weiterer Folge zu einer Zerkleine- rungseinrichtung führende Stellfläche geschoben werden, so dass Platz für die Aufnahme einer weiteren Dosenreihe geschaffen wird. Da die Dosenaufnahme und die Stellfläche aus einer durch- gehenden, gelochten Tischplatte bestehen, die oberhalb eines Sammelbehälters angeordnet ist, fliesst das Getränk aus den Getränkedosen durch die gelochte Tischplatte in den Sammelbehälter, von wo das gesammelte Getränk über eine Auslaufeinrichtung zur Wiederverwertung abgezogen werden kann. Abgesehen davon, dass sich solche Vorrichtungen zum Entleeren von Getränkedo- sen lediglich für einen industriellen Einsatz eignen, ist keine Getränkeportionierung vorgesehen.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, Getränke aus Getränkedosen in Teilmengen portioniert abgeben zu können, und zwar mit einem vergleichsweise geringen Handhabungsauf- wand.
Ausgehend von einer Vorrichtung zum Entleeren von Getränkedosen der eingangs geschilder- ten Art löst die Erfindung die gestellte Aufgabe dadurch, dass die Dosenaufnahme eine an das Ablaufende einer Rollrampe des Dosenförderers anschliessende Dosenauflage bildet, die zwischen einem stirnseitigen Dosenanschlag und einem Stempel der Locheinrichtung liegt, dass der an den Stelltrieb angeschlossene, in Richtung des Dosenanschlages verstellbar gelagerte Stempel die Stechspitzen trägt und dass die Auslaufeinrichtung des Sammelbehälters aus einem Flüssig- keitsportionierer besteht.
Da zufolge dieser Massnahmen die Getränkedosen liegend auf einer Rollrampe zur Lochein- richtung gefördert werden, ergeben sich einfache Konstruktionsverhältnisse, die nicht nur angetrie- bene Dosenförderer erübrigen, sondern auch eine raumsparende Locheinrichtung ermöglichen, weil die liegend in der Dosenaufnahme gehaltenen Getränkedosen lediglich von einer Stirnseite her mit Hilfe eines die Stechspitzen tragenden Stempels angestochen werden. Das für das Anste- chen der Getränkedosen erforderliche Widerlager wird durch einen dem Stempel gegenüberlie- genden Dosenanschlag gebildet.
Da die Stechspitzen vorteilhaft vertikal übereinander am Stempel angeordnet sind, kann die Belüftung der jeweils angestochenen Getränkedose über die obere Stichöffnung nicht durch austretende Flüssigkeit behindert werden, so dass für eine störungsfreie Entleerung der angestochenen Getränkedose über die untere Stichöffnung gesorgt ist. Das über die untere Stichöffnung austretende Getränk fliesst in den unterhalb der Dosenaufnahme vorgese- henen Sammelbehälter, der einen Flüssigkeitsportionierer als Auslaufeinrichtung aufweist, über den eine vorgebbare Getränkemenge unabhängig vom Aufnahmevolumen der Getränkedose abgegeben werden kann. Damit ist das dosierte Abgeben von Teilmengen eines in Getränkedosen angelieferten Getränkes in einfacher Weise möglich.
Um das Anstechen einer Getränkedose nicht durch anliegende, nachfolgende Getränkedosen
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zu beeinträchtigen, kann der Dosenaufnahme eine Vereinzelungseinrichtung für die Getränkedo- sen vorgeordnet werden, so dass die zu entleerenden Getränkedosen der Locheinrichtung einzeln zugefördert werden. Obwohl sich hiefür unterschiedlich aufgebaute Vereinzelungseinrichtungen eignen, ergeben sich besonders einfache Konstruktionsbedingungen, wenn die Vereinzelungsein- richtung aus einer im Bereich des Ablaufendes der Rollrampe angeordneten, um eine Querachse bezüglich der Rollrampe schwenkverstellbaren Wippe besteht. Diese Wippe bildet einen Anschlag für die auf sie aufrollende Getränkedose, die nur mit einer Verschwenkung der Wippe weitergege- ben werden kann.
Die Schwenkverstellung der Wippe bedingt eine Sperre für die nachfolgenden Getränkedosen, womit die Vereinzelung der Getränkedosen sichergestellt ist. Mit der Rückstellung der Wippe wird die jeweils nachfolgende Getränkedose von der Wippe aufgenommen, um bei einer neuerlichen Wippenverstellung von der Wippe zur Locheinrichtung abzurollen.
In ähnlicher Weise kann der der Dosenaufnahme zugeordnete Auswerfer aus einer Wippe be- stehen, die einen Rollanschlag für die Getränkedosen bildet, so dass die Getränkedosen über diesen Rollanschlag in der Dosenaufnahme für das Anstechen gehalten werden. Nach der Entlee- rung der jeweiligen Getränkedose wird die Wippe verschwenkt, und die leere Getränkedose aus der Dosenaufnahme in einen anschliessenden Dosensammler ausgestossen.
Damit beim Anstechen der Getränkedosen der Flüssigkeitsaustritt auf einen vorgegebenen Ausflussbereich beschränkt werden kann, empfiehlt es sich, den Stempel mit einer die Stechspitzen umschliessenden Ringdichtung für die Dosenstirnseite auszurüsten. Mit Hilfe dieser Ringdichtung wird während des Anstechens der jeweiligen Getränkedose zwischen deren anzustechenden Stirnseite und dem Stempel ein abgedichteter Raum gebildet, der einen unkontrollierten Flüssig- keitsaustritt unterbindet. Wenn die Ringdichtung beim Ausziehen der Stechspitzen wieder von der Getränkedose abhebt, ist ein allenfalls vorhandener Überdruck in der Getränkedose abgebaut.
Der Stelltrieb für den Stempel kann motorisch betrieben werden. Im allgemeinen genügt es, wenn der Stelltrieb für den gegen die Kraft einer Rückstellfeder verschiebbaren Stempel aus einem Handhebel besteht, mit dessen Hilfe der Stempel zum Anstechen der jeweils in der Dosenaufnah- me gelagerten Getränkedose axial verstellt wird. Damit über diesen Handhebel nicht nur der Stell- trieb für den Stempel, sondern auch die Betätigungswelle für die Wippe des Auswerfers betätigt werden kann, kann der Handhebel um eine Querachse verschwenkbar auf einer Betätigungswelle für die Wippe gelagert sein. Mit einer Schwenkverstellung des Handhebels um die Betätigungswel- le der Wippe wird daher die Wippe des Auswerfers für den Ausstoss der entleerten Getränkedose betätigt.
Diese Wippenbetätigung erfolgt vorzugsweise ebenfalls gegen die Kraft einer Rückstellfe- der, um eine gesicherte Anschlaglage für die in die Dosenaufnahme rollenden Getränkedosen zu erhalten.
Damit eine Verschmutzung des Sammelbehälters durch die Getränkedosen selbst weitgehend ausgeschlossen werden kann, kann zwischen der Dosenaufnahme und dem Sammelbehälter eine verschliessbare Durchtrittsöffnung vorgesehen werden, die erst beim Anstechen der Dosen geöffnet wird. Zu diesem Zweck kann die Durchtrittsöffnung einen durch den Stelltrieb offenbaren und zeitverzögert schliessenden Verschluss aufweisen, der über den Stelltrieb geöffnet wird. Die zeitver- zögerte Schliessbewegung des Verschlusses ist erforderlich, um eine vollständige Entleerung der jeweiligen Getränkedose in den Sammelbehälter zu gewährleisten.
Da die Dosenaufnahme mit dem Stempel der Locheinrichtung einer Benetzung durch die aus den Getränkedosen austretende Flüssigkeit ausgesetzt ist, ist die Reinigung der Dosenaufnahme in regelmässigen Abständen erforderlich. Um diese Reinigung zu erleichtern, kann die Dosenauf- nahme mit der Locheinrichtung eine lösbar in einem Gestell gelagerte Baueinheit bilden, die zur einfacheren Reinigung dem Gestell entnommen werden kann.
Inder Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 eine erfindungsgemässe Vorrichtung zum Entleeren von Getränkedosen in einer zum Teil aufgerissenen, schematischen Vorderansicht, Fig. 2 diese Vorrichtung ausschnittsweise im Bereich der Locheinrichtung in einer schemati- schen, teilweise aufgerissenen Vorderansicht in einem grösseren Massstab und Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie 111-111 der Fig. 2.
Gemäss dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Vorrichtung zum Entleeren von Ge- tränkedosen 1 ein Gestell 2 auf, das einen Dosenförderer 3 in Form einer hin- und hergehend abfallenden Rollrampe 4 bildet. Im Bereich des Ablaufendes dieser Rollrampe 4 ist eine Vereinze-
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lungseinrichtung 5 für die Getränkedosen 1 vorgesehen. Diese Vereinzelungseinrichtung 5 besteht aus einer in die Ablauframpe 4 eingebauten Wippe 6, die um eine quer zur Abrollrampe 4 verlau- fende Schwenkachse 7 verlagert werden kann. Wird die Wippe 6 gemäss der Fig. 2 aus der in vollen Linien gezeichneten Schliessstellung in die strichpunktiert angedeutete Öffnungsstellung beispielsweise über einen Handhebel verschwenkt, so wird die auf der Wippe 6 liegende Geträn- kedose 1 freigegeben, um einer Locheinrichtung 8 zugeführt zu werden.
Da das zulaufseitige Ende der Wippe 6 dabei in die Rollbahn der Rollrampe 4 ragt, werden die nachfolgenden Dosen 1 an einem Überrollen der Wippe 6 gehindert. Beim Zurückschwenken der Wippe 6 in die Schliessstel- lung kommt die nächste Getränkdose auf der Wippe 6 zu liegen, so dass der Vereinzelungsvorgang wiederholt werden kann.
Die an das Ablaufende der Rollrampe 4 anschliessende Locheinrichtung 8 ist auf der einen Stirnseite einer Dosenaufnahme 9 angeordnet, die eine keilförmige Dosenauflage 10 bildet. Auf der der Locheinrichtung 8 gegenüberliegenden Stirnseite der Dosenaufnahme 9 ist ein Dosenanschlag 11vorgesehen, wie dies der Fig. 2 entnommen werden kann. Die über die Vereinzelungseinrich- tung 5 vereinzelten Getränkedosen 1 werden daher von der Dosenaufnahme 9 zwischen der Locheinrichtung 8 und dem Dosenanschlag 11gehalten. Die Locheinrichtung 8 selbst weist einen auf Führungsbolzen 12 axial verschiebbar gelagerten Stempel 13 auf, der in einem an den Dosen- durchmesser angepassten vertikalen Abstand übereinander Stechspitzen 14 trägt.
Der Stempel 13 ist mit Hilfe eines Stelltriebes 15 gegen die Kraft einer Rückstellfeder 16 im Einstechsinn der Stechspitzen 14 beauschlagbar, wobei die in der Dosenaufnahme 9 gehaltene Getränkedose 1 stimseitig angestochen wird. Da der Stempel 13 eine die Stechspitzen 14 umschliessende Ring- dichtung 17 trägt, die sich vor dem Einstechen der Stechspitzen 14 in die Stirnseite der Getränke- dose 1 an den stirnseitigen Dosenrand anlegt, kann das Getränk aus der Getränkedose 1 beim Anstechen lediglich in den abgedichteten Zwischenraum 18 zwischen dem Stempel 13 und der angestochenen Stirnseite der Getränkedose 1 austreten. Erst wenn der Stempel 13 zurückgezo- gen wird und sich die Ringdichtung 17 von der Getränkedose 1 abhebt, kann das Getränk in einen unterhalb der Dosenaufnahme 9 angeordneten Sammelbehälter 19 abfliessen.
Damit der Sammelbehälter 19 nur für die Entleerung der jeweiligen Getränkedose 1 geöffnet wird, kann zwischen der Dosenaufnahme 9 und dem Sammelbehälter 19 eine verschliessbare Durchtrittsöffnung 20 vorgesehen sein. Als Verschluss für die Durchtrittsöffnung 20 dient ein Schie- ber 21, der über den Stelltrieb 15 betätigt wird und eine sich in der Öffnungsstellung mit der Durch- trittsöffnung 20 deckende Öffnung 22 aufweist. Die Rückstellung des Schieber 21 erfolgt zeitverzö- gert über eine Stellfeder 23.
Nach dem Entleeren einer Getränkedose 1 wird diese über einen Auswerfer 24 in einen Do- sensammler 25 gefördert, um Platz für das Entleeren einer weiteren Getränkedose 1 zu machen.
Der Auswerfer 24 besteht vorteilhaft aus einer oberhalb der Dosenaufnahme 9 gelagerten Wippe 26, die einen Rollanschlag 27 zur Halterung der Getränkedosen 1 in der Dosenaufnahme 9 und einen Auswurfschenkel 28 bildet. Zur Betätigung der Wippe 26 ist eine Betätigungswelle 29 vorge- sehen, so dass die Wippe 26 aus der eingezeichneten Anschlagstellung für die Getränkedosen 1 in eine in der Fig. 2 strichpunktiert angedeutete Auswurfstellung verschwenkt werden kann, in der die entleerte Getränkedose 1 aus der Dosenaufnahme 9 in den Dosensammler 25 ausgestossen wird.
Obwohl die Vereinzelungseinrichtung 5, die Locheinrichtung 8 und der Auswerfer 24 motorisch betätigt werden können, ist im Ausführungsbeispiel eine einfache Handbetätigung vorgesehen. Zu diesem Zweck ist auf der Betätigungswelle 29 des Auswerfers 24 ein Handhebel 30 um eine Quer- achse 31 verschwenkbar gelagert, der mit einem Betätigungsansatz 32 einerseits den Stempel 13 und anderseits den Schieber 21 verstellt, wenn der Handhebel 30 um die Querachse 31 ver- schwenkt wird, wie dies in der Fig. 3 strichpunktiert angedeutet ist. Wird der Handhebel 30 jedoch um die Betätigungswelle 29 verschwenkt, so wird über die Betätigungswelle 29 der Auswerfer 24 mit der Wirkung bedient, dass die entleerte Getränkedose 1 in den Dosensammler 25 ausgestossen wird.
Der Sammelbehälter 19 ist mit einem Flüssigkeitsportionierer 33 als Auslaufeinrichtung verse- hen, so dass das in den Sammelbehälter 19 ausfliessende Getränk aus den Getränkedosen 1 unab- hängig vom Aufnahmevolumen der Getränkedosen 1 beliebig dosiert abgegeben werden kann.
Um eine einfache Reinigung der Dosenaufnahme 9 sowie der Locheinrichtung 8 zu ermögli- chen, bildet die Dosenaufnahme 9 mit der Locheinrichtung 8 eine Baueinheit 34, die im Gestell 2
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schubiadenartig gehalten wird und daher bei Bedarf ohne Schwierigkeiten ausgezogen werden kann.
PATENTANSPRÜCHE:
1. Vorrichtung zum Entleeren von Getränkedosen mit einer einem Dosenförderer nachgeord- neten Locheinrichtung, die einer Dosenaufnahme paarweise zugeordnete, an einen Stell- trieb angeschlossene Stechspitzen zum stirnseitigen Lochen der Getränkedosen und ei- nen Auswerfer für die entleerten Getränkedosen aufweist, und mit einem unterhalb der
Dosenaufnahme vorgesehenen, mit einer Auslaufeinrichtung versehenen Sammelbehälter, dadurch gekennzeichnet, dass die Dosenaufnahme (9) eine an das Ablaufende einer Roll- rampe (4) des Dosenförderers (3) anschliessende Dosenauflage (10) bildet, die zwischen einem stimseitigen Dosenanschlag (11) und einem Stempel (13) der Locheinrichtung (8) liegt, dass der an den Stelltrieb (15) angeschlossene, in Richtung des Dosenanschlages (11) verstellbar gelagerte Stempel (13) die Stechspitzen (14)
trägt und dass die Auslaufein- richtung des Sammelbehälters (19) aus einem Flüssigkeitsportionierer (33) besteht.