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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Warnen von Kraftfahrern, bei welchen mit ei- ner Sendeeinrichtung auf mehreren unterschiedlichen, in einem Frequenzspeicher abgelegten Frequenzen zumindest eines Hörfunk-Frequenzbereiches gesendet wird.
An Warneinrichtungen und-verfahren für Kraftfahrer besteht seit langem ein nicht abnehmen- der Bedarf, da es viele Situationen, nicht selten lebensbedrohender Art gibt, in welchen eine ra- sche, möglichst zuverlässige eine Gruppe von Kraftfahrern erreichende Warnung erfolgen soll.
Beispiele für derartige Situationen sind aus den täglichen Verkehrsfunkdurchsagen allgemein bekannt ; im besonderen sei jedoch auf die eminente Gefahr durch Geisterfahrer hingewiesen.
Allen bekannten Warnsystemen gemeinsam ist ihre verhältnismässig grosse Trägheit. Bis bei- spielsweise eine Geisterfahrermeldung die gefährdeten Kraftfahrer erreicht hat, vergehen ab dem Erkennen eines Geisterfahrers im günstigsten Fall mehrere Minuten, da die Meldung zunächst an eine Rundfunkstation gelangen muss, welche sodann eine Warnung abstrahlt.
Andere, meist optische oder auch akustische Warnungen durch Anzeigetafeln, Blinklichter oder Hupen werden von Kraftfahrern oft übersehen oder überhört.
Eine Wameinrichtung bzw. ein Verfahren der eingangs genannten Art geht aus der DE 40 05 445 A1 hervor. Bei dieser Warneinrichtung soll ein verunfalltes Fahrzeug eine Durchsage auf den drei bis fünf empfangsstärksten Frequenzen wiederholen. Abgesehen davon, dass hier zwingend ein Pilotton verwendet wird, führt die zyklische Durchsage auf mehrere Frequenzen zu Verzögerungen in der Grössenordnung einer Minute, falls beispielsweise erst die letzte Frequenz innerhalb des Zyklus empfangen wird. Damit ist beispielsweise die Warnung eines Geisterfahrers kaum möglich, da dieser innerhalb der genannten Zeit bereits eine grosse Wegstrecke zurückgelegt hat und sich daher auch ausserhalb des Sendebereichs befindet, bzw. bereits einen Unfall verur- sacht haben kann.
Die EP 0 942 402 A2 beschreibt eine Notfall-Warneinrichtung für Einsatzfahrzeuge, welche neben akustischen und/oder optischen Warnsignalen eine Warnung auf einer Frequenz in einem Rundfunkband abstrahlen. Dies geschieht auf einer einzigen festen Frequenz, z. B. am oberen oder unteren Ende des UKW-Rundfunkbereichs, wobei vorausgesetzt wird, dass der Empfänger dann auf diese Frequenz abgestimmt wird. Bei Empfängen mit zwei HF-Eingangsteilen, die de facto vorausgesetzt werden, muss eine HF-Stufe einen automatischen Sendersuchlauf besitzen.
Die geoffenbarte Einrichtung, setzt somit nicht nur spezielle Empfänger bei den Verkehrsteilneh- mern voraus, sondern zeichnet sich gleichfalls durch zusätzliche Verzögerungszeiten wegen des Abstimmvorganges aus.
Eine Aufgabe der Erfindung liegt somit in der Schaffung eines wirksamen Warnverfahrens, das insbesondere ab Auslösung durch ein Ereignis weitgehend verzögerungsfrei Warnungen an Kraft- fahrer übermittelt. Vor allem soll es möglich sein, einem Geisterfahrer rechtzeitig zu warnen, bevor er die eigentliche Strasse oder Autobahn erreicht.
Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren zum Warnen eines Kraftfahrers erreicht, bei welchem erfindungsgemäss Warnmeldungen gleichzeitig auf mehreren unterschiedlichen Frequenzen über zumindest eine Antenne ausgesendet werden.
Das der Erfindung zugrunde liegende Prinzip geht davon aus, dass in einem gewissen Gefah- renbereich befindliche Kraftfahrer in der Vielzahl der Fälle einen Radioempfänger eingeschaltet haben, in Mitteleuropa üblicherweise im UKW-Rundfunkbereich. Da gemäss der Erfindung Warn- meldungen auf mehreren, z. B. 20 Frequenzen gleichzeitig abgestrahlt werden, ist es möglich, de facto jeden Autofahrer, der Radio hört oder zumindest sein Gerät eingeschaltet hat, zu erreichen, vorausgesetzt natürlich, dass einerseits die lokal in Frage kommenden frequenzen gewählt wer- den und die Sendeleistung ausreicht, um in einem eng begrenzten Bereich den jeweils eingestell- ten Rundfunksender HF-mässig zu verdrängen.
Bei einer zweckmässigen Variante ist vorgesehen, dass in zumindest einem Speicher enthalte- ne akustische Warnmeldungen ausgesendet werden. Beispielsweise könnte auf einem Speicher der Text "Achtung sie haben die falsche Auffahrt benutzt und werden Geisterfahrer" oder Akute Glatteisgefahr" etc. abgespeichert sein, sodass die Warnung ohne dass es weiterer Überlegungen bedarf, verständlich ist.
Vorteilhaft ist es weiters, falls ein Auslösesignal für die Sendeeinrichtung von zumindest einem Sensor erzeugt wird, da hierdurch ohne weitere Verzögerungen, z. B. durch Bedienpersonal, eine Warnung initiiert werden kann. Sensoren die hier in Frage kommen sind bekannt, beispielsweise
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induktive Schleifen in der Fahrbahn, Temperatursensoren, Rauchgassensoren etc.
Bei einer sehr wirksamen Variante kann vorgesehen sein, dass bei Auftreten eines Auslöse- signals Warnmeldungen des Speichers als auszusendende Meldungen an die Sendeeinrichtung geleitet werden und diese aktiviert wird. Dadurch wird beispielsweise bei Feststellen eines Geister- fahrers mittels eines entsprechenden Sensors praktisch unverzögert die Geisterfahrerwarnung aus dem Speicher heraus ausgesendet.
Bei einer praktischen und ökonomischen Realisierung ist vorgesehen, dass modulierte Träger mehrerer Trägergeneratoren mit diesen zugeordneten Modulatoren einer gemeinsamen HF- Endstufe der Sendeeinrichtung zugeführt werden.
Bei einer vorteilhaften Variante der Erfindung ist weiters vorgesehen, dass die Sendeleistung der gemeinsamen Endstufe so gross bemessen wird, dass Rundfunksender in einem Empfänger eines Kraftfahrzeuges innerhalb des vorgesehenen Warnbereichs verdrängt werden können.
Im Sinne hoher Effizienz und Wartungsfreiheit kann vorgesehen sein, dass ein ortsfester, Überwachungsempfänger mit zumindest einer Antenne den zumindest einen Rundfunk-Frequenz- bereich in vorgebbaren Zeitabständen durchscannt und erfasste und vorgebbaren Kriterien ent- sprechende Frequenzen von Rundfunksendern dem Frequenzspeicher der Sendeeinrichtung zur Abspeicherung zuführt. Da nicht bekannt ist, welche Sender die zu warnenden Autofahrer gerade eingestellt haben, wird durch diese Massnahme eine überaus hohe Wahrscheinlichkeit erreicht, die Kraftfahrer tatsächlich zu erreichen. Dabei ist es vor allem angebracht, wenn die vorgebbaren Kriterien eine Mindestfeldstärke an der zumindest einen Antenne beinhalten. Auch können zweck- mässigerweise den Frequenzen bestimmte RDS-Kennungen zugeordnet sind.
Die Flexibilität und Ökonomie der Warneinrichtung lässt sich noch erhöhen, wenn der Überwa- chungsempfänger im nicht-scannenden Zustand eine vorgebbare Frequenz eines Senders mit RDS-Funktion auf Meldungen überwacht, und empfangene Meldungen an die Sendeeinrichtung und/oder an gesteuerte Anzeigeeinrichtungen weiterleitet.
Um auch Kraftfahrer zu erreichen, die ihr Radiogerät leise gestellt haben oder Tonband oder CD hören, empfiehlt es sich, wenn die Sendeeinrichtung unter Stützung auf das RDS-System ein traffic announcement bit abstrahlt.
Zur Erhöhung der Wirksamkeit der Warnungen kann es zweckdienlich sein, wenn die Sende- einrichtung unter Stützung auf das RDS-System ein Alarm-bit abstrahlt.
Praktisch leicht realisierbar und wirkungsvoll ist es, wenn die zumindest eine Antenne durch ei- nen Leitschienenabschnitt realisiert wird.
Die Erfindung samt weiterer Vorteile ist im folgenden an Hand einer beispielsweisen Ausfüh- rungsform unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert. In dieser zeigen > Fig. 1 die prinzipielle Struktur einer Warneinrichtung nach der Erfindung, > Fig. 2 die Erfindung in einem vereinfachten Blockschaltbild und # Fig. 3 die Sendeeinrichtung mit ihren Modulatoren in einem Blockschaltbild.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, besitzt eine Sendeeinrichtung TRX, die über eine Antenne SAN ab- strahlen kann, mit einem Frequenzspeicher FME ausgestattet eine Endstufe HFE, einen Modula- torblock MOD sowie einen Frequenzspeicher FME für eine Anzahl von Frequenzen, beispielsweise im UKW-Rundfunkband, dass im allgemeinen zwischen 76 und 108 MHz gelegen ist.
Der Frequenzspeicher FME kann die Frequenzvorgabe hier entweder von einem scannenden Empfänger UWE oder von einer anderen, z. B. auch händisch betätigbaren Eingabe ENG erhalten.
Dem Empfänger UWE ist eine Antenne EAN zugeordnet, doch können bei Beachtung allgemein bekannter Vorkehrungen Sender TRX und Empfänger UWE eine gemeinsame Antenne besitzen.
Dem Modulatorblock MOD kann ein Audiosignal Ss aus einem Sprachspeicher SSP und/oder ein weiteres, insbesondere digitales Signal Sd aus einer anderen Quelle QEL zugeführt werden.
Die Erfindung sieht auch vor, dass der Sender TRX aufgrund eines Auslösesignals Sa hochge- startet wird, welches von einem Sensor SES stammen kann, welcher z. B. von Geisterfahrer-Pkws ausgelöst wird. Das Auslösesignal Sa kann jedoch auch von einer anderen Quelle SOV stammen, im einfachsten Fall einen handbetätigbaren Schalter.
Auf Fig. 2 bezugnehmend erkennt man, dass dem scannenden Empfänger UWE ein Spektrum- analyzer SAL nachgeordnet ist, welcher hier den gesamten UKW-Bereich durchscannt, wobei Sender bzw. deren Frequenzen, deren Empfangsfeldstärke unterhalb der für normalen Rundfunk- empfang notwendiger Mindestfeldstärke liegen, ignoriert werden. Nach einem oder mehreren
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Durchläufen ergibt sich somit ein für den Empfängerstandort repräsentatives Belegungsspektrum der möglichen Frequenzen. Die ermittelten Frequenzen, im beschriebenen Beispiel zwanzig, werden sodann in dem Frequenzspeicher FME abgespeichert.
Da sich im Laufe der Zeit das Frequenzspektrum ändern kann, z. B. durch neue Sender oder Überreichweiten, kann man den Scan-Vorgang periodisch, z. B. täglich wiederholen, um solcher- massen den Speicherinhalt des Frequenzspeichers FME zu aktualisieren.
Wie aus Fig. 3 ersichtlich, enthält der Modulatorblock MOD bei diesem Ausführungsbeispiel zwanzig Trägergeneratoren P01 ... P20, die z. B. auf PLL-Basis aufgebaut sind und deren Fre- quenzen über ein Frequenzsignal f aus dem Frequenzspeicher FME bestimmt werden. Den Gene- ratoren P01 ... P20 sind jeweils Einzelmodulatoren M01... M20 nachgeordnet, deren Ausgänge über ein Koppelnetzwerk KOP der gemeinsamen HF-Leistungsendstufe HFE zugeführt sind. Den Einzelmodulatoren M01... M20 sind die Signale ss, Sa (siehe Fig. 1) zugeführt.
Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungsfiguren die Funktion des Ausfüh- rungsbeispiels bzw. seiner Varianten näher erläutert.
Im Bereich einer Autobahnauffahrt ist einerseits der Sensor SES - es kann sich natürlich auch um mehrere, auch nach unterschiedlichen Prinzipien arbeitende Sensoren handeln - und anderer- seits eine mit diesem verbundene Warnanlage, bestehend aus dem Überwachungsempfänger UWE und der Sendeeinrichtung TRX. Gegen die Fahrtrichtung auf die Autobahn auffahrende Fahrzeuge lösen den Sensor SES aus, sodass die Endstufe HFE hochgestartet und .eine Warn- meldung aus dem Sprachspeicher SSP auf zwanzig Rundfunkfrequenzen gleichzeitig ausgestrahlt wird.
Die Warneinrichtung ist hier in Nähe des Sensors SES aufgestellt und die Sendeantenne SAN kann beispielsweise durch einen entsprechend isolierten und ermessenen Abschnitt einer Leit- schiene gebildet sein. Die Sendeleistung der Endstufe HFE ist so bemessen, dass in einem Be- reich von einigen hundert Metern das Signal stark genug ist, um andere Sender in dem Empfänger eines Kraftfahrzeuges zu verdrängen. Somit kann der #beginnende" Geisterfahrer über sein Auto- radio gewarnt und darauf hingewiesen werden, dass er im Begriff ist, Geisterfahrer zu werden. Es ist verständlich, dass man nach Möglichkeit eine Antenne für den Sender verwenden wird, die weniger Rundstrahlcharakteristik hat, sondern die in Frage kommende Fahrbahn möglichst genau und weit abdeckt.
Das Einlesen der möglichen Frequenzen in den Frequenzspeicher FME durch den Überwa- chungsempfänger UWE wurde oben bereits beschrieben. Es ist zusätzlich möglich, neben der Empfangsfeldstärke andere Kriterien für die Auswahl heranzuziehen. So kann durch Auslesen der RDS-Kennung ein lokal stark einfallender, jedoch ausländischer Sender ignoriert werden, da er mit hoher Wahrscheinlichkeit von den Autofahrern an ihrem Rundfunkgerät nicht empfangen wird.
Da der Überwachungsempfänger UWE ständig in Betrieb ist, kann zusätzlich eine Steuerung über RDS von einer Zentrale erfolgen, um das Aussenden anderer Informationen, wie z. B. 'Stau- meldungen zu ermöglichen. Dazu wird der Überwachungsempfänger USW so programmiert, dass er in der Ruhephase immer nur ein Rundfunkprogramm empfängt.
Das RDS auch für Paging benutzt werden kann und auch benutzt wird, können auch andere vorgespeicherte Meldungen oder Anzeigen, wie gesteuerte Verkehrsschilder, abgesetzt bzw. angezeigt werden.
Neben Warnmeldungen kann zweckmässigerweise auch das bereits erwähnte Traffic An- nouncement-Bit TA abgestrahlt werden, um z. B. das Umschalten von CD auf Radio zu bewirken, und weiters ein Alarmbit AB, welches zur Auslösung weiterer Funktionen, z. B. zur Abgabe eines lauten Tones, heranziehbar ist.
Schliesslich sei darauf hingewiesen, dass die Erfindung zwar bevorzugt eine stationäre Warn- einrichtung an z. B. durch Geisterfahrer gefährdeten Stellen vorsieht, dass die Warneinrichtung mit vielen Vorteilen aber auch in Einsatzfahrzeugen der Polizei etc. sowie in Verkehrshubschraubern eingesetzt werden könnte, um in Notfällen Kraftfahrer ansprechen zu können.
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