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Die Erfindung betrifft ein Ritz- und Rillwerkzeug zum Prägen von linienförmigen Faltrillen bei faltbaren Materialien, wie Pappe, Kartonagen, Feinkartonagen, Kunststoff-Folien und Wellpappe, bestehend aus einem im Querschnitt flachen, streifenförmigen Basiskörper mit einer an einer Längskante angeordneten, im wesentlichen stumpfen Prägekante, an der eine Schneidkante derart angeordnet ist, dass beim Prägevorgang das Material im Bereich der Faltrille, bezogen auf seine Dicke, teilweise eingeschnitten wird, wobei die Schneidkante an einem an der Prägekante befindli- chen Schneidansatz ausgebildet ist, der beidseitig von Flanken begrenzt ist.
Ein Rillwerkzeug dieser Art ist aus der DE 33 45 911A, entsprechend der US 4 596 541 A für mehrschichtige Bögen aus Papierwerkstoff bekannt. Dabei ist eine Haltevorrichtung für die Bögen vorgesehen, zum Rillen ist ein Schneidmesser mit seitlich angebrachten Druckbalken, die recht- eckigen Querschnitt aufweisen, bestimmt. Die Vorrichtung ist aufwendig, nicht nur, was ihren Aufbau betrifft, sondern insbesondere, was das genaue Einstellen und Justieren der Lage des Messers zu den beiden Druckbalken betrifft. Die äusseren Längskanten der rechteckigen Druckbal- ken stellen eine Gefahr für die oberen Schichten des zu rillenden Materials dar.
Aus dem deutschen Gebrauchsmuster DE 296 05 079 U1 ist ein Rillwerkzeug mit einer im we- sentlichen stumpfen Prägekante bekannt, wobei der Begriff "im wesentlichen stumpf' bedeutet, dass bei der Anwendung des erfindungsgemässen Rillwerkzeugs das zu prägende und im weiteren Verlauf zu faltende Material nicht angeritzt oder geschnitten, sondern nur im wesentlichen linien- förmig eingedrückt wird. In diesem Gebrauchsmuster werden Einsatzgebiet und Problematik von Rillwerkzeugen zum Prägen von linienförmigen Faltrillen beschrieben. Derartige Rillwerkzeuge, sogenannte "Rill-Linien", werden vor allem in der Verpackungsindustrie, insbesondere der Well- pappen- und Kartonagenindustrie, dazu verwendet, bei zu faltenden Materialien Faltrillen bzw. sogenannte "Rillkanäle" zu prägen, indem die relativ stumpfe Prägekante auf das Material gepresst wird.
Speziell für (Fein-) Kartonagen und auch für Kunststoff-Folien ist es dabei wichtig, dass die Prä- gekante relativ schmal und dünn ausgebildet ist, damit sie sich genügend in das zu faltende Mate- rial eindrücken kann. Andererseits darf die Prägekante aber auch nicht zu dünn sein, da ansonsten die Gefahr besteht, dass es zu Beschädigungen des Materials, wie Rissbildungen und dergleichen, kommt. Daher ist bei relativ dünnen und damit harten, unnachgiebigen Faltmaterialien das Prägen zumeist nur im Zusammenwirken mit einem speziellen Matrizenstreifen möglich. Dieser Matrizen- streifen wird auf einer Unterlage befestigt und bildet eine kanalartige Vertiefung, in die das Faltma- terial beim Prägevorgang durch die Prägekante des Rillwerkzeuges hineingedrückt wird.
Hierzu ist eine sehr genaue Ausrichtung der Matrizenstreifen in Relation zu den Prägekanten erforderlich.
Beim Prägen kommt es auf kleinem Raum zu einer Konzentration der Prägekräfte und damit zu erheblichen Komprimationspannungen.
Bei dickeren und weicheren Faltmaterialien müssen dagegen, um eine gute Faltbarkeit ohne Beschädigungen des Materials zu erreichen, die Prägekanten in der Regel relativ breit ausgebildet sein. Auch hier treten Spannungen auf, und zwar auf der einen Seite des Materials Druck- und auf der anderen Seite Zugspannungen, wobei deren Werte erheblich (mehr als bei dünnen Materialien) voneinander differieren können.
In der Zeitschrift "Papier+Kunststoff-Verarbeiter", erscheinend im Deutschen Fachverlag GmbH in Frankfurt/Main, BRD, Jahrgang 1992, Heft 1, Seite 32f ist von Jürgen Marien im Artikel: "Rill- Streifen oder Fertigmatrize ?" ebenfalls ein Rillwerkzeug der eingangs genannten Art beschrieben.
Dort werden auch spezielle Dimensionierungsregeln für die Höhe der kanalartigen, durch einen Matrizestreifen gebildeten Vertiefung - einerseits für Vollpappe, andererseits für Wellpappe ange- geben. Gleichzeitig wird aber auch darauf hingewiesen, dass heute häufig durch den verstärkten Einsatz von Recycling-Materialien Schwankungen in der Qualität des Faltmaterials auftreten.
Dadurch kann es vorkommen, dass, obwohl das Rillwerkzeug hinsichtlich seiner geometrischen Abmessungen zunächst genau auf das zu faltende Material abgestimmt war, Risse oder Abplat- zungen in der Pappe, Wellpappe, dem Karton oder der Kunststoff-Folie auftreten.
Rillwerkzeuge, deren Basiskörper keinen flachen Querschnitt aufweist, sind beispielsweise aus der US 5,678,968 A und der US 6,007,470 A bekannt. Dabei handelt es sich um scheibenförmige Gebilde, die zur Bearbeitung kontinuierlich bewegter Verbundwerkstoffe mit Wabenstruktur und Abdeckschichten geschaffen wurden.
Aus der JP 8-150 675 A sind mehrere Rillwerkzeuge bekannt, einige mehrteilig scheibenför-
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mig, eines quaderförmig, mit grösserer Breite als Höhe und aufgesetzter, extrem hoher Schneide, die das Material so gut wie vollständig durchtrennt. Das Erreichen der notwendigen Massgenauig- keit des mehrteiligen Werkzeuges ist extrem schwierig, das Werkzeug selbst komplex und teuer.
Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Rillwerkzeug der eingangs genannten Art zu schaffen, das die genannten Nachteile der Rillwerkzeuge aus dem Stand der Technik nicht oder nur in vermindertem Masse aufweist und welches auch bei Qualitätsschwankun- gen des Faltmaterials eine gleichbleibend hohe Qualität der Faltrillen gewährleistet. Insbesondere soll die Ausbildung von Rissen oder Abplatzungen beim Prägen - unabhängig von der Breite der Prägekante - wirksam unterbunden werden.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass der Schneidansatz und der Basiskörper einstückig aus einem Bandstahl bestehen, wobei der Bandstahl zumindest im Bereich der Schneid- kante gehärtet und anschliessend angelassen ist und die Flanken des Schneidansatzes geschliffen, gefräst, geätzt, erodiert oder geschabt sind.
Durch diese erfindungsgemässen Massnahmen wird ein fertigungstechnisch einfach und doch in optimaler Weise an das zu prägende Material angepasstes Werkzeug geschaffen, das dabei be- sonders gut masshaltig und mechanisch stabil ist und eine scharfe Schneidkante aufweist.
In einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Abstand der Flanken des Schneidansatzes in einem unmittelbar an der Prägekante befindlichen Fussbereich des Schneidan- satzes 0,05 mm bis 0,5 mm beträgt, wodurch bei hoher mechanischer Stabilität des Schneidansat- zes eine ausgezeichnete Funktionalität des erfindungsgemässen Werkzeuges erreicht wird.
In einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Höhe des Schneidansatzes ein Viertel bis die Hälfte, vorzugsweise ein Drittel, der Dicke des zu prägenden faltbaren Materials beträgt, bezogen auf einen dickenkomprimierten Zustand des faltbaren Materials, der sich bei den beim Prägen auftretenden Kräften einstellt. Auf diese Weise wird einerseits eine Verringerung des Kompressionswiderstandes des zu faltenden Materials erreicht, womit Reissen und Abplatzungen vermieden werden, andererseits ist der mit dem erfindungsgemässen Werkzeug durchgeführte Schnitt nicht so tief, dass der Materialzusammenhang beim Falten verlorenginge.
In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Höhe des Schneidansatzes 0,05 mm bis 0,5 mm beträgt. Dies trägt zur Festigkeit der Schneide bei und führt zum Erreichen eines Schnittes passender Tiefe, bei dem es nur zu einer Ritzung der oberen Schicht des zu prägenden Materials kommt.
In einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass der streifenförmige Basiskörper eine Dicke von 0,5 bis 3,0 mm, vorzugsweise von 0,7 bis 1,1 mm, aufweist. Dadurch ist er gut in entsprechende Aufnahmen von Halteplatten oder Prägezylindern einzusetzen und zu befestigen.
Eine Ausgestaltung sieht vor, dass mindestens eine Flanke mit einer parallel zu Seitenflächen im Querschnitt des Basiskörpers durch die Schneidkante verlaufenden Achse einen Flankenwinkel einschliesst, der im Bereich von 15 bis 35 , vorzugsweise bei 27 , liegt. Dies ist im Hinblick auf eine gute Schneidwirkung vorteilhaft.
In einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Prägekante durchgehend über die Länge des streifenförmigen Basiskörpers ausgebildet ist, aber die Schneidkante über die Länge des streifen- förmigen Basiskörpers Unterbrechungen aufweist. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn es sich beim zu prägenden Material um sehr dünnes oder weniger festesd Material handelt, bei dem unter Umständen die Gefahr besteht, dass es bei zu hohem Prägedruck ganz durchtrennt wird.
Bevorzugt wird, dass der Schneidansatz und der Basiskörper aus einem Federbandstahl beste- hen, der induktionsgehärtet und anschliessend bei einer Temperatur von 250 bis 500 C angelassen ist. So erhält man ein hervorragendes Verhältnis von Härte zu Zähigkeit bei hoher Verschleissfes- tigkeit der Schneidkante.
In einer Variante ist vorgesehen, dass die Prägekante in einer zur Ebene des Basiskörpers im wesentlichen senkrechten Ebene verläuft, insbesondere, wenn im Flachbettverfahren Hubprägun- gen durchgeführt werden oder beim Rotationsverfahren axiale oder radiale Rillen gewünscht sind.
In einer anderen Variante ist vorgesehen, dass die Prägekante in Längsrichtung des Basiskör- pers kreisbogenförmig gekrümmt verläuft. Dies ist insbesondere beim Rotationsverfahren vorteil- haft.
In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Prägekante - im zur Ebene des Basiskörpers senkrechten Querschnitt gesehen - eine konvexe Rundung aufweist und dabei bezogen auf die
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Mittelebene des Basiskörpers - mittig oder seitlich versetzt angeordnet ist. Damit wird im Bereich unmittelbar neben der Schneidkante die beste Haltewirkung auf das zu prägende Material ausge- übt.
In einer Variante ist vorgesehen, dass die konvexe Rundung der Prägekante kreisbogenförmig, insbesondere halbkreisförmig, ausgeführt ist. Dies ist fertigungstechnisch vorteilhaft.
In einer anderen Variante ist vorgesehen, dass die Prägekante - im zur Ebene des Basiskörpers senkrechten Querschnitt gesehen - im wesentlichen eben ausgebildet ist oder zumindest eine flache, von der Kreisform abweichende Kontur aufweist. Das ist insbesondere zum Prägen breite- rer Rillkanäle vorteilhaft, die Fixierung des Materials ist hervorragend und es wird eine eventuell vorhandene wertvolle Bedruckung, beispielsweise ein Golddruck, des Materials, schonend behan- delt.
In einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass sich der Basiskörper, ausgehend von seiner Materi- al-Dicke über einen Randstreifenbereich hinweg bis zur Prägekante in einem spitzen Winkel ver- jüngt, und zwar symmetrisch oder asymmetrisch zur Mittelebene des Basiskörpers. Ein solches sich verjüngendes Rillwerkzeug ist speziell für das Prägen von Feinkartonagen und Kunststoff- Folien einsetzbar.
Anhand mehrerer, durch die Zeichnung veranschaulichter, bevorzugter Ausführungsbeispiele soll im folgenden die Erfindung näher erläutert werden. Dabei zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Querschnittsdarstellung einer ersten Ausführung eines erfin- dungsgemässen Rillwerkzeuges, Fig.2 eine Querschnittsdarstellung einer zweiten Ausführung eines erfindungsgemässen
Rillwerkzeuges, Fig. 3 eine Querschnittsdarstellung einer dritten Ausführung eines erfindungsgemässen Rill- werkzeuges, Fig. 4 eine Querschnittsdarstellung einer vierten Ausführung eines erfindungsgemässen Rill- werkzeuges, Fig. 5 eine perspektivische Querschnittsdarstellung einer fünften Ausführung eines erfin- dungsgemässen Rillwerkzeuges.
In den verschiedenen Figuren der Zeichnung sind gleiche Teile stets mit den gleichen Bezugs- zeichen versehen, so dass sie in der Regel auch jeweils nur einmal beschrieben werden.
Wie zunächst Fig. 1 zeigt, besteht ein erfindungsgemässes Rillwerkzeug zum Prägen von linien- förmigen Faltrillen bei faltbaren Materialien, wie Pappe, Kartonagen, Feinkartonagen, Kunststoff- Folien und Wellpappe aus einem flachen, streifenförmigen Basiskörper 1 mit einer an einer Längs- kante 2 angeordneten, im wesentlichen stumpfen Prägekante 3. An der Prägekante 3 ist eine Schneidkante 4 angeordnet.
Die Schneidkante 4 ist an einem an der Prägekante 3 befindlichen Schneidansatz 5 ausgebil- det, der beidseitig von Flanken 6 begrenzt ist. Wie bereits erwähnt, kann die Geometrie des Schneidansatzes 5 in optimaler Weise an das zu prägende Material angepasst werden. So kann der Abstand A der Flanken 6 des Schneidansatzes 5 in einem unmittelbar an der Prägekante 3 befind- lichen, nicht näher bezeichneten Fussbereich vorzugsweise etwa 0,05 mm bis 0,5 mm betragen.
Die Höhe H des Schneidansatzes 5 - gemessen von der Schneidkante 4 bis zum Fussbereich an der Prägekante 3-kann mit Vorteil etwa ein Viertel bis die Hälfte, vorzugsweise etwa ein Drittel, der Dicke des zu prägenden faltbaren Materials betragen, und zwar bezogen auf einen dicken- komprimierten Zustand des faltbaren Materials, der sich bei den beim Prägen üblicherweise auftre- tenden Kräften einstellt. Unter Berücksichtigung der Dickenabmessungen und der Kompressibilität der üblichen faltbaren Materialien ergibt sich damit ein Vorzugsbereich für die Höhe H des Schneidansatzes 5 von ebenfalls etwa 0,05 mm bis 0,5 mm. Es ist auf diese Weise gesichert, dass es nur zu einer Ritzung der oberen Schicht der Pappe, des Kartons bzw. der Kunststoff-Folien kommt.
Die Komprimierbarkeit des zu verarbeitenden Materials kann vor dem Prägen ermittelt und dann ein erfindungsgemässes Rillwerkzeug mit entsprechender Höhe H des Schneidansatzes 5 ausgewählt werden.
Im Hinblick auf eine gute Schneidwirkung ist es des weiteren von Vorteil, wenn mindestens ei- ne Flanke 6 mit einer parallel zu Seitenflächen 7 im Querschnitt des Basiskörpers 1 durch die Schneidkante 4 verlaufenden Achse X-X einen Flankenwinkel Ax, Ay einschliesst, der etwa im Bereich von 15 bis 35 , vorzugsweise etwa bei 27 , liegt.
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Die Prägekante 3 ist entsprechend einer gewünschten ununterbrochenen Faltrille über die Län- ge L des streifenförmigen Basiskörpers 1 durchgehend ausgebildet. Die Schneidkante 4 dagegen kann jedoch einerseits über die Länge L des streifenförmigen Basiskörpers 1 ebenfalls durchge- hend ausgebildet sein (erste Ausführung der Erfindung gemäss Fig. 1) oder aber auch - wie in Fig.
5 dargestellt - Unterbrechungen 8 aufweisen.
Der Schneidansatz 5 und der Basiskörper 1 können mit Vorteil einstückig aus einem Band- stahl, insbesondere einem Federbandstahl, bestehen. Für eine hohe Verschleissfestigkeit der Schneidkante 4 ist es dabei günstig, wenn dieser Werkstoff, zumindest im Bereich der Schneidkan- te 4 gehärtet und angelassen ist. Als besonders geeignetes Härteverfahren kommt dabei vorzugs- weise eine Induktionshärtung in Frage. Der anschliessende Anlassvorgang kann danach zur Einstel- lung eines geeigneten Verhältnisses von Härte zu Zähigkeit vorzugsweise bei einer Temperatur von 250 bis 500 C, durchgeführt werden. Die Härte (bestimmt nach DIN 1544 (ÖNORM EN 10140) und DIN 17222 (ÖNORM EN 10132) liegt in diesem Fall im Bereich von etwa 900 bis 2. 200 N/mm2.
Die Flanken 6 des Schneidansatzes 5 können geschliffen, gefräst, chemisch abgetragen (ge- ätzt), erodiert, aber in fertigungstechnisch vorteilhafter Weise insbesondere geschabt sein, damit eine scharfe Schneidkante 4 entsteht. Sie können eben, konvex oder konkav ausgebildet sein.
Die Prägekante 3 kann, wie Fig. 1 zeigt, in einer zur Ebene des Basiskörpers 1 im wesentli- chen senkrechten Ebene verlaufen. Eine solche "geradlinige" Ausführung wird zum Hubprägen im Flachbett-Verfahren verwendet, kann aber auch beim Rotationsprägeverfahren für "axiale", parallel zur Rotationsachse eines Prägezylinders verlaufende Rillen eingesetzt werden, ebenso 90 zum Zylinder versetzt, d.h. "radial".
Der streifenförmige Basiskörper 1 kann mit Vorteil eine Dicke D im Bereich von 0,5 bis 3,0 mm, vorzugsweise von etwa 0,7 bis 1,1 mm, aufweisen. Er kann dann gut in entsprechende Aufnahmen von Halteplatten oder Prägezylindern eingesetzt und darin befestigt werden.
Für die symmetrische Ausbildung des Basiskörpers 1 in der ersten Ausführung der Erfindung ist es kennzeichnend, dass die Mittelebene des Basiskörpers durch die parallel zu Seitenflächen 7 im Querschnitt des Basiskörpers 1 durch die Schneidkante 4 verlaufenden Achse X-X geht. Die Abstände Lx und Ly der Seitenflächen 7 von der Achse X-X sind gleich gross, ebenso die Flanken- winkel Ax, Ay an der Schneidkante 4.
Wie an der zweiten (und auch an der vierten) Ausführungsform eines erfindungsgemässen Rill- werkzeuges - dargestellt in Fig. 2 (Fig. 4) - zu erkennen ist, kann es auch vorgesehen sein, dass sich der Basiskörper 1 ausgehend von seiner Material-Dicke D über einen Randstreifenbereich 9 hinweg bis zur Prägekante 3 in einem spitzen Winkel verjüngt, wobei der Basiskörper 1 im Quer- schnitt symmetrisch (wie in allen Ausführungen gezeigt) oder auch asymmetrisch im Hinblick auf die durch die Schneidkante 4 verlaufende Achse X-X des Basiskörpers 1 bzw. - im Hinblick auf die Mittelebene des Basiskörpers 1 - ausgebildet sein kann. Die Prägekante 3 einschliesslich der Schneidkante kann im Hinblick auf die Mittelebene des Basiskörpers 1 mittig oder seitlich versetzt angeordnet sein.
Ein sich verjüngendes Rillwerkzeug kann speziell für das Prägen von (Fein-) Kartonagen und Kunststoff-Folien eingesetzt werden, wo es, wie oben beschrieben wichtig ist, dass die Prägekante relativ schmal und dünn ausgebildet ist, damit sie sich genügend in das zu faltende Material eindrücken kann.
Für die symmetrische Ausbildung des Basiskörpers 1 in der zweiten Ausführung der Erfindung ist es kennzeichnend, dass die Mittelebene des Basiskörpers 1 durch die parallel zu Seitenflächen 7 im Querschnitt des Basiskörpers 1 durch die Schneidkante 4 verlaufenden Achse X-X geht. Die Abstände Lx und Ly der Seitenflächen 7 sowie die Abstände Bx und By (jeweils in einer bestimmten Höhe) des sich verjüngenden Randstreifenbereiches 9 von der Achse X-X sind gleich gross. Das gleiche gilt (wie für alle Ausführungen der Erfindung) für die Flankenwinkel Ax, Ay an der Schneid- kante 4.
Die Prägekante 3 des erfindungsgemässen Rillwerkzeugs ist in den ersten beiden Ausführun- gen (Fig. 1,2) - im zur Ebene des Basiskörpers 1 senkrechten Querschnitt gesehen - konvex gerundet, wobei diese Rundung kreisbogenförmig (halbkreisförmig mit dem Radius R) ausgeführt ist.
Die Prägekante 3 kann zahlreiche unterschiedliche Formen besitzen. Dies wird durch die dritte (und vierte) Ausführung nach Fig. 3 (Fig. 4) veranschaulicht. In diesen Ausführungen besitzt die
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Prägekante 3 zwar - im zur Ebene des Basiskörpers 1 senkrechten Querschnitt gesehen - eben- falls (symmetrisch ausgebildete) konvex gerundete Abschnitte 10 (Radien Rx, Ry), jedoch ist die Prägekante 3 in einem mittleren und grösseren Bereich 11 als der der Rundungen 10 eben (flach) ausgebildet (Abschnitte Lx und Ly des Bereichs 11links und rechts von der Achse X-X). Eine solche Ausführung ist besonders zum Prägen breiterer Rillkanäle geeignet.
Durch die mit dem erfindungsgemässen Rillwerkzeuges erzeugte Ritzung kommt es, da kein Verriss auftreten kann, zu einer ausgezeichneten Fixierung der Faltrille auf dem Bogen des zu faltenden Materials, wodurch auch eine eventuelle wertvolle Bedruckung des Faltmaterials, beispielsweise ein Golddruck, nicht beschädigt wird.
Für die symmetrische Ausbildung des Basiskörpers 1 in der dritten und vierten Ausführung der Erfindung ist es zusätzlich kennzeichnend, dass die Radien Rx, Ry der konvex gerundeten Abschnit- te 10 und die Abschnitte Ex und Ey des ebenen Bereichs 11 links und rechts von der Achse X-X jeweils gleich gross sind.
Die in Fig. 4 gezeigte Querschnittsdarstellung einer vierten Ausführung der Erfindung stellt, wie bereits erwähnt ein angefastes Ritz-Rill-Profil dar, d. h. ein erfindungsgemässes Rillwerkzeug, bei dem sich der Basiskörper 1 ausgehend von seiner Material-Dicke D über einen Randstreifenbe- reich 9 hinweg bis zur Prägekante 3 in einem spitzen Winkel verjüngt, und zwar symmetrisch zur Mittelebene des Basiskörpers 1 (im Querschnitt symmetrisch zur Achse X-X). Die Prägekante 3 besitzt dabei, wie in der dritten Ausführung-im zur Ebene des Basiskörpers 1 senkrechten Quer- schnitt gesehen - konvex gerundete Abschnitte 10 und in einem mittleren Bereich 11 eine ebene Kontur. Ebenso wie die Prägekante 3 kann auch der Schneidansatz 5 entweder - wie dargestellt - eine symmetrische oder auch eine asymmetrische Ausbildung besitzen.
Die Erfindung ist insbesondere bei der Erzeugung von nahe beieinander liegenden Rillungen oder auch Doppelrillen von Vorteil, weil die insbesondere bei diesen Rillungen auftretenden Prob- leme des Reissens und Berstens des Materials wirksam vermieden werden können.
Die fünfte, in Fig. 5 dargestellte Ausführung der Erfindung weist über die Länge L der Schneid- kante die bereits erwähnten Unterbrechungen 8 auf. Auf diese Weise kann bedarfsweise in dem zu prägenden Gut eine "Ritzperforation" erzeugt werden. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn es sich bei dem zu prägenden Material um sehr dünnes oder weniger festes Material han- delt, bei dem unter Umständen die Gefahr besteht, dass es bei zu hohem Prägedruck ganz durch- tennt wird.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele be- schränkt, sondern umfasst auch alle im Sinne der Erfindung gleichwirkenden Ausführungen, wie dies bereits aus der vorstehenden Beschreibung hervorgeht. So ist es beispielsweise einerseits möglich, dass das erfindungsgemässe Rillwerkzeug einstückig ausgeführt ist, indem die Grundform von Prägekante 3 und Schneidansatz 5 des Basiskörpers 1 durch ein geeignetes Urform- oder Umformverfahren erzeugt werden, andererseits kann der Schneidansatz 5 aber auch ein separa- tes, beispielsweise keramisches, Schneidenteil sein, das an der Prägekante 3, z. B. in einer Nut, befestigt ist. Auch hinsichtlich der Ausführung der Schneidkante 4 bestehen die unterschiedlichsten Ausführungsmöglichkeiten.
Die Schneidkante 4 sollte im wesentlichen spitz sein, kann aber bei- spielsweise auch eine Verrundung aufweisen. Der Begriff "im wesentlichen spitz" bedeutet somit, dass bei der Anwendung des erfindungsgemässen Rillwerkzeugs das zu prägende und im weiteren Verlauf zu faltende Material durch die Schneidkante angeritzt oder geschnitten, und nicht nur im wesentlichen linienförmig eingedrückt wird.
Die Erfindung eignet sich auch für Ausführungsformen, bei denen die Prägekante 3 in einer in Längsrichtung des Basiskörpers 1 kreisbogenförmig gekrümmten Ebene verläuft. Damit definiert die Prägekante 3 eine zylindrische Fläche, die von der Ebene des Basiskörpers 1 rechtwinklig geschnitten wird. Diese Ausführung wird beim Rotationsprägeverfahren eingesetzt, um Faltrillen zu erzeugen, die in Rotationsrichtung des Prägezylinders verlaufen. Hierzu wird das Rillwerkzeug dann entsprechend in Rotationsrichtung des Prägezylinders montiert, und zwar gegebenenfalls im Kombination mit axialen, geradlinigen Prägekanten 3 der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform.
Bei der kreisbogenförmig gekrümmten Ausführung ist der Krümmungsradius an den jeweils ver- wendeten Prägezylinder angepasst. Eine entsprechende Ausrichtung besitzt dann auch die Schneidkante 4.