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Die Erfindung bezieht sich auf biozide polymere Guanidinderivate auf der Basis von Diaminen, welche als Desinfektionsmittel in der Medizin, Veterinärmedizin, bei der Abwasserreinigung, im Haushalt sowie in allen Branchen der Wirtschaft, in denen biozide Präparate benötigt werden, Anwendung finden. Weiters betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Gewinnung von solchen Salzen.
Es ist eine Reihe von Verfahren zur Synthese von Oligomeren und Polymeren bekannt, die in ihren Makromolekülen die für den bioziden Effekt verantwortlichen Elemente des GuanidinHydrochlorid enthalten. Zum Beispiel ist das Verfahren zur Gewinnung des Desinfektionsmittels - Polyhexamethylen-Guanidin-Hydrochlorid (PHMG) - durch die Wechselwirkung des Hexamethylendiamin (HMD) und einer Guanidin-Hydrochlorid-Schmelze (GHCI) bei der Erhitzung - bekannt, wobei HMD vorab geschmolzen wird und der Prozess bei einem Molverhältnis von HMD und GHCI 1 :
(0, 85-0, 95) bei gleichmässiger Zugabe der gewonnenen GHCI-Schmeize zur HMD-Schmeize bei einer Temperatur von 180'innerhalb von 2, 5 Stunden mit anschliessender Temperaturerhöhung auf 240 C und einer Erhitzung bei dieser Temperatur innerhalb von 5 Stunden geführt wird.
(UdSSR-Patent 1616898).
Der Nachteil dieses Verfahrens besteht vor allem in der Verwendung des hochgiftigen Reagenzmittels HMD. So rufen zum Beispiel konzentrierte HMD-Lösungen eine starke Verbrennung der Schleimhäute hervor. Dieser Nachteil ist charakteristisch für alle Verfahren, die auf dem Einsatz von HMD basieren. Ausserdem ist ein weiterer Nachteil, dass das mit diesem Verfahren gewonnene PHMG Beimengungen enthält, die im Stadium der Synthese von GHCI aus Dizyandiamid (DZDA) und Ammoniumchlorid entstanden. Dabei enthält das gewonnene GHCI als Beimengungen die toxischen Derivate der Zyanursäure - Amelid und Amelin. Neben diesen Beimengungen enthält das Endprodukt die Beimengung des toxischen Ausgangsreagenzmittels HMD, das in Hinblick auf seine Toxizität zur 1. Gefahrenklasse gehört.
Hervorgerufen wird dies durch die oben angeführte Vorgangsweise bei der Durchführung des Prozesses, nämlich die allmähliche Zugabe der ersten Komponente der Reaktion der Polykondensation zur zweiten vor dem Hintergrund des ablaufenden Prozesses. Die Durchführung des Prozesses der Polykondensation bei hohen Temperaturen führt zur Sublimation beträchtlicher HMD-Mengen aus dem Reaktionsgemisch. Diese Sublimation erschwert wesentlich die Durchführung des Prozesses und gestaltet auch die Auswahl der entsprechenden Apparate schwierig.
Ausserdem wird eine beträchtliche Menge an HMD mit dem austretenden Ammoniak mitgerissen, was zu einer Veränderung des erforderlichen Molverhältnis- ses der Reagenzien im Verlauf der Reaktion führt, d. h. zu einer Verschlechterung der Produkteigenschaften (relative Molekülmasse, Löslichkeit, biozide Eigenschaften).
Ein Teil der oben angeführten Nachteile des vorangegangenen Verfahrens wurde beseitigt bei einem anderen Verfahren für die PHMG-Synthese (Patent Nr. 406. 163), welches für den Bereich der Synthese als Prototyp ausgewählt wurde und weiches in seinem technischen Wesen und nach dem zu erreichenden Effekt der vorliegenden Erfindung am nächsten kommt.
Das gesetzte Ziel wird beim angeführten Patent dadurch erreicht, dass bei der Herstellung des zu behandelnden Desinfektionsmittels Polyhexamethylen-Guanidin-Hydrochlorid (PHMG) durch die Wechselwirkung von HMD und GHCI bei der Erhitzung GHCI, gewonnen aus Guanidinkarbonat und Ammoniumchlorid, eingesetzt wird. Gemäss diesem Verfahren werden HMD und GHCI gleichzeitig im Molverhältnis 1 : 1 vermischt. Deren Wechselwirkung erfolgt bei einer Temperatur von
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Medium von Polyethylenglykol (relative Molekularmasse 400) zwecks besserer Homogenisierung des Reaktionssystems durchführen. PHMG-Muster, die nach dem beschriebenen Verfahren gewonnen wurden, wiesen eine erhöhte Biozidität, eine erhöhte Molekularmasse sowie eine geringere Toxizität im Vergleich mit dem Verfahren nach UdSSR-Patent 161 6898 auf.
Gleichzeitig weist das letztere Verfahren sowie dessen Prototyp noch einige weitere augenfällige Nachteile auf. Dies sind vor allem die bereits erwähnte äusserst hohe Toxizität des HMD (Für HMD beträgt der Wert der oralen Dosis für Ratten LD50 = 0, 75 g/kg, die dermale Dosis für Kaninchen beträgt LD50 =1, 1 g/kg), was eine Gefahr für das mit diesem Verfahren beschäftigte Personal darstellt. Weiters ist als beträchtlicher Nachteil die extrem hohe Flüchtigkeit des HMD anzuführen.
Bei einer Temperatur von über 42 OC verflüchtigt sich HMD leicht und geht in einen gasförmigen Zustand über. Dies erschwert die Homogenisierung des Systems im Reaktionsverlauf, was zu
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VerlaufIn einen Dreihalskolben mit einem Fassungsvermögen von 250 ml, versehen mit einem mechanischen Mischwerk und einem Luftkühler, werden bei Zimmertemperatur 47, 5 g (0, 32 Mol) flüssiges Triethylenglykoldiamin (relative Molekülmasse 148) eingebracht. Anschliessend werden in den Kolben 50, 24 g (0, 32 Mol) pulverförmiges Guanidindihydrogenphosphat (relative Molekülmasse 157), d. h. im Molverhältnis der Reagenzien 1 : 1, zugesetzt. Der Kolben mit der flüssigen Reaktionsmasse wurde in ein Ölbad mit Temperaturregier getaucht. Die Reaktionsmasse wurde bei ständiger Durchmischung bei einer Temperatur von 170 C innerhalb von 11 Stunden erhitzt.
Von den ersten Minuten der angeführten Thermostatisierung an kam es zu einer intensiven Ammoniakabgabe (Färbung des Indikatorpapiers), was den Ablauf der Reaktion der Polykondensation beweist. Im Verlauf der Reaktion wird die Reaktionsmasse dickflüssig, visuell ist dabei Schaumbildung zu beobachten. Das Reaktionsgemisch verwandelt sich nach und nach in ein Harz von wei- sser Farbe, dessen Volumen das Volumen des flüssigen Ausgangsgemisches übersteigt. Sobald die Gasausscheidung des Ammoniaks beendet dies auch die Beendigung der Reaktion. Nach Abkühlung des Kolbens wird das Polymerharz mit Hilfe eines Spatels aus dem Kolben entfernt und in einem Mörser zu Pulver zerkleinert, weiches eine höhere Hydrophobie im Vergleich zu Polyoxy- triethylenglykol-Guanidinhydrochlorid aufweist, aber sich gleichzeitig dabei rasch in Wasser auflöst.
Als Ergebnis des Versuchs wurden ca. 84, 5 g des polymeren Endproduktes gewonnen. Es wurde die charakteristische Viskosität des gewonnenen Polymers gemessen : 0, 4 N in einer wässrigen Natriumchlorid-Lösung bei 25 C. Die Viskosität beträgt [11] = 0, 056 di/g.
Elementaranalyse des gewonnenen Polymers :
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99 %, N-15, 49 %, 0-35, 42 %, P-11, 44 %, H-6, 64%Gefunden : C-31, 38 %, N-15, 25 %, P-11, 67 %, H-6, 49 %.
Die Analyse beweist die Übereinstimmung des gewonnenen Polymers mit der geforderten Struktur.
Es wurden die bioziden Eigenschaften des gewonnenen Polymers untersucht. Es wurde der Wert der Mindesthemmkonzentration in der Einheit (ug/ml) für zwei Bakterientypen bestimmt. Im Falle von E-Coli-Bakterien beträgt dieser Wert 2, 1 ug/mi. Im Falle von Ps aeruginosa-6, 2 ug/mi.
Dies bestätigt den hohen Grad der bioziden Aktivität des gewonnenen Polymers. Es wurden auch einige toxikologischen Kennzahlen des Polymers untersucht, es wurde der Wert Loto (orale Dosis) für Ratten bestimmt. Dieser Wert beträgt 3200 mg/kg, was die geringe Toxizität des Polymers unter Beweis stellt.
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Die Reaktion erfolgte mit derselben Konzentration der Reagenzien wie in Beispiel 1 beschrieben. Bei der Thermostatisierung der Reaktionsmasse nach einer Haltezeit des Ausgangsreakti-
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Es wurden 85, 2 g eines vollständig löslichen Polymerproduktes abgegeben. Es wurde die charakteristische Viskosität des gewonnenen Polymers gemessen : [11] = 0, 062 dl/g (25 C, in einer 0, 4 N wässrigen NaCI-Lösung).
Elementaranalyse des gewonnenen Polymers :
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- 30, 99 %, N - 15, 49 %, 0 - 35, 42 %, P - 11, 44 %, H - 6, 64%Gefunden : C-31, 35%, N-15, 31 %, P-11, 62 %, H-6, 40%.
Die Analyse beweist die Übereinstimmung des gewonnenen Polymers mit der geforderten Struktur.
Es wurden die bioziden Eigenschaften des gewonnenen Polymers untersucht. Es wurde der
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Wert der Mindesthemmkonzentration in der Einheit (ug/mi) für zwei Bakterientypen bestimmt. Im Falle von E-Coli-Bakterien beträgt dieser Wert 1, 9 jjg/ml. Im Falle von Ps aeruginosa-6, 0 ug/ml.
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Beispiel 3 :
Gewinnung von Polytriethylenglykol-Guanidincarbonat.
In einen Dreihalskolben mit einem Fassungsvermögen von 1 I, versehen mit einem mechanischen Mischwerk und einem Luftkühler, werden bei Zimmertemperatur 148 g (1 Mol) flüssiges Triethylenglykoldiamin und anschliessend 121 g (1 Mol) pulverförmiges Guanidincarbonat eingebracht. Der Kolben wird in einem Ölbad bei ständigem Durchmischen erhitzt, dabei erfolgt eine ziemlich homogene Vermischung der Reagenzien. Bei einer Temperatur von 140 C setzt eine intensive Reaktion mit Ammoniakabgabe ein. Das Ausgangsgemisch wird bei dieser Temperatur (140 C) während 15 Stunden gehalten. Anschliessend wird es dickflüssig und verwandelt sich in eine hellgelbe schaumförmige Masse, deren Volumen das Volumen der Ausgangsreaktionsmasse wesentlich übersteigt.
Nach Abkühlung des Kolbens wird das Polymerharz mit Hilfe einer Spatel aus dem Kolben entfernt und in einem Mörser zu Pulver von heller Farbe zerkleinert, welches einen ziemlich hohen Grad an Hydrophobie aufweist. Als Ergebnis des Versuchs wurden ca. 232 g eines beschränkt in Wasser löslichen Polymers - Polytriethylenglykol-Guanidincarbonat mit einer charakteristischen Viskosität von [11] = 0,065 dl/g gewonnen (gemessen bei 25 C, in einer 0, 4 N wässrigen NaCI-Lösung).
Elementaranalyse des gewonnenen Polymers :
Berechnet für CgNsOsH : C -40, 85 %, N -17, 87 %, 0 - 34, 04 %, H -7, 23 %
Gefunden : C-41, 31 %, N-17, 65 %, H-7, 03 %.
Die Analyse beweist, dass die Ergebnisse des Experimentes, wie gewünscht, mit der Berechnung übereinstimmen.
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20 mg/ml, was die biozide Aktivität des gewonnenen Polymers bestätigt.
Beispiel 4 :
Gewinnung von Polytriethylenglykol-Guanidinnitrat.
In einen Dreihalskolben (1 I), versehen mit einem mechanischen Mischwerk und einem Luftkühler, werden bei Zimmertemperatur 148 (1 Moi) flüssiges Triethylenglykoldiamin eingebracht. Anschliessend werden in den Kolben 122 g (1 Mol) pulverförmiges Guanidinnitrat zugesetzt. Der Kolben wird bei ständiger Durchmischung auf 150 C erhitzt, was zu einer Homogenisierung des Systems führt. Dabei beweist die Ammoniakabgabe den Ablauf der Reaktion der Polykondensation. Die Erhitzung bei 150 OC erfolgt innerhalb von 13 Stunden. Nach und nach verdickt sich das Reaktionsgemisch zu einem gelblichen schaumförmigen, beschränkt in Wasser löslichen Produkt. Die Ausbeute des Polymers beträgt 230, 5 g. Es wurde die charakteristische Viskosität des gewonnenen Polymerproduktes gemessen : [11] = 0,08 gl/g (gemessen bei 25 C, in einer 0, 4 N wässrigen NaCI-Lösung).
Elementaranalyse des gewonnenen Polymers :
Berechnet für C7N4OsH16 : C - 35, 59 %, N - 23, 72 %, 0 - 33, 89 %, H - 6, 78 %
Gefunden : C-35, 96 %, N-23, 61 %, H-6, 66 %.
Die Analyse beweist, dass das synthetisierte Polymer Polytriethylenglykol-Guanidinnitrat entspricht.
Es wurde die antibakterielle Aktivität des Polymers, d. h. die Mindesthemmkonzentration (ug/ml) für E-Coli-Bakterien mit MHK = 39 ug/ml bestimmt.
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Beispiel 5 :
Gewinnung von Polytriethylenglykol-Guanidinsorbat.
Sorbinsäure ist als nicht toxisches Fungizid und Antiseptikum bekannt und wird in der Nahrungsmittelindustrie häufig als Konservierungsmittel eingesetzt, ihre antibakterielle Aktivität ist jedoch vergleichsweise gering. Es hat sich als interessant herausgestellt, die antiseptischen Eigenschaften der Sorbinsäure mit der hohen bioziden Aktivität der Polyalkylenguanidine zu kombinieren, indem man diese zu einem Makromoiokü ! zusammenfasst. Auf diese Art und Weise wurde ein hochaktives antiseptisches biozides polymeres Präparat gewonnen.
In einen Dreihalskolben (1 I), versehen mit einem mechanischen Mischwerk und einem Luftkühler, wurden nacheinander bei Zimmertemperatur 148 (1 Mol) Triethylenglykoldiamin und 171 g (1 Mol) pulverförmiges Guanidinsorbat gemäss der Formel :
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eingebracht.
Der Kolben wird bei ständiger Durchmischung des Reagenzgemisches zwecks deren Homogenisierung auf eine Temperatur von 170 C erhitzt. Der Ablauf der Reaktion wird durch die Abgabe von gasförmigem Ammoniak bewiesen. Die Reaktion verläuft bei einer Temperatur von 170 C innerhalb von 12 Stunden. Es wurden 248 g eines pulverförmigen, beschränkt in Wasser löslichen Produktes von heller Farbe mit einer charakteristischen Viskosität von [ilj = 0, 08 dl/g (gemessen bei 25 C, in einer 0, 4 N wässrigen NaCI-Lösung) gewonnen.
Die Übereinstimmung der Angaben der Bestimmung der elementaren Zusammensetzung des Polymers mit den rechnerischen Werten ist zufriedenstellend :
Berechnet für C13N3H23O4:C-54,73 %, N-14,73 %, H-8,07 %, O-22,45 %
Gefunden : C - 54, 92 %, N - 14, 61 %, H - 7, 92 %
Folgende antibakterielle Aktivität des Polymers (Mindesthemmkonzentration) in Bezug auf E.
Coli wurde bestimmt : MHKEco ! ! = 2, 2 ug/mt.
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Beispiel 6 : Gewinnung von Polytriethylenglykol-Guanidindehydroacetat.
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hydroazetat der Polykondensationsreaktion unterworfen und Polyethylenglykol-Guanidindehydro- acetat gewonnen.
In einen Kolben (1 I) wurden 148 g (1 Mol) Triethylenglykoldiamin eingebracht und anschlie- ssend 170 g (1 Mol) feste kristalline Dehydroessigsäure zugesetzt. Unter ständiger Durchmischung wurde die Reaktionsmasse auf 160 C erhitzt und anschliessend bei dieser Temperatur innerhalb von 13 Stunden gehalten. Die Reaktion war von einer intensiven Abgabe von gasförmigem Ammoniak begleitet. Als Ergebnis wurden ca. 306 g eines schaumförmigen Produktes von heller Farbe gewonnen. Die charakteristische Viskosität des Polymers beträgt : [11] = 0, 05 dl/g (gemessen bei 25 C, in einer 0, 4 N wässrigen NaCI-Lösung).
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Die Übereinstimmung der Angaben der elementaren Zusammensetzung des gewonnenen Polymers mit den für Polytriethylenglykol-Guanidindehydroacetat berechneten Werten ist zufriedenstellend :
Berechnet für (C1, gN306H25) : C-52, 48 %, N-12, 24 %, H-7, 29 %, 0-27, 98 %
Gefunden : C-52, 77 %, N-12, 06 %, H-7, 12 %
Es wurde die biozide Aktivität des gewonnenen Polymers bestimmt und folgende Werte der Mindesthemmkonzentration (MHK) in Bezug auf E. Coli MHK= 1, 2 IJg/ml sowie in Bezug auf Psaeruginosa MHK = 4, 5 ug/ml ermittelt. Dies bestätigt die äusserst hohe antibakterielle Aktivität des synthetisierten Polymers.
Beispiel 7 :
Gewinnung von Polytriethylenglykol-Guanidingluconat.
In einen Dreihalskolben (1 I), versehen mit einem mechanischen Mischwerk und einem Luftkühler, wurden bei Zimmertemperatur 148 g (1 Mol) Triethylenglykoldiamin eingebracht und anschliessend 255 g (1 Mol) pulverförmiges Guanidingluconat (Guanidinadditionssalz mit einer einbasigen D-Gtuconsäure : CHzOH-CHOH-CHOH-CHOH-CHOH-COOH) zugesetzt. Die Reaktion wurde bei 160 C innerhalb von 12 Stunden durchgeführt. Es wurden ca. 331 g eines pulverförmigen, gut wasserlöslichen Produktes von heller Farbe gewonnen. Die charakteristische Viskosität wurde gemessen mit [11] = 0,1 di/g (bei 25 C, in einer 0, 4 N wässrigen NaCI-Lösung).
Die Übereinstimmung der experimentellen Bestimmung der elementaren Zusammensetzung des gewonnenen polymeren Produktes mit den für Polytriethylenglykol-Guanidingluconat berechneten Werten der elementaren Zusammensetzung ist zufriedenstellend :
Berechnet für (C13N3H27O9): C-42,27 %, N-11,38 %, H-7,32 %, O-39 %
Gefunden : C-42, 67 %, N-10, 98 %, H-7, 15 %
Es wurde gezeigt, dass das gewonnene Polymer eine äusserst geringe Toxizität aufweist : LDso (oral, bei Ratten) = 3400 mg/kg und eine hohe antibakterielle Aktivität entwickelt. Die Bestimmung des MHK Wertes in Bezug auf E. Coli hat ergeben : MHK = 0, 8 IJg/ml.
Beispiel 8 :
Gewinnung von Polytriethylenglykol-Guanidincitrat.
In einen Dreihalskolben (1 I), versehen mit einem mechanischen Mischwerk und einem Luftkühler, wurden bei Zimmertemperatur 148 g (1 Mol) Triethylenglykoldiamin eingebracht und anschliessend 252 g (1 Mol) festes pulverförmiges Guanidincitrat zugesetzt gemäss der Formel :
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Das Reagenziengemisch wurde im Ölbad unter ständiger Durchmischung auf eine Temperatur von 160 C erhitzt, um das System zu homogenisieren. Die Reaktion wurde innerhalb von 16 Stunden durchgeführt. Der Ablauf der Reaktion wurde nach der Ammoniakabgabe beurteilt. Anschlie- ssend wurde der Kolben abgekühlt und das Reaktionsprodukt, ein helles, schaumförmiges, gut wasserlösliches Polymer, mit einem Spatel entfernt.
Die charakteristische Viskosität des Reakti-
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08 dl/ggebildeten polymeren Produktes mit der für Polytriethylenglykol-Guanidincitrat berechneten elementaren Zusammensetzung ist zufriedenstellend :
Berechnet für C13N3OgH24 : C - 42, 62 %, N - 11, 47 %, H - 6, 56 %, 0 - 39, 34 %
Gefunden : C-42, 97 %, N-11, 29 %, H-6, 38 %
Das gewonnene Polymer weist ausgeprägte biozide Eigenschaften auf.
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:Beispiel 9 :
Gewinnung von Polytriethylenglykol-Guanidinsilikat.
In einen Dreihalskolben (1 I), versehen mit einem mechanischen Mischwerk und einem Luftkühler, wurden bei Zimmertemperatur 148 g (1 Mol) flüssiges Triethylenglykoldiamin eingebracht und 137 g (1 Mol) trockenes pulverförmiges Guanidinsilikat zugesetzt. Zwecks Homogenisierung des Systems wurde der Reaktionskolben bei ständiger Durchmischung auf 170 OC erhitzt, dabei zeigte die Abgabe von gasförmigem Ammoniak den Beginn der Reaktion. Die Reaktion wurde bei dieser Temperatur von 170 C innerhalb von 14 Stunden durchgeführt. Dabei kam es zu einer ständigen Verdickung des Reaktionsgemisches sowie zur Bildung eines hellgrauen polymeren Produktes. Anschliessend wurde der Kolben abgekühlt und es wurden ca. 280 g eines beschränkt in Wasser löslichen polymeren Produktes abgegeben.
Die charakteristische Viskosität des Poly-
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Reaktionsproduktes mit den Angaben der theoretischen Berechnung für PolytriethylenglykolGuanidinsilikat ist zufriedenstellend :
Berechnet für C7N3OsH17 : C-33, 47 %, N-16, 73 %, H-6, 77 %, Si - 11, 15 %, 0 - 31, 87%
Gefunden : C-33, 91 %, N-16, 57 %, H-6, 53 %, Si-11, 01 %
Das gewonnene Polytriethylenglykol-Guanidinsilikat verfügt über eine biozide Aktivität.
Es wurden die antibakteriellen Eigenschaften dieses Polymers in Bezug auf E. Coli und St.
Aureus untersucht. Folgende Werte der Mindesthemmkonzentration (MHK) wurden ermittelt :
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Beispiel 10 :
Gewinnung von Polyoxypropylen-Guanidinnitrat.
In einen Dreihalskolben (0, 5 I), versehen mit Mischwerk und einem Luftkühler, wurden bei Zimmertemperatur 49, 6 g (0, 2 Mol) flüssiges Polyoxypropylendiamin mit der folgenden Struktur
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und einer relativen Molekularmasse von 248 eingebracht und anschliessend wurden in den Kolben die äquimolekulare Menge von 24, 4 g (0, 2 Mol) trockenem pulverförmigen Guanidinnitrat zugesetzt. Zwecks Homogenisierung des Systems wurde der Kolben im Ölbad bei ständiger Durchmischung auf 150 C erhitzt und anschliessend bei dieser Temperatur von 150 C innerhalb von 15 Stunden gehalten. Zu beobachten war eine intensive Abgabe von Ammoniak, was den Verlauf der Reaktion der Polykondensation bestätigt. Dabei erhöht sich die Viskosität der Reaktionsmasse ständig.
Nach Abschluss der Reaktion, d. h. nachdem kein gasförmiges Ammoniak mehr abgegeben wird, wird der Kolben abgekühlt und als polymeres Reaktionsprodukt werden ca. 58, 8 g eines harzförmigen hellbraunen, beschränkt in Wasser löslichen Polymers abgegeben. Die charakteristi-
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N wässrigen NaCI-Lösung).
Die Übereinstimmung der experimentellen Daten der elementaren Analyse des Polymers mit den für die Struktur berechneten Werten ist zufriedenstellend :
Berechnet für C13N4O6H28 : C-46, 42 %, 0-28, 6 %, N-16, 7 %, H-8, 3 %
Gefunden : C-46, 81 %, N-16, 49%, H-8, 11 %
Das gewonnene Polymer weist eine biozide Aktivität auf. In Bezug auf E. Coli wurde der Wert MHK = 20 pg/ml ermittelt.
Beispiel 11 :
Gewinnung von Polyoxypropylen-Guanidindihydrogenphosphat.
In einen Dreihalskolben (0, 5 I), versehen mit Mischwerk und einem Luftkühler, wurden bei Zimmertemperatur 49, 6 g (0, 2 Moi) flüssiges Polyoxypropylendiamin mit der folgenden Struktur
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und einer relativen Molekularmasse von 248 eingebracht und anschliessend wurden in den Kolben die äquimolekulare Menge von 31, 4 g (0, 2 Mol) pulverförmigem Guanidindihydrogenphosphat (relative Molekularmasse 157) zugesetzt. Zwecks Homogenisierung des Systems wurde der Kolben bei ständiger Durchmischung auf eine Temperatur von 170 OC erhitzt. Dabei kommt es zu einer intensiven Abgabe von gasförmigem Ammoniak, was den Verlauf der Reaktion der Polykondensation beweist. Nunmehr erfolgt die Thermostatisierung des Reaktionssystems innerhalb von 13 Stunden.
Dabei tritt eine ständige Verdickung der Reaktionsmasse ein, welche ein hellfarbiges schaumförmiges Produkt darstellt, dessen Volumen sich im Verlauf der Reaktion erhöht. Nach Abschluss der Reaktion, d. h. nachdem kein Ammoniak mehr abgegeben wird, wird der Kolben abgekühlt und es wird ein polymeres, hellbraunes, zur Gänze und rasch wasserlösliches Polymer abgegeben. Die Ausbeute des Polymers beträgt 71 g. Die charakteristische Viskosität des gewonnenen Polymers beträgt [] = 0, 005 dl/g (gemessen bei 25 C, in einer 0, 4 N wässrigen NaCILösung).
Es wurde gezeigt, dass die Übereinstimmung der experimentell bestimmten elementaren Zusammensetzung des gewonnenen Polymers mit dem für das gesuchte Polyoxypropylen-Guanidindihydrogenphosphat berechneten Wert zufriedenstellend ist :
Berechnet für C1301H3oPN3 : C - 42 %, 0 - 30, 18 %, H - 8, 08 %, P - 8, 35 %, N- 11, 32 %
Gefunden : C - 42, 51 %, H - 7, 9 %, P - 8, 29 %, N - 11, 02 %
Es wurde gezeigt, dass das gewonnene Polymer über eine ausreichend hohe biozide Aktivität verfügt. In Bezug auf E. Coli wurde der Wert MHK = 3, 2 ug/ml ermittelt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Biozide polymere Guanidinderivate auf der Basis von Diaminen, welche Oxyalkylenketten zwischen zwei Aminogruppen enthalten, dadurch gekennzeichnet, dass die Guanidinderi- vate ein Produkt der Polykondensation eines Guanidin-Säureadditionssalzes mit Diami- nen, weiche Polyoxyalkylenketten zwischen zwei Aminogruppen enthalten, darstellen.