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Die Erfindung betrifft eine zweistufige Auswerfeinrichtung eines Spritzgusswerkzeuges für hin- terschnittene Spritzgussteile, wobei in einer ersten Stufe mindestens ein eine Hinterschneidung des
Spritzgussteiles freigebender Schieber durch Abhebung einer den oder die Schieber tragenden
Formplatte von der dahinter liegenden Formplatte betätigbar ist und in einer zweiten Stufe das
Spritzgussteil durch Abhebung einer das Spritzgussteil vom formgebenden Werkzeug abhebenden
Abstreifplatte von der dahinter liegenden Formplatte auswerfbar ist
Solche Auswerfeinrichtungen werden bei der Herstellung von hinterschnittenen Spritzgussteilen verwendet Aufgrund der Hinterschneidungen sind einstufige Auswerfer bei solchen Teilen nicht anwendbar.
Bei zweistufigen Auswerfeinrichtungen werden in einer ersten Stufe ein oder mehrere
Schieber des formgebenden Werkzeuges betatigt, wodurch die Hinterschneidungen freigegeben werden. In einer zweiten Stufe folgt dann der eigentliche Auswerfvorgang.
Nachteilig an den bekannten zweistufigen Auswerfern ist ihr relativ komplizierter Aufbau, was zu zusätzlichen Kosten und erhöhtem Wartungsaufwand führt.
Eine zweistufige Auswerfeinrichtung, bei der zuerst eine Abstreifplatte von der stationaren
Kernhalteplatte getrennt wird und anschliessend Auswerfstifte gegenüber der Abstreifplatte vorbe- wegt werden, um ein Spritzteil wie auch den Ansatz auszuwerfen, ist aus der DE 32 14 071 A1 bekannt. Die hierfür verwendete Kupplungseinrichtung ist relativ kompliziert aufgebaut. An einer ersten Auswerfplatte sind die Auswerfstifte angeordnet sowie eine Kupplungshülse. An einer dahinterliegenden zweiten Auswerfplatte greift der Ausstossbolzen an.
Diese Platte trägt eine
Federhülse, die im Falle des Aneinanderliegens der Auswerfplatten in die Kupplungshülse hinein- ragt Nochmals dahinter ist eine weitere Auswerfplatte vorgesehen, die einen Steuerbolzen tragt, der bei aneinander anliegenden Auswerfplatten in die Federhülse ragt und Vorsprünge der Feder- hulse nach aussen uber das stirnseitige Ende der Abstreiferplatte drückt, so dass eine formschlüssi- ge Verbindung zwischen der Federhülse und der Kupplungshülse hergestellt ist.
Wenn die Aus- werfplatte, an der der Ausstossbolzen angreift, von der dahinterliegenden Auswerferplatte, die den Steuerbolzen trägt, abgehoben wird, wird der Steuerbolzen aus der Federhülse herausgezogen, wobei sich die Vorsprünge an den vorderen Enden der Zungen der Federhülsen radial nach innen verbiegen und die Kupplungshülse freigeben Die Kupplungseinrichtung umfasst somit drei hinter- einanderliegende Auswerferplatten und drei an den Auswerferplatten angeordnete, ineinandergrei- fende Elemente.
Aus der US-PS 5,314,323 ist weiters eine Einrichtung bekannt, durch die beim Abheben der beweglichen Formplatte von der feststehenden Formplatte eine Abstreifplatte über eine bestimmte Wegstrecke mitgeführt wird und dann von der beweglichen Formplatte abgehoben wird. Hierfür ist ebenfalls eine mehrteilige Kupplungseinrichtung vorgesehen. An der Abstreifplatte und an der beweglichen Formplatte sind Kupplungshülsen vorgesehen, die formschlüssig ineinander ein- rastbar sind. An der feststehenden Formplatte ist ein Bolzen begrenzt verschiebbar gelagert, dessen Ende bei aneinander anliegenden Platten die beiden Kupplungshülsen durchsetzt. Wenn die bewegliche Formplatte von der feststehenden Formplatte abgehoben wird, löst dieser bewegli- che Bolzen nach einer bestimmten Abhebestrecke die formschlüssige Verbindung zwischen der beweglichen Formplatte und der Abstreiferplatte.
Die in der US-PS 5,314,323 gezeigte Kupplungs- einrichtung ist somit dreiteilig aufgebaut Weiters handelt es sich bei der hier gezeigten Einrichtung nicht um eine zweistufige Auswerfeinrichtung und auch nicht um ein Spntzwerkzeug für hinter- schnittene Spritzgussteile.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine vereinfachte, zuverlässig arbeitende zweistufige Auswerfein- richtung eines Spritzgusswerkzeuges für hinterschnittene Spritzgussteile der eingangs genannten Art bereitzustellen, und erfindungsgemäss gelingt dies bei einer Auswerfeinrichtung der eingangs genannten Art dadurch, dass zwischen der Abstreifplatte und der dahinter liegenden Formplatte eine Kupplungseinrichtung vorgesehen ist, welche bei aneinander anliegenden Platten geschlos- sen ist und bei einem Auseinanderziehen der beiden Platten mit einer über einer Mindestkraft liegenden Zugkraft öffnet, dass ein Auswerfbolzen an der Rückseite der Abstreifplatte angreift, wobei die Abstreifplatte zusammen mit der den mindestens einen Schieber tragenden Formplatte von der dahinterliegenden Formplatte durch Betätigung des Auswerfbolzens abhebbar ist,
und dass die Abhebung der den mindestens einen Schieber tragenden Formplatte von der dahinter liegen- den Formplatte durch einen Anschlag begrenzt ist, wobei die Kupplungseinrichtung in der Art eines Schnappverschlusses ausgebildet ist und zweiteilig aufgebaut ist, wobei erste und zweite Kupp-
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lungsteile vorgesehen sind und der erste Kupplungsteil zumindest ein federelastisches Element aufweist, welches im geschlossenen Zustand des Schnappverschlusses im zweiten Kupplungsteil formschlüssig eingerastet ist und unter Aufbringung einer über einer Mindestkraft liegenden Zug- kraft aus dem zweiten Kupplungsteil herausziehbar ist.
Weitere Vorteile und Einzelheiten werden im folgenden anhand der beiliegenden Zeichnung er- läutert. In dieser zeigen: die Fig. 1 bis 3 schematische Längsschnitte eines Teiles der den Auswerfer enthaltenden
Hälfte eines Spritzgusswerkzeuges in verschiedenen Stellungen der Aus- werfeinrichtung; die Fig. 4 und 5 Längsschnitte durch den Einrastteil und den federelastischen Teil der
Kupplungseinrichtung und die Fig. 6 bis 8 den Figuren 1 bis 5 entsprechende Darstellungen eines zweiten Ausfüh- rungsbeispiels der Erfindung.
In der Fig. 1 ist die die Auswerfeinnchtung enthaltende Hälfte des Spritzgusswerkzeuges in sei- ner Grundstellung dargestellt, die von dieser nach der Herstellung des Spritzgussteiles 15 und dem Öffnen des Spritzgusswerkzeuges eingenommen wird. Der Spritzgussteil 15 ist hier kein rotation- symmetrischer Teil, sondern ein in Draufsicht rechteckiger Teil, und weist die Hinterschneidungen 16 und 17 auf.
Die dargestellte Hälfte des Spritzgusswerkzeuges umfasst die Formplatten 7 bis 11 und das formgebende Werkzeug, welches durch die Schieber 2,3 und den feststehenden Teil 4 gebildet wird. Der feststehende Teil 4 des formgebenden Werkzeuges ist über Bolzen 26,27 mit der Form- platte 8 verbunden. Das Spritzgusswerkzeug umfasst weiters eine Auswerfeinrichtung, deren Aufbau und Funktion im folgenden genauer erläutert werden.
Die Auswerfeinrichtung weist einen Auswerfbolzen 14 auf, der Öffnungen in den Formplatten 7 bis 10 durchsetzt und an der vordersten Formplatte angreift, die im folgenden als Abstreifplatte 11 bezeichnet wird. Bei einer Betätigung des Auswerfbolzens 14 hebt dieser in einer ersten Stufe des Auswerfvorgangs die Formplatte 10, welche die Schieber 2 und 3 trägt, von der Formplatte 9 ab (vgl. Fig. 2). Die Abstreifplatte 11 und die dahinter liegende Formplatte 10 werden dagegen in dieser Phase des Auswerfvorgangs durch die weiter unten beschriebene Kupplungseinrichtung 18, 19 aneinander festgehalten.
Durch die Abhebung der Formplatte 10 von der Formplatte 9 gleiten die beiden Schieber 2 und 3 auf dem feststehenden Teil 4 nach aussen und werden aufgrund der Federn 5 und 6 und der geneigten Flächen 18 und 19 des feststehenden Teils 4 nach innen ver- schoben, so dass sie in der in Fig. 2 gezeigten Stellung die Hinterschneidungen 16,17 des Spritz- gussteiles 15 freigeben.
An der Rückseite der Formplatte 10 ist ein Distanzbolzen angebracht, dessen Schaft 12 durch eine Bohrung 20 in der Formplatte 9 tritt und dessen Kopf 13 in einer Ausnehmung 21, welche gegenüber der Bohrung 20 einen vergrösserten Querschnitt aufweist, in der Formplatte 9 liegt. Bei der Abhebung der Formplatte 10 von der Formplatte 9 bewegt sich der Kopf 13 des Distanzbolzens in der Ausnehmung 21 nach vorne, bis er in der in Fig. 2 gezeigten Stellung das vordere Ende dieser Ausnehmung erreicht, wodurch ein Anschlag gebildet wird Eine weitere Abhebung der Formplatte 10 von der Formplatte 9 ist somit nicht mehr möglich.
Zwischen der Formplatte 10 und der Abstreifplatte 11 ist eine Kupplungseinrichtung in der Art eines Schnappverschlusses vorgesehen, welche ein erstes Kupplungsteil 18 und ein zweites Kupplungsteil 19 umfasst, die in den Figuren 4 und 5 vergrössert dargestellt sind Der zweite Kupp- lungsteil 19 umfasst einen Flansch 19a mit Bohrungen 19d zur Befestigung des zweiten Kupplungs- teiles an der Formplatte 10 und eine Hülse 19b mit einer innen liegenden Stufe 19c. Der erste Kupplungsteil 18 umfasst ebenfalls einen Flansch 18a mit Bohrungen 18d zur Befestigung an der Abstreifplatte 11 sowie eine Mehrzahl von federelastischen Zungen 18b, die hülsenförmig ange- ordnet sind und an ihren freien Enden jeweils mit einer Rastnase 18c versehen sind.
Werden die federelastischen Zungen 18b in die Hülse 19b des Einrastteils eingeschoben, bis sie die Stufe 19c erreichen, so rasten sie in diese Stufe ein. Um diese derart formschlüssig verbundenen Teile anschliessend wieder voneinander zu losen und auseinanderzuziehen, muss eine Zugkraft aufge- bracht werden, die über einer Mindestkraft liegt.
Wenn der Auswerfbolzen in der Stellung der Fig. 2 mit einer über dieser Mindestkraft liegenden Kraft betätigt wird, wird die durch die Teile 18 und 19 gebildete Kupplungseinrichtung gelöst und
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die Abstreifplatte 11von der Formplatte 10 abgehoben, wie dies in Fig. 3 dargestellt ist. Dies stellt die zweite Stufe des Auswerfvorgangs dar, wodurch der Spritzgussteil 15 endgültig vom formge- benden Werkzeug 2 bis 4 getrennt wird und dadurch ausgeworfen wird.
Durch ein anschliessendes Zurückziehen des Auswerfbolzens 14 werden die Formplatten 9 bis
11 wieder aufeinander zu verschoben, bis sie aneinander zu liegen kommen und die Kupplungs- einrichtung 18,19 zwischen den Formplatten 10,11 wiederum geschlossen ist.
Anstelle einer Stufe 19c könnte auch eine Nut im Teil 19 vorgesehen sein, in welche die Rast- nase 18c der Zunge 18b einrasten kann. Die Hülse 19b des zweiten Kupplungsteiles konnte auch kürzer ausgebildet sein, um die Strecke zu verkürzen, über die eine Reibungskraft auftritt. Bei- spielsweise könnte die Hülse 19b in der Ebene des vorderen Randes des Flansches 19a bündig mit diesem enden.
Das in den Figuren 6 bis 8 dargestellte Spritzgusswerkzeug ist mit Ausnahme der Kupplungs- einrichtung völlig identisch aufgebaut. Diese wird wiederum durch erste und zweite Kupplungsteile 24,25 gebildet. Beim zweiten Kupplungsteil 25 ist hier aber eine aussen liegende, ringförmige Wulst 25c an der Hülse 25b vorgesehen, während die hülsenförmig angeordneten, federelastischen Zungen 24b des ersten Kupplungsteiles 24 im Bereich ihrer freien Enden jeweils mit einer innen liegenden Rastnut 24c versehen sind. Beim Aufschieben des ersten Kupplungsteiles 24 auf den zweiten Kupplungsteil 25 verrasten die federelastischen Zungen 24b mit der Wulst 25c. Der Vorteil dieses Ausführungsbeispiels besteht darin, dass, sobald die federelastischen Zungen 24b aus der Wulst 25c ausrasten, die beiden Teile 24,25 getrennt sind.
Dagegen müssen die federelastischen Zungen 19b beim Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1 bis 5 nach dem Ausrasten aus der Stufe 19c des Teiles 19 über die gesamte Lange entlang der Innenseite der Hülse 19b verschoben werden, wozu ein gewisser Kraftaufwand erforderlich ist
Die Kupplungseinrichtung könnte auch auf eine andere als auf die gezeigte Weise ausgebildet sein.
Beispielsweise konnten im ersten Kupplungsteil federnd gelagerte Kugeln vorgesehen sein, die uber die Umfangskontur des ersten Kupplungsteils vorstehen und in Ausnehmungen des zweiten Kupplungsteils einrasten können Neben mechanischen Kupplungseinnchtungen waren prinzipiell auch magnetische Kupplungseinrichtungen denkbar und möglich
Legende zu den Hinweisziffern
1 Spritzgusswerkzeug 18c Rastnase
2 Schieber 18d Bohrung
3 Schieber 19 zweiter Kupplungsteil
4 feststehender Teil 19a Flansch
5 Feder 19b Hülse
6 Feder 19c Stufe
7 Formplatte 19d Bohrung
8 Formplatte 20 Bohrung
9 Formplatte 21 Ausnehmung
10 Formplatte 22 Fläche
11 Formplatte - Abstreifplatte 23 Fläche
12 Schaft des Distanzbolzens 24 erster Kupplungsteil
13 Kopf des Distanzbolzens 24b Zunge
14 Auswerfbolzen 24c Rastnut
15 Spritzgussteil 25 zweiter Kupplungsteil
16 Hinterschneidung 25b Hülse
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Hinterschneidung 25c ringförmige Erhebung (Wulst)
18 erster Kupplungsteil 26 Bolzen
18a Flansch 27 Bolzen
18b Zunge