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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Pressen von Isolierglaselementen mit zwei Im Wesentlichen lotrecht stehenden Pressplatten, von welchen wenigstens eine parallel zu sich selbst gegenüber der anderen Pressplatte verschiebbar ist und mit wenigstens in den Eckbereichen der Pressplatten angeordneten Spindeltrieben, deren Muttern von einem gemeinsamen Antrieb verdrehbar sind.
Im Zuge der Fertigung von Isolierglas werden die Isolierglaselemente nach dem Zusammenstellen (wenigstens zwei Glastafeln mit dazwischengefügtem, mit Kleber bzw Dichtmasse beschichtetem Abstandhalterrahmen oder mit einem vorgefertigten Abstandhalterrahmen (wiggleStrip), noch vor dem Versiegeln auf das gewünschte Dickenmass verpresst.
Derartige Vorrichtungen zum Verpressen von Isolierglaselementen sind in den verschiedensten Ausführungsformen bekannt.
So beschreibt die DE-28 21 104 B eine Vorrichtung zum Verpressen von Isolierglaselementen, die mit horizontal liegenden Pressplatten ausgerüstet ist. In der DE - 28 21 104 B Ist auch darauf hingewiesen, dass die Pressplatten bel der Ausführung der Pressarbeit genau parallel gehalten werden mussen, wozu in der DE - 28 21 104 B eigene vom Antrieb für die Pressplatten getrennte, Paralleiführungseinrichtungen, so beispielsweise miteinander gekuppelte Zahnstangen-Zahnradgetriebe, oder miteinander gekuppelte Hydraulikzylinder vorgeschlagen werden.
Eine Vorrichtung, bei der die bewegliche Pressplatte über Zahnstangen-Zahnradgetriebe bewegt und parallel geführt wird, ist aus der DE - 31 30 645 C bekannt.
Aus der US - 3 719 445 A ist ein Zahnradgetriebe bei einer Presse bekannt, das nicht zur Ausführung einer Pressarbeit, sondern zur Einstellung eines Betätigungsmechanismus dient. Eine aus der US - 3 635 074 A bekannte Presse besitzt ein Zahnradgetriebe, das für den Ausgleich exzentrischer Belastungen in der Presse vorgesehen ist Irgendwelche Hinweise, diese als Zahnradgetriebe ausgebildeten Antriebe durch einen Zahnriemen-Zahnradantrieb zu ersetzen und zur Betätigung der Pressplatten einer Vorrichtung zum Pressen von Isollerglas einzusetzen, sind weder der US - 3 719 445 A noch der US-3 635 074 A zu entnehmen
Bekannt ist weiters eine von der Lenhardt Maschinenbau GmbH auf der Internationalen Messe "Glas 80"vom 25.-28.
September 1980 in Düsseldorf gezeigte Vorrichtung zum Pressen von Isolierglas, die zum Zustellen der beweglichen Pressplatte Spindel-Mutter-Getriebe aufweist, die miteinander über Antriebswellen gekuppelt und mit einem Motor verbunden sind Die Mutter-SpindelGetriebe der bekannten Pressvorrichtung dienen aber nicht zur Ausführung der Pressarbeit, sondern lediglich zum Schliessen der Presse und zum Zusammenstellen von Isolierglas. Die eigentliche Pressarbeit wird uber Kniegelenkanordnungen, die mit den Enden der Spindeln verbunden sind, ausgeführt.
Es sind somit auch bei dieser bekannten Vorrichtung zwei Antnebsvorrichtungen notwendig, die voneinander getrennt betätigt werden müssen, um die Vorrichtung zu benutzen
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Gattung, wie sie durch die Zurschaustellung auf der "Glas 80" bekannt geworden ist, derart weiterzubilden, dass nur ein einziger Antrieb für das Offnen und Schliessen der Pressvorrichtung sowie zum Ausführen der Pressarbeit notwendig ist, wobei jedoch die absolute Parallelität der beiden Pressplatten gewährleistet ist
Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe dadurch gelost, dass die Muttern der als alleinige Antnebe für das Bewegen der wenigstens einen Pressplatte und für das eigentliche Pressen der Isollerglaselemente vorgesehenen Spindeltriebe als spielfreie Muttern,
vorzugsweise als Kugelumlaufmuttern ausgebildet sind und dass an den Muttern Zahnräder vorgesehen sind, die mit dem Antnebsmotor über einen endlosen, gespannten Zahnnemen gekuppelt sind.
Durch die erfindungsgemässe Verwendung von spielfreien Muttern - vorzugsweise sind die Muttern Kugelumlaufmuttern - in Kombination mit dem endlosen Zahnriemen, wird eine absolute Paral- lelitat der Bewegungen der Pressplatte gewährleistet und dennoch die Vorteile eines einfachen Drehantnebes für die Spindeltriebe offengehalten
Im Rahmen der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die bewegliche Presspiatte an ihrer Unterseite am Maschinengestell über Rollen geführt ist Bevorzugt ist dabei vorgesehen, dass im Bereich der einen unteren Ecke der beweglichen Pressplatte als Führungsrolle eine auf einer Flachschiene laufende Rolle vorgesehen ist.
Die exakte Führung der beweglichen Pressplatte wird noch unterstützt, wenn die Führungsrollen im Bereich der anderen unteren Ecke der beweglichen Pressplatte zwei zueinander geneigt angeordnete Führungsrollen sind, die auf einer nach oben
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gewinkelten Führungsschiene laufen.
Die erfindungsgemässe Verwendung von Spindeltrieben mit spielfreien Muttern und dem endlosen Zahnriemen erlaubt es auch, die erfindungsgemässe Vorrichtung in der Richtung weiterzubilden, dass der Antriebsmotor ein Stellmotor Ist, der mit einer Einrichtung zum Erfassen seiner Umdrehungen gekuppelt ist und dass die Einrichtung den Antriebsmotor beim Erreichen eines vorge- wählen Abstandes der beiden Pressplatten voneinander stillsetzt. Auf diese Weise kann die Enddicke, auf die das Isolierglaselement zu pressen ist, ohne weiteres und ohne gesonderte Messvorrichtungen, die den Abstand der Pressplatten voneinander erfassen, eingehalten werden.
Im Rahmen der Erfindung kann noch vorgesehen sein, dass der Antriebsmotor mit einer Einrichtung zum Erfassen der Leistungsaufnahme des Antriebsmotors gekuppelt ist und dass die Leistungsaufnahme des Antriebsmotors auf einen vorwählbaren, einem vorgegebenen Pressdruck entsprechenden Wert einstellbar ist. Diese Ausführungsform der Erfindung stellt sicher, dass während der Ausführung der Pressarbeit der auf das Isolierglaselement ausgeübte Druck einen vorgewählten Wert nicht überschreiten kann.
In der Praxis bewährt sich eine Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung, bei welcher der Zahnriemen das Antriebsritzel des Antriebsmotors um mehr als 900 umschlingt und bei der im Bereich des Antriebsritzels eine Umlenkrolle zum Umlenken des Zahnriemens um etwa 180 bei nach aussen weisender Zahnung vorgesehen ist. Dabei empfiehlt es sich, die Umlenkrolle zum Spannen des Zahnriemens im Maschinengestell verstellbar zu lagern.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung des in den Zeichnungen gezeigten Ausführungsbeispieles einer erfindungsgemässen Vorrichtung. Es zeigt : Fig. 1 eine Vorrichtung in Seitenansicht, Fig. 2 die Vorrichtung aus Fig. 1 von rechts der Fig. 1 gesehen, Fig. 3 die Vorrichtung aus Flg. 1 von links der Fig. 1 aus gesehen und Fig. 4 eine Einzelheit der erfindungsgemässen Vorrichtung im Bereich des Antriebsmotors.
Eine Pressvorrichtung umfasst ein Maschinengestell1, in dem zwei Pressplatten 2 und 3 vorgesehen sind. Die Pressplatte 2 ist an einem im Maschinengestell 1 in Richtung des Doppelpfeiles 6 hin und her verschiebbaren Rahmen 4 befestigt, wogegen die Pressplatte 3 an einem im Maschinengestell 1 ortsfesten Rahmen 5 befestigt ist. Am unteren Ende der Pressplatte 3 ist ein Aufstellrollgang 7 zum Heranfördern der zu verpressenden Isolierglaselemente vorgesehen. Wie insbesondere Fig. 3 zeigt, wird der Aufstellrollgang 7 von mehreren Rollen gebildet.
In den vier Ecken des Rahmens 4 der beweglichen Pressplatte 2 sind Gewindespindeln 8 vorgesehen, die in spielfreie Kugelumlaufmuttern 9, die im Gestell 5 drehbar gelagert sind, eingreifen. Jede der Kugelumlaufmuttern 9 ist mit einem Zahnrad 10 verbunden und über die Zahnräder 10 ist ein endloser Zahnriemen 11 gelegt. Wie die Fig. 2 und 4 zeigen, ist zum Antrieb des Zahnriemens 11 ein Antriebsmotor 12 vorgesehen, dessen Ritzel 13 (Fig. 4) vom Zahnriemen 11 um mehr als 900 umschlungen wird. Um diese Umschlingung des Antriebsritzels 13 durch den Zahnriemen 11 zu gewährleisten, ist in einem Hilfsrahmen 14, der auch den Antriebsmotor 12 trägt, eine Umlenkrolle 15 vorgesehen. Die Umlenkrolle 15 ist an einem Lagerblock 16 gelagert, der mit Hilfe von Stellmuttern 17 gegenüber einem Widerlager 18 in Richtung des Doppelpfeiles 19 verstellt werden kann.
Durch das Verstellen der Umlenkrolle 15 kann gleichzeitig die Spannung des endlosen Zahnriemens 11 auf den jeweils gewünschten Wert eingestellt werden.
Der Rahmen 4 der erfindungsgemässen Vorrichtung, der die bewegliche Pressplatte 2 trägt, ist an seinem unteren Ende über Rollen im Maschinengestell 1 abgestutzt. Wie aus Fig. 3 ersichtlich, Ist im Bereich der einen unteren Ecke eine Rolle 20 vorgesehen, die auf einer im Maschinengestell 1 montierten Flachschiene 21 läuft.
Im Bereich der anderen unteren Ecke sind mit dem Rahmen 4 zwei zueinander um 900 geneigte Rollen 22 vorgesehen, die auf einer gewinkelten Führungsschiene 23, die im Maschinengestell 1 befestigt ist, laufen Auf diese Weise wird trotz Leichtgängigkeit eine exakte Führung des Rahmens 4 gewährleistet.
Der Antriebsmotor 12 ist vorzugsweise ein Stellmotor, der mit einer Einrichtung zum Erfassen der von ihm ausgeführten Umdrehungen verkuppelt ist, so dass auf Grund der Zahl der Umdrehungen des Antnebsmotors 12 der Abstand der beiden Pressplatten 2 und 3 voneinander erfasst werden kann. Dies kann dazu ausgenützt werden, den Antriebsmotor 12, nachdem er ausgehend von einer vorgegebenen Ausgangslage, die nötigen Umdrehungen ausgeführt hat, um das Isolerglaselement auf die gewünschte Stärke zu verpressen, stillzusetzen.
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Um zu verhindern, dass der Pressdruck, den die belden Pressplatten 2 und 3 unter der Wirkung des Stellmotors 12 auf das zu verpressende Isolierglaselement ausüben, zu gross wird, kann weiters die Leistungsaufnahme des Antriebsmotors 12 erfasst werden und die Leistungsaufnahme auf einen Wert begrenzt werden, der dem gewünschten Pressdruck entspricht.
Auf diese Art und Weise ist mit einfachsten Mitteln gewährleistet, dass das Isolierglaselement genau bis auf das vorgegebene Mass verpresst wird und dass kein allzu hoher, die Bruchgefahr erhöhender Pressdruck auftritt, während der Pressvorgang ausgeführt wird.
Um die bewegliche Pressplatte 2 in einem vorgegebenen Abstand von der ortsfesten Pressplatte 3 festzuhalten, kann der Antriebsmotor 12 mit gerade soviel Strom gespeist werden, dass er stillsteht ("Haltestrom") und/oder die Kugelumlaufmuttern 9 werden blockiert, so dass sie sich auf den Spindeln 8 nicht drehen können.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Pressen von Isolierglaselementen mit zwei im Wesentlichen lotrecht ste- henden Pressplatten (2,3), von weichen wenigstens eine (2) parallel zu sich selbst gegen- über der anderen Pressplatte (3) verschiebbar ist und mit wenigstens In den Eckbereichen der Pressplatten (2,3) angeordneten Spindeltrieben (8,9), deren Muttern (9) von einem gemeinsamen Antrieb verdrehbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Muttern (9) der als alleinige Antriebe für das Bewegen der wenigstens einen Pressplatte (2) und für das eigentliche Pressen der Isolierglaselemente vorgesehenen Spindeltnebe (8,9) als spiel- freie Muttern, vorzugsweise als Kugelumlaufmuttern ausgebildet sind und dass an den
Muttern (9) Zahnräder (10) vorgesehen sind, die mit dem Antriebsmotor (12) uber einen endlosen, gespannten Zahnriemen (11) gekuppelt sind.