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Die Erfindung hat einen Anker, insbesondere Gebirgsanker, mit einem Zugglied, das mit einer Mehrzahl einzelner Einzelzugglieder aufgebaut ist sowie ein Bohrloch mit gesetztem Anker zum Gegenstand.
Künstliche oder natürliche Steinmassen besitzen in der Regel eine Druckfestigkeit, welche die Zugfestigkeit derselben wesentlich übersteigt. Um die Zugspannung von derartigen Massen zu ver- meiden, ist es bekannt, interne oder externe Zugmittel aus Stahlstangen, Stahllitzen, Kunststofflit- zen, Seilen od. dgl. vorzusehen, über welche eine Druckvorspannung aufgebracht wird. Diese Vorspannung ist nicht nur bei Bauwerken, wie beispielsweise Spannbetonbrücken, Decken von Gebäuden u. dgl., bekannt, sondern wird auch zur Verfestigung von Baugrund sowie natürlichem Gestein, sei es im Bergbau, z. B. durch Setzen von stabförmigen Ankern, aber auch zur Verfesti- gung von Gebirge und gewachsenem Boden od. dgl. eingesetzt.
Wesentlich ist, dass der Anker am bohrlochgrundseitigen Ende möglichst sicher festgelegt werden kann, so dass die erforderlichen Druckkräfte über die Spannung eines Zuggliedes aufgebracht werden können. Stabanker weisen den Nachteil auf, dass aus Transportgründen vom Herstellungsort der Anker zum Einsatzort dersel- ben lediglich eine beschränkte Länge, z. B. 12 m Verwendung finden kann. Sollen Anker über eine derartigen Länge eingesetzt werden, so ist es erforderlich, dass die Stabanker über Gewindemuffen miteinander verbunden werden, womit die aufzubringende Zugkraft nicht alleine durch die Festig- keit der Stabanker, sondern auch durch die Zugfestigkeit der Muffenverbindung bestimmt ist.
Weiters muss der Bohrlochdurchmesser grösser gewählt werden.
Um höhere Zugkräfte ausüben zu können, ist es auch bereits bekanntgeworden, die Zugglieder eines Ankers aus einer Mehrzahl einzelner Zugglieder aufzubauen, wobei weiters der Vorteil gegeben ist, dass die Anker flexibel ausgestaltet werden können und somit um Rundungen, bei- spielsweise mit einem Durchmesser von 1,5 m, abgelenkt werden können.
Aus der EP 0 393 013 B1 wird ein Anker bekannt, der Litzen mit jeweils sieben Einzeldrähten aufweist, die ihrerseits in ein Korrosionsschutzmittel eingebettet sind, das von einer Polyethylenhül- le umgeben ist. Derartig umhüllte Zugglieder können beispielsweise über einen Steg miteinander verbunden sein und in einer weiteren äusseren Umhüllung je nach erforderlicher aufzubringender Zugkraft angeordnet sein.
Den österreichischen Patentschriften 201 840 und 373 976 sind Hüllrohre mit gewelltem Quer- schnitt und auch Verfahren zur Herstellung derartiger Hüllrohre zu entnehmen. Die Fixierung des bohrlochseitigen Endes des Spanngliedes im Wellrohr erfolgt bei dem Gegenstand des österreichi- schen Patentes 373 976 durch eine Verankerungsmasse, u. zw. eine Zementmörtelinjektion.
In der DE 29 11 212 A wird ein Spannglied beschrieben, das in der äusseren Umhüllung über einen Kunststoff, welcher unter Hitzeeinwirkung expandiert, fixiert ist.
In der DE 33 35 039 C1 ist ein Gebirgsanker beschrieben, wobei als Zugelement ein Seil vor- gesehen ist, das am Kopfende ein Klemmelement trägt, über welches das Seil gespannt und eine Druckplatte gegen das Gebirge gestemmt wird. Das Seil ist im Bohrloch über Injektionsmortel fixiert.
Ein Zugglied für einen Felsbolzen mit einem Bündel von Stahldrähten wird aus der DE 35 07 732 A1 bekannt, wobei die Stahldrähte unter Freilassung eines zentralen Hohlraumes in einem Kunststoff eingebettet sind. Dieses so gebildete Bündel ist seinerseits in einer äusseren Hülle aus PVC angeordnet, die ein Aussengewinde trägt. Das die Zugkräfte übertragende Bündel ist in der Aussenhülle lediglich über den Kunststoff fixiert, wobei die Aussenhülle im Bohrloch über Kunst- stoffmischungen od. Zementmörtel festgelegt sind und ein Formschluss zwischen Binder und äusse- rer Hülle vorliegt und der Binder selbst adhäsiv im Bohrloch festgelegt ist.
Ein derartiger Anker ist aufgrund seiner massiven Ausführung nur eingeschränkt flexibel, so dass die Einsatzlänge bereits aus Transportgründen nur gering gehalten werden kann und weiters ist die auf das Gebirge aufzu- bringende Druckkraft durch die Verankerung der Stahlseile im Inneren der Hülse begrenzt.
Der vorliegenden Erfindung ist zur Aufgabe gestellt, einen Anker, insbesondere Gebirgsanker, zu schaffen, der im wesentlichen über beliebig lange Strecken in einem Bohrloch verlegt werden kann, der jedoch keine Kupplungen erforderlich macht. Weiters soll der Anker eine derartige Flexi- bilität aufweisen, dass er aufgehaspelt werden kann. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfin- dung besteht darin, einen dauerhaften Korrosionsschutz der Zugglieder zu gewährleisten, der insbesondere werksmässig vorgesehen werden kann und die Beschickung des Bohrloches auch über einige hundert Meter zu ermöglichen, da die Steifigkeit des Ankers ausreichend sein soll, um
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denselben über grosse Strecken durch einfaches Einschieben einbringen zu können.
Zusätzlich soll gewährleistet sein, dass die Möglichkeit besteht, entlang des gesamten Bohrloches mit Ausnahme des Bohrlochgrundes lediglich Druckkräfte und keine Zugkräfte aufzubringen.
Der erfindungsgemässe Anker, insbesondere Gebirgsanker, mit einem Zugglied, das mit einer Mehrzahl einzelner Einzelzugglieder, insbesondere aus Stahl, aufgebaut ist, einer Injektionsleitung, zumindest zum Bohrlochgrund, für erhärtendes Material, z. B. Zementmörtel, reaktive Kunststoff- mischung, einer das Zugglied umgebenden äusseren Umhüllung, mit einer Aussenfläche, die einen erhöhten Widerstand gegen Verschiebung in Längsrichtung des Zuggliedes, insbesondere einen wellen- oder mäanderförmigen Längsschnitt, z.
B. von einem auf der äusseren Umhüllung geform- ten Rundgewinde, aufweist und gegebenenfalls einem am Gebirge od. dgl. im oberen Kopfbereich des Ankers vorgesehenen Ankerkopf, wobei am bohrlochgrundseitigen Ende der äusseren Umhül- lung das Zugglied an dieser angreifbar ist, besteht im wesentlichen darin, dass das Zugglied am bohrlochgrundseitigen Ende einen angeformten Endteil trägt, der an der äusseren Umhüllung, insbesondere am Stirnende derselben, abstützbar ist und dass der Endteil mit der äusseren Umhül- lung, insbesondere über ein gummielastisches Hüllstück, fluiddicht verbunden ist.
Durch die Auf- gliederung des Zuggliedes in einer Mehrzahl einzelner Einzelzugglieder kann eine höhere Zugkraft als bei Stabankern aufgebracht werden, wobei gleichzeitig eine wesentliche Voraussetzung für die Haspelbarkeit und damit leichtere Transportfähigkeit beliebig langer Stücke gegeben ist. Mit der Zuführung für ein erhärtendes Material zum Bohrlochgrund kann eine Verankerung desselben in diesem Endbereich sichergestellt werden, wobei die restlichen Bereiche des Ankers frei von Bin- demittel gehalten werden können. Über den am bohrlochgrundseitigen Ende angeformten Endteil am Zugglied, das an der äusseren Umhüllung angreift, können besonders hohe Kräfte auf das Gebirge ausgeübt werden, wobei die Fixierung der äusseren Umhüllung im Bohrloch über die im Längsschnitt z.
B. wellen- oder mäanderförmige Oberfläche der äusseren Umhüllung und dem erhärtenden Material gegeben ist. Durch die fluiddichte Abdichtung des Endteiles mit der äusseren Umhüllung kann der volle Korrosionsschutz und die freie Dehnbarkeit des Zuggliedes gewährleistet sein.
Wird der Endteil durch eine Presshülse aus Metall, z. B. Stahl, gebildet, die an den Einzelzug- gliedern unmittelbar angreift, so kann auf eine bewährte Technologie der Befestigung von Presstei- len auf Seilen zurückgegriffen werden, die auch besonders hohen Zugkräften standhält, wobei das Material der Presshülse durch Kalt oder Warmfliessen ein enges Anschliessen am Zugglied bedingt.
Weist das gummielastische Hüllstück einen Schlauch, welcher den Endteil und die äussere Umhüllung teilweise umgibt und eine mit dem Schlauch dicht ausgebildete Endkappe auf, das insbesondere zweiteilig ausgebildet ist, so kann eine einfache Abdichtung der Zugglieder zur äusseren Umhüllung erfolgen, wobei der Hohlraum beispielsweise mit Korrosionsschutzmittel füllbar ist, so dass ein Zutritt von korrosiven Medien einfach und wirksam vermieden werden kann. Durch die Ausbildung als Kappe, die insbesondere von dem Schlauchstück umgriffen ist, kann auch beim Einschieben in das Bohrloch über lange Strecken die Abdichtung gewährleistet sein und es kann eine Lockerung der dichten Verbindung vermieden werden.
Ist das Zugglied mit zumindest einer Litze mit einem auch mittig desselben angeordneten Ein- zelzugglied, die von einem natürlichen und/oder künstlichen Korrosionsschutzmittel, z. B. Fett, insbesondere mit identer Zusammensetzung entlang des gesamten Ankers, gegebenenfalls bei der Herstellung im Werk, umhüllt ist, welches seinerseits von einem fluiddichten, insbesondere, gege- benenfalls bei der Herstellung im Werk, über dieses extrudierten, Kunststoffmantel, insbesondere aus Polyethylen, umgeben ist, gebildet, so ist auf eine bewährte Konstruktion zurückgegriffen, die eine besonders günstige Ausbildung der Litze und auch Korrosionsschutz desselben gewährleistet, wobei weiters, bezogen auf den Querschnitt, eine besonders hohe Zugfestigkeit gegeben ist.
Durch die idente Zusammensetzung des Korrosionsschutzmittels entlang des gesamten Ankers kann vermieden werden, dass beispielsweise aufgrund von Konzentrationsunterschieden unter- schiedliche elektrochemische Potentiale aufgebaut werden, die sodann zu Korrosionen führen können.
Sind mehrere Litzen vorgesehen, die einzeln von einem Korrosionsschutzmittel umhüllt sind, welches seinerseits jeweils von einem fluiddichten, insbesondere, z. B. bei der Herstellung im Werk, über dieses extrudierten, Kunststoffmantel, insbesondere aus Polyethylen, umgeben ist und sind die Kunststoffmantel von einem weiteren Kunststoffmantel, z. B. im Werk, extrudiert
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gemeinsam umschlossen, so ist nicht nur die additive Wirkung für die Ausübung der Zugkraft für die Zugglieder gegeben, sondern es kann aufgrund des Abstandes derselben zueinander eine besonders hohe Flexibilität gewährleistet sein, die in etwa der einzelnen Litze entspricht.
Sind mehrere Litzen vorgesehen, die einzeln von einem Korrosionsschutzmittel umhüllt sind, welches jeweils seinerseits von einem fluiddichten, insbesondere, z. B. bei der Herstellung im Werk, über dieses extrudierten, Kunststoffmantel, insbesondere aus Polyethylen, umgeben ist, die ihrerseits insbesondere über einen Steg miteinander verbunden sind, so ist die erforderliche Stei- figkeit zum Einschieben des Zuggliedes über längere Strecken besonders einfach verwirklicht, wobei andererseits die erforderliche Flexibilität noch gegeben ist.
Ist die äussere Umhüllung, die an ihrer Aussenfläche einen wellen- oder mäanderförmigen
Längsschnitt od. dgl. aufweist, aus Metall, insbesondere aus Stahl, aufgebaut, so ist gewährleistet, dass selbst bei Aufbringen von grossen Kräften über das Zugglied auf die äussere Umhüllung hohe
Kräfte aufgebracht werden können, wobei bei Stahl ein Fliessen der äusseren Umhüllung erst bei höchsten Kräften auftritt.
Ist die äussere Umhüllung ausschliesslich im Bereich des Bohrlochgrundes vorgesehen, so kann eine besonders vorteilhafte Teilung der Aufgaben der einzelnen Bestandteile des Ankers erreicht werden. Die äussere Hülle kann im wesentlichen starrer als die Litzen ausgebildet werden, wobei weiters die Oberfläche besonders stark strukturiert ausgebildet werden kann, so dass eine Veranke- rung über das erhärtende Material im Bereich des Bohrlochgrundes erreicht werden kann, wohin- gegen der restliche Bereich bis zum Bohrlochmund des Ankers mit einer zusätzlichen Umhüllung, beispielsweise aus Kunststoff od. dgl., umgeben sein kann. so dass einerseits ein mechanischer Schutz für die Zugelemente in mehrfacher Hinsicht gegeben ist und andererseits die erforderliche Flexibilität einfach erhalten werden kann.
Weiters kann auch der Widerstand beim Einschieben des Ankers in das Bohrloch besonders gering gehalten werden.
Ist die Injektionsleitung für das erhärtende Material ausserhalb der äusseren Umhüllung am An- ker befestigt, so kann dieselbe kleiner dimensioniert werden, wobei weiters auf besonders einfache Weise eine Umschliessung der Zugglieder durch das erhärtete Material vermieden werden kann, so dass die Dehnbarkeit des Zuggliedes auch im Bereich der äusseren Umhüllung sichergestellt ist, womit ein vollkommen homogenes Verhalten der Zugglieder entlang der gesamten Strecke des Bohrloches erreicht werden kann, da die Bohrung über den gesamten Bereich des Zuggliedes erhalten bleiben kann, womit grössere Dehnungsreserven gegeben sind.
Das erfindungsgemässe Bohrloch mit gesetztem Anker, der im bohrlochgrundseitigen Ende im Bohrloch über ein erhärtetes Material, z. B. reaktive Kunststoffmischung, Zementmörtel, festgelegt ist, und am Kopfende am Bohrlochmund abgestützt ist und ein Zugglied aus einer Mehrzahl aus Einzelgliedern in einer dieselbe umgebende äussere Umhüllung mit einer Aussenfläche mit einem erhöhten Widerstand gegen Verschiebung in Längsrichtung des Zuggliedes, insbesondere mit einem wellen- oder mäanderförmigen Längsschnitt, aufweist, besteht im wesentlichen darin, dass das Zugglied im bohrlochgrundseitigen Ende an der äusseren Umhüllung über ein Endteil gestützt ist und am Kopfende unter Ausschluss der äusseren Umhüllung über einen Ankerkopf, insbesondere mit einstellbarer Zugkraft am Bohrlochmund, abstützbar ist.
Mit einem derartig festgelegten Anker in einem Bohrloch ist sichergestellt, dass über die gesamte Bohrlochlänge Druckkräfte ausgeübt werden können, da die Krafteinleitung des Zugelementes in der Verankerungsstrecke mit der Wandung des Bohrloches auf den Bereich Bohrlochgrund beschränkt gehalten sein kann, wobei die Zugkräfte am Anker über die gesamte Länge gleichmässig verteilt sein können.
Ist das Zugglied ausschliesslich im bohrlochgrundseitigen Ende mit der äusseren Umhüllung verbunden, so ist einerseits eine einfach Kraftübertragung zwischen den Zuggliedern und der äusseren Umhüllung gewährleistet, wobei weiters eine Zerstörung der Zugglieder, beispielsweise durch Gebirgsverschiebungen od. dgl., durch die äussere Umhüllung eingeschränkt werden kann.
Ist das Zugglied in der äusseren Umhüllung, insbesondere in einem Krafteinleitungsbereich der Umhüllung in das Bohrloch, gegenüber dieser dehnbar, so kann der Bereich des Zuggliedes inner- halb der äusseren Umhüllung ebenfalls gedehnt werden, womit, bezogen auf die Gesamtlänge des Ankers, eine grössere Dehnungsreserve erreicht werden kann, die insbesondere bei dynamisch belasteten Bohrlöchern von grosser Bedeutung ist.
Sind in einem Bohrloch mehrere Anker festgelegt, deren jeweilige Endteile an diesen jeweils zugeordneten äusseren Umhüllungen angestützt sind und einen unterschiedlichen Abstand zum
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Bohrlochgrund aufweisen, so wird dadurch erreicht, dass die Zugkräfte im bohrlochgrundseitigen Ende auf eine grössere Strecke abgestuft verteilt eingebracht werden können.
Sind die Zugglieder von den äusseren Umhüllungen in einem gemeinsamen Schlauch, insbe- sondere bis zum Bereich des Bohrlochgrundes geführt, so kann bereits beim Einführen des Ankers in das Bohrloch eine exakte Positionierung der Endteile sichergestellt werden, wobei weiters ein besonders geringer Platzbedarf für den so ausgebildete Anker erforderlich ist, so dass entspre- chend gering dimensionierte Bohrlöcher ausreichend sind.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Anker in einem Bohrloch,
Fig. 2,3 und 4 den Querschnitt durch Litzen und
Fig. 5 einen weiteren Anker mit vier Litzen im Bohrlochgrundbereich.
Der in Fig. 1 im Schnitt dargestellte Anker 1 ist in einem Bohrloch 2 mit 200 m Länge angeord- net. Der Anker weist ein Zugglied 3 auf, das in Fig. 4 im Querschnitt dargestellt ist. Das Zugglied weist eine Litze 4 auf, die mit Einzelzuggliedern, u. zw. aus Stahl, aufgebaut ist und um das mittige Einzelzugglied 6 sind sechs äussere Einzelzugglieder 5 angeordnet. Diese so gebildete Litze 4, welche einen Film aus im Werk aufgebrachten Korrosionsschutzmittel trägt, wird fluiddicht von einem Kunststoffmantel 7 in Form eines Schlauches aus Hochdruckpolyethylen umgeben, welcher um die Litze herum im Werk extrudiert ist Die Zwischenräume zwischen den Einzetzuggliedem 5 und dem Kunststoffmantel 7 sind mit einem Film aus einem Korrosionsschutzmittel. u. zw.
Fette, eine kolloidale Dispersionen von Li-Metallseifen in Mineral- und/oder Syntheseölen, Polyethylen- wachse, gefüllt. Im Bereich des Bohrlochgrundes 8 ist am Zugglied 3 ein Endteil 9 aus Metall, u. zw. Stahl, durch Kaltfliessen an die von dem Kunststoffmantel und Korrosionsschutzmittel befrei- ten Einzelzugglieder 5 angeformt ist. Um die Litze ist eine äussere Umhüllung 10 in Form eines gewellten Stahlrohres vorgesehen, auf das sich der Endteil 9 abstützt. Um den Endteil 9, eine Presshülse aus Stahl, und die äussere Umhüllung 10 ist ein gummielastisches Hüllstück 11 ange- ordnet, das die äussere Umhüllung 10 dicht umschliesst und zusätzlich über ein Dichtband 12 mit einer Klebeschicht mit der äusseren Umhüllung 10 verbunden ist.
Am bohrlochbodenseitigen Ende trägt das gummielastische Hüllstück 11 eine Endkappe 13 aus Polyethylen, die mit dem Hüllstück fluiddicht verbunden ist. Der so gebildete Hohlraum 14 ist mit Korrosionsschutzmittel, wie bereits angeführt, gefüllt. Der Anker 1 weist aussen eine Injektionsleitung 15 auf, über welche beispielswei- se eine reaktive Kunststoffmischung im vorliegenden Fall jedoch Zementmörtel eingebracht wird, der nach fünf Tagen bereits so weit abgebunden ist, dass das Zugglied 3 gespannt werden kann.
Der Anker ist lediglich im bohrlochgrundseitigen Ende, dem Krafteinleitungsbereich, über den Zementmörtel 16 festgelegt, jedoch über die gesamte weitere Länge des Bohrloches liegt das Zugglied frei und ungebunden vor. Im Bereich des Bohrlochmundes 17 ist ein Ankerkopf 18 vorge- sehen, der sich auf den Bohrlochmund 17 über einen Lastverteiler 19 abstützt. Das Zugglied 3 ist auch im Krafteinleitungsbereich gegenüber der äusseren Umhüllung frei dehnbar. Der Übergang des Zuggliedes 3 in den Ankerkopf erfolgt über ein Polyethylenröhrchen 20 und die Vorspannung erfolgt durch Angriff von einer nicht dargestellten Spannpresse auf die Litze 4.
Die Fixierung erfolgt über den Ringkeil 21, der mit der Konusbohrung des Ankerkopfes 18 derartig kooperiert, dass bei Vordehnung der einzelnen Einzelzugglieder innerhalb des Hook'schen Bereiches bei Aussetzen der Vorspannkräfte eine Kontraktion der Einzelzugglieder erfolgt, die den Ringkeil 21 in Richtung Bohrlochgrund bewegt und somit eine lagemässige Fixierung bewirken. Wenn erwünscht, kann die Zugkraft, z. B. über ein Schraubengewinde und Mutter, einstellbar ausgebildet werden. Jedenfalls besteht die Möglichkeit, auch nachträglich die Zugspannung des Ankers einzustellen.
In Fig. 2 sind zwei Litzen 4 gemäss Fig. 4 im Querschnitt dargestellt, deren Kunststoffmantel 7 über einen Steg 22 verbunden, so dass trotz höherer Zugkraft die Flexibilität voll gewahrt ist. Diese Zugglieder 3 sind ihrerseits mit einem weiteren im Werk bei der Herstellung extrudierten Kunst- stoffmantel 23 umgeben. Ein derartiges Zugglied kann ebenfalls für einen Anker, wie in Fig. 1 dargestellt, verwendet werden.
In Fig. 3 ist eine weitere Ausführungsform eines Zuggliedes mit vier Litzen gemäss Fig. 4 dar- gestellt, die ihrerseits mit einem weiteren direkt auf diese im Werk bei der Herstellung extrudierten Kunststoffmantel 24 umhüllt sind. Dieses Zugglied weist eine höhere Steifigkeit auf als das Zug- glied gemäss Fig. 2, besitzt jedoch bei gleicher Ausbildung der Einzelzugglieder die vierfache
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Kraftaufnahme.
In Fig. 5 ist eine weitere Ausführungsform des Ankers dargestellt, wobei vier Zugglieder mit Endstücken 9 gemäss Fig. 1 vorgesehen sind, die jedoch einen unterschiedlichen Abstand zum Bohrlochgrund 8 aufweisen, so dass die Zugkräfte, welche im Endbereich über die äusseren Umhül- lungen 10a, 10b, 10c und 10d des Bohrloches zwangsweise eingebracht werden, auf eine längere Strecke verteilt werden können. Ausserhalb der Fixierung der Endstücke und der äusseren Umhül- lung, u. zw. dem gewellten Stahlrohr, wird auf das Gebirge lediglich Druck und kein Zug ausgeübt.
Die äusseren Umhüllungen 10a bis 10d münden in einen gemeinsamen Schlauch 22, der bis zum Bohrlochmund geführt ist
PATENTANSPRÜCHE:
1. Anker, insbesondere Gebirgsanker, mit einem Zugglied (3), das mit einer Mehrzahl einzel- ner Einzelzugglieder (5), insbesondere aus Stahl, aufgebaut ist, einer Injektionsleitung (15), zumindest zum Bohrlochgrund, für erhärtendes Material, z. B. Zementmörtel, reaktive
Kunststoffmischung, einer das Zugglied (3) umgebenden äusseren Umhüllung (10), mit ei- ner Aussenfläche, die einen erhöhten Widerstand gegen Verschiebung in Längsrichtung des Zuggliedes, insbesondere einen wellen- oder mäanderförmigen Längsschnitt, z.
B. von einem auf der äusseren Umhüllung geformten Rundgewinde, aufweist und gegebenenfalls einem am Gebirge od. dgl. im oberen Kopfbereich des Ankers vorgesehenen Ankerkopf, wobei am bohrlochgrundseitigen Ende der äusseren Umhüllung (10) das Zugglied (3) an dieser angreifbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugglied (3) am bohrlochgrundsei- tigen Ende einen angeformten Endteil (9) trägt, der an der äusseren Umhüllung (10), insbe- sondere am Stirnende derselben, abstützbar ist und dass der Endteil (9) mit der äusseren
Umhüllung (10), insbesondere über ein gummielastisches Hüllstück (11,13), fluiddicht ver- bunden ist.