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Die Erfindung betrifft eine Verbindung zum lösbaren Kuppeln von Möbelteilen oder Dekorelementen, wobei jedes der Möbelteile an zumindest einer Verbindungskante eine Längsnut mit einer Hinterschneidung aufweist.
Derartige Möbelverbindungen sind aus dem immer grösser werdenden Angebot unterschiedlicher Selbstbaumöbel bekannt geworden, wo industriell vorgefertigte Möbelteile vom Kaufer bzw. Konsumenten selbst montiert werden. Es werden verschiedene Montagehilfselemente aus unterschiedlichen Materialien verwendet, welche in Ausfräsungen und Bohrungen der Möbelteile eingesetzt werden, wobei nach dem Zusammenkoppeln der Elemente zumindest eines der Montagehilfselemente beispielsweise durch Verdrehen In eine halte-oder Schliessstellung gebracht wird.
Derartige Verbindungen können mit Hilfe geeigneter Montagewerkzeuge auch wieder gelöst werden, so dass die Möbel zerlegt und an einem anderen Standort wieder aufgebaut werden können.
Aus der DE 24 05 009 AI ist beispielsweise ein Verbindungselement zum lösbaren Verbinden flächig aneinanderstossender Bauteile, insbesondere stumpf aneinander anschliessender, dickwandiger Platten bekannt. Das Verbindungselement ist mehrteilig aufgebaut, wobei ein Haltekörper in die Längsnut eines Bauteils und ein Riegelkörper in die Längsnut eines zweiten Bauteils eingeführt wird, wonach die beiden Teile mit Hilfe eines speziellen Gabelschlüssels zueinander fixiert werden.
Nachteilig bei derartigen Möbelverbindungen ist die grosse Zahl an unterschiedlichsten Montagehilfselementen und der grosse Zeitaufwand diese mit Hilfe einer Montageanleitung in vorgeschriebener Weise in die dafür vorgesehenen Bohrungen, Nuten und Ausfräsungen einzusetzen, wozu meist auch unterschiedlichste Werkzeuge verwendet werden müssen.
Aus der EP 0 370 334 A ist eine Stoss- oder Eckverbindung von Rahmenteilen aus Massivholz bekannt geworden, die In Kontaktflächen aneinandergefügt sind. In den Kontaktflächen sind Nuten mit einer Hinterschneidung angeordnet, welche zur Aufnahme eines Verbindungselementes dienen, das von einer Seltenkante der Rahmenteile quer zur Längsrichtung der Rahmenteile in die Nuten eingepresst wird. Es entsteht dadurch eine dauerhaft feste Verbindung aneinandergrenzender Bauteile Um eine ungestörte Sichtseite miteinander verbundener Rahmenteile zu erzielen, sind die Nuten nicht durchgängig, in der Art von Sacklöchern ausgebildet.
Nachteilig bei dieser Art der Eckverbindung ist der grosse Aufwand beim Einpressen der Verbindungsmittel sowie die Tatsache, dass derartige Verbindungen nicht zerstörungsfrei lösbar sind.
Schliesslich ist aus der FR 2 356 031 A eine Nut/Feder-Verbindung zweier Platten bekannt, wobei an einer Platte eine U-förmige Nut angeordnet Ist, in welche eine Metallschiene mit einer hinterschnittenen Nut eingeschoben und verschraubt wird. An der anderen Platte wird eine in die genutete Schiene einschiebbare Schiene mit entsprechendem Profil angeschraubt. Nachteilig sind die bel dieser Möbelverbindung benötigten Metallschienen, welche passgenau an die einzelnen Möbelteile geschraubt werden müssen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Verbindung zum lösbaren Kuppeln von Möbelteilen oder Dekorelementen vorzuschlagen, welche mit einer wesentlich reduzierten Anzahl unterschiedlicher Montagehilfselemente das Auslangen findet, wobei sowohl bei der Montage als auch bei der Demontage keine, bzw wenige, in jedem Haushalt zur Verfügung stehende Werkzeuge benötigt werden. Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, das System der Möbe ! etemente variabel und ausbaufähig zu gestalten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass pro Verbindungskante mehrere an der Möbelkante sichtbare Verbindungselemente mit einer Längsbohrung und einem in die Längsnut einführbaren Fortsatz, sowie mehrere in die Längsnut einfügbare Distanzelemente vorgesehen sind, weiche abwechselnd in der Längsnut angeordnet sind, wobei jeweils ein Distanzelement eines Möbelteiles einem Verbindungselement des anderen Möbelteiles benachbart ist und die Langsbohrungen der Verbindungselemente durch einen zylindrischen Stift verbunden sind. Vorteilhafterweise benötigt die erfindungsgemässe Möbelverbindung pro Ausführungsvariante nur drei unterschiedliche Elemente, nämlich Verbindungselemente, Distanzelemente und einen zylindrischen Stift.
Alle Elemente können aus Holz bestehen, was dem momentanen Trend entgegenkommt, Möbel ohne Metallteile herzustellen Der zylindrische Stift kann allerdings auch aus Metall (z. B. aus Aluminium oder aus Messing) bestehen, was das Zusammenfügen erleichtert. Die an der Möbelkante sichtbaren Verbindungselemente können eine andere Farbe und/oder eine andere Holzmaserung als die beiden Möbe ! tei ! e aufweisen, wodurch sich Interessante gestalterische
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Möglichkeiten eröffnen. Die Möbelverbindung kann im wesentlichen ohne Werkzeuge zusammengesetzt werden, lediglich bei längeren Bauteilen kann es notwendig sein zum Einfügen des zylindrischen Stabes einen Hammer zu verwenden.
Obwohl sich mit der erfindungsgemässen Möbelverbindung zwei Möbetteile auch in einer Ebene kuppeln lassen, werden die Verbindungselemente hauptsächlich als pnsmenförmige Eckverbinder verwendet, wobei deren Grundkörper einen quadratischen oder rechteckigen Querschnitt aufweist.
Erfindungsgemäss kann eine oder beide der dem Fortsatz gegenüberliegenden Kanten des Verbindungselementes abgeschrägt oder abgerundet sein, was eine sehr dekorative Möbelkante ergibt (siehe Fig. 4 und Fig. 5).
Weiters ist erfindungsgemäss vorgesehen, dass der Querschnitt der Längsnut an den Verbindungskanten der einzelnen Möbelteile V-förmig, T-förmig oder Y-förmig ausgebildet Ist und der Fortsatz der Verbindungselemente formschlüssig an die jeweilige Längsnut angepasst ist.
Eine sehr einfache Ausführungsvariante der Erfindung, bei welcher die für die Möbelverbin- dung benötigten Elemente weiter reduziert werden, sieht vor, dass ein oder mehrere an der Möbelkante sichtbare, prismenförmige Verbindungselemente vorgesehen sind, deren Grundkörper einen quadratischen oder einen rechteckigen Querschnitt, sowie an zumindest zwei Seitenflächen je einen in die Längsnut eines Möbelteiles einführbaren Fortsatz aufweist. Bei kleineren Möbelelementen benötigt man nur ein Verbindungselement, welches gleichzeitig in beide Längsnuten der zu verbindenden Möbelteile eingeschoben wird.
Bei einer Eckverbindung sind die beiden Fortsätze an benachbarten Seitenflächen des Verbindungselementes angeordnet, bei flächigen Verbindungen an gegenüberliegenden Seitenflächen. Zur Einbindung einer Zwischenwand können auch drei Seiten des Grundkörpers des Verbindungselementes mit Fortsätzen versehen sein
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen Fig 1 eine erste Ausführungsvariante der erfindungsgemässen Möbelverbindung in einer Explosionsdarstellung, Fig. 2 die Verbindung gemäss Fig. 1 kurz vor dem Zusammenfügen, sowie die Fig. 3 bis Fig. 7 weitere Ausführungsvarianten der Verbindung
In Fig. 1 und Fig. 2 sind die Teile einer lösbaren Möbelverbindung dargestellt Die beiden Möbelteile 1 und 2, beispielsweise aus Vollholz oder aus schichtverlelmtem Holz, weisen an deren Verbindungskanten 3,4 jeweils eine Längsnut 5 mit einer V-förmigen Hinterschneidung auf, d h. die Basis der Nut ist breiter als deren Öffnung an den Verbindungskanten 3,4. Die Verbindungselemente 6 weisen in dieser Ausführungsvariante einen stabförmigen Grundkörper mit quadratischem Querschnitt auf, welcher an einer Längsseite einen Fortsatz 7 mit trapezförmigem Querschnitt aufweist.
Dieser Fortsatz 7 kann formschlüssig in die Längsnut 5 der beiden Verbindungkanten 3,4 eingeführt werden. Weiters sind Distanzelemente 8 mit einem trapezförmigen Querschnitt vorgesehen, welche exakt in die Längsnut 5 passen und-wie in Fig. 2 dargestellt abwechselnd mit den Verbindungselementen 6 in die Längsnut 5 jedes Möbelteiles 1,2 eingeschoben werden Es entsteht somit bei beiden Möbelteilen 1,2 eine kammartige Struktur, welche ineinander greift, wenn man darauf achtet, dass jeweils ein Distanzelement 8 eines Möbelteiles einem Verbindungselement 6 des anderen Möbelteiles gegenüberliegt bzw. benachbart ist. Nach dem Zusammenfügen der beiden Mobelteile 1,2 fluchten die einzelnen Längsbohrungen 9 der Verbindungselemente 6 und der zylindrische Stift 10 kann zur Fixierung der Verbindung In die Bohrungen 9 eingeschoben werden.
In allen weiteren Ausführungsvarianten werden Teile mit gleicher Funktion mit gleichen Bezugszeichen versehen.
In Fig. 3 sind alternative Ausführungsformen für Verbindungselemente 6 und Distanzelemente 8 dargestellt Die als Eckverbinder ausgeführten Verbindungselemente 6 weisen einen stabförmigen Grundkorper mit quadratischem Querschnitt und zentraler Längsbohrung 9 auf, wobei Im Unterschied zur Ausführung gemäss Flg 1 der Möbelteil 1 eine Y-förmige Längsnut 5 und der zugehörige Fortsatz 7 einen Y-förmigen Querschnitt aufweist, bzw. die T-formige Längsnut 5 des Möbelteiles 2 für einen entsprechenden T-förmigen Fortsatz des zugehörigen Verbindungselementes 6 ausgebildet ist. Weiters werden entsprechende Y- bzw. T-förmige Distanzelemente 8 benötigt.
In der Ausführungsvariante nach Fig. 4 ist eine Aussenkante des Verbindungselementes 6 abgerundet, in jener nach Fig. 5 sind beide dem V-förmigen Fortsatz 7 gegenüberliegende Kanten abgerundet, so dass eine halbkreisförmige Aussenkontur entsteht. Aufgrund der halbkreisförmigen
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Kontur der Verbindungselemente 6 sind bei dieser Ausführungsvariante beliebige Winkel zwischen 0 und 900 für die beiden Möbelteile 1 und 2 realisierbar.
Die Ausführungsvariante gemass Fig. 6 zeigt zwei Möbelecken, bei weichen abwechselnd Verbindungselemente 6 mit unterschiedlichen rechteckigen Querschnitten verwendet werden. Es entstehen dadurch Vorsprünge 11 bei einer Möbelecke, welche in Rücksprünge 12 bei der anderen Möbelecke passen. Bei einem Stapelsystem für Möbelelemente kann dadurch eine Fixierung der einzelnen Elemente ohne zusätzlichen Montageaufwand erreicht werden.
Eine sehr einfache Ausführungsvariante wird in Fig. 7 dargestellt. Hier werden die beiden Möbelteile 1,2 mit Hilfe von prismenförmigen Verbindungselementen 13 zusammengefügt, deren Grundkörper einen quadratischen oder einen rechteckigen Querschnitt aufweisen, wobei an zumindest zwei Seitenflächen jeweils ein in die Längsnut 5 der Möbelteile 1,2 einführbaren Fortsatz 7 vorgesehen ist. Je nach Länge der Nut 5 können ein oder mehrere Verbindungselemente 13 verwendet werden. Die Aussenkante 14 des Verbindungselementes 13 kann abgeschrägt oder abgerundet sein.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verbindung zum lösbaren Kuppeln von Möbelteilen (1,2) oder Dekorelementen, wobei jedes der Mäbelteile (1,2) an zumindest einer Verbindungskante (3,4) eine Längsnut (5) mit einer Hinterschneidung aufweist dadurch gekennzeichnet, dass pro Verbindungs- kante (3,4) mehrere an der Möbelkante sichtbare Verbindungselemente (6) mit einer
Längsbohrung (9) und einem in die Längsnut (5) einführbaren Fortsatz (7), sowie mehrere in die Längsnut (5) einfügbare Distanzelemente (8) vorgesehen sind, welche abwechselnd in der Längsnut (5) angeordnet sind, wobei jeweils ein Distanzelement (8) eines Möbel- teiles einem Verbindungselement (6) des anderen Möbelteiles benachbart ist und die
Längsbohrungen (9) der Verbindungselemente (6) durch einen zylindrischen Stift (10) verbunden sind.