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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Behandeln eines Metallbandes, insbesondere St hl- bandes, in mindestens einer Durchlauf-Behandlungskammer, wobei das zu einem Bund gewickelte Metallband abgewickelt, der Bandanfang durch die Durchlauf-Behandlungskammer hindurc geführt und das Metallband anschliessend zu einem Bund aufgewickelt wird, wobei das Bandende es Metallbandes aus der Durchlauf-Behandlungskammer ausgefädelt wird, sowie eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens.
Zum Behandeln eines Metallbandes, wie z. B. Durchführung einer Wärmebehandlung, is es bekannt, die zu Bunden gewickelten Metallbänder aufeinanderzustapeln und in eine Haubeng ühanlage einzubringen. Infolge des gewickelten Zustandes des Metallbandes ist die Wärmebeh nd- lung über eine längere Zeit durchzuführen.
Solche Verfahren haben den Vorteil niedriger absoluter und spezifischer Investitionskos en, und es besteht eine hohe Flexibilität in der Programmgestaltung, da beliebige Folgen von B nddimensionen und -qualitäten auf diese Art wärmebehandelt werden können. Nachteilig ist hie bei ein inhomogenes Glühergebnis uber die Länge des Metallbandes, d. h. zwischen den Innenwin un- gen und den Aussenwindungen der Bunde. Zudem erfordern manche Stahlqualitäten eine h) he Abkühlungsgeschwindigkeit, die hierbei nicht erzielbar ist. Ein weiterer Nachteil sind die langen
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Aus diesen Gründen ist man dazu übergegangen, die Metallbänder kontinuierlich zu be andein. So existieren kontinuierliche Bandglühanlagen zur Herstellung von unbeschichtetem geg ühtem Stahlband, aber auch kontinuierlich arbeitende Metallbeschichtungsanlagen zum kontinui rlichen Verzinken, Verzinnen, Aluminisieren, wobei vor dem Metallbeschichtungsprozess gegebe enfalls Rekristallisationsglühöfen ebenfalls zur kontinuierlichen Bandglühung vorgesehen sind. ierbei werden die einzelnen Metallbänder aneinandergeschweisst, seltener auch durch z. B. Heften aneinandergefügt, und kontinuierlich durch die Anlage geführt. Das Aneinanderschweissen der Me allbänder hat den Sinn, den komplizierten Einfädelvorgang eines Metallbandes durch eine sol he Anlage zu vermeiden.
Dieses Aneinanderschweissen der Metallbänder erfordert jedoch Schw iss-
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cher etc., also einen hohen Investitionsaufwand.
Der Vorteil von Anlagen dieser Art liegt In der kurzen Durchlaufzeit eines Metallbandes, en hohen erzielbaren Abkühlgeschwindigkeiten und In dem homogenen Glühergebnis über die gesamte Länge des Metallbandes Nachteilig sind die bereits erwähnten hohen Investitionskosten sowie eine relativ unflexible Programmgestaltung, da von Bund zu Bund nur geringe Dimensicns- sprünge zulassig sind, andernfalls würden die mechanischen Eigenschaften des Metallban es negativ beeinflusst
Aus der EP-B - 0 708 843 ist es bekannt, Bund für Bund - ohne Aneinanderschweissen de zu Bunden gewickelten Metallbander - einzeln abzuwickeln und durch einen Glühofen zu führen nd anschliessend wieder aufzuwickeln Dies geschieht durch anfängliches Schieben des Metallban es,
bis dessen Anfang am Ende der Durchlaufbehandlungskammer herausragt und von einer Zieh innchtung erfasst werden kann.
Hierbei ergibt sich jedoch das Problem, dass relativ oft, nämlich bei jedem neuen Bund, ein Bandanfang des Metallbandes durch die Anlage zu fäden ist. Bei dünnen Metallbändern kan es hier zu Komplikationen kommen, insbesondere dann, wenn eine Glühbehandlung vorgesehen ist, da hierdurch das Metallband, das bel hohen Temperaturen nur geringe Festigkeiten aufweist, im Schieben in und durch die Anlage leicht beschädigt werden kann. Es können sich Staus beim Einfädeln des Metallbandes ergeben. Unter einer gewissen matenalabhängigen Dicke ist ein Einfä (ein des Bandanfanges überhaupt unmöglich ; es ist dann erforderlich, aufwendige Schleppeinrich un- gen vorzusehen, mit denen ein Einfädeln des Bandanfanges jedoch nur mit geringer Geschwin Jigkeit und gegebenenfalls abgesenkter Temperatur möglich ist.
Ein Hochfahren der Temperatur n ach dem Einfädeln des Bandanfanges bedingt einen relativ langen Abschnitt eines nichtwärmebehan- delten Metallbandes, der als Ausschuss anfällt.
Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Nachteile und Schwierigkeiten und stellt Ich die Aufgabe, ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art dahingehend weiterzuentwickeln, ass der Bandanfang des Metallbandes in einfacher Weise in eine Durchlauf-Behandlungskammer infädelbar und durch diese hindurchführbar ist, u. zw. auch bei höheren Temperaturen und dün en Metallbandern sowie auch dann, wenn die Durchlauf-Bandbehandlungskammer eine län re
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Dimension aufweist, beispielsweise mehrere Behandlungsstationen für das Metallband aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass der Bandanfang des Metallbandes während des Einfädeln durch die Durchlauf-Behandlungskammer mittels eines Gaspolsters unterstützt wird, wobei vorzugsweise zusätzlich zum Bandanfang auch das gesamte Metallband zwischen Bandanfang und Bandende während des Durchführens durch die Durchlauf-Behandlungs- kammer mittels eines Gaspolsters unterstützt wird.
Aus der EP-A - 0 202 023 ist es bekannt, ein Metallband durch eine Bandbehandlungsanlage mit Hilfe eines Gasstromes zu führen, wobei der Gasstrom über sogenannte "Floater", die in grö- sseren Abständen angeordnet sind, in Richtung zur Unterseite des zu behandelnden Metallbandes strömt. Hierdurch wird ein grösserer Durchhang des zu behandelnden Metallbandes in Kauf genommen. Zum Einbringen eines Metallbandes bzw. bei Vorbeibewegen eines Endes des Metallbandes können zur Schonung der "Floater" heb- und senkbare Stütztrollen, an denen das Metallband, wenn diese angehoben sind, aufliegt, vorgesehen sein.
Infolge der grossen Distanz der"Floater" und des sich dadurch ergebenden relativ grossen Durchhanges des Metallbandes Ist diese bekannte Einrichtung nicht geeignet, einen Bandanfang durch die Durchlaufbehandlungskammer hindurchzuführen.
Das erfindungsgemässe Verfahren eignet sich insbesondere für eine Wärmebehandlung des Metallbandes, ist aber auch sehr gut für Beschichtungsverfahren des Metallbandes geeignet.
Von besonderem Vorteil ist es, wenn zumindest der Bandanfang des Metallbandes mit einer Querkrümmung quer zur Längsrichtung des Metallbandes versehen wird und dass der Bandanfang in quergekrümmtem Zustand in den Durchlauf-Behandlungsofen eingefädelt und durchgeführt wird.
Hierdurch ergibt sich eine wesentliche Versteifung des Metallbandes, wodurch sich der Einfädelvorgang vereinfacht und auch bei höheren Geschwindigkeiten problemlos bewerkstelligt werden kann
Eine Anlage zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens, mit einer Bundabwickelstation, einer Durchlauf-Behandlungskammer und einer nach der Durchlauf-Behandlungskammer angeordneten Bundaufwickelstation sowie Bandführungseinrichtungen zwischen der Bundabwikkelstation und der Durchlauf-Behandlungskammer sowie der Durchlauf-Behandlungskammer und der Bundaufwickeistation, ist dadurch gekennzeichnet, dass Bandführungseinrichtungen mit Gasdüsen zur Erzeugung eines das Metallband unterstützenden Gaspolsters innerhalb der DurchlaufBehandlungskammer vorgesehen sind.
Die Gestaltung der Gasdüsen ist den Erfordernissen anzupassen ; so können Düsenbalken, Düsenschlitze oder Düsenplatten vorgesehen sein.
Vorzugsweise ist die Durchlauf-Behandlungskammer als Wärmebehandlungskammer zum Aufheizen oder Abkühlen und/oder als Beschichtungskammer für das Metallband ausgebildet.
Zweckmässig sind zur Führung des Bandanfanges des Metallbandes in der Durchlauf-Behandlungskammer an sich quer zur Langsrichtung der Durchlauf-Behandlungskammer erstreckende Gasdüsenbalken angeordnete Gasdüsen vorgesehen, wobei vorteilhaft in der Durchlauf-Behand- lungskammer zusätzlich zu den Gasdüsen zur Bandführung geeignete Rollenstützeinrichtungen vorgesehen sind, vorzugsweise in grösserem Abstand voneinander und unter Zwischenschaltung von Gasdüsen.
Zur Erzeugung einer den Bandanfang des Metallbandes versteifenden Querkrümmung ist zweckmässig eine Biegeeinrichtung vor der Durchlauf-Behandlungskammer vorgesehen.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele näher erläutert, wobei Fig. 1 eine Wärmebehandlungsanlage für ein Stahlband, Fig. 2 eine Beschichtungsanlage für ein Metallband und Fig. 3 einen Querschnitt gemäss der Linie 111-111 der Fig. 1 veranschaulichen.
Das zu behandelnde Metallband 1, im dargestellten Ausführungsbeispiel ein Stahlband, ist zu einem Bund 2 gewickelt und auf einer Abhaspel 3 gelagert Von der Abhaspel 3 wird das Metallband 1 über einen sogenannten Einlaufteil 4, der mit einer Vorrichtmaschine 5 und Treibrollenpaaren 6 bestückt ist, zu einer Ablängvorrichtung 7 zum Abtrennen von gegebenenfalls qualitativ minderen Anfangs- und Endteilen 8 zugeführt. Von dort gelangt das Metallband 1 in einen DurchlaufGlühofen 9, der eine nach aussen isolierte Durchlauf-Behandlungskammer 10 aufweist. Die Durchlauf-Behandlungskammer 10 ist zweigeteilt, wobei der erste Teil 10'für das Aufheizen und der zweite kürzere Teil 10" für das Abkühlen zur Verfügung stehen.
Anschliessend an den Durchlauf-Glühofen 9 sind weitere Förderwalzenpaare 6 vorgesehen
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sowie eine Besäumschere 11, wobei die Abfallteile 12 in einem Behälter 13 gesammelt wer en.
Das Metallband 1 gelangt dann über eine Elnolmaschine 14 zu einer Afhaspel15, wo es wi de- rum zu einem Bund 2 gewickelt wird.
Der Bandanfang 16 wird ausserhalb des Durchlauf-Glühofens 9 ausgehend von der Abhas el 3 bis zum Beginn des Durchlauf-Glühofens 9 und zwischen den Treibwalzenpaaren 6 über tarr angeordnete Bandführungen 17, die bei sehr dünnen Bändern auch als Förderbänder ausge ührt sein können, geführt. Innerhalb des Durchlauf-Glühofens 9 sind Gasdüsen 18 zur Unterstützung des Bandanfanges 16 vorgesehen, so dass der Bandanfang 16 des Metallbandes 1 problemlos von Stützrolle 19 zu Stützrolle 19 - die in grösserem Abstand im Inneren der Durchlauf-Behandlu gskammer 10 vorgesehen und angetrieben sind - mit Hilfe der vor dem Durchlauf-Glühofen 9 a geordneten Förderrollenpaare 6 förderbar ist.
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;Wasserstoff - wie bei Anlagen zum Wärmbehandeln von Stahlband üblich.
Das über die Gast sen 18 eingebrachte Gas bildet einen den Bandanfang 16 tragenden bzw. unterstützenden Gaspol ter, so dass Verformungen des nur eine geringe Festigkeit aufweisenden Bandanfanges 16 infolge der Schwerkraft und der hohen Temperatur in der Aufheizzone vermieden werden.
Die Gasdüsen 18 sind, wie aus Fig. 3 zu ersehen ist, an sich quer zur Längsrichtung der Durchlauf-Behandlungskammer 10 erstreckenden Gasdüsenbalken 20 angeordnet, so dass das Metallband 1 über seine gesamte Breite unterstützt ist.
Gemäss der in Fig. 2 dargestellten Variante ist die Durchlauf-Behandlungskammer 10 in ehrere Teile unterteilt, wobei der erste Teil 10'zum Aufheizen des Metallbandes 1, z. B. für ine Rekristallisationsglühung, der nachfolgende Bereich 10"zum Abkühlen des Metallbandes 1 und der diesem nachgeordnete Teil 10 für die Metallbeschichtung vorgesehen ist. Der letzte Teil 10lv der Durchlauf-Behandlungskammer 10 dient wiederum zum Abkühlen des Metallbandes 1.
Um dem Metallband 1 eine Querkrümmung, wie sie in Fig. 3 veranschaulicht ist, zu erteile, Ist zweckmässig das letzte Treibwalzenpaar 6 vor der Durchlauf-Behandlungskammer 10 ent re- chend der zu erzielenden Querkrümmung ausgebildet. Es dient dann als Biegeeinrichtung um Biegen des Metallbandes 1 um seine Längsachse. Die Querkrümmung wird hierbei derart erz ugt, dass der konvexe Teil 21 nach oben gerichtet ist, wodurch eine besonders effektive Stützwir ung durch den Gaspolster erzielt werden kann
Ist eine gute Wärmeübertragung (z. B. schnelles Erwärmen oder Abkühlen) oder eine defin erte Bandage erforderlich (z.
B. zum Erleichtern eines Durchtrittes des Metallbandes 1 durch e nen Schlitz), so kann zusätzlich eine Gasbeaufschlagung des Metallbandes 1 von oben vorgesehen sein.
PATENTANSPRÜCHE : 1 Verfahren zum Behandeln eines Metallbandes (1), insbesondere Stahlbandes, in min es- tens einer Durchlauf-Behandlungskammer (10), wobei das zu einem Bund (2) gewic elte Metallband (1) abgewickelt, der Bandanfang (16) durch die Durchlauf-Behandlungs am- mer (10) hindurchgeführt und das Metallband (1) anschliessend zu einem Bund (2) a ge- wickelt wird, wobei das Bandende des Metallbandes (1) aus der Durchlauf-Behandlu gs- kammer (10) ausgefadelt wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Bandanfang (16) des
Metallbandes (1) während des Einfädelns durch die Durchlauf-Behandlungskammer (1) in an sich bekannter Weise mittels eines Gaspolsters unterstützt wird.