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Die Erfindung betrifft eine Spulenanordnung für eine Vorrichtung zum Übertragen eines auf einem Folienband einseitig vorliegenden Films auf einen Träger, mit einer Abwickelspule für das Folienband, einer zur Abwickelspule koaxialen Aufwickelspule für das Folienband nach Übertragen des Films, und mit einer Rutschkupplung zwischen den beiden Spulen, um die Aufwickelspule von der Abwickelspule her unter Durchrutschen anzutreiben.
Vorrichtungen zum Übertragen von Klebefilmen oder Korrekturfarbfilmen bzw. Spulenanordnungen hierfür sind in unterschiedlichsten Ausführungsformen bekannt geworden. So zeigt beispielsweise die DE 37 36 367 C ein Handgerät zum Übertragen eines Films von einer Trägerfolie auf ein Substrat, bei dem die bandförmige Trägerfolie von einer ersten Spule abgewickelt wird, über eine Auftrageinrichtung geführt wird, wo der Film auf ein Substrat, beispielsweise Papier, übertragen wird, und dann auf eine zweite Spule wieder aufgewickelt wird. Die beiden Spulen sind voneinander getrennt angeordnet, und die Bandebene der Trägerfolie bleibt während des gesamten Vorganges unverändert.
So wird das Gerät als Handgerät relativ unhandlich, da es aufgrund der beiden hintereinander angeordneten Spulen gross ausgebildet sein und ausserdem in einer relativ unbequemen Handhaltung betätigt werden muss, wobei die Hand von oben übergreifend mit dem Handrücken den Blick auf den Übertragungsort behindert.
Ähnliche Handgeräte mit hintereinander angeordneten Ab- und Aufwickelspulen, mit den beschriebenen Nachteilen, sind in der EP 427 870 A geoffenbart. Darüber hinaus zeigt diese Schrift auch ein Handgerät mit koaxialer Anordnung von Ab- und Aufwikkelspule, wobei eine Rutschkupplung zwischen den beiden Spulen durch eine Kugel realisiert wird, gegen die die beiden Spulen mit Hilfe von Federn axial gedrückt werden. Diese Ausbildung führt jedoch, abgesehen vom Aufwand in der Herstellung und der mühsamen Montage der federbeaufschlagten Spulen im Gehäuse, ebenfalls zu einer unhandlichen grossen Bauhöhe des Gerätes.
Ein anderes, ähnlich zu haltendes und zu betätigendes Handgerät ist aus der US 5 380 395 A bekannt, bei dem die Abwickelspule gleichzeitig als Auftrageinrichtung für auf dem Trägerband aufliegende Haftteile dient. Zwar ist hier-da das verbrauchte Band aus dem Gehäuse herausgeführt wird und abgeschnitten werden kann-das Gerät als solches kompakt und klein, jedoch kann das aus dem Gehäuse herausstehende Band als hinderlich empfunden werden. Auch ist dem Benutzer die Kontrolle über den genauen Auftrageort nicht gut möglich.
In der EP 368 070 A ist weiters ein Handgerät beschrieben, bei dem die Achsen der Ab- und Aufwickelspule unter einem Winkel gegeneinander geneigt sind. Zwischen den Spulennaben wirkt eine Art Zahnkupplung, wobei die einen Zähne an gesonderten elastischen Kupplungsklinken angebracht sind.
Dadurch kann die so realisierte Kupplung bei einem entsprechend hohen Ausbrech-Drehmoment durchrutschen, indem die Zähne unter Einwärtsfedern der Kupplungsklinken übereinander gleiten. Diese Ausbildung ist jedoch äusserst aufwendig und kostspielig in der Herstellung, wobei auch das Durchrutsch-Moment nur wenig exakt gesteuert werden kann.
Die DE 196 09 533 C1 offenbart eine Getriebeanordnung für eine Aufwickelspule eines Transferdispensers, wobei eine Ringhülse mit einer Aussenverzahnung versehen ist, die mit einer Innenverzahnung am Spulenkern der Abwickelspule kämmt. Hieraus ergibt sich, dass die beiden Spulen nicht koaxial angeordnet sind bzw. sein können, d. h. die Achsen der beiden Spulen sind in einem Abstand voneinander vorgesehen, was die Verbindung zu einer Einheit im Sinne einer Wechselkassette erschwert und verteuert und die Abmessungen der Spulenanordnung vergrössert. Das Durchrutschen der Aufwickelspule wird durch mit der Ringhülse einteilige radiale Stützstege und von diesen ungefähr rechtwinkelig abstehende Federstege erreicht, die unter federnder Vorspannung am Innenumfang des Spulenkerns der Aufwickelspule anliegen.
Dabei ist der Drehmomentbereich im Hinblick auf eine Mitnahme oder ein Durchrutschen der Aufwickelspu- le nicht exakt festlegbar, und zwar insbesondere auch bei Berücksichtigung von Dimensionsänderungen der betroffenen Teile bei Temperaturschwankungen, abgesehen davon, dass die die Rutschkupplung bildende Ringhülse mit den Stütz- und Federstegen einerseits und mit der Aussenverzahnung andererseits relativ aufwendig in der Herstellung ist.
Aus der EP 377 085 A ist schliesslich eine Vorrichtung zum Auftragen eines Klebstoffilms mit einer koaxialen Anordnung von Ab- und Aufwickelspule bekannt, wobei überdies eine Reib- oder Rutschkupplung zwischen den beiden Spulen wirksam ist. Allerdings handelt es sich hierbei um eine (insbesondere magnetische) Scheibenkupplung, wobei axial gerichtete Flächen aneinander anliegen und gegebenenfalls relativ zueinander durchrutschen können. Auch dieses Gerät ist hinsichtlich der Drehmoment-Steuerung verhältnismässig ungenau und grob, so dass es zu Bandrissen kommt.
In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass die Drehmoment-Übertragung bei den ÜbertragungsVorrichtungen der hier in Rede stehenden Art relativ kritisch ist ; beim Abziehen des vollen Bands von der Abwickel- oder Vorratsspule, beim Auftragen eines Korrekturfarbfilms oder Klebstoffilms oder dergl. auf die jeweilige Unterlage, wird diese Abwickelspule angetrieben, wobei letztere über die Rutschkupplung die
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Aufwickelspule antreiben soll, damit das Folienband, von dem nunmehr der Film bereits übertragen worden ist, entsprechend auf die Aufwickelspule aufgewickelt wird. Der Antrieb beider Spulen erfolgt somit genaugenommen im Bereich der Auftrageinrichtung, durch das Verschieben der Vorrichtung über die Unterlage unter Abziehen des Folienbandes, so dass dieses von der Abwickelspule abgewickelt wird.
Die Abwickelspule hat einen kleineren Bandwickel-Durchmesser bzw. Spulennaben-Durchmesser, verglichen mit der Aufwickelspule, so dass bei gleicher Drehzahl der beiden Spulen eine höhere Umfangsgeschwindigkeit und somit Bandgeschwindigkeit an der Aufwickelspule herbeigeführt wird. Hier tritt die Rutschkupplung in Funktion, die entsprechend durchrutschen muss, um zu gleichen Bandgeschwindigkeiten an der Abwickelspule wie an der Aufwickelspule zu kommen.
Die Reib- oder Rutschkupplung ist dabei in einem äusserst engen Drehmoment-Bereich zu dimensionieren, um einerseits sowohl am Anfang der Benützung der Vorrichtung, wenn noch ein voller Bandwickel auf der Abwickelspule vorliegt, wogegen auf der Aufwickelspule erst ein oder zwei Lagen des Folienbandes enthalten sind, ebenso wie gegen Ende der Benützung, wenn fast das ganze Folienband auf die Aufwickelspule aufgewickelt ist, so dass dort der Bandwickel einen entsprechend noch grösseren Durchmesser, verglichen mit dem Bandwickel auf der Abwickelspule, besitzt, eine adäquate Spannung im Folienband sicherzustellen, so dass das Band weder zu lose geführt (und insbesondere ausserhalb der Vorrichtung zu einer Schleife abgewickelt) noch zu stark gespannt wird (wobei es dann reissen würde).
Die Rutschkupplung sollte daher eine entsprechende Drehmoment-Übertragung bzw. ein Durchrutschen bei entsprechend dimensionierter Friktion sicherstellen. Hierzu haben sich die vorgenannten bekannten Ausführungen durchwegs als zu ungenau und ungeeignet erwiesen. Auch hat sich in Versuchen gezeigt, dass Rutschkupplungs-Systeme, die auf einer federnden Vorspannung von Komponenten beruhen, aufgrund von Ermüdungserscheinungen oder Temperatureinflüssen relativ rasch die Kennwerte ändern, insbesondere an Friktion verlieren, sodass das Band nicht mehr aufgewickelt wird.
Es ist nun Ziel der Erfindung, eine Spulenanordnung der eingangs angeführten Art vorzusehen, die nicht nur eine kompakte und handliche Bauweise ermöglicht und beim Gebrauch der zugehörigen Vorrichtung eine bequeme Kontrolle des Übertragungsvorganges erlaubt, sondern vor allem auch über lange Zeiträume zuverlässig eine exakte Steuerung der Drehmoment-Übertragung bzw. Festlegung des Ausbrech-Drehmoments ermöglicht, um so immer das Folienband unter einer adäquaten Spannung zu halten, ohne dass dieses reisst, und ohne dass eine lose Schlaufe entstehen kann.
Die erfindungsgemässe Spulenanordnung der eingangs angeführten Art ist dadurch gekennzeichnet, dass die Rutschkupplung in an sich bekannter Weise, mehrere radial federnde Arme aufweist, dass die radial federnden Arme mit der einen Spule, vorzugsweise der Abwickelspule, drehfest verbunden sind, und dass die radial federnden Arme in eine stirnseitige Kulissenführung an der anderen Spule, vorzugsweise der Aufwickelspule, eingreifen, wobei bei einer Relatiwerdrehung zwischen den Spulen die federnden Arme abwechselnd radial einwärts und radial auswärts auslenkbar sind.
Bei der erfindungsgemässen Spulenanordnung liegt somit eine Rutschkupplung vor, die darauf basiert, dass im Zuge einer Relatiwerdrehung zwischen den Spulen die federnden Arme abwechselnd aus ihrer entspannten Ruhelage radial einwärts und auswärts ausgelenkt werden, d. h. elastisch deformiert werden, wobei sie je unter variierender Reibung an der Kulissenführung abwechselnd radial aussen und innen anliegen ; die Summe aller Reibungswerte kann dabei je nach Anzahl der Arme und nach der geometrischen Form der ineinander greifenden Teile ungefähr konstant sein.
Dadurch kann nicht nur eine kompakte Spuleneinheit, insbesondere in einer Wechselkassetten-Ausführung, erhalten werden, die im vormontierten Zustand in die jeweilige Vorrichtung eingesetzt werden kann, sondern es kann die radial wirkende Rutschkupplung auch platzsparend untergebracht werden, so dass eine geringe Bauhöhe der Vorrichtung erzielt werden kann, sowie hinsichtlich der Drehmoment-Festlegung genau dimensioniert werden, so dass eine sichere Funktion der Vorrichtung, mit einem immer adäquat gespannten Folienband, erhalten wird. Ein Reissen des Folienbandes wird dabei ebenso wie eine lose Schleifenbildung ausserhalb des Gehäuses der Vorrichtung hintangehalten.
An sich wäre es denkbar, die radial federnden Arme mit ihren in die Kulissenführung eingreifenden Abschnitten in der Ruhelage auf verschiedenen Radien anzuordnen, wobei dann die Kulissenführung für die federnden Arme kreisförmig sein könnte. Im Hinblick auf eine einfache Herstellung sowie weiters eine gleichmässige Führung der Arme bei der Relatiwerdrehung zwischen den Spulen hat es sich jedoch als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die Kulissenführung in Draufsicht eine von einer Kreisform abweichende Form hat.
Dabei kann die Kulissenführung beispielsweise eine mit einer Wellung versehene, in sich geschlossene, ansonsten allgemein kreisförmige Führung sein, wobei der Kreisform überlagerte Wellung in Relation zu den Positionen der federnden Arme so auszulegen ist, dass von den federnden Armen zu jedem beliebigen Zeitpunkt immer zumindest ein federnder Arm radial auswärts und zumindest ein federnder Arm radial einwärts ausgelenkt ist, um so immer eine entsprechende Friktion an der Kulissenführung zu erzielen, die eine Mitnahme der Aufwickelspule mit der Abwickelspule bis zu dem vorgegebenen Drehmoment, bei
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dem die federnden Arme aus ihren momentanen Lagen radial verstellt werden, wenn die Kulissenführung unter Überwindung der Reibung über sie gleitet, gesichert wird.
Besonders günstig ist es hier jedoch im Hinblick auf einen ruhigen Ablauf und eine stossfreie Mitnahme der Aufwickelspule, wenn die Kulissenführung eine in Draufsicht elliptische Form hat.
Die Kulissenführung könnte durch einen gesonderten Bauteil gebildet sein, der mit der anderen Spule, bevorzugt der Aufwickelspule, auf irgendeine Weise, etwa über eine Keil-Verbindung, drehfest verbunden ist. Von besonderem Vorteil ist es jedoch im Hinblick auf eine einfache Herstellung, insbesondere durch Spritzgiessen, wenn die Kulissenführung durch eine stirnseitige Nut an der anderen Spule gebildet ist.
Bei praktischen Versuchen hat es sich weiters als besonders vorteilhafter Kompromiss hinsichtlich einerseits einer möglichst einfachen Herstellung durch Spritzgiessen und andererseits einem möglichst ruhigen, zuverlässigen Mitdrehen bzw. Durchrutschen der Aufwickelspule relativ zur Abwickelspule herausgestellt, wenn drei federnde Arme in Winkelabständen von je 120'vorgesehen sind.
Zur Erzielung eines definierten Reibungseingriffs der federnden Arme mit der Kulissenführung bzw. stirnseitigen Nut ist es weiters auch von Vorteil, wenn jeder federnde Arm mit einem zur Achse der Spulen parallelen, axial abstehenden Eingriffszapfen ausgebildet ist. Die Eingriffszapfen sind dabei bevorzugt zylindrisch ausgeführt, und es kann mit ihnen aufgrund der guten Dimensionierbarkeit auch im Fall eines Herstellens durch Spritzgiessen ein innerhalb vergleichsweise enger Grenzen gut definierter Reibungseingriff bei elastischer Auslenkung der federnden Arme sichergestellt werden.
In der Praxis hat es sich auch als günstig erwiesen, wenn die federnden Arme in an sich bekannter Weise mit dem frei auskragenden Ende entgegen der Drehrichtung bei einer Relativverdrehung zwischen den beiden Spulen gerichtet sind.
Die federnden Arme können an sich in einem Stück mit der einen Spule, bevorzugt der Abwickelspule, geformt sein, aus Gründen einer einfachen Herstellung der einzelnen Komponenten sowie auch, um gegebenenfalls die Federkennwerte innerhalb der Rutschkupplung an bestimmte Bedingungen, z. B. an unterschiedliche Folienbänder, anpassen zu können, ist es aber von besonderem Vorteil, wenn die federnden Arme wie an sich bekannt an einem Ring angeformt sind, und wenn der Ring auf der Nabe der einen Spule drehfest angeordnet ist. Dabei ist es zur Erzielung einer drehfesten Verriegelung auf einfache Weise, unter Vermeidung von Schlupf zwischen dem Ring und der Spule, weiters vorteilhaft, wenn der Ring auf seiner radial inneren Seite zumindest einen Vorsprung besitzt, der in eine Vertiefung am Nabenumfang der einen Spule eingreift.
Untersuchungen haben gezeigt, dass zur Erzielung der für die Mitnahme der Aufwickelspule unter Durchrutschen im erforderlichen Drehmomentbereich notwendigen Friktion eine überraschend geringe Auslenkung der federnden Arme ausreichend bzw. vorzusehen ist, und insbesondere ist es hier günstig, wenn das Ausmass der Auslenkung der federnden Arme radial einwärts wie radial auswärts je ungefähr 0, 3 bis 0, 5 mm, vorzugsweise ca. 0, 4 mm, beträgt. In einer praktischen Ausführung können hier die federnden Arme mit ihren Eingriffsabschnitten, insbesondere den Eingriffszapfen, auf einem Kreis liegen, und die Kulissenführung kann beispielsweise eine elliptische Form haben, deren lange Achse um ca. 0, 4 mm grösser ist als der Kreisdurchmesser, und deren kleine Achse um ca. 0, 4 mm kleiner ist als der Kreisdurchmesser der federnden Arme.
Damit wird eine Auslenkung der federnden Arme um ca. 0, 4 mm während der Relatiwerdrehung zwischen den Spulen erhalten.
Als Material für die federnden Arme, gegebenenfalls den sie tragenden Ring, sowie die Spulen hat sich ABS als besonders günstig erwiesen. Aus diesem Kunststoffmaterial hergestellte Spulenanordnungen haben nicht nur die gewünschte lange Lebensdauer, es wird auch im Bereich der Rutschkupplung die erforderliche Friktion mit genügender Genauigkeit erzielt.
Die Erfindung bezieht sich weiters auch auf eine Vorrichtung zum Übertragen eines auf einem Folienband einseitig vorliegenden Films auf einen Träger, die mit einer Spulenanordnung gemäss der Erfindung versehen ist.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiels, auf das sie jedoch nicht beschränkt sein soll, noch weiter erläutert. Es zeigen : Fig. 1 eine Ansicht einer Vorrichtung zum Übertragen eines Korrekturfilms bei abgenommenem oberen Gehäusedeckel, um die enthaltene Spulenanordnung zu zeigen ; Fig. 2 einen Schnitt gemäss der Linie 11-11 in Fig. 1, in etwas grösserem Massstab ; Fig. 3 eine Ansicht der der Aufwickelspule zugewandten Seite der Abwickelspule der Spulenanordnung ; Fig. 4 einen Axialschnitt durch diese Abwickelspule gemäss der Linie IV-IV in Fig. 3 ; Fig. 5 eine Draufsicht auf die Aufwickelspule, und zwar zur Veranschaulichung der der Abwickelspule zugewandten Seite ;
Fig. 6 einen Axialschnitt durch diese Aufwickelspule gemäss der Linie VI-VI in Fig. 5 ; Fig. 7 eine Draufsicht auf den zwischen den Spulen wirkenden, allgemein ringförmigen Kupptungskörper ; und Fig. 8 eine Ansicht dieses Kupplungskörpers.
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In Fig. 1 ist eine Vorrichtung zum Übertragen eines auf einem Folienband 1 einseitig vorliegenden Films 2 von diesem auf einen Träger gezeigt, wobei der obere Gehäuseteil abgehoben ist ; Fig. 2 zeigt einen Schnitt gemäss der Linie li-li in Fig. 1, wobei der obere Gehäuseteil 3b aufgesetzt ist.
Das Folienband 1 liegt auf einer Abwickelspule 4 aufgerollt vor, wobei eine Seite dieses Folienbandes 1 mit dem Film 2 belegt ist, der beispielsweise ein Korrektursubstrat umfasst, das in trockener Form über einem zu korrigierenden Text aufgebracht werden und dann überschrieben werden kann. In gleicher Weise kann das Folienband 1 auch mit einem Klebstoff- oder Farbstoff-Film belegt sein.
Fig. 1 zeigt eine bereits relativ leere Abwickelspule 4, die koaxial zu einer Aufwickelspule 5 angeordnet ist, vgl. auch Fig. 2 ; das Folienband 1 ist dabei von der Abwickelspule 4 über eine erste Umlenkführung 6a gelenkt und von dort um eine Auftrageinrichtung 7 geführt ; das Folienband 1 erfährt hierbei eine Verdrehung um seine Längsachse um 90.. Das Folienband 1 kann auf diese Weise an einer als Abrisskante 10 ausgebildeten, vorderen, aus dem Gehäuse 3 herausragenden Kante der Auftrageinrichtung 7 scharf umgelenkt werden, wobei der Film 2 auf einen Träger, wie Papier oder ähnliches, übertragen werden kann, wie gestrichelt in Fig. 1 angedeutet ist.
Danach wird das Folienband 1 um eine zweite Umlenkführung 6b geleitet, wobei es wieder eine Verdrehung um 90'erfährt, und dann auf die Aufwickelspule 5 geführt sowie darauf aufgerollt. Die beiden Spulen 4,5 bilden somit eine koaxiale Spulenanordnung 8, die als solche eine handhabbare Baueinheit bildet, wie nachstehend noch näher erläutert werden wird.
Die Auftrageinrichtung 7 ist zungenförmig ausgebildet und an dem innerhalb des Gehäuses 3 liegenden Ende beidseitig am Unterteil 3a desselben fixiert, wobei diese Fixierung gegebenenfalls wenigstens einseitig lösbar ausgebildet ist, wie weiter unten beschrieben wird
Das aus dem Gehäuse 3 herausragende Ende der Auftrageinrichtung 7 weist zwei parallele, ungefähr dreieckige Seitenbegrenzungen 15 auf, die einerseits das seitliche Abrutschen des Folienbandes 1 verhindern sollen und andererseits, wie insbesondere aus Fig. 2 zu ersehen ist, eine Auflageführung der Vorrichtung während des Abziehens des Films 2 vom Folienband 1 und Übertragens des Films 2 auf die Träger-Unterlage darstellen. Weitere Führungen können - wie in Fig. 1 und 2 dargestellt und da als stiftförmige Vorsprünge 16 ausgebildet-auch an der Auftrageinrichtung 7 vorgesehen sein.
Die Auftrageinrichtung 7 wird aufgrund der zungenartigen Ausbildung und ihrer einseitigen Befestigung, wenn sie über den Träger, beispielsweise Papier, geführt wird, etwas nachgeben, wodurch einerseits der Aufpressdruck auf dem Träger kontrollierbar ist und andererseits eine etwas breitere Kontaktfläche gegeben ist. Die Abrisskante 10 ist als abgerundete Kante mit geringem Radius ausgebildet, um so das Ablösen des Films 2 vom Folienband 1 in definierter Weise zu ermöglichen. Dies ist gerade für das Auftragen eines Korrekturfilms auf einen fehlerhaften Textbereich wesentlich, sodass es möglich ist, nur den tatsächlich fehlerhaften Textbereich abzudecken.
Die leichte Abrundung der Kante bewirkt auch, dass beim Auftragen des Films 2 auf den Träger einerseits dieser Träger, der gegebenenfalls dünnes Kopierpapier sein kann, nicht verletzt wird, und dass andererseits bei diesem Auftragvorgang die Gefahr des Reissens des Folienbandes 1 reduziert wird.
Die Abwickelspule 4 und die Aufwickelspule 5 sind, wie erwähnt, und wie deutlich aus Fig. 2 zu ersehen ist, koaxial übereinander an einer gehäusefesten Achse 18 gelagert ; der Abwickelvorgang des Folienbandes 1 von der Abwickelspule 4 wird über den Zug des Folienbandes 1 beim Auftragen des Films 2 auf den Träger bewirkt. Das Aufwickeln des Folienbandes 1 auf die Aufwickelspule 5 wird reibungsbedingt über ein an den beiden Spulen 4,5 vorgesehene Rutschkupplung 9 durch die Bewegung der Abwickelspule 4 erzielt.
Die Fig. 1, weiche die Vorrichtung - hier als Handgerät für das Auftragen eines Korrekturfilms ausgebil- det-gegenüber der natürlichen Grösse in leichter Vergrösserung zeigt, macht deutlich, dass die Handhabung der Vorrichtung vor allem aufgrund der platzsparenden Anordnung von Abwickel- und Aufwickelspule 4,5 ergonomisch bequem ist und dem Benutzer die Überprüfung des Auftrags des Films 2 auf den Träger vereinfacht, da dies gut sichtbar ist. Die Vorrichtung mit ihrer kompakten Spulenanordnung 8 liegt beim Auftragvorgang gut in der Hand. Zur besseren Führung der Vorrichtung ist am oberen Gehäuseteil 3b eine Vertiefung 17 vorgesehen (s. Fig. 2), in die ein Finger, beispielsweise der Daumen des Benutzers, gelegt werden kann.
Die Fig. 3 und 4 zeigen eine Abwickelspule 4 in Draufsicht bzw. im Schnitt gemäss der Linie IV-IV in Fig. 3. Die Abwickelspule 4 ist als radförmige, mit Speichen versehene Scheibe 14 mit einer zur Aufnahme der Achse 18 vorgesehenen Mittelhülse (Nabe) 19 ausgebildet. Die Mittelhülse 19 ragt beidseitig über die Scheibe 14 hinaus, wobei auf dem oberen Hülsenteil 19a - in bezug auf die in Fig. 2 und 4 gezeigten Schnitte - anfangs das Folienband 1 aufgespult vorliegt (vgl. insbesondere Fig. 2, in der ein noch relativ grosser Bandwickel auf der Spule 4 gezeigt ist), während der untere Hülsenteil 19b über die Rutschkupplung 9, die den in Fig.
7 und 8 gezeigten Kupplungskörper 20 umfasst, mit der Aufwickelspule 5 zusammenarbeitet, um so-über die Rutschkupplung 9 - die Mitnahme der Aufwickelspule 5 unter deren Durchrutschen
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sicherzustellen. Dieser untere Hülsenteil 19b ist, auch im Bereich eines rundum laufenden, abgestuften Vorsprungs 21, mit wenigstens einer Vertiefung, im gezeigten Ausführungsbeispiel mit drei Vertiefungen 22, versehen, die mit entsprechenden radial inneren Vorsprüngen 23 des ringförmigen Kupplungskörpers 20 - nachstehend kurz Kupplungsring 20 genannt (s. Fig. 7 und 8)-zusammenwirken, um diesen Kupplungsring 20 im auf den unteren Hülsenteil 19b aufgesetzten Zustand drehfest mit der Abwickelspule 4 zu verriegeln.
Wie aus Fig. 5 und 6 ersichtlich, ist die Aufwickelspule 5 allgemein ähnlich der Abwickelspule 4 ausgebildet, und beide Spulen 4,5 sind leicht und doch stabil, unter anderem auch zufolge der skelettartigen Formgebung der Tragfläche 24 der Aufwickelspule 5.
Im montierten Zustand der Spulenanordnung 8, s. Fig. 2, liegen die beiden Spulen 4,5 axial hintereinander, und sie werden in dieser Konfiguration über den Kupplungsring 20 kraftschlüssig zusammengehalten, sodass sie eine als solche manipulierbare Einheit bilden.
Zu diesem Zweck weist die Aufwickelspule 5, wie aus den Fig. 5 und 6 ersichtlich ist, eine Kulissenführung 25 auf, die im gezeigten Ausführungsbeispiel durch eine stirnseitige, elliptische Nut 26, mit radial inneren und äusseren Nutwänden in konstantem Abstand voneinander, gebildet ist. In Fig. 5 ist weiters mit 27 mit unterbrochener Linie die gedachte elliptische Mittenlinie der stirnseitigen Nut 26 gezeigt, wobei diese Mittenlinie 27 von einer entsprechenden Kreisform derart abweicht, dass die in Fig. 5 horizontale lange Achse der Ellipse um ungefähr 0, 5 mm bis 1 mm grösser ist als die kurze, in Fig. 5 vertikale Ellipsenachse.
Andererseits besitzt der Kupplungsring 20 Eingriffsteile in Form von allgemein zylindrischen Eingriffszapfen 28, s. Fig. 7 und 8, deren Mitten auf einer in Fig. 7 mit unterbrochener Linie 29 veranschaulichten Kreislinie liegen ; der Durchmesser dieser Kreislinie 29 liegt genau in der Mitte zwischen den Längen der kurzen Achse und der langen Achse der Ellipse 27 gemäss Fig. 5.
Die Eingriffszapfen 28 sind an den freien Enden von sich in Umfangsrichtung erstreckenden federnden Armen 30 angeformt, welche ihrerseits an der Aussenseite eines Ringes 31 in Winkelabständen von 120' angeformt sind. Dieser Ring 31 bildet zusammen mit den federnden Armen 30 den vorerwähnten Kupplungsring 20.
Wenn die Eingriffszapfen 28 in die Nut 26 an der Aufwickelspule 5 eingreifen, ist immer einer der federnden Arme 30 aus seiner in Fig. 7 gezeigten Ruhelage, in der die Eingriffszapfen 28 mit ihren Mitten spannungsfrei auf der Kreislinie 29 liegen, radial einwärts ausgelenkt, und ein anderer federnder Arm 30 ist radial auswärts ausgelenkt.
Durch diese Auslenkung bzw. die dabei gegebene elastische Deformation liegen die Eingriffszapfen 28 immer mit einer gewissen Kraft an der einen oder anderen Wand der Nut 26 an, wobei aber nichtsdestoweniger in der Ruhelage die federnden Arme 30 mit den Eingriffszapfen 28 ohne Vorspannung vorliegen, sodass ein reibungsschlüssiges Mitnehmen der Aufwickelspule durch die Abwickelspule unter definiertem Durchrutschen über lange Betriebszeiten und auch dann sichergestellt ist, wenn die einzelnen Kunststoffkomponenten höheren Temperaturen ausgesetzt werden.
Als Material für die beschriebenen Teile, nämlich die Spulen 4,5 und den Kupplungsring 20, kann jedes beliebige geeignete Kunststoffmaterial verwendet werden ; in praktischen Versuchen konnten besonders gute Ergebnisse mit ABS erzielt werden.